Zukünftige Finanzierung der Pflegeversicherung - Diskussion

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

Moderator: WernerSchell

VDAB

Zukünftige Finanzierung der Pflegeversicherung - Diskussion

Beitrag von VDAB » 16.03.2007, 07:54

Aktuelle Informationen zur Pflege ------> http://www.wernerschell.de/ProPflege/index.htm

Umfrage zur zukünftigen Finanzierung der Pflegeversicherung

Köln. Wie eine Umfrage des dimap-Instituts im Auftrag des Verbandes der privaten Krankenversicherung e.V. (PKV) zeigt, machen sich die Bundesbürger Sorgen um ihre eigene bzw. die Absicherung ihrer Angehörigen im Pflegefall. Die heutige Finanzierung der gesetzlichen Pflegeversicherung wird von 82 Prozent der Umfrageteilnehmer als unsicher angesehen. 72 Prozent der Befragten meinen, dass die gesetzliche Pflegeversicherung zukünftig keine ausreichende Absicherung biete. 57 Prozent der Befragten äußerten in den Interviews Zweifel, eventuell anfallende Pflegekosten in Zukunft tragen zu können. Mehr als zwei Drittel sind aus diesem Grund der Meinung, dass eine private Pflege-Zusatzversicherung von Nöten sei. 69 Prozent plädieren dafür, dass jede Generation künftig für sich selber vorsorgen solle. Nur rund 24 Prozent sprechen sich dafür aus, dass in der Pflegeversicherung auch in Zukunft der so genannte Generationenvertrag gelten soll, sprich: eine Finanzierung der Alten durch die Jungen.

Im Rahmen der Umfrage wurden im Februar 2007 insgesamt 1.000 Telefoninterviews mit Bürgern über 18 Jahren durchgeführt. Die kompletten Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier.
http://www.pkv.de/downloads/Bericht_Pfl ... mplett.pdf

Quelle: Mitteilung vom 14.3.2007
Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. (VDAB)
Gemeinnütziger Fachverband mit Sitz in Essen
Im Teelbruch 132
45219 Essen
Telefon: +49 2054/ 9578-0
TeleFax +49 2054/ 9578-40
E-Mail: info@vdab.de
Internet: http://www.vdab.de

siehe auch unter
Pflegeversicherung - Dauersanierungsfall!
viewtopic.php?t=485

Ärzte Zeitung

Pflegeversicherung - Debatte um Finanzierung

Beitrag von Ärzte Zeitung » 16.03.2007, 08:03

Vorstoß zur Pflege stößt auf Kritik
Debatte um Finanzierung


BERLIN (ble). Der Vorstoß der Jungen Union, bei der anstehenden Reform der Pflegeversicherung auch Rentner zur Kasse zu bitten, stößt bei SPD und Opposition auf Kritik.
Der Vorsitzende der Nachwuchsorganisation von CDU/CSU, Philipp Mißfelder, hatte im Berliner "Tagesspiegel" gefordert, dass auch die Rentner den geplanten Zusatzbeitrag zum Aufbau einer kapitalgedeckten Demografiereserve zahlen sollen. Bei der Pflegereform müssten die Kosten auf alle Generationen verteilt werden, sagte der Bundestagsabgeordnete: "Alle müssen einen Beitrag leisten."

Weiter unter
http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/0 ... system_uns

Presse
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1,7 Prozent Beitrag reicht für Pflegereform nicht

Beitrag von Presse » 16.03.2007, 15:25

Ulla Schmidt macht klar:
1,7 Prozent Beitrag reicht für Pflegereform nicht
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hält eine Beitragserhöhung im Zusammenhang mit der geplanten Reform der Pflegeversicherung für unausweichlich.

16.03.07 - Die Ministerin sagte in einer ZDF-Sendung: "Das wird auch etwas kosten, das kann nicht mit 1,7 Prozent Pflegebeitrag bezahlt werden. Und diese Diskussion bin ich gern bereit zu führen." Weil der Beitrag seit Jahren nicht erhöht worden sei, gebe es im Pflegewesen wegen der knappen Mittel Mängel.

Als Marschroute für die Verhandlungen mit der Union gab Schmidt vor: "Ich bin dafür, dass wir sagen, was wir wollen, und anschließend fragen, was das kostet und wie wir es bezahlen wollen." Diese Form der Zielfindung hätte man sich sicherlich auch bei der Gesundheitsreform gewünscht.

Schmidt fordert Abschaffung von Mehrbettzimmern in Pflegeheimen

Ziel der Pflegereform ist nach Frau Schmidt unter anderem, pflegende Familienangehörige besser zu unterstützen und eine bessere Bezahlung der Pflegeberufe zu erreichen. Zudem sollten neue Wohnformen unterstützt und die ambulante gegenüber der stationären Pflege gestärkt werden. Für Pflegeheime sei die Einführung von "Zertifizierungen mit Siegel"geplant.

Die bisherige Leistungsgewährung nach Pflegestufen stellte die Ministerin in Frage. Zudem forderte Schmidt die Abschaffung von Mehrbettzimmern in Pflegeheimen: "Ich finde nicht, dass Menschen im Alter mit jemandem das Zimmer teilen müssen, mit dem sie sonst nichts zu tun haben." Zweibettzimmer sollten etwa Ehepaaren vorbehaltensein. "Die Pflegereform wird in diesem Jahr verabschiedet werden", sagte die Ministerin. Im Laufe des kommenden Jahres solle die Reform in Kraft treten.

dpa / kü

Quelle: Zeitung "Ärztliche Praxis", 16.3.2007
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 70.htm?n=1

enno
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Beitrag von enno » 16.03.2007, 23:03

hallo
solange,nicht alle an eine verbesserung in der pflege interessiert sind ,wird es kurzfristig keine veränderung geben.
geld regiert die welt.
habe festgestellt,das angehörige oft als unfähig,als pflegende eingestuft werden,man bietet ihnen keine alternative(förderung der heimpflege).

will,dieser staat auch die pflegenden angehörigen in die knie zwingen,weil sie auf dauer nicht in der lage sind zu pflegen?
ist (unzumutbare pflege in stationären einrichtungen )wirklich die alternative?,weil man gleich zwei fliegen auf einmal trifft,nähmlich auch die angehörigen,die dann auch ein "krankheitsfall" werden?
es ist zu hause billiger wie in heimen,weil die angehörigen,die reinigung und therapien ohne bezahlung selbst weiterführen.
mfg enno

Die Linke

Pflege muss Teilhabe ermöglichen

Beitrag von Die Linke » 17.03.2007, 07:42

Pflege muss Teilhabe ermöglichen

Berlin - Zur aktuellen Diskussion um eine Reform der Pflegeversicherung erklärt der behindertenpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE., Ilja Seifert:

Das Bild vom ewig leidenden pflegebedürftigen Menschen ist irreführend. Auch, wer auf assistierende Pflege angewiesen ist – egal, in welchem Alter –, hat vielfältige Interessen und Bedürfnisse. Sie reichen weit über die unmittelbare Körperpflege ("Verrichtungen") hinaus. Auch wer auf pflegende Assistenz angewiesen ist, möchte am gesellschaftlichen Leben in all seiner Mannigfaltigkeit teilhaben.

Eine Reform der Pflegeabsicherung, die die Würde des Menschen in den Mittelpunkt rücken will, muss der Persönlichkeitsentfaltung Raum bieten und aktive Teilhabe ermöglichen. Dazu ist es erforderlich, einen aktiven, teilhabeorientierten Pflegebegriff gesetzlich zu verankern und von ihm aus Maßnahmen organisieren.

Das ist natürlich nicht unter der Knute von „Spar“-Vorgaben zu regeln. Insofern sind Überlegungen, die Einnahmeseite der Pflegeabsicherung zu verbessern, durchaus angebracht. Ob dafür Beitragserhöhungen bei der Pflegeversicherung oder ein fester Bundeszuschuss vereinbart werden, kann im Laufe der Debatte entschieden werden.

DIE LINKE. schlägt als Sofortmaßnahme vor, die private Pflegeversicherung zu schließen und alle bisher dort Versicherten in die solidarische Versicherung zu übernehmen. Die bisher erworbenen Anwartschaften könnten problemlos und lebenslang aus dem angesparten Kapitalstock bedient werden. Der solidarischen Pflegeversicherung flössen trotzdem jährlich beträchtliche zusätzliche Mittel zu. Diese könnten beispielsweise dazu verwendet werden, an Demenz leidende Menschen einzubeziehen.

Eine Reform der Pflegeabsicherung, die Teilhabe ermöglicht, muss auch die Situation derjenigen verbessern, die – ob ehrenamtlich oder beruflich – als Assistenten tätig sind. Es ist nicht hinnehmbar, dass beispielsweise Rentenanwartschaften ehrenamtlich (also unentgeltlich) Pflegender – zumeist Familienangehörige, überwiegend Frauen – von Jahr zu Jahr geringer ausfallen, obwohl die Arbeit schwieriger wird.

Das Bild vom ewig leidenden Menschen ist falsch, weil es weder der Situation derer gerecht wird, die Assistenz benötigen, noch denen hilft, die diese schwere Arbeit leisten. Wir müssen also nicht zuerst über Finanzen reden, sondern unser Menschenbild korrigieren.

Quelle: Pressemitteilung vom 16.3.2007
Pressestelle
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Hendrik Thalheim, Pressesprecher
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Archiv der Pressemitteilungen unter http://www.linksfraktion.de/pressemitteilungen.php
http://www.linksfraktion.de

Debatte um höheren Pflegebeitrag

Beitrag von » 17.03.2007, 07:50

Debatte um höheren Pflegebeitrag
Freitag, 16. März 2007

Berlin - Auf die Arbeitnehmer kommen im Zuge der Pflegereform möglicherweise höhere Beiträge zu. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) machte deutlich, dass eine Ausweitung von Leistungen mit dem jetzigen Beitragssatz von 1,7 Prozent nicht zu bezahlen ist. Ihr Ministerium stellte aber klar, dass Schmidt keine Beitragssatzerhöhung gefordert habe. Die Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU im Bundestag plädierte dafür, den Beitragssatz zur Pflege zu erhöhen und zur Arbeitslosenversicherung parallel zu senken.
...
Weiter unter
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=27854

Claer

Pflegeversicherung unterfinanziert

Beitrag von Claer » 17.03.2007, 08:23

Dass die Pflegeversicherung unterfinanziert ist, kann nicht mehr ernstlich bestritten.
Auch wenn Herr Fussek meint, es sei genug Geld im System, irrt er gewaltig. Woher will er das eigentlich wissen? Er mag viele Zuschriften von Pflegekräften über Pflegemissstände bekommen (Zuschriften wären aber noch näher zu prüfen!), Finnanzexperte ist er aber nicht. Sein Argumentationsmaterial ist auch nicht gerade üppig, denn, wie er selbst sagt, trägt er seine Standardsätze "gebetsmühlenartig" vor.
Dass die Pflegeversicherung geändert werden muss, ist unter Fachleuten Standardwissen. Die Mängel im System waren bereits bei der Schaffung der Pflegeversicherung in der Diskussion!

MfG
Claer

Herbert Kunst
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Pflege: meld Geld ins System & reformieren!

Beitrag von Herbert Kunst » 17.03.2007, 09:50

Claer hat geschrieben: ... Dass die Pflegeversicherung unterfinanziert ist, kann nicht mehr ernstlich bestritten.
Auch wenn Herr Fussek meint, es sei genug Geld im System, irrt er gewaltig. Woher will er das eigentlich wissen? Er mag viele Zuschriften von Pflegekräften über Pflegemissstände bekommen (Zuschriften wären aber noch näher zu prüfen!), Finnanzexperte ist er aber nicht. Sein Argumentationsmaterial ist auch nicht gerade üppig, denn, wie er selbst sagt, trägt er seine Standardsätze "gebetsmühlenartig" vor.
Dass die Pflegeversicherung geändert werden muss, ist unter Fachleuten Standardwissen. Die Mängel im System waren bereits bei der Schaffung der Pflegeversicherung in der Diskussion! ...
Hallo Claer,
ich bin auch der Meinung, dass die Pflegeversicherung unterfinanziert ist. Wenn wir davon ausgehen, dass etwa 20% Personal fehlt (oder gar mehr), dann muss das Zusatzpersonal bezahlt werden. Mit dem jetzigen Beitrag ist das eindeutig nicht zu finanzieren. Auch wenn "Reserven" im System sind, eine Zusatzversicherung muss her. Das ist zwingend!
Claus Fussek hat zweifelsfrei große Verdienste, die Pflegemisere in der Öffentlichkeit verdeutlicht zu haben. Das müssen wir anerkennen. Ob es allerdings sinnvoll ist, mit sich ständig wiederholenden Formulierungen zu argumentieren, darf hinterfragt werden.
Es müssen mehr die Alternativen aufgezeigt werden. Dazu hat der Pflege-Selbsthilfeverband e.V. für meine Begriffe die besseren Argumente parat! Diese Argumente sollte Claus Fussek in der Öffentlichkeit vorstellen, er ist ja immerhin Mitglied im Pflege-Selbsthilfeverstand e.V. und bekennt sich damit zu den Grundaussagen dieser Initiative für menschenwürdige Pflege!

Gruß
Herbert Kunst
Für menschenwürdige Pflege sind wir alle verantwortlich! - Dazu finde ich immer wieder gute Informationen unter http://www.wernerschell.de

HorstHessen

Finanzierung der Pflege

Beitrag von HorstHessen » 18.03.2007, 15:03

Verehrter Herr Kunst,
im Wesentlichen teile ich Ihre Auffassung.
Dennoch bräuchten wir viel, viel mehr Fusseks, um das Übel in der Pflege immer wieder anzusprechen. Es kann und darf eben nicht sein, dass man Pflegediscounter favorisiert. Im Discounter kauft man ein.
Heiminsassen und das sie pflegende Personal sind vielen Schikanen, Mobbing ausgesetzt, und man hat sie längst zur "Ware" gemacht. Das vermag ich mit meinem Menschenverständnis nicht zu vereinbaren. Insgesamt ist im "System" viel Geld.
Völlig zu Recht hat nun Bundespräsident Köhler mehr soziales Engagement der Wirtschaft eingefordert. Und auch Bundestag und Bundesregierung müssen endlich mehr menschliches und soziales Engagement einbringen. Und Frau Merkel lässt sich im Ausland, wie ihr abgewählter Vorgänger von der "C"DU, Helmut Kohl, feiern, obwohl hier VIELES gerade im sozialen Bereich im Argen liegt. Ich nenne das Verrat an unseren Interessen.
Deutschland, wohin gehst du, wohin ?

Wort und Bild

Angehörige im Pflegefall nicht belasten

Beitrag von Wort und Bild » 19.03.2007, 07:51

Deutsche möchten Angehörige im Pflegefall nicht belasten - Umfrage: Furcht vor Kürzung staatlicher Leistungen

Angesichts der demographischen Entwicklung wird vielen Menschen bewusst, dass sie im Alter immer weniger auf familiäre Netzwerke bei der Pflege vertrauen können. Zwar wünscht sich laut einer repräsentativen GfK-Umfrage im Auftrag des Apothekenmagazins "Senioren Ratgeber" die Mehrheit der Bundesbürger (61,4%) von ihren Angehörigen zuhause betreut zu werden. Vorsorglich geben zwei Drittel der Befragten (60,1%) jedoch an, dass sie sich im Falle eigener Pflegebedürftigkeit lieber von erfahrenen Pflegern betreuen lassen würden, statt ihren Angehörigen zur Last zu fallen. Fast alle Befragten (91,3%) fürchten indessen, dass die staatlichen Pflegeleistungen immer weiter beschränkt werden.

Quelle: Eine repräsentative Umfrage des "Senioren Ratgebers", durchgeführt von der GfK Marktforschung Nürnberg bei 2.046 Bundesbürgern ab 14 Jahren.

Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.

Das Apothekenmagazin Senioren Ratgeber liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

Mehr Pressetexte auch online: http://www.GesundheitPro.de > Button Presse-Service (Fußleiste)

Originaltext: Wort und Bild - Senioren Ratgeber – 15.03.2007
Pressekontakt:
Kontakt:
Ruth Pirhalla
Pressearbeit
Tel.: 089 / 7 44 33-123
Fax: 089 / 744 33-459
E-Mail: pirhalla@wortundbildverlag.de

HorstHessen

Pflege und Gesundheit

Beitrag von HorstHessen » 19.03.2007, 17:21

für alte, kranke, hilfebedürftige Menschen bleiben in der Bringepflicht des Staates.
Gewinnler sind hier die falsche Lösung, enden in der gewinnorientierten Handlungsweise gegen die Menschen.

PauschaleR Zusatzbeitrag für Pflegeversicherung

Beitrag von » 20.03.2007, 07:34

Unionsländer wollen pauschalen Zusatzbeitrag für Pflegeversicherung
Montag, 19. März 2007

München/Berlin - Zur Deckung der steigenden Pflegekosten sollen die gesetzlich Pflegeversicherten nach dem Willen der unionsgeführten Länder künftig mehr Beiträge zahlen. Bayerns Sozialministerin Christa Stewens (CSU) stellte heute in München ein unionsintern abgestimmtes Konzept vor, das zusätzlich zum bisherigen Versicherungsbeitrag eine verpflichtende Zusatzpauschale vorsieht. Im ersten Jahr sollen die Versicherten danach einen monatlichen Betrag von sechs Euro zahlen, der dann jährlich um einen Euro steigt. Allerdings gibt es auch Vorbehalte innerhalb der Union. Kritik kam darüber hinaus von Linkspartei und FDP.

Stewens sagte, die Reform der Pflegeversicherung müsse „baldmöglichst aus einem Guss erfolgen“. Nur so könne eine „nachhaltige und gerechte Finanzierung“ gewährleistet werden.
...
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http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=27863

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Stewens-Vorschlag ist halbherzig ...

Beitrag von Presse » 20.03.2007, 09:40

LANFERMANN: Stewens-Vorschlag ist halbherzig und verschiebt das Problem!

BERLIN. Zum Vorschlag der bayerischen Sozialministerin Christa Stewens zur Reform der gesetzlichen Pflegeversicherung erklärt der pflegepolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Heinz LANFERMANN:

Eine pauschale Pflicht-Zusatzversicherung wäre nur ein halbherziger und mutloser Schritt, weil er aus Rücksicht auf die SPD das gescheiterte Umlageverfahren mit einem prozentualen Beitrag bestehen lässt und die wichtigste Aufgabe der Zukunftssicherung zu zaghaft angeht.

Vor allem muss die Finanzierung angesichts der alternden und schrumpfenden Bevölkerung so schnell wie möglich so umgestellt werden, dass dem Verschieben von Finanzierungslasten auf die junge Generation ein Ende bereitet wird. Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit dürfen nicht nur Schlagworte bleiben, sondern müssen durch den Übergang in ein kapitalgedecktes und prämienfinanziertes Versicherungssystem mit konkreten Inhalten gefüllt werden.

Zudem müssen die Leistungen der Pflegeversicherung zumindest in ihrem heutigen Wert zukünftig konstant gehalten werden. Seit Einführung der gesetzlichen Pflegeversicherung haben die Leistungen bereits über 13 Prozent real an Wert verloren. Leistungsverbesserungen, wie eine bessere Berücksichtigung der besonderen Bedarfe Demenzkranker, sind ohne den Übergang in ein nachhaltiges und generationengerechtes Versicherungssystem nicht realisierbar.

Der Stewens-Vorschlag möchte mit einem niedrigen "Lockbeitrag" von 6 Euro zusätzlich im Monat in die Kapitaldeckung einsteigen, der dann jedes Jahr um 1 Euro pro Monat ansteigen soll. Die Finanzierungslasten werden somit von der heutigen zu den künftigen Generationen geschoben, die dann nicht sechs, sondern 36 oder 46 Euro im Monat zusätzlich zu einem prozentualen Beitrag vom Gehalt zu schultern haben werden.

Frau Stewens hätte sich ein Beispiel an der Jungen Union nehmen sollen, die sich für einen Übergang in ein kapitalgedecktes, zukunftssicheres Modell einsetzt, bei dem auch die heutigen Generationen schon stärker an den Umstiegslasten beteiligt werden. Dieser Weg ist auch für die FDP der Vielversprechendste.

Download der gesamten Pressemitteilung im PDF-Format:
286-Lanfermann-Pflegeversicherung.pdf (19.03.2007, 102,39 KB)

Quelle: Pressemitteilung vom 19.3.2007
http://www.fdp-bundestag.de/webcom/show ... is-/i.html

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Zusatzversicherung bei Pflege abgelehnt

Beitrag von Presse » 20.03.2007, 10:34

Sozialministerin von Rheinland-Pfalz lehnt Zusatzversicherung bei Pflege ab

Die Gesundheitsministerin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer (SPD), hat die Pläne Bayerns, eine kapitalgedeckte Zusatzversicherung für die Pflege einzuführen, abgelehnt.

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/ ... ew/606489/
Quelle: DeutschlandRadio

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Private Zusatzversicherung für die Pflege ist ein Irrweg

Beitrag von Presse » 20.03.2007, 11:50

SoVD: Private Zusatzversicherung für die Pflege ist ein Irrweg

SoVD-Präsident Adolf Bauer erklärt:

Der Sozialverband Deutschland lehnt eine private Zusatzversicherung für gesetzlich Pflegeversicherte entschieden ab. Das ist der Irrweg in die Privatisierung. Außerdem ist der Vorschlag der bayerischen Sozialministerin Christa Stewens (CSU) sozial ungerecht, da ein Pauschalbetrag Menschen mit geringem Einkommen besonders stark belastet.

Noch dazu ist der Vorschlag eine Scheinlösung. Mit einem Pauschalbeitrag, der anfangs bei sechs Euro monatlich liegen soll, wird auch über einen Zeitraum von 20 oder 30 Jahren nur ein Betrag angespart, der im Fall der Pflegebedürftigkeit innerhalb von zwei Monaten aufgezehrt ist.

Der Sozialverband Deutschland setzt sich für eine Stärkung der häuslichen Pflege bei der Pflegereform ein. Die Stärkung der häuslichen Pflege darf aber nicht auf Kosten der Versorgung von Pflegebedürftigen in Heimen erfolgen. Der SoVD warnt davor, die Pflegesätze für die Pflegestufe I und II in den Heimen abzusenken und an die niedrigeren Sätze der ambulanten Pflege anzugleichen. Es darf keinen Verschiebebahnhof zwischen ambulanter und stationärer Pflege geben. Es ist vielmehr dringend erforderlich, die Qualität von stationärer und ambulanter Pflege zu verbessern.

Wir brauchen eine Trendwende zu einer durchgreifend neuen Pflegepolitik, die den pflegebedürftigen Menschen und seinen Pflegebedarf in den Mittelpunkt stellt.

Bevor im Zuge der Pflegereform über die finanzielle Ausstattung der Pflegeversicherung diskutiert wird, muss zunächst einmal ein Konsens über die qualitative Weiterentwicklung der Pflegeversicherung erzielt werden.

V.i.S.d.P.: Dorothee Winden

Quelle: Pressemitteilung vom 20.3.2007
http://www.sovd.de/1093.0.html

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