Palliativmedizin als Pflichtfach im Medizinstudium

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

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Palliativmedizin als Pflichtfach im Medizinstudium

Beitrag von Presse » 10.07.2009, 11:55

Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung:
Palliativmedizin als Pflichtfach im Medizinstudium lange überfällig

Berlin. "Es ist lange überfällig, dass Palliativmedizin integraler Bestandteil des Medizinstudiums wird", kommentiert der Geschäftsführende Vorstand der Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, die heute anstehende Abstimmung im Bundesrat über das Gesetz zur Regelung des Assistenzpflegebedarfs im Krankenhaus. Darin wird Palliativmedizin als Pflichtfach in die ärztliche Approbationsordnung aufgenommen. "Das ist ein wichtiger Mosaikstein, ohne den eine professionelle Gesundheitsversorgung der Schwerstkranken und Sterbenden unmöglich ist. Es ist die richtige Antwort auf große Wissenslücken, die Teile der Ärzteschaft in Bezug auf die Betreuung der Betroffenen haben."

Gleichzeitig mahnt Brysch jedoch: "Wir dürfen uns nicht täuschen. Dieses Gesetz wirkt erst in der Zukunft. Das Gesetz ändert nichts daran, dass für viele heute praktizierende Allgemeinärzte die Palliativmedizin ein Buch mit sieben Siegeln ist. Es ist daher unverzichtbar, die palliativmedizinische Fortbildung zu stärken. Das kann zum Beispiel geschehen, indem für die Ärzte kostenlose Weiterbildungskurse auf hohem Niveau angeboten werden. Außerdem muss es für Hausärzte möglich sein, Leistungen der allgemeinen Palliativversorgung in angemessenem Umfang abzurechnen, wenn sie einen

Kompaktkurs Palliativmedizin besucht haben und jährlich Auffrischungslehrgänge besuchen. Hier sind Politik und Kassenärztliche Bundesvereinigung gefordert."

Hintergrund
Die gemeinnützige und unabhängige Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung ist die Sprecherin der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55.000 Mitgliedern und Förderern.

Quelle: Pressemitteilung 23-09 10. Juli 2009

Bei Rückfragen und Interview-Wünschen:
Matthias Hartmann: Tel.: 030/ 2 84 44 84 2 hartmann@hospize.de
http://www.die-schiedsstelle.de http://www.hospize.de

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Palliativmedizin - Ausbildung und Nachqualifizierung

Beitrag von conny24 » 14.07.2009, 07:35

Man darf es begrüßen, dass nunmehr die Medizinstudenten über Palliativmedizin informiert werden. In einigen Jahren werden wir dann hoffentlich Ärzte zur Verfügung haben, die sich insoweit einigermaßen auskennen.
Was ist aber mit den bereits ausgebildeten Ärzten? Insoweit halte ich Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen in Palliativmedizin für geboten. Dies zu organisieren sind m.E. die Landesärztekammer aufgerufen. Nachqualifizierung wäre sehr hilfreich.

Cony
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Palliativmedizin wird Pflichtfach

Beitrag von Presse » 31.08.2009, 07:18

Palliativmedizin wird Pflichtfach

„Berlin (kath.net) Die Palliativmedizin wird neues Pflichtfach in der ärztlichen Ausbildung. Für eine entsprechende Änderung der Ärztlichen Approbationsordnung hatten der Deutsche Bundestag und der Bundesrat noch in ihren letzten Sitzungen vor der Sommerpause gesorgt. Jetzt trat die Regelung in Kraft.

In der Palliativmedizin geht es vor allem um die Versorgung Schwerstkranker und Sterbender. Sie ein wichtiger Aspekt in der Hospizbewegung, die sich dafür einsetzt, sterbenskranken Menschen auch in ihrer letzten Lebensphase Annahme und Geborgenheit zu vermitteln, und dass sie bis zuletzt wertvolle Mitglieder der Gemeinschaft sind, wie der Deutsche Hospiz- und Palliativverband auf seiner Homepage betont.
Mit der Festlegung als Pflichtfach im Medizinstudium „wird ein weiterer Grundstein für eine umfassende und kompetente medizinische Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen gelegt. Kenntnisse in der Palliativmedizin sind für alle Ärztinnen und Ärzte von größter Wichtigkeit, denn die Versorgung Schwerstkranker und Sterbender gehört mit zu den Hauptaufgaben der ärztlichen Tätigkeit“, sagte Dr. Birgit Weihrauch, Vorsitzende des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands (DHPV). Der DHPV hatte sich im Vorfeld für eine entsprechende gesetzliche Regelung intensiv eingesetzt. Lehrstühle für Palliativmedizin bestehen bereits in Aachen, Bonn, Göttingen, Köln und München. Weitere sollen geschaffen werden. ... “

Quelle: www.kath.net vom 13.8.

Qualitätsoffensive bei Patientenverfügungen
Zur Patientenverfügung beratende Verbände und sonstige Anbieter stellen anlässlich des 1.9. erneuerte Konzepte vor, die an das in Kraft tretende Gesetz angepasst sind. Auch die Qualität der Beratung soll überprüft werden:

http://www.patientenverfuegung.de/2009- ... e-adressen

und

http://www.hospize.de/docs/qualitaetsch ... ratung.pdf

Quelle: Mitteilung vom 30.8.2009 - http://patientenverfuegung.de

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Palliativmedizin: Engere Kooperation angemahnt

Beitrag von Presse » 13.10.2009, 07:00

Palliativmedizin: Engere Kooperation angemahnt
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... sid=570541

Siehe auch unter
http://www.hospiz.net/index.html

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Palliativmedizin als Pflichtfach

Beitrag von Presse » 23.10.2009, 07:48

Palliativmedizin als Pflichtfach

Medizinstudenten lernen, Menschen auf ihrem letzten Weg zu begleiten

Menschen sterben lassen zu können und sie dabei medizinisch zu begleiten, fällt vielen Ärzten schwer. Auch weil sie in ihrem Medizinstudium darüber nichts gelernt haben. Das soll sich nach einem neuen Gesetzentwurf des Bundestages ändern.

Ab 2014 ist für die 2. ärztliche Prüfung ein Leistungsnachweis erforderlich. Die jetzigen Erstsemester wird es also "treffen".

Palliativmedizin als Pflichtfach
http://news.thieme.de/web/rdnp.asp?hfvp ... x/jxk02t5i

Bislang weiß der ärztliche Nachwuchs wenig über den Umgang mit Sterbenden
http://news.thieme.de/web/rdnp.asp?hfvp ... x/5gqwwstn

Quelle: Mitteilung vom 22.10.2009
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Palliativmedizin für angehende Ärzte wichtig

Beitrag von Anja Jansen » 23.10.2009, 08:04

Hallo,

die Ausbildung der angehenden Mediziner in Palliativmedizin halte ich für ganz wichtig. Denn immerhin sind unsere Ärzte auf diesem Gebiet in einer Schlüsselfunktion. Ohne kenntnisreiche Ärzte läuft auf dem Gebiet Palliativversorgung wenig. Selbst wohlmeinende Pflegekräfte kommen ohne Ärzte nicht weiter.
Ich finde es ganz toll, dass der Neusser Pflegetreff am 28.10.2009 das Thema aufgreift:
viewtopic.php?t=11532

MfG Anja
Es ist mehr Aufmerksamkeit für dementiell erkrankte Menschen nötig. Unser Pflegesystem braucht deshalb eine grundlegende Reform!

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