Amtschef Thomas Halder:
„Wir müssen Fixierungen vorbeugen“
Projekt „PräFix“ zeigt Alternativen zur Fixierung in Heimen auf
23.07.2009 „Wir müssen Fixierungen vorbeugen. Diese freiheitseinschränkenden Maßnahmen sind eine der intensivsten Eingriffe in die Grundrechte eines Menschen. Sie beinträchtigen den Ruf der Pflege“, stellte der Amtschef des Ministerium für Arbeit und Soziales, Thomas Halder, am Mittwoch (23.7.) in Freiburg fest. Aus seiner Sicht bedeutet Pflege, „Menschen in Würde zu unterstützen.“ Dennoch könne es Situationen geben, in denen freiheitseinschränkende Maßnahmen geboten scheinen. „Denn in erster Linie geht es dabei meist um den Schutz der Bewohner, beispielsweise vor Stürzen“, erläuterte Halder bei der Abschlussveranstaltung zu „PräFix“.
Mit dem von der Landesstiftung Baden-Württemberg finanzierten Folgeprojekt von ReduFix soll Fixierungen vorgebeugt werden. Nach Expertenmeinungen sind zwischen 30 und 40 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner in Alten- und Pflegeheimen von bewegungseinschränkenden Maßnahmen betroffen. Fünf bis zehn Prozent werden mit Gurten fixiert. „Die Angst vor sturzbedingten Verletzungen führt häufig dazu, dass freiheitsbeschränkende Maßnahmen wie Bettgitter und Fixierungen als vermeintlich einziger Ausweg eingesetzt werden, um Unfälle zu vermeiden. Dies kann so nicht hingenommen werden. Maßnahmen, die Heimbewohner in ihrer Bewegung einschränken, müssen immer hinterfragt werden, auch wenn sie oftmals in guter Absicht vorgenommen werden“, betonte Halder.
Die Ergebnisse des bislang umfangreichsten wissenschaftlichen Modellprojekts zur Reduzierung von Gurtfixierungen und freiheitsbeschränkenden Maßnahmen – ReduFix – hätten gezeigt, dass bei jedem fünften Heimbewohner auf eine Fixierung verzichtet werden könne, erläuterte der Amtschef. Beispielhaft nannte er eine bedarfsgerechte bauliche Gestaltung des Umfelds, spezielle Konzepte im Umgang mit demenzkranken Menschen, wie „Nachtcafes“ oder auch den Einsatz von nicht freiheitsbeschränkenden technischen Hilfsmitteln wie Hüftprotektoren oder Sensormatten. „Es ist wichtig, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pflegeeinrichtungen mögliche Alternativen kennen und entsprechend geschult werden“, so Halder. „Präfix sorgt für die Verbreitung der Erkenntnisse. Nicht nur die Pflegekräfte sondern alle Berufsgruppen, die mit freiheitseinschränkenden Maßnahmen zu tun haben, sollten Bescheid wissen.“ Es müsse auch deutlich werden – so das Ergebnis der Studie -, dass Bewegungseinschränkungen schlussendlich gar nicht geeignet wären, Stürze zu vermeiden.
Der Amtschef sagte: „Unser Ziel ist es, eine Reduzierung von Fixierungen in den Einrichtungen zu erreichen.“ In rund 200 Einrichtungen des Landes konnten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dank der Beteiligung der Landesstiftung Baden-Württemberg bereits geschult werden. „So konnten sie in der Frage, ob freiheitseinschränkende Maßnahmen notwendig sind, neue Sicherheit gewinnen.“ Darüber hinaus habe sich das Projekt PräFix mit der Frage befasst, ob bürgerschaftliches Engagement eine Rolle bei der Reduzierung von Fixierungen spielen kann. Dabei sollten Ehrenamtliche Mobilitätsförderung und individuelle Betreuung leisten und zum anderen Menschen betreuen, bei denen Fixierungsmaßnahmen unumgänglichen waren, um die psychische Belastung zu verringern. „Zwar ist die heutige Veranstaltung als Abschlussveranstaltung des Projektes PräFix ausgeschrieben – ich bin mir aber sicher – das Projekt hat kein Ende“, erklärte Halder. „Es wirkt weiter, wenn alle, die die Schulungen nutzen konnten, ihr Wissen weitergeben und auf die Möglichkeiten, die ReduFix bietet, hinweisen.“
Quelle: Pressemitteilung des Ministeriums für Arbeit und Soziales in Baden-Württemberg vom 23.07.2009
http://www.sozialministerium-bw.de/de/M ... l&_min=_sm
PräFix“ zeigt Alternativen zur Fixierung in Heimen auf
Moderator: WernerSchell
Fixierungen vorbeugen: Projekt "PräFix" zeigt Alte
Fixierungen vorbeugen: Projekt "PräFix" zeigt Alternativen auf
"Wir müssen Fixierungen vorbeugen. Diese freiheitseinschränkenden Maßnahmen sind eine der intensivsten Eingriffe in die Grundrechte eines Menschen. Sie beinträchtigen den Ruf der Pflege", stellte der Amtschef des Ministeriums für Arbeit und Soziales, Thomas Halder, am 23. Juli in Freiburg fest.
Mit dem von der Landesstiftung Baden-Württemberg finanzierten Folgeprojekt von ReduFix (PräFix) soll Fixierungen vorgebeugt werden.
"Die Angst vor sturzbedingten Verletzungen führt häufig dazu, dass freiheitsbeschränkende Maßnahmen wie Bettgitter und Fixierungen als vermeintlich einziger Ausweg eingesetzt werden, um Unfälle zu vermeiden."
Die Ergebnisse des bislang umfangreichsten wissenschaftlichen Modellprojekts zur Reduzierung von Gurtfixierungen und freiheitsbeschränkenden Maßnahmen ReduFix hätten gezeigt, dass bei jedem fünften Heimbewohner auf eine Fixierung verzichtet werden könne, erläuterte der Amtschef. Beispielhaft nannte er eine bedarfsgerechte bauliche Gestaltung des Umfelds, spezielle Konzepte im Umgang mit demenzkranken Menschen, wie "Nachtcafes" oder auch den Einsatz von nicht freiheitsbeschränkenden technischen Hilfsmitteln wie Hüftprotektoren oder Sensormatten. "Präfix sorgt für die Verbreitung der Erkenntnisse. Nicht nur die Pflegekräfte sondern alle Berufsgruppen, die mit freiheitseinschränkenden Maßnahmen zu tun haben, sollten Bescheid wissen."
Es müsse auch deutlich werden - so das Ergebnis der Studie -, dass Bewegungseinschränkungen schlussendlich gar nicht geeignet wären, Stürze zu vermeiden.
Zum Artikel auf www.pflegen-online.de
http://005.frnl.de/lt/t_go.php?i=5367&e ... beugen.htm
Quelle: Mitteilung vom 20.8.2009
Pflege Heute
Elsevier GmbH Urban & Fischer Verlag, Hackerbrücke 6, 80335 München
"Wir müssen Fixierungen vorbeugen. Diese freiheitseinschränkenden Maßnahmen sind eine der intensivsten Eingriffe in die Grundrechte eines Menschen. Sie beinträchtigen den Ruf der Pflege", stellte der Amtschef des Ministeriums für Arbeit und Soziales, Thomas Halder, am 23. Juli in Freiburg fest.
Mit dem von der Landesstiftung Baden-Württemberg finanzierten Folgeprojekt von ReduFix (PräFix) soll Fixierungen vorgebeugt werden.
"Die Angst vor sturzbedingten Verletzungen führt häufig dazu, dass freiheitsbeschränkende Maßnahmen wie Bettgitter und Fixierungen als vermeintlich einziger Ausweg eingesetzt werden, um Unfälle zu vermeiden."
Die Ergebnisse des bislang umfangreichsten wissenschaftlichen Modellprojekts zur Reduzierung von Gurtfixierungen und freiheitsbeschränkenden Maßnahmen ReduFix hätten gezeigt, dass bei jedem fünften Heimbewohner auf eine Fixierung verzichtet werden könne, erläuterte der Amtschef. Beispielhaft nannte er eine bedarfsgerechte bauliche Gestaltung des Umfelds, spezielle Konzepte im Umgang mit demenzkranken Menschen, wie "Nachtcafes" oder auch den Einsatz von nicht freiheitsbeschränkenden technischen Hilfsmitteln wie Hüftprotektoren oder Sensormatten. "Präfix sorgt für die Verbreitung der Erkenntnisse. Nicht nur die Pflegekräfte sondern alle Berufsgruppen, die mit freiheitseinschränkenden Maßnahmen zu tun haben, sollten Bescheid wissen."
Es müsse auch deutlich werden - so das Ergebnis der Studie -, dass Bewegungseinschränkungen schlussendlich gar nicht geeignet wären, Stürze zu vermeiden.
Zum Artikel auf www.pflegen-online.de
http://005.frnl.de/lt/t_go.php?i=5367&e ... beugen.htm
Quelle: Mitteilung vom 20.8.2009
Pflege Heute
Elsevier GmbH Urban & Fischer Verlag, Hackerbrücke 6, 80335 München