Erhebung der Prävalenz von Mangelernährung in Heimen

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

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WernerSchell
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Erhebung der Prävalenz von Mangelernährung in Heimen

Beitrag von WernerSchell » 04.01.2009, 09:53

Erhebung der Prävalenz von Mangelernährung in deutschen Altenpflegeheimen

Nach der erfolgreichen Pilottestung im November 2008 findet am 07. April 2009 die erste landesweite Erhebung der Prävalenz von Mangelernährung in deutschen Altenpflegeheimen statt. Die Prävalenzerhebung wird in Deutschland von der Universität Maastricht in Zusammenarbeit mit dem Institut für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke unter Leitung von Prof. Dr. Sabine Bartholomeyczik durchgeführt.

Für die Teilnahme an der Erhebung werden Altenpflegeheime in Deutschland gesucht.

Der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) begrüßt das vorgesehene Prävalenzprojekt und wertet die Beteiligung daran als eine „ausgezeichnete Maßnahme der externen Qualitätssicherung für Pflegeeinrichtungen”.

Für die Datenerfassung und -auswertung werden Gebühren pro angemeldetem Bewohner und Einrichtung erhoben. Frühbucher- und Mengenrabatt sind möglich.

Für die Anmeldung zur Prävalenzerhebung und bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an:

Private Universität Witten/Herdecke
Institut für Pflegewissenschaft
Sven Reuther, MScN
Stockumer Str. 12
D-58453 Witten
Email: sreuther@uni-wh.de
Tel: 02302/926-231
Mobil : 0151/55423927
Fax: 02302/926-318
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Prävalenz von Mangelernährung

Beitrag von Presse » 08.01.2011, 09:30

Prävalenz von Mangelernährung, Maßnahmen und Qualitätsindikatoren in deutschen Altenpflegeheimen - erste Ergebnisse einer landesweiten Pilotstudie

S. Bartholomeyczik 4, S. Reuther 1, L. Luft 2, N. van Nie 3, J. Meijers 3, J. Schols 3, R. Halfens 3

1 Universität Witten/Herdecke, Institut für Pflegewissenschaft, Fakultät für Medizin, Witten
2 Universität Witten/Herdecke, Institut für Pflegewissenschaft, und Fachhochschule, Frankfurt am Main
3 Maastricht University, Faculty of Health Medicine and Life Sciences, Department of Health Care and Nursing Science, Niederlande
4 Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, DZNE Standort Witten


Zusammenfassung
Ziel der Studie: Die Pilotstudie hatte zum Ziel, die Übertragung und Praktikabilität einer in den Niederlanden jährlich durchgeführten Prävalenzerhebung auf deutsche Altenpflegeheime zu untersuchen und erste Ergebnisse zur Prävalenz von Indikatoren für Mangelernährung, eingesetzte Qualitätsinstrumente und Maßnahmen zu erheben. Auf deren Grundlage sollen gezielte Qualitätsverbesserungen eingeleitet werden können.

Methodik: Multizentrische Querschnittsstudie, standardisiertes Mehrebenen-Instrument (Befragung, Beobachtung, Institutionsebene, Wohnbereichsebene, individuelle Bewohnerebene) übersetzt aus dem Niederländischen (Universität Maastricht). Variablenbereiche: Indikatoren für Risiken und wahrscheinliche Mangelernährung, Qualitäts-Indikatoren, Pflegeabhängigkeit und eingeleitete Interventionen.

Ergebnisse: Stichprobe: 32 Altenpflegeheime mit 2 444 teilnehmenden Bewohnern[1]. Prävalenz wahrscheinlicher Mangelernährung ist 26%, Riskoindikatoren für Mangelernährung finden sich bei weiteren 28% der Bewohner. Nur bei einem Viertel wird der Ernährungszustand standardisiert erfasst. Von den wahrscheinlich Mangelernährten sind signifikant mehr Menschen an einer Demenz erkrankt. In den meisten Einrichtungen existiert eine anerkannte Richtlinie zur Prävention/Behandlung von Mangelernährung, ebenso finden in den meisten Einrichtungen regelmäßig Fortbildungen zum Thema statt, in der Hälfte sind Diätassistenten/Ernährungswissenschaftler eingestellt. Bei der Hälfte aller wahrscheinlich mangelernährten Bewohner werden konkrete Maßnahmen eingeleitet

Schlussfolgerung: Das aus den Niederlanden stammende Instrument eignet sich auch für den Einsatz in deutschen Altenpflegeheimen. Die Datenerhebung zeigt darüber hinaus, dass Mangelernährung ein auffallendes Problem bei Bewohnern deutscher Altenpflegeheime ist. Offenbar sind sowohl die systematische Erfassung des Ernährungszustands als auch die eingeleiteten Maßnahmen stark verbesserungsbedürftig.

Quelle: Gesundheitswesen 2010; 72(12): 868-874
DOI: 10.1055/s-0029-1246150
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Mangelernährung

Beitrag von zelig » 24.01.2011, 15:31

Es könnte schon frustrierend sein, wenn eine nachweislich gute Idee - wie so oft - an den nötigen Voraussetzungen an der Basis scheitert. Nur Theoretiker würden sich darüber wundern das ein Mensch, der langsam kaut, möglicherweise nicht satt wird und häufig Mangelernährt ist.

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Viele Senioren essen zu wenig

Beitrag von Presse » 16.12.2011, 07:25

Viele Senioren essen zu wenig
VON MEYEL LÖNING - zuletzt aktualisiert: 15.12.2011 - 02:30

In NRW sind die Krankenhausbehandlungen älterer Menschen wegen Mangelernährung laut der Krankenkasse DAK in den vergangenen drei Jahren um 70,7 Prozent gestiegen. Experten sehen in der Zahl erste dramatische Auswirkungen des demografischen Wandels.

Hamburg Während sich in der Weihnachtszeit die meisten Deutschen eher Sorgen wegen zu reichhaltiger Ernährung machen, hat gestern eine schockierende Zahl der Senioren, die unter mangelhafter Ernährung leiden, aufgerüttelt. Laut Daten der Krankenkasse DAK ist diese Zahl in den vergangenen drei Jahren in Deutschland um alarmierende 53 Prozent angestiegen, in Nordrhein-Westfalen sogar um 70,7 Prozent. "Die Hälfte der Menschen über 75 isst unregelmäßig und trinkt zu wenig", sagt Bruno Malangré vom Caritasverband Köln.
.... weiter lesen unter
http://nachrichten.rp-online.de/panoram ... -1.2640490

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Beitrag von WernerSchell » 08.01.2012, 07:45

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