SOS Notaufnahme - Ambulanzen am Limit - Video bis 07.07.2019 abrufbar!

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SOS Notaufnahme - Ambulanzen am Limit - Video bis 07.07.2019 abrufbar!

Beitrag von WernerSchell » 28.07.2018, 05:43

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28.07.2018, 17.35 - 18.05 Uhr, ZDF

planb
SOS Notaufnahme
Ambulanzen am Limit


Video, 28 Minuten, verfügbar bis 07.07.2019 >>> https://www.zdf.de/gesellschaft/plan-b/ ... e-100.html

Die Notaufnahmen deutscher Krankenhäuser kollabieren. Immer mehr Patienten verstopfen die Wartezimmer. Viele sind kein wirklicher Notfall. Doch sie bringen Ärzte und Pfleger an ihre Grenzen. Jeder Zweite kommt mit einer Bagatelle in die Notaufnahme – oder ruft gar den Rettungswagen nach Hause. Dabei könnte eine Schürfwunde genauso gut in einer Arztpraxis behandelt werden. So sind es inzwischen die Kliniken, die Erste Hilfe brauchen. Wie könnte die aussehen?

„Bagatellfälle nach links, Notfälle nach rechts“
Um die überfüllte Notaufnahme zu entlasten, testet die Klinik in Frankfurt-Höchst seit Oktober 2017 eine zentrale Anmeldung für alle Patienten. Hier wird gefiltert: Leichte Fälle werden in nahe gelegene Praxen oder zum Ärztlichen Bereitschaftsdienst geschickt. Als einzige Klinik in Deutschland bietet Frankfurt-Höchst somit rund um die Uhr eine Alternative zur Notaufnahme. Die verzeichnet jetzt 30 Prozent weniger Patienten - eine spürbare Arbeitserleichterung. "Sie behindern nun unsere Abläufe in der Notaufnahme nicht mehr so sehr", sagt Chefarzt Dr. Peter-Friedrich Petersen, "und erlauben es uns, dass wir uns auf die tatsächlichen Notfälle konzentrieren können."
Frankfurt-Höchst ist eine Ausnahme. Die Zahl der Patienten in deutschen Notaufnahmen ist in wenigen Jahren um fast zehn Prozent gestiegen. Das bringt Dr. Gabriele Groth, Leiterin der Notaufnahme in der Hamburger Asklepios-Klinik, in Nöte: "Wir sind verpflichtet, jeden Patienten zu behandeln. Das führt zu einem immensen Aufwand und hohen Kosten für uns."

Akademisch ausgebildete Pflegekräfte
Am St. James's Hospital in der irischen Hauptstadt Dublin mussten Patienten früher bis zu 14 Stunden warten. Seit Mitte der 90er Jahre hat sich die Lage entspannt - dank der Krankenschwester Valerie Small. Sie gewann die Ärzte und ihre Krankenhausleitung für ein Experiment, das viele Kliniken in Irland inzwischen übernommen haben, und das auch europaweit Nachahmer findet: das sogenannte ANP-System. Advanced Nurse Practioners sind besonders ausgebildete Pflegekräfte, die Patienten mit leichteren Diagnosen wie Brüchen oder Infektionen selbstständig behandeln und auch Medikamente verschreiben dürfen. "In all den Jahren", sagt Valerie Small, "hat es keinen einzigen Patienten gegeben, der sich statt von mir durch einen Arzt behandeln lassen wollte." So halten die "ANPs" den Notärzten den Rücken frei, damit die sich um die schweren Fälle kümmern können. Auch die Patienten profitieren: Die Wartezeit hat sich drastisch reduziert.

Ein Modell auch für Kliniken in Deutschland?

Um die überfüllte Notaufnahme zu entlasten, testet die Klinik in Frankfurt-Höchst seit Oktober 2017 eine zentrale Anmeldung für alle Patienten. Hier wird gefiltert: Leichte Fälle werden in nahe gelegene Praxen oder zum Ärztlichen Bereitschaftsdienst geschickt. Als einzige Klinik in Deutschland bietet Frankfurt-Höchst somit rund um die Uhr eine Alternative zur Notaufnahme. Die verzeichnet jetzt 30 Prozent weniger Patienten - eine spürbare Arbeitserleichterung. "Sie behindern nun unsere Abläufe in der Notaufnahme nicht mehr so sehr", sagt Chefarzt Dr. Peter-Friedrich Petersen, "und erlauben es uns, dass wir uns auf die tatsächlichen Notfälle konzentrieren können."
Frankfurt-Höchst ist eine Ausnahme. Die Zahl der Patienten in deutschen Notaufnahmen ist in wenigen Jahren um fast zehn Prozent gestiegen. Das bringt Dr. Gabriele Groth, Leiterin der Notaufnahme in der Hamburger Asklepios-Klinik, in Nöte: "Wir sind verpflichtet, jeden Patienten zu behandeln. Das führt zu einem immensen Aufwand und hohen Kosten für uns."
Am St. James's Hospital in der irischen Hauptstadt Dublin mussten Patienten früher bis zu 14 Stunden warten. Seit Mitte der 90er Jahre hat sich die Lage entspannt - dank der Krankenschwester Valerie Small. Sie gewann die Ärzte und ihre Krankenhausleitung für ein Experiment, das viele Kliniken in Irland inzwischen übernommen haben, und das auch europaweit Nachahmer findet: das sogenannte ANP-System. Advanced Nurse Practioners sind besonders ausgebildete Pflegekräfte, die Patienten mit leichteren Diagnosen wie Brüchen oder Infektionen selbstständig behandeln und auch Medikamente verschreiben dürfen. "In all den Jahren", sagt Valerie Small, "hat es keinen einzigen Patienten gegeben, der sich statt von mir durch einen Arzt behandeln lassen wollte." So halten die "ANPs" den Notärzten den Rücken frei, damit die sich um die schweren Fälle kümmern können. Auch die Patienten profitieren: Die Wartezeit hat sich drastisch reduziert.

Ein Modell auch für Kliniken in Deutschland?

Quelle und weitere Informationen:
https://www.zdf.de/gesellschaft/plan-b/ ... e-100.html

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Zahlreiche weitere Beiträge informieren in diesem Forum (kritisch) zur Krankenhaus-Notaufnahme:
viewtopic.php?f=4&t=22654&p=103783
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In verschiedenen Statements wurde bereits zum Thema informiert. Der NGZ wurde unter Bezugnahme auf einen Bericht folgende Stellungnahme übermittelt:
Krankenhaus-Notfall-Ambulanzen müssen die wirklichen Notfälle ohne Zeitverzögerungen kompetent versorgen. Das ist organisatorisch und finanziell sicher zu stellen. - Leider ist es so, dass viele sog. Notfallpatienten (mindestens jeder zweite!) überhaupt keine stationäre Versorgung benötigen, sondern einfach aus Bequemlichkeit oder sogar kalkuliert die ambulanten Angeboten durch die Kassenärztlichen Vereinigungen meiden. Dem muss Einhalt geboten werden! Die Krankenhäuser sind in ihren Ambulanzen aufgefordert, die ambulant behandelbaren Patienten auszusortieren und entsprechend abzuweisen. Das hat nichts mit unterlassener Hilfeleistung zu tun, sondern ist ein Erfordernis, das unserem gegliederten Gesundheitssystem Rechnung trägt. - Die Neuss-Grevenbroicher Zeitung (NGZ) berichtet am 29.05.2018 über eine schwer krebskranke Patientin (74) die trotz einer dringlichen Versorgungssituation 8 Stunden auf eine Behandlung warten musste, völlig inakzeptabel. Wie es scheint, ist in dem von der NGZ aktuell vorgestellten Notfall nicht zeitgerecht reagiert worden. Das verdeutlicht erneut, dass bezüglich der seit Jahren bestehenden Versorgungsengpässe in den Notfall-Ambulanzen endlich zielgerichtet gehandelt werden muss. - Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk war in den zurückliegenden Jahren mehrfach mit unzureichenden Behandlungssituationen befasst und hat sich wiederholt für Reformen stark gemacht. Aber anscheinend hat niemand so richtig zugehört. - Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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