

03.06.2019, 21:00 - 22:15 Uhr - hart aber fair | Das Erste |
Drei Minister, ein Problem: Was muss sich bei der Pflege ändern? Der Pflege-Beruf soll attraktiver werden. Das hat sich die Bundesregierung vorgenommen. Ist die Initiative dazu eher Show oder echte Hilfe? - Franziska Giffey, Jens Spahn und Hubertus Heil diskutieren im Studio mit Pflegenden, Heimbetreibern, Betroffenen.
Franziska Giffey, SPD, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Hubertus Heil, SPD, Bundesminister für Arbeit und Soziales
Jens Spahn, CDU, Bundesminister für Gesundheit
Gottlob Schober, Chef vom Dienst von „Report Mainz“ (SWR/ARD) Schwerpunktthema Altenpflege
Silke Behrendt-Stannies, Altenpflegerin
Bernd Meurer, Präsident des bpa - Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste; Betreiber dreier Pflegeheime in Bayern und Rheinland-Pfalz
Clarissa Gehring, Altenpflege-Schülerin
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Anmerkungen:

Näheres > viewtopic.php?f=7&t=23006
Man darf darauf gespannt sein, was seitens der Vertreter der Bundesregierung programmatisch vorgestellt wird. Bislang musste davon ausgegangen werden, dass "man nicht verstanden hat". - Das vom Bundestag beschlossene "Pflegepersonal-Stärkungs-Gesetz (PpSG)" lässt nämlich nicht erkennen, wie der Pflegenotstand in den Pflegeeinrichtungen aufgelöst werden soll. 13.000 neue Stellen für die Behandlungspflege sind nur eine Art "Reparatur" einer gesetzgeberischen Fehlentwicklung und nicht geeignet, die Pflegesituation merkbar zu verbessern. Die u.a. von Jens Spahn zum PpSG vorgestellten und immer wieder erneuerten Sprechblasen sind offensichtlich zur Ablenkung von den wirklichen Problemen gedacht. Die von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk gemachten Vorschläge für eine lösungsorientierte Pflegereform sind offensichtlich nicht einmal zur Kenntnis genommen worden. Auch die von hier informierte Bundeskanzlerin hat nicht reagiert.
Siehe insoweit:
"Pflegepersonal-Stärkungs-Gesetz (PpSG)" - Pro Pflege - hat zum Referentenentwurf eine umfangreiche Stellungnahme vorgelegt! Tenor: Die vorgesehenen Regelungen reichen nicht, um den Pflegenotstand aufzulösen! Bei den Vorschlägen zur "Konzerten Aktion Pflege" wird es auf die Ergebnisse ankommen. > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 072018.pdf - Dazu ergänzend mein ("Brand") Brief an die Bundeskanzlerin, Frau Dr. Angela Merkel, vom 20.07.2018. > viewtopic.php?f=4&t=22801
Es muss ein "Masterplan Pflege" her, der viele einzelne Aspekte einer guten Versorgung beinhaltet und so nachhaltig eine menschenwürdige Pflege sicherstellen kann (ambulant und stationär). In diesem Zusammenhang sind Finanzmittel von zig Milliarden erforderlich. Darauf wurde beim Neusser Pflegetreff am 17.04.2019 in Anwesenheit von Andreas Westerfellhaus, Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung, nochmals in aller Deutlichkeit aufmerksam gemacht. - Siehe insoweit die vorab vorgestellten Bemerkungen > viewtopic.php?f=7&t=22968 und die im Netz anschaubare Filmdokumentation > https://youtu.be/3mswFLNLoT0
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Sonderbar ist, dass die Gemeinsame Vorstellung und Diskussion der Ergebnisse der Konzertierten Aktion Pflege mit Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey, Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erst am 04.06.2019 - also nach der Sendung "Hart aber fair" am 03.06.2019 - im Rahmen einer Pressekonferenz erfolgen wird. Offensichtlich wollte man einer ersten Präsentation der Absichten im Rahmen einer TV-Sendung aus werblichen Priorität einräumen. Es ist möglicherweise ein Zeichen dafür, dass man sich von einer solchen Aktion Pluspunkte bei den zukünftigen Wählern verspricht. Es geht ja im Moment angesichts zunehmender Kritik an der Groko eher nicht um wirklich gute Programme, sondern eher darum, den Abwärtstrend für die Parteien zu stoppen bzw. umzukehren.
Die neuerlichen Pflege-Reformvorstellungen durch ein "Regierungs-Dreigestirn" in einer Talkshow vorzustellen, ist schon ein Hammer. Jens Spahn hätte als Bundesgesundheitsminister völlig ausgereicht. Aber sicherlich wollten die anderen Minister mit auf dem Podium sitzen, um für ihre Partei Mitwirkung zu signalisieren. Es wäre aber zielführender gewesen, auf dem Podium auf ein "Regierungs-Dreigestirn" zu verzichten und stattdessen einen Experten der pflegenden Angehörigen vorzusehen. - Werner Schell
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Mein Gästebucheintrag bei "Hart aber fair" am 02.06.2019:
Der bundesdeutsche Pflegenotstand besteht deshalb, weil die politisch Verantwortlichen seit Jahrzehnten die demografische Entwicklung und die Handlungsanforderungen verkannt haben. Wann erklärt sich eigentlich ein Politiker für diese Ignoranz verantwortlich? Auch Jens Spahn, der jahrelang Mitglied im Gesundheitsausschuss war, muss sich dies fragen lassen. Das "Pflegekind liegt jetzt ganz tief im Brunnen" und das Nachsehen haben die alten und pflegebedürftigen Menschen. … Ich mache seit vielen Jahren auf die notwendigen Reformmaßnahmen aufmerksam und habe insoweit wiederholt konkrete Vorschläge gemacht. Jetzt muss viel Geld in die Hand genommen werden - einschließlich der notwendigen Gestaltung von kommunalen Quartiershilfen geht es um zig Milliarden Euro. Kleinschrittige Lösungen helfen, wie die Vergangenheit gezeigt hat, nicht weiter! - Werner Schell, Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Siehe dazu auch unter >>> viewtopic.php?f=4&p=104576#p104575
(Neuss)