Kunstfehlerprozesse: Kläger setzen sich nur selten durch
LEIPZIG. Patienten, die Ärzte wegen eines Kunstfehlers anklagen, setzen sich vor Gericht offenbar nur selten durch. Von den 2005 vor dem Landgericht Leipzig neu anhängig gewordenen 75 Verfahren wegen ärztlicher Kunstfehler habe nur ein Kläger den Rechtsstreit für sich entscheiden können. Ihm sei ein Schmerzensgeld von 100 000 Euro zugesprochen worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur ddp am 5. Januar 2006. Von den 75 Fällen endeten jedoch nur 27 mit einem Urteil, in den anderen Fällen wurde ein Vergleich geschlossen oder die Klage wieder zurückgezogen.
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Kunstfehlerprozesse: Kläger setzen sich nur selten durch
Moderator: WernerSchell
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Behandlungsfehler - Beweislastumkehr!
Es scheint genau so zu sein, wie ich immer schon vermutet habe, die Patienten sind in Behandlungsfehlerstreitsachen nur selten erfolgreich. Die Patienten können als Laien die Hürde der Beweislast offenbar kaum überwinden.
Insoweit müssen sich rechtliche Veränderungen ergeben, sonst wird die Patientenseite auch in Zukunft kaum erfolgreich sein können:
Es muss eine Beweislastumkehr, vielleicht in Verbindung mit einer Haftpflichtversicherung, geben, die regelhaft Behandlungsfeherschäden abdeckt.
Dies wird ja alles seit Jahren diskutiert. Es bedarf eigentlich nur der gesetzgeberischen Umsetzung.
Rita Reinartz
Insoweit müssen sich rechtliche Veränderungen ergeben, sonst wird die Patientenseite auch in Zukunft kaum erfolgreich sein können:
Es muss eine Beweislastumkehr, vielleicht in Verbindung mit einer Haftpflichtversicherung, geben, die regelhaft Behandlungsfeherschäden abdeckt.
Dies wird ja alles seit Jahren diskutiert. Es bedarf eigentlich nur der gesetzgeberischen Umsetzung.
Rita Reinartz
Naja, ein aussergerichtlicher Vergleich ist für den Kläger ja auch nicht unbedingt schlecht, wenn für ihn eine angemessene Summe als Schmerzensgeld und Schadenersatz gezahlt wird.
Allerdings: Ohne Urteil gegen die Ärzte kann die Ärzteschaft immer schön auf eine nur kleine Zahl von Verurteilungen verweisen, also auf wenige kriminelle Ärzte in ihren Reihen - die berühmten paar schwarzen Schafe.
Würden alle pfuschenden und kriminellen Ärzte tatsächlich verurteilt und auch jene tausende Ärzte, gegen die wegen Abrechnungsbetrug ermittelt wird, deren Verfahren aber gegen Zahlung von Geld eingestellt wurden, dann wären womöglich 70-80% der Ärzte offiziell verurteilte Kriminelle.
Was fehlt, um Opfer von Ärzte-Pfusch und Ärzte-Verbrechen besser zu schützen, ist vor allem auch ein seriöses Gutachterwesen. Ohne gute, unabhängige Ärzte, die seriöse Gutachten erstellen, nützen die besten Gesetze und Richter noch zu wenig. Aber gegen eine Mehrheit krimineller Ärzte hat ein guter Arzt, der Kollegen ins Gefängnis bringen kann, durch ein Gutachten, offenbar keine Chance.
Allerdings: Ohne Urteil gegen die Ärzte kann die Ärzteschaft immer schön auf eine nur kleine Zahl von Verurteilungen verweisen, also auf wenige kriminelle Ärzte in ihren Reihen - die berühmten paar schwarzen Schafe.
Würden alle pfuschenden und kriminellen Ärzte tatsächlich verurteilt und auch jene tausende Ärzte, gegen die wegen Abrechnungsbetrug ermittelt wird, deren Verfahren aber gegen Zahlung von Geld eingestellt wurden, dann wären womöglich 70-80% der Ärzte offiziell verurteilte Kriminelle.
Was fehlt, um Opfer von Ärzte-Pfusch und Ärzte-Verbrechen besser zu schützen, ist vor allem auch ein seriöses Gutachterwesen. Ohne gute, unabhängige Ärzte, die seriöse Gutachten erstellen, nützen die besten Gesetze und Richter noch zu wenig. Aber gegen eine Mehrheit krimineller Ärzte hat ein guter Arzt, der Kollegen ins Gefängnis bringen kann, durch ein Gutachten, offenbar keine Chance.
Gutachten von wirklich objektiven Sachverständigen!
[quote="Gwendolin"] ... Was fehlt, um Opfer von Ärzte-Pfusch und Ärzte-Verbrechen besser zu schützen, ist vor allem auch ein seriöses Gutachterwesen. Ohne gute, unabhängige Ärzte, die seriöse Gutachten erstellen, nützen die besten Gesetze und Richter noch zu wenig. ... quote]
Ja, das ärztliche Gutachterwesen ist in Deutschland nicht in Ordnung. Es wird zu einseitig, nämlich zugunsten der Ärzte, gegutachtet. Patienten kommen folgerichtig allzu oft schlecht weg. Das muss sich ändern. Offensichtlich ist der Gesetzgeber gefordert.
Claer Böttinger
Ja, das ärztliche Gutachterwesen ist in Deutschland nicht in Ordnung. Es wird zu einseitig, nämlich zugunsten der Ärzte, gegutachtet. Patienten kommen folgerichtig allzu oft schlecht weg. Das muss sich ändern. Offensichtlich ist der Gesetzgeber gefordert.
Claer Böttinger
Re: Gutachten von wirklich objektiven Sachverständigen!
Man kann nicht alles auf den Gesetzgeber schieben und nicht alles lässt sich mit Gesetzen regeln.Claer Böttinger hat geschrieben:Gwendolin hat geschrieben:Patienten kommen folgerichtig allzu oft schlecht weg. Das muss sich ändern. Offensichtlich ist der Gesetzgeber gefordert.
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Patientenrechte unvollkommen - Regierung ist gefordert!
Patientenrechte unvollkommen - Regierung ist gefordert!
Obwohl die Bundesregierung eine Patientenbeauftragte eingesetzt hat und behauptet, für die Patientenrechte einzutreten, hat sich nichts wirklich verändert. Die Patienten sind immer noch, wenn ein Fehler eingetreten ist, die Dummen! Wann endlich gibt es gesetzliche Vorschriften, die den Patienten entscheidend helfen?
Gruß
Rita R.
Obwohl die Bundesregierung eine Patientenbeauftragte eingesetzt hat und behauptet, für die Patientenrechte einzutreten, hat sich nichts wirklich verändert. Die Patienten sind immer noch, wenn ein Fehler eingetreten ist, die Dummen! Wann endlich gibt es gesetzliche Vorschriften, die den Patienten entscheidend helfen?
Gruß
Rita R.
Ärztepfusch: Patientenschützer beklagen Falschgutachten
Ärztepfusch: Patientenschützer beklagen Falschgutachten
Frankfurt/Main (ddp). Opfer von Ärztepfusch haben eine die Vertuschung durch die Mediziner beklagt. Ein Hauptproblem, mit dem die Geschädigten zu kämpfen hätten, sei die «Falschgutachterei» durch andere Ärzte, sagte die Vorsitzende des Deutschen Patienten Schutzbundes (DPSB), Gisela Bartz, der «Frankfurter Rundschau» (Freitagausgabe, 29.2.2008).
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http://www2.netdoktor.de/nachrichten/in ... &id=128591
Frankfurt/Main (ddp). Opfer von Ärztepfusch haben eine die Vertuschung durch die Mediziner beklagt. Ein Hauptproblem, mit dem die Geschädigten zu kämpfen hätten, sei die «Falschgutachterei» durch andere Ärzte, sagte die Vorsitzende des Deutschen Patienten Schutzbundes (DPSB), Gisela Bartz, der «Frankfurter Rundschau» (Freitagausgabe, 29.2.2008).
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http://www2.netdoktor.de/nachrichten/in ... &id=128591