Arbeit macht viele Menschen psychisch krank

Arbeits- und Arbeitsschutzrecht, Allgemeine Rechtskunde (einschließlich Staatsrecht), Zivilrecht (z.B. Erbrecht)

Moderator: WernerSchell

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Arbeit macht viele Menschen psychisch krank

Beitrag von Presse » 24.03.2010, 08:02

Arbeit macht viele Menschen psychisch krank

Berlin – Stress und Angst um den Job lassen deutsche Arbeitnehmer immer häufiger seelisch erkranken. Psychische Leiden waren 2008 für knapp elf Prozent aller Fehltage verantwortlich, wie aus einer am Dienstag vorgestellten Studie der Bundespsychotherapeutenkammer hervorgeht. Diese Krankschreibungen hätten sich seit 1990 fast verdoppelt und verursachten überdurchschnittlich lange Fehlzeiten. ..... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... _krank.htm

Rob Hüser
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Arbeitsverdichtungen v.a. in der Pflege

Beitrag von Rob Hüser » 24.03.2010, 08:44

Hallo,
dass die Arbeitsverdichtungen immer größere Probleme machen, ist seit Jahren bekannt. Vor allem die Pflege ist betroffen.
Wenn alle schon soviele Informationen / Erkenntnisse haben - warum wird das Grundübel - der Pflegenotstand - nicht angegangen?
MfG Rob
Das Pflegesystem muss dringend zukunftsfest reformiert werden!

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Psychische Erkrankungen: Wenn Arbeit krank macht

Beitrag von Presse » 10.04.2010, 09:44

Dtsch Arztebl 2010; 107(14)

Meißner, Marc
Psychische Erkrankungen: Wenn Arbeit krank macht
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... p?id=73237

BPtK-Studie zu psychischen Be­lastungen in der modernen Arbeitswelt
http://www2.bptk.de/uploads/psychische_ ... kassen.pdf

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Stress - Aktive Freizeigestaltung angeraten

Beitrag von Presse » 03.08.2010, 07:00

Gestresste Leistungsträger: Betriebsärzte raten zu aktiver Freizeitplanung
Unwohlsein vor Ferienantritt kann auch Praxischefs treffen. Arbeitsmediziner raten hier zu einer aktiven Freizeitplanung - als Prophylaxe. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=614 ... rung&n=410

Bettina Olbing
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Arbeitsverdichtungen in der Pflege = Pflegenotstand

Beitrag von Bettina Olbing » 03.08.2010, 09:23

Ich denke, dass allein Arbeit die Menschen nicht krank macht. Es sind die konkreten unmenschlichen Umstände, unter den gearbeitet werden muss. So z.B. in der Pflege: zu wenig Personal, immer mehr Arbeitsverdichtungen. Die Folge sind u.a. auch Fehlzeiten - siehe dazu den Fehlzeiten-Report 2010: viewtopic.php?t=14478
Ich denke, dass die Bundesregierung u.a. in der Pflicht sind, sich diesem Thema endlich anzunehmen. Die Politiker müssen kapieren, dass es in der Pflege eine Unterversorgung - einen Notstand - gibt, der mit zu wenig Personal zu tun hat.

B.O.
Pro Pflege - was denn sonst!

Cicero
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Pflegenotstand lässt menschenwürdige Pflege nicht zu

Beitrag von Cicero » 04.08.2010, 07:29

Hallo,
die Arbeitsverdichtungen nehmen in vielen Berufen zu. Aber vor allem in der Pflege sehe ich gravierende Notsituationen, die dringend behoben werden müssen. In den Pflegesystemen (Heime, Krankenhäuser) gibt es zu wenig Pflegepersonal. Das müsste doch eigentlich allen klar sein. Warum wird nichts Entscheidendes unternommen, um diesem Übelstand zu begegnen? Der Ruf nach Arbeitskräften aus dem Ausland soll doch wohl nur der Verbilligung der Pflege dienen - oder? Wer müssen hier deutlich mehr und besser bezahltes Personal auf den Weg bringen. Dazu müssen politisch die Weichen gestellt werden!
Es grüßt
Cicero
Politisch interessierter Pflegefan!
Im Gleichklang: Frieden - Ausgleich - Demokratie - und: "Die Menschenwürde ist unantastbar"!

Monika Petzold
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Pflegenotstand lässt menschenwürdige Pflege nicht zu

Beitrag von Monika Petzold » 05.08.2010, 07:32

Cicero hat geschrieben: .... die Arbeitsverdichtungen nehmen in vielen Berufen zu. Aber vor allem in der Pflege sehe ich gravierende Notsituationen, die dringend behoben werden müssen. In den Pflegesystemen (Heime, Krankenhäuser) gibt es zu wenig Pflegepersonal. ....
Zur Pressemitteilung vom 03.08.2010 habe ich unter
viewtopic.php?t=14568
einen kleinen Text geschrieben / eingestellt. Ich denke, dass dieser Text auch hier passt. Wenn es einen "Pflege-Gipfel" geben sollte, gehören die Ausführungen von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk mit auf den Tisch. Überhaupt scheint es mir wichtig, dass die pflegebedürftigen Menschen und die Pflegenden mehr zu Wort kommen. Es kann nicht sein, dass die Trägerverbände allein bestimmen wollen, wo es lang zu gehen hat.

Mein Text:
Ich bin eifrige Leserin im Forum, halte ich mich aber mit einer schriftlichen Beteiligung zurück.
Jetzt aber möchte ich doch eine kurze Wortmeldung abgeben: Die Mitteilung vom 03.08.10 entspricht genau - ohne Abstriche - meinen Vorstellungen. Ich möchte sie daher gerne unterstützen und hoffe doch sehr, dass die Politiker endlich begreifen, was zu tun ist. Besonders das Pflegepersonal muss dringend Entlastung erfahren. Der Krankenstand in der Pflege ist nicht von ungefähr ganz hoch.
Wer gute Pflege will, muss auch ausreichend und gut bezahltes Personal auf den Weg bringen.
Prüfen, dokumentieren, Besprechungen abhalten .... etc. bringen uns allein nicht weiter. Die Pflege am Menschen ist allein entscheidend!

Liebe Grüße
Monika
Mehr Zuwendung bei der Patientenversorgung und Pflege. Dafür ist aber mehr Personal erforderlich. Fordern wir es ein!

PflegeCologne
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Arbeitsverdichtungen in der Pflege = Pflegenotstand

Beitrag von PflegeCologne » 10.08.2010, 11:19

Bettina Olbing hat geschrieben: ....Ich denke, dass allein Arbeit die Menschen nicht krank macht. Es sind die konkreten unmenschlichen Umstände, unter den gearbeitet werden muss. So z.B. in der Pflege: zu wenig Personal, immer mehr Arbeitsverdichtungen. Die Folge sind u.a. auch Fehlzeiten - siehe dazu den Fehlzeiten-Report 2010: viewtopic.php?t=14478
Ich denke, dass die Bundesregierung u.a. in der Pflicht sind, sich diesem Thema endlich anzunehmen. Die Politiker müssen kapieren, dass es in der Pflege eine Unterversorgung - einen Notstand - gibt, der mit zu wenig Personal zu tun hat. ....
Hallo Bettina, richtig, stimme uneingeschränkt zu.
MfG Pflege Cologne
Alzheimer - eine Krankheit, die mehr Aufmerksamkeit erfordert! - Pflegesystem muss dem angepasst werden, auch, wenn es teurer wird! - Ich bin dabei:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

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Pflege menschenwürdig gestalten - für alle Beteiligten

Beitrag von KPHNeuss » 12.08.2010, 08:13

Hallo,

ich bin auch der Meinung, dass die Möglichkeit, einer Berufstätigkeit nachzugehen, für die Zufriedenheit eines jeden Menschen von großer Bedeutung ist. Allerdings muss der Arbeitsplatz auch menschenwürdig gestaltet sein, Gesundheitsgefährdungen, so, wie es das Arbeitsschutzgesetz beschreibt, müssen im Rahmen des Möglichen ausgeschlossen werden.
Nach diesen Grundsätzen muss in der Pflege vieles geändert werden. Vor allem sind die Arbeitsverdichtungen, der Druck, aufzulösen - mehr Personal muss her. So, wie das hier wiederholt ausgedrückt wird.

MfG KPH Neuss
Für eine uneingeschränkt gute Pflege müssen wir alle eintreten - die Verfassung enthält die entscheidenden Wertegrundsätze: Die Menschenwürde ist unantastbar!

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Ungerechte Löhne machen krank

Beitrag von Presse » 13.06.2011, 06:38

Stress durch Unzufriedenheit
Ungerechte Löhne machen krank

11.06.2011
Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Depressionen: Wer das Gefühl hat, er bekommt weniger Gehalt, als er eigentlich verdient, gerät schneller unter Stress. Das kann ernsthafte Krankheit zur Folge haben, besagt eine aktuelle Studie.
.... (weiter lesen)
http://www.sueddeutsche.de/karriere/str ... -1.1107324

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Krankenstand - Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen

Beitrag von Presse » 19.07.2011, 14:15

Krankenstand steigt mit Wirtschaftsaufschwung
KKH-Allianz: Mehr Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen


Hannover, 19. Juli 2011 – Nach der Wirtschaftskrise boomen die Umsätze wieder, Industrie und Handel freuen sich über neue Aufträge und gute Geschäfte. Die positive konjunkturelle Entwicklung geht jedoch einher mit einem Anstieg des Krankenstandes. Nach Auswertung der rund zwei Millionen Versichertendaten der viertgrößten bundesweiten Krankenkasse KKH-Allianz betrug die Fehlquote der Beschäftigten im ersten Halbjahr dieses Jahres 4,49 Prozent. Damit stieg der Krankenstand im Vergleich zum vergangenen Jahr um 0,24 Prozentpunkte. Die deutschen Arbeitnehmer blieben im Zeitraum Januar bis Juni 2011 durchschnittlich an 8,1 Tagen krank zu Hause.

Immer mehr Fehltage der Deutschen entfallen dabei auf psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen. Der Anteil der Krankheiten wie Depressionen oder Burnout ist in den letzten Jahren von 13 (2009) auf 14,3 Prozent (erstes Halbjahr 2011) angewachsen. Die meisten Fehlzeiten sind auf Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems zurückzuführen. Beinahe jeder vierte Fehltag eines Arbeitnehmers wurde durch Erkrankungen wie Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfälle oder Arthrose verursacht. 15 Prozent der Fehlzeiten waren bedingt durch Atemwegserkrankungen.

Deutliche Unterschiede gibt es zwischen den einzelnen Bundesländern. Den höchsten Krankenstand verzeichnete im ersten Halbjahr 2011 der Stadtstaat Berlin. In der Bundeshauptstadt blieben die Arbeitnehmer durchschnittlich zehn Tage ihrem Arbeitsplatz fern. Die Versicherten in Bayern erfreuen sich dagegen anscheinend bester Gesundheit. Im Freistaat fehlten die Beschäftigten an nur 6,6 Tagen im Beruf.

Um den Krankenstand in Deutschland zu reduzieren, bietet die KKH-Allianz Unternehmen einen besonderen individuellen Service an. Anhand der Erstellung von Arbeitsunfähigkeitsanalysen sowie durch Mitarbeiterbefragungen werden Auffälligkeiten beim Krankenstand im Betrieb erkannt und entsprechende Gegenmaßnahmen vorgeschlagen. Dazu gehört auch ein auf das jeweilige Unternehmen individuell abgestimmtes Angebot zur betrieblichen Gesundheitsförderung. Auf lange Sicht gesehen können Firmen so ihre Produktivität erheblich erhöhen.


Die KKH-Allianz ist Deutschlands viertgrößte bundesweite Krankenkasse mit rund zwei Millionen Versicherten. Sie gilt als Vorreiter für innovative Behandlungsmodelle in der gesetzlichen Krankenversicherung. Über 4.000 Mitarbeiter bieten einen exzellenten Service, entwickeln zukunftsweisende Gesundheitsprogramme und unterstützen die Versicherten bei der Entwicklung gesundheitsfördernder Lebensstile. Als eine der ersten gesetzlichen Krankenkassen hat sich das Unternehmen auf den Qualitätsprüfstand des unabhängigen Versicherungsprüfers Assekurata gestellt und konnte das sehr gute Gesamturteil auch in Folgeratings bestätigen. Exklusiver Kooperationspartner der KKH-Allianz ist die Allianz Private Krankenversicherungs-AG. Das jährliche Haushaltsvolumen beträgt knapp fünf Milliarden Euro. Hauptsitz der KKH-Allianz ist Hannover.

Quelle: Pressemitteilung vom 19.07.2011

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Psychische Probleme unter Beschäftigten nehmen zu

Beitrag von Presse » 20.07.2011, 06:25

Psychische Probleme unter Beschäftigten nehmen zu

Hannover – Deutsche Arbeitnehmer sind öfter krank und haben mehr psychische Probleme. Nach einer Untersuchung der viertgrößten Krankenkasse KKH-Allianz, aus der die Bild-Zeitung heute zitiert, betrug im ersten Halbjahr 2011 die Fehlquote der Beschäftigten 4,49 Prozent. Dabei blieben die [mehr]
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/lette ... m&id=41299

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Burnout verdrängt Arbeitsunfall

Beitrag von Presse » 07.10.2011, 06:43

Burnout verdrängt Arbeitsunfall

Stuttgart – Innere Kündigung und stressbedingte Erschöpfung haben den klassischen Unfall als Ursache für Arbeitsausfälle in den Unternehmen verdrängt. Zu diesem Ergebnis kommt der Prüfkonzern Dekra, der am Donnerstag in Stuttgart sein Arbeitssicherheitsbarometer 2011 vorgelegt hat. .....
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... unfall.htm

aerzteblatt.de
Burn-out: Gewerkschaft fordert von Betrieben mehr Engagement
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=47489
Mehr Burnout-Fälle in Bayern
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=47254

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Haderthauer fordert politische Initiative gegen Burnout

Beitrag von Presse » 07.10.2011, 18:36

Haderthauer fordert politische Initiative gegen Burnout

Berlin – Angesichts der rapiden Ausweitung des Burnout-Syndroms in Deutschland fordert Bayerns Arbeitsministerin Christine Haderthauer (CSU) ein Eingreifen der Politik. Burnout sei ein „Thema, bei dem Politik nicht ganz tatenlos sein darf“, sagte Hadertauer am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung maybrit illner. ....
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... urnout.htm

Gaby Modig
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Krankheiten werden auch erfunden, der Ökonomie wegen

Beitrag von Gaby Modig » 08.10.2011, 06:41

Dass Arbeit krank machen kann, weiß jeder. Bestimmte Berufe, z.B. die Pflegeberufe, sind wegen der hohen Anforderungen besonders betroffen.
Was ich aber in jüngster Zeit mit großem Unbehagen feststelle ist, dass wir mit Diagnosen, auch neuen, und Krankheitszahlen überschüttet werden. Wenn man alle Diagnosten und Krankheitszahlen einmal addiert, kommt wohl jeder Deutsche mindestens auf ein halbes Dutzend Krankheiten.
Besonders im Bereich der Psyche gibt es einen enormen Zuwachs. Ich halte dies für eine Folge unseres ökonomischen Systems. Es gibt für bestimmte Krankheiten z.B. bestimmte Pillen, die unbedingt zum Einsatz gebracht werden müssen, das verspricht Umsatz, Wachstum. Dann gibt es verschiedene Berufe, die offensichtlich nach mehr Kunden, mehr Auslastung drängen. Und dann sind doch noch die Medien, die gerne über neue "Entwicklungen" skandalisierend berichten.
Ich halte das für eine ungute Entwicklung. Nicht jede Unregelmäßigkeit und jeder Druck hier und da ist eine Krankheit. Wir müssen auch einmal lernen, mit einigen "Bedrückungen", Abweichungen von Normen, zurecht zu kommen.

G.M.
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

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