Amputationen sind oft vermeidbar - richtige Therapie bitte!

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Nervenfreilegung verhindert Amputationen bei Diabetes

Beitrag von Presse » 22.02.2008, 15:36

Nervenfreilegung verhindert Amputationen bei Diabetes
Neuartiger Therapieansatz hilft Patienten mit offenen Wunden

Hannover (pte/22.02.2008/06:05) - Eine neuartige Therapie gegen Nervenschädigungen bei Diabetes mellitus bietet die Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover http://www.mh-hannover.de/ an. Durch Freilegung von Nerven können Patienten mit Schmerzen und nicht mehr heilenden Wunden vor Amputationen geschützt werden. Die MHH-Klinik wendet im Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurologie und der Klinik für Hepatologie und Endokrinologie das in der USA entwickelte Konzept der vorsorglichen Nerven-Entlastung an.

In Deutschland leiden mehr als vier Mio. Menschen an Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Bei 30 bis 50 Prozent entwickelt sich die diabetische Nervenschädigung, genannt Neuropathie. Häufigste Symptome sind zuerst ein lästiges Kribbeln, später oft extreme Brennschmerzen und weitgehende Gefühllosigkeit an Händen und Füßen. Der Verlust der Schutzsensibilität ist die Hauptursache für das diabetische Fußsyndrom, verbunden mit Infektionen und Geschwüren. Mehr als 25.000 Amputationen an Fuß, Unter- oder Oberschenkel werden allein in Deutschland durchgeführt. Da die gesundheitliche Belastung bei einer Amputation extrem hoch ist, sterben laut Kontrollstudien mehr als 30 Prozent der Diabetiker innerhalb von zwei Jahren, nach einer Unterschenkelamputation. Die Behandlungskosten sind zudem sind enorm.

Eine diabetische Nervenschädigung kann zwar durch Medikamente verlangsamt werden, aber auch bei guter Blutzuckereinstellung schreitet sie unumkehrbar fort. "Es ist tierexperimentell und klinisch eindeutig bewiesen, dass die diabetische Neuropathie auch durch die langandauernde Nerveneinengung verursacht sein kann. Hier ist ein wirksamer Therapieansatz möglich", erklärt Experte Peter Vogt von der Plastischen, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der MHH-Klinik Hannover. "An anatomisch vorgegebenen Engstellen, etwa im Verlauf nahe des Knochens, kommt es zu einer chronischen Druckschädigung des diabetischen Nervens.

"Mit einer Entlastung des Nervens wird die Ursache der Schädigung beseitigt", betont Professor Vogt mit Blick auf die Entwicklung des Therapieansatzes von Lee A. Dellon. Mit der Entlastung der Bein-Nerven wird eine Nervenlösung bewirkt, die eine deutliche Schmerzlinderung und die Wiederkehr der Schutzsensibilität zur Folge hat. "Bisher wurden in den USA schon mehr als 1.000 Patienten operiert, in mehr als 80 Prozent der Fälle besserten sich die oft kaum erträglichen Schmerzen deutlich. Auch war keine Amputation mehr notwendig", erklärt Andreas Gohritz, Arzt in der MHH-Klinik für Plastische, Hand-und Wiederherstellungschirurgie. Voraussetzung für eine Operation ist der Nachweis einer Nervenkompression an Hand oder Bein als Ursache für eine Neuropathie sowie eine adäquate Blutzuckereinstellung und Beindurchblutung, um eine gute Wundheilung zu erreichen. Jeder Patient wird neurologisch und chirurgisch untersucht. Das Ausmaß der Neuropathie wird durch ein speziell entwickeltes Sensibilitätsgerät (PSSD) bestimmt und dokumentiert.

Quelle: Pressetext Deutschland, 22.2.2008

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Amputationen lösen die Probleme nicht

Beitrag von Presse » 20.08.2008, 15:51

Amputationen lösen die Probleme nicht

Leitender Oberarzt Dr. Wolfram Wenz von der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg warnt vor vorschnellen Amputationen bei Diabetikern

Nach Meinung von Dr. Wolfram Wenz, Leitender Oberarzt des Bereiches Infantile Cerebralparese und Fußdeformitäten an der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg, löst die Amputation von Gliedmaßnahmen das Fuß-Problem von Diabetikern und auch bei älteren Menschen nicht. Im Gegenteil sei die erste Amputation eines Gliedes oft der Anfang vom Ende.

Diese These hat er in einem Vortrag vor Fachkollegen der Klinik mit eindrucksvollen Zahlen belegt: Ca. 36 Prozent der Diabetiker sterben ein Jahr nach der Amputation, rund die Hälfte innerhalb von drei Jahren und ca. 66 Prozent innerhalb von fünf Jahren. Bei 50 Prozent der Beinamputierten musste innerhalb der nächsten vier Jahre auch am anderen Bein amputiert werden. Außerdem landen nach Oberschenkelamputationen 50 Prozent dieser Patienten in einem Pflegeheim, bei Unterschenkel-Amputierten sind danach 30 Prozent nicht mehr gehfähig. Von einer Verbesserung oder Erleichterung der Situation dieser Patienten könne man vor diesem Hintergrund also guten Gewissens nicht sprechen. Deshalb müsse man weniger amputieren.

Plädoyer für verstärkte Therapie und für Gliedmaßen erhaltende Operationen

Dr. Wenz warnte vor allem vor den schon beinahe routinemäßigen Entscheidungen zur Amputation bei Diabetikern. Stattdessen plädierte er für eine verstärkte Therapie des Diabetes mellitus und für Gliedmaßen erhaltende Operationen, wenn schon die Ursachen nicht behoben werden können. Seiner Meinung nach ist die Anzahl von jährlich 62.000 Amputationen in Deutschland, sowohl absolut als auch im Vergleich mit anderen Ländern, viel zu hoch.

Hauptverantwortlich für die hohe Amputationsrate ist der Diabetes mellitus, und das mit steigender Tendenz: Im Jahr 2001 wurden in Deutschland 29.000 Diabetiker amputiert, 2003 waren es bereits 40.000. Dr. Wenz: „Das bedeutet, dass alle 13 Minuten ein Diabetiker amputiert wird. 50 Prozent dieser Amputationen halte ich für vermeidbar!“ Die neuesten Zahlen dürften der steigenden Tendenz der letzten Jahre entsprechend sicherlich noch höher liegen.

„Amputation verringert nicht die Kosten“

Die Anzahl der in Deutschland lebenden Diabetiker wird auf sieben bis acht Millionen geschätzt. Davon leidet jeder Dritte an schlecht durchbluteten Beinen. Etwa eine Million Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko für offene Wunden, und ca. 250.000 haben bereits eine offene Fußverletzung. Schwindelerregende Höhen haben inzwischen auch die Behandlungskosten von Diabetikern erreicht, übrigens nicht nur in Deutschland: In den USA verschlang die Behandlung allein des diabetischen Fuß-Syndroms rund zehn Milliarden Dollar.

In Deutschland herrscht Dr. Wenz zufolge „aus reiner Unkenntnis“ vielfach die Meinung vor, dass mit einer Amputation auch die Kosten, die ja im Gesundheitswesen eine entscheidende Rolle spielen, minimiert würden. Das jedoch sei ein grundlegender Irrtum. Gerade bei Diabetikern, deren Wunden schlecht verheilten, sei die Anpassung einer Prothese ein steter Vorgang, der natürlich nicht zum Nulltarif erfolgen könne. Und die Kosten für Prothesen sowie deren Wartung gingen ebenfalls in die Tausende. „Mir kommt es deshalb darauf an“, so Dr. Wenz, „alle Verantwortlichen und Entscheider zum Thema Amputationen zu sensibilisieren.“ Dann würden vielleicht auch andere Ärzte bald häufiger solch schöne Sätze hören wie den der Ehefrau eines Patienten, die ihm nach der fußerhaltenden Operation ihres Mannes sagte: „Der lacht jetzt wieder.“

Quelle: Pressemitteilung vom 20.8.2008

Ansprechpartner:
Leitender Oberarzt Dr. med. Wolfram Wenz
Leiter des Bereichs Infantile Cerebralparese und Fußdeformitäten
Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg
Schlierbacher Landstraße 200a, 69118 Heidelberg
Tel.: 0 62 21/96-5 oder 969215, Fax: 0 62 21/ 966119
E-Mail: Wolfram.Wenz@ok.uni-heidelberg.de

Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 45 36
Fax: 06221 / 56 45 44
E-Mail: annette.tuffs@med.uni-heidelberg.de

Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse

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Diabetiker - Füße in Gefahr !

Beitrag von Presse » 21.10.2008, 09:46

Füße in Gefahr - Diabetikern müssen immer noch viel zu häufig Füße amputiert werden

Sieben von zehn Fuß-Amputationen in Deutschland werden wegen einer Diabetes-Komplikation vorgenommen. Das Problem ist schon lange bekannt. Bereits 1989 nahmen sich alle europäischen Staaten, unterstützt von der WHO, vor, die Amputationen innerhalb von fünf Jahren um die Hälfte zu verringern. 20 Jahre später zeigt sich, dass das Ziel nicht ansatzweise erreicht wurde - nicht wegen der medizinischen Probleme, sondern weil es an koordinierter Therapie fehlt. Weil sie diesen Zustand nicht mehr hinnehmen wollten, haben im Raum Köln 45 Fußexperten ein Netzwerk "Diabetischer Fuß Köln und Umgebung" gegründet, das den angestrebten Rückgang erreichen konnte, berichtet das Apothekenmagazin "Diabetiker Ratgeber". Kern des Projektes ist die verbindliche Zusammenarbeit der verschiedenen Experten. Dazu gehören Diabetes-Spezialisten, Gefäß- und Wundchirurgen, plastische Chirurgen, Radiologen und Fußpfleger ebenso wie Orthopädie-Schuhmacher oder Pflegekräfte. Der Erfolg lässt sich bereits messen: Innerhalb eines Jahres verloren nur 2,5 Prozent der im Netz behandelten Diabetiker einen Fuß oder ein Bein. Bundesweit liegt die Rate bei über fünf Prozent. Die Rheinländer schulen nun auch Kollegen in anderen Regionen. In München, Bremen und Leipzig wurden bereits weitere Netzwerke gegründet.

Das Apothekenmagazin "Diabetiker Ratgeber" 10/2008 liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

Quelle: Pressemitteilung vom 21.10.2008
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Vorfußamputation ...

Beitrag von WernerSchell » 16.07.2009, 08:01

Schriftwechsel in einer Mailingliste (anonymisiert):

Frau ... schrieb:
....ist die Vorfußamputation genehmigungspflichtig durch das Vormundschaftsgericht?
Der B. hat einen diabetischen Fuß, 2 Zehen wurden bereits amputiert, nun sind am selben Fuß 2 weitere Zehen
sehr entzündet. Das KH will nun den Vorfuß mit Fußballen amputieren. Besteht hier für meine Einwilligung die
Pflicht zur Einholung der vorm. Genehmigung? ....

Sehr geehrte Frau ...,

zur eigentlichen Frage sind bereits Antworten gegeben worden. Ich rate unabhängig davon dringend zur Einholung einer zweiten Meinung zur medizinischen Indikation der vorgeschlagenen Amputation. Es gibt besorgniserregende Berichte, dass zuviele Amputationen bei Diabetikern vorgenommen werden. Siehe dazu zahlreiche Beiträge unter
viewtopic.php?t=1399&highlight=amputation

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell - http://www.wernerschell.de
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Alle 19 Minuten eine Fußamputation

Beitrag von Presse » 27.08.2009, 11:25

Alle 19 Minuten eine Fußamputation
KKH-Allianz fordert: Unnötige Amputationen vermeiden und damit Leben retten


Hannover, 27. August 2009 – „Alle 19 Minuten wird in Deutschland einem Menschen, der an Diabetes erkrankt ist, ein Fuß, ein Unterschenkel oder sogar ein Bein amputiert“, sagt Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender der KKH-Allianz. „Das ist eine alarmierende Zahl, die dringend zum Handeln auffordert.“ Erschwerend kommt hinzu, dass die Zahl der Amputationen in manchen Regionen zunimmt. Beispiel Einzugsgebiet München: „Hier ist die Amputationsrate bei unseren Versicherten zwischen 2006 und 2008 um 18 Prozent gestiegen“, so der Kassenchef.

Häufigste Ursache für Amputationen ist Diabetes mellitus, im Volksmund Zuckerkrankheit genannt. Weil Betroffene oftmals nicht rechtzeitig und nicht optimal behandelt werden, stirbt mehr als ein Drittel der Diabetiker ein Jahr nach der Amputation, rund die Hälfte innerhalb von drei Jahren. Und: Bei der Hälfte der Beinamputierten musste innerhalb der nächsten vier Jahre auch am anderen Bein amputiert werden.

Die KKH-Allianz kooperiert im Kampf gegen die tückische Krankheit Diabetes mellitus beispielgebend mit den Fußnetzwerken im Rheinland und seit Kurzem auch mit denen in München und Leipzig. Wichtigstes Ziel ist dabei die frühzeitige Erkennung von Fußproblemen bei Diabetikern, um schwerwiegende Folgen zu verhindern. „Kern ist eine vernetzte Behandlung, bei der Experten verschiedener Fachrichtungen zum Nutzen unserer Versicherten Hand in Hand arbeiten, darunter Diabetologen, Angiologen, Radiologen, Fuß-, Gefäß- und plastische Chirurgen, Orthopäden, Orthopädieschuhmacher sowie Podologen und Pflegedienste“, erklärt Ingo Kailuweit. „Nur durch eine umfassende, optimal abgestimmte Behandlung einschließlich frühzeitiger Diagnose lässt sich die Zahl der Amputationen bei Diabetikern erheblich senken und deren Lebenssituation deutlich verbessern.“

Die KKH-Allianz ist Deutschlands viertgrößte bundesweite Krankenkasse mit über zwei Millionen Versicherten. Sie gilt als Vorreiter für innovative Behandlungsmodelle in der gesetzlichen Krankenversicherung. Rund 4400 Mitarbeiter bieten einen exzellenten Service, entwickeln zukunftsweisende Gesundheitsprogramme und unterstützen die Versicherten bei der Entwicklung gesundheitsfördernder Lebensstile. Als eine der ersten gesetzlichen Krankenkassen hat sich das Unternehmen auf den Qualitätsprüfstand des unabhängigen Versicherungsprüfers Assekurata gestellt und ist auf Anhieb mit „sehr gut“ bewertet worden. Exklusiver Kooperationspartner der KKH-Allianz ist die Allianz Private Krankenversicherung. Das jährliche Haushaltsvolumen beträgt über 4,5 Milliarden Euro. Hauptsitz der KKH-Allianz ist Hannover.

Weitere Meldungen finden Sie online unter http://www.kkh-allianz.de/pressemeldungen

Quelle: Pressemitteilung vom 27.8.2009

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Fußamputationen oft vermeidbar / unnötig

Beitrag von WernerSchell » 24.09.2010, 06:12

28.09.2010, 20.15 - 21.00 Uhr, NDR - Visite Gesundheitsmagazin

Rettung für den Fuß - bessere Behandlung vermeidet Amputation:

In Deutschland werden jedes Jahr über 60.000 Amputationen von Zehen, Füßen, Unter und Oberschenkel durchgeführt. Experten beklagen, dass bis zu 50 Prozent der schwerwiegenden Eingriffe vermeidbar seien. Sie fordern, die Behandlungsmöglichkeiten ohne Amputation voll auszuschöpfen. Hauptgrund für eine Amputation ist hierzulande die Zuckerkrankheit. Jeder dritte Diabetiker leidet an schlecht durchbluteten Beinen. Mit fortschreitender Erkrankung sterben außerdem kleine Nerven ab, so dass die Betroffenen von Druckstellen oder kleinen Wunden an den Füßen nichts merken - bis es zu spät ist. Für eine bessere Behandlung allerdings müssen Experten verschiedener Fachrichtungen zum Wohle des Patienten zusammenarbeiten. Und das scheint im deutschen Gesundheitssystem nach wie vor nur schwer möglich. Dabei gibt es mittlerweile effektive Möglichkeiten für die Behandlung von Druckstellen und chronischen Wunden sowie verschiedene neue Katheterverfahren, um die Durchblutung der Beine zu verbessern - und dadurch Amputationen zu vermeiden. Zu diesem Thema können im Internet Fragen an die Redaktion gestellt werden: http://www.ndr.de/visite

Spezial: Rettung für den Fuß - bessere Behandlung vermeidet Amputation
•Naturheilverfahren - mit Homöopathie, Akupunktur und Myoreflextherapie gegen Gelenkbeschwerden
•Medizin: Hilfe für das schwache Herz - Kathetereingriff gegen krankhafte Muskelwucherung
•Service: Früherkennung von Osteoporose - Welcher Test ist sinnvoll?


Moderator: Vera Cordes

Weitere Informationen:
http://www.fernsehserien.de/index.php?s ... &sender=22

Siehe zum Thema vermeidbare / unnötige "Amputationen" u.a. in diesem Forum:
Amputationen sind oft vermeidbar - richtige Therapie bitte!
viewtopic.php?t=1399&highlight=amputation
Diabetesbedingte Amputationen auf dramatischem Höchststand
viewtopic.php?t=12071&highlight=amputation
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Vermeidbare Amputationen - zweite Meinung einholen

Beitrag von Presse » 02.02.2011, 08:48

Vermeidbare Amputationen
Spezialisten-Netzwerk rät, vor geplanten Amputationen eine zweite Meinung einzuholen


Baierbrunn (ots) - "In Deutschland werden jährlich tausende Amputationen vorgenommen, die vermeidbar wären", sagt Dr. Dirk Hochlenert vom "Netzwerk Diabetischer Fuß Köln und Umgebung" im Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber". Besonders Diabetiker sind häufig von Fuß- oder Bein-Amputationen betroffen. Nicht mehr behandelbare Geschwüre sind eine typische Komplikation des Stoffwechselleidens. Zusammen mit anderen Diabetologen, Gefäßspezialisten und Chirurgen ermuntert Hochlenert Patienten jedoch, vor einer geplanten Amputation eine zweite Expertenmeinung einzuholen. Häufig könne der folgenschwere Eingriff dann doch noch vermieden werden. Unter der Telefonnummer 01803/123406 bekommen Betroffene Adressen von Spezialisten der "AG Fuß" in der Nähe ihres Wohnortes.

Das Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber" 2/2011 liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

Quelle: Pressemitteilung vom 02.02.2011
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Fax 089 / 744 33 459
E-Mail: pirhalla@wortundbildverlag.de
http://www.wortundbildverlag.de
http://www.diabetes-ratgeber.net

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Amputationsrisiko bei Diabetes

Beitrag von Presse » 21.03.2011, 07:23

Amputationsrisiko bei Diabetes ist um das 10- bis 30-Fache erhöht
Allein in Deutschland gibt es derzeit etwa 6,4 Millionen Diabetiker. Die Prävalenz ist von 1988 bis 2001 um 45 Prozent gestiegen. Bis zum Jahr 2025 wird sich die Zahl der Erkrankungen vermutlich um weitere 50 Prozent erhöhen. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=645 ... etes&n=977

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Amputationen - Honorierung reduzieren

Beitrag von Rita Reinartz » 21.03.2011, 08:47

Vielleicht kann man die Amputationen auch dadurch verringern, dass die Honorierung für solche Maßnahmen herabgesetzt und die persönliche Zuwendung durch die Ärzte erhöht wird?
Da, wo es finanziell attraktive Anreize gibt, kommen auch Aktionen in Gang. Wenn das so ist, muss man auch ökonomisch reagieren.

R.R.
Menschenwürdegarantie bedarf bei der Umsetzung entsprechender Rahmenbedingungen. Insoweit gibt es aber Optimierungsbedarf!

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Diabetes - Die unterschätzte Gefahrl - TV-Tipp 08.08.2011

Beitrag von WernerSchell » 08.08.2011, 08:32

08.08.2011, 21.00 - 21.45 Uhr, ARD, Das Erste

Die großen Volkskrankheiten (4)
Diabetes - Die unterschätzte Gefahr
Film von Lars Westermann

Die Diagnose „Zucker" klingt anfangs harmlos. Diabetes tut nicht weh. Nur die wenigsten Betroffenen ahnen, wie gefährlich die Krankheit ist. So ging es auch Horst B., als er vor 20 Jahren seine Diagnose bekam. Seitdem nimmt er Tabletten. „Ich habe das nicht richtig ernst genommen", sagt er heute. Als er zu Fachärzten in der Fußambulanz eines Diabeteszentrums kommt, geht es zunächst nur um eine offene Wunde am Zeh. Doch dann wird klar: Der Diabetes hat über die Jahre seine Blutgefäße zerstört - ihm droht die Amputation seines Fußes.
28.000 Amputationen werden in Deutschland jährlich als Folge von Diabetes durchgeführt. Die meisten davon an Füßen und Beinen. Tendenz: steigend. Zehen und Fuß werden nicht mehr ausreichend durchblutet. Kleinste Verletzungen führen dann zu nicht heilenden Wunden. Häufig bleibt den Medizinern nichts anderes übrig, als die betroffenen Gliedmaßen abzutrennen. „Doch viele Amputationen könnten vermieden werden", weiß Dr. Dirk Sommer vom Herz- und Diabeteszentrums Bad Oeynhausen. „Viele Patienten verhalten sich nicht vernünftig, bewegen sich zu wenig, ernähren sich falsch. Aber auch Hausärzte und selbst Chirurgen kennen sich oft nicht mit Diabetes aus."
Die Stationen in Bad Oeynhausen sind voller Patienten, die unter den gefährlichen Folgen erhöhten Blutzuckers leiden. Diabetes ist Ursache für Krankheiten, die auf den ersten Blick gar nicht mit ihm in Zusammenhang gebracht werden: Schlaganfall, Nierenversagen, Herzinfarkt, Blindheit. Ursache sind fast immer verschlossene Gefäße. „Wir nennen Diabetes den stillen Killer", mahnt Prof. Diethelm Tschöpe. Gut zehn Prozent der Deutschen haben einen diagnostizierten Diabetes. Und die Experten gehen davon aus, dass auf jeden bekannten Diabetiker einer kommt, der nichts von seiner Krankheit weiß. Nach ihren Schätzungen sind das 16 Millionen Diabetiker allein in Deutschland.
Übergewicht gilt als einer der Hauptrisikofaktoren bei Diabetes. Seit fast zehn Jahren kämpft Elke D. gegen ihr Übergewicht. Von 140 auf 96 kg hat sie es mit einer Diät geschafft. Mehr geht nicht. Elke D. kann sich auf Grund anderer schwerer Erkrankungen kaum bewegen. Aber sie muss weiter abnehmen, damit ihre Medikamente den entgleisten Blutzucker in den Griff bekommen. Ihre Hoffnung: Ein Magenballon, der ihr einen vollen Magen vorgaukeln und den Hunger besiegen soll. Ob das die Wende für ihr Leben bringt, können ihre Ärzte aber nicht versprechen.
Anders als der Altersdiabetes ist der Kinder- oder Jugenddiabetes eine Autoimmunerkrankung. Die betroffenen Kinder sind ein Leben lang auf Insulin und eine engmaschige Kontrolle angewiesen. So wie der sechsjährige Erik M., der erst vor wenigen Wochen die Diagnose bekam. Doch junge Diabetiker können ein Vorbild für ältere Patienten sein: Erik M. nimmt seinen Diabetes ernst, richtet seinen Alltag nach ihm aus. Nach dem Aufstehen muss er am Morgen als erstes seinen Blutzucker messen. Seine Eltern wissen, dass er ohne regelmäßige Blutanalysen und Insulinspritzen keine Chance im Kampf gegen seine Krankheit hätte. Also muss Erik lernen, selbst Verantwortung für die Krankheit zu übernehmen - und damit zu leben.
Der Film begleitet Patienten bei ihrem monatelangen Kampf um ein Stück Fuß oder beim verzweifelten Versuch, bedrohliches Übergewicht los zu werden. Ein ganz neuartiger Ansatz kommt aus Heidelberg. Dort operieren die Chirurgen den Diabetes einfach weg: durch einen Eingriff am Magen. Der Film dokumentiert eine der ersten Operationen dieser Art in Deutschland. Noch befindet sich die Methode in der Versuchsphase und ist unter Experten umstritten. Doch für viele Diabetiker könnte diese Operation in Zukunft vielleicht eine neue Hoffnung sein.

Quelle und weitere Hinweise: http://programm.daserste.de/pages/progr ... EAB5D9B060
+++
Siehe auch unter:
Amputationen sind oft vermeidbar:
viewtopic.php?t=1399&highlight=amputationen
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https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Diabetes-Behandlung -Tausende Amputationen vermeidbar

Beitrag von WernerSchell » 26.11.2012, 12:29

27.11.12 | 21:45 - 22:15 (30 Min.), ARD Das Erste
Das MDR-Magazin - Moderation: Thomas Kausch

Thema u.a.:
Diabetes-Behandlung - Tausende Amputationen vermeidbar

75 Prozent aller diabetesbedingter Amputationen seien vermeidbar, so Experten. In Köln konnte in einem Modellprojekt der Nachweis geliefert werden, dass diese Annahme stimmt. Konkret heißt das, dass in Deutschland jedes Jahr Zehntausende Gliedmaßen amputiert werden, obwohl das eigentlich gar nicht notwendig wäre.

Weitere Informationen:
http://programm.ard.de/TV/daserste/fakt ... in&first=1
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https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Patientenfalle Krankenhaus - unnötige OPs für satte Gewinne?

Beitrag von WernerSchell » 20.04.2013, 07:09

Offensichtlich gilt die nachfolgende Ankündigung zum Thema "Patientenfalle Krankenhaus" nicht mehr. Bei Güther Jauch wird ein neues Thema angesprochen. Siehe dazu:
Sendung vom 21. April 2013
Der Fall des Uli Hoeneß – vom Saubermann zum Steuersünder?
Bayern-Boss Uli Hoeneß: erfolgreich, wortgewaltig, für viele ein Vorbild. Und jetzt das: Der Präsident des FC Bayern und Wurstfabrikant hat sich als Steuersünder geoutet. Laut Medienberichten geht es um Millionenbeträge auf einem Schweizer Konto. Hoeneß Ruf als Saubermann und Vorbild ist erst einmal dahin. [mehr]
http://daserste.ndr.de/guentherjauch/ak ... index.html
+++


Das Erste / GÜNTHER JAUCH am 21. April 2013 um 21.45 Uhr im Ersten

München (ots) - Das Thema: Patientenfalle Krankenhaus - unnötige OPs für satte Gewinne?

OP-Boom in Deutschland: In kaum einem anderen Land wird so oft das Skalpell angesetzt. Auf 100.000 Einwohner kommen zum Beispiel 624 Herzkatheter-Eingriffe, so eine aktuelle Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Tendenz steigend. Besonders häufig wird offenbar dort operiert, wo es besonders viele Krankenhäuser gibt. Warum wird in Deutschland so viel operiert? Orientieren sich Kliniken am eigenen Profit statt am Wohl der Patienten? Was tun gegen unnötige OPs und Behandlungsfehler?

Darüber diskutiert Günther Jauch mit
Jens Spahn (CDU, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag)
Andrea Grebe (Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH)
Jürgen Graalmann (AOK-Bundesverband)
Sonia Seymour Mikich (Journalistin)
Hendrik Schneider (Honorararzt)

GÜNTHER JAUCH ist eine Produktion von I & U TV im Auftrag der ARD unter redaktioneller Federführung des NDR für Das Erste.

GÜNTHER JAUCH im Internet unter http://www.daserste.de/guentherjauch

Quelle: Pressemitteilung vom 19.04.2013 ARD Das Erste
Pressekontakt: Burchard Röver, Presse und Information Das Erste,
Tel: 089/5900-3867, E-Mail: burchard.roever@DasErste.de

Weitere Informationen:
http://daserste.ndr.de/guentherjauch/ak ... es287.html
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Amputationen bei Diabetikern: Seltener Fuß ab!

Beitrag von Presse » 04.07.2013, 06:09

Amputationen bei Diabetikern: Seltener Fuß ab!
Amputationen bei Diabetikern in Deutschland sind weiter viel zu häufig.
Offenbar bleiben aber Gliedmaß en bei den Eingriffen zunehmend erhalten.
mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=841 ... tes&n=2815

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Zu viele Fußamputationen in Deutschland

Beitrag von WernerSchell » 16.02.2016, 18:07

P R E S S E M I T T E I L U N G vom 16.02.2016

Zu viele Fußamputationen in Deutschland
Experten fordern Zweitmeinungsverfahren und bessere Anreize für Fußrettung


Berlin – In Deutschland werden zu viele Füße in Folge einer Diabeteserkrankung amputiert. Um die Amputationszahlen zu senken, fordert die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) ein obligatorisches Zweitmeinungsverfahren vor einem solchen Eingriff. Zugleich sind andere Vergütungsstrukturen notwendig, erklärten Experten auf der Jahrespressekonferenz der DDG, bei der die Qualität der Versorgungsstrukturen für Menschen mit Diabetes im Mittelpunkt steht. Für den Erhalt der Extremitäten müsse es einen Bonus geben, da eine solche Behandlung mit längeren Liegezeiten und damit mehr Aufwand als bei einer Amputation verbunden ist.

Etwa 50.000 Füße werden jährlich in Deutschland als Folge einer Diabeteserkrankung amputiert – alle 15 Minuten verliert ein Mensch eine Extremität. „Diese Zahl ist, auch im internationalen Vergleich, viel zu hoch“, stellt Professor Dr. med. Ralf Lobmann fest, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Diabetischer Fuß der DDG. Die Häufigkeit ist vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen. „Zum einen kommen viele Patienten mit schlecht heilenden chronischen Fußwunden zu spät in spezialisierte Zentren, oft erst nach zwölf Wochen und später“, so Lobmann. In den Zentren können interdisziplinäre Expertenteams aus Diabetologen, Gefäßchirurgen, Orthopäden, Podologen und Schuhmachern eine große Bandbreite an Therapien und Maßnahmen ausschöpfen, um eine Amputation zu vermeiden.

Zahlen belegen dies. „Während die Rate von Majoramputationen, also Abtrennungen des Fußes oberhalb des Knöchels, in spezialisierten Zentren bei 3,1 Prozent liegt, beläuft sich die Quote in der Allgemeinversorgung auf zehn bis zwanzig Prozent“, erläutert Lobmann. Eine Majoramputation zu vermeiden, ist jedoch oberstes Gebot bei der Behandlung des diabetischen Fußsyndroms. Denn das Ausmaß der Extremitäten-Entfernung hat Auswirkungen auf die Lebenserwartung – nur ein Viertel der Patienten überlebt nach einer Majoramputation fünf Jahre, bei der Abtrennung von Fußteilen unterhalb des Knöchels („Minoramputation“) sind es dagegen 80 Prozent. „Daher fordern wir vor einer Amputation das obligatorische Einholen einer qualifizierten Zweitmeinung“, betont der DDG Experte. Ähnliche Regelungen gibt es etwa auch in Holland, wo Diabetespatienten mit schlecht heilenden Wunden, die länger als fünf Wochen bestehen, in spezialisierten Zentren behandelt werden müssen.

Eine weitere Ursache für die hohe Amputationsrate in der Bundesrepublik liegt nach Ansicht der Fachgesellschaft im derzeitigen Vergütungssystem begründet. „Hier bestehen finanzielle Fehlanreize, die wir beseitigen möchten“, erläutert Professor Dr. med. Baptist Gallwitz, Präsident der DDG. Eine Amputation ist vergleichsweise auskömmlich finanziert. Doch Behandlungen, die dem Erhalt der Extremität dienen, sind häufig langwierig und mit Klinikaufenthalten von bis zu 40 Tagen verbunden. „Dieser Aufwand bildet sich in der Vergütung bisher nicht ab“, kritisiert Gallwitz. „Wir schlagen daher einen Bonus für die Rettung des Fußes vor.“

Das diabetologische Fußsyndrom ist eine der häufigen Folgen einer Diabetes-Erkrankung – jedes Jahr erkranken etwa 250 000 Patienten daran. Es ist der häufigste Grund für eine Amputation. „Der Umgang mit dem diabetologischen Fußsyndrom in unserem Gesundheitswesen ist symptomatisch für die Finanzierung der gesamten Diabetologie“, sagt Lobmann. „Sie betreibt im Umgang mit häufig multimorbiden Patienten einen hohen Aufwand, ist aber nur unangemessen finanziert.“

Die DDG setzt sich seit Jahren dafür ein, die Versorgungsstrukturen für Menschen mit Diabetes zu verbessern. Das gilt auch für die Patienten mit einem diabetologischen Fußsyndrom. Dessen erste Anzeichen sind Taubheitsgefühle, Kribbeln, Brennen und Stechen, das an den Zehen beginnt. Betroffene, die vor einer Amputation stehen, können sich an Spezialzentren wenden, die von der DDG zertifiziert worden sind. Aktuell zählen dazu 201 ambulante und 78 stationäre Einrichtungen, gelistet unter http://www.ag-fuss-ddg.de.

Über die Deutsche Diabetes Gesellschaft:
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) ist mit fast 9.000 Mitgliedern eine der großen medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland. Sie unterstützt Wissenschaft und Forschung, engagiert sich in Fort- und Weiterbildung, zertifiziert Behandlungseinrichtungen und entwickelt Leitlinien. Ziel ist eine wirksamere Prävention und Behandlung der Volkskrankheit Diabetes, von der mehr als sechs Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Zu diesem Zweck unternimmt sie auch umfangreiche gesundheitspolitische Aktivitäten.
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WernerSchell
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Fußamputationen bei Diabetikern vermeiden

Beitrag von WernerSchell » 07.03.2016, 15:12

BVMed-Pressemeldung 16/16 vom 08.03.2016
https://www.bvmed.de/bvmed-fordert-beha ... ichtet-ist

BVMed fordert Behandlungsvergütung, "die auf den Erhalt der Füße ausgerichtet ist"
Fußamputationen bei Diabetikern vermeiden


Berlin | Der Bundesverband Medizintechnologie, BVMed, hat Verbesserungen bei der Vermeidung von Fußamputationen bei Diabetikern angemahnt. Die im BVMed organisierten Hersteller moderner Wundauflagen unterstützen die Forderung der Diabetologen nach einer auf den Erhalt der Füße ausgerichteten Behandlungsvergütung. "Bei Diabetikern könnten dadurch viele Fußamputationen vermieden werden", so BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Joachim M.
Schmitt.

Der BVMed fordert bereits seit Längerem Verbesserungen in der Vergütungsstruktur bei der Behandlung von Patienten mit chronischen Wunden. Die zweithäufigste Form der chronischen Wunde ist das "Diabetische Fußulcus", eine Folge des Diabetes mellitus, dessen Krankheitsverlauf in Deutschland jährlich zu rund 50.000 Fußamputationen führt.

Die Fachgesellschaften sind der Meinung, dass es für diese im internationalen Vergleich hohe Zahl verschiedene Ursachen gibt: Statt Amputationen zu finanzieren sollte mehr in die zeit- und ressourcenaufwändige Behandlung mit dem Ziel investiert werden, den Fuß zu erhalten. Um Behandler bei der Prävention und Vermeidung von Amputationen besser zu unterstützen, sollte aus Sicht der Hersteller im BVMed deutlich mehr über die hydroaktive und phasengerechte Wundversorgung informiert und in die Wundtherapie investiert werden. Dabei sollten spezielle Fußambulanzen wie regionale Wundnetze zur Behandlung chronischer Wunden ausgebaut und die Vergütungsstrukturen verbessert werden. "Die Vermeidung von Amputationen und der Erhalt des Fußes müssen sich lohnen. Damit würde den Patienten mit Diabetischem Fußsyndrom viel Leid erspart werden. Und gleichzeitig würden die Folgekosten von Amputationen deutlich reduziert werden können", so der BVMed.

Die Versorgung von Patienten mit chronischen Wunden, zu denen das Diabetische Fußulcus gehört, übernehmen in Zusammenarbeit mit den Hausärzten und ambulanten Pflegekräften Fachärzte, Kliniken und integrierte Versorgungsnetzwerke oder Wundzentren. In einer besonderen Weise kooperieren die Beteiligten interdisziplinär und interprofessionell und sind damit ein Beispiel moderner Gesundheitsversorgung. Hierfür neue Vergütungsformen zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Patienten nach guter Versorgung gerecht werden und wirtschaftlich mit den begrenzten personellen und finanziellen Ressourcen umgehen helfen, ist eine übergreifende Aufgabe, die nicht allein von den Kostenträgern gelöst werden kann.

Der BVMed unterstützt deshalb die Kritik der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) an den fehlenden Vergütungsanreizen und die Forderung nach einer ärztlichen Zweitmeinung vor einer Amputation. Laut DDG soll es zum Beispiel eine Qualitätsprämie zur Erhaltung des Fußes geben, um positive Anreize im Sinne der Vermeidung von Amputationen zu schaffen.

Der BVMed sieht darüber hinaus die Verbesserung der Versorgung chronischer Wunden insgesamt als Zukunftsaufgabe und beispielhaften Ansatz, die Versorgung chronisch kranker Menschen zu verbessern. Dazu gehört eine adäquate Vergütung der mit der Wundversorgung befassten medizinischen und nicht-medizinischen Disziplinen. So steigt auch der Anreiz der Ärzte, alle medizinischen Möglichkeiten auszuschöpfen, bevor eine Amputation unvermeidlich ist.

Mehr Informationen zur "Initiative für moderne und phasengerechte Wundversorgung im BVMed" unter http://www.info-wundversorgung.de (http://www.info-wundversorgung.de).

Ansprechpartnerin bei Fachfragen: Daniela Piossek, Leiterin Referat Krankenversicherung beim BVMed, piossek@bvmed.de (piossek@bvmed.de).
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Pressetext online unter:
https://www.bvmed.de/bvmed-fordert-beha ... ichtet-ist

Pressearchiv: https://www.bvmed.de/pressemeldungen

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