Arbeiten in der Pflege .... Überlastet - Radiotipp 11.09.15
Verfasst: 11.09.2015, 06:38
Freitag, 11.09.2015 von 10:10 Uhr – 11:30 Uhr
Sendung LEBENSZEIT im Deutschlandfunk
Thema:
Überlastet und kaum anerkannt
Arbeiten in der Pflege
Eine Sendung von Judith Grümmer und Daniela Wiesler (Moderation)
Fast zweieinhalb Millionen Menschen in Deutschland sind pflegebedürftig. Und schon jetzt wird geschätzt, dass sich die Anzahl der Menschen, die auf Pflege angewiesen sind, in absehbarer Zeit verdoppeln wird. Deshalb warnen Fachleute vor dem Pflegenotstand, der sich deutlich verschärfen wird. Auf Kosten der Menschen, die auf Hilfe angewiesenen sind, auf Kosten ihrer Angehörigen, auf Kosten aber auch der Fachkräfte. Denn:
Der Arbeitsalltag von Altenpflegerinnen und Altenpflegern – so die Berufsverbände - sei seit Jahren gekennzeichnet durch zunehmende Arbeitsbelastung in hoher Verantwortung, ein steigendes Arbeitstempo, massive körperliche und seelische Beanspruchung sowie familienfeindliche Arbeitszeiten und ein niedriges Gehaltsniveau.
Junge gut ausgebildete AltenpflegerInnen, die hochmotiviert in ihr Berufsleben starten, leiden mitunter schon nach wenigen Berufsjahren unter Überbelastung und Schuldgefühlen. Dann nämlich, wenn sie die ihnen anvertrauten alten und kranken Menschen nicht so gut betreuen und versorgen können, wie sie es gelernt haben. Denn Pflege ist mehr als „waschen, windeln, füttern“ im Takt der Stoppuhr.
Wie fühlen sich Menschen, die unter diesen Arbeitsbedingungen in der Pflege arbeiten? Wie gehen sie damit um, immer weniger Zeit für die Menschen zu haben, die sie tagtäglich betreuen? Und wie verarbeiten sie die zunehmende Überlastung in ihrem Beruf?
Immer öfter heißt es: Es muss etwas geschehen, um dem schon jetzt vielerorts als Pflegenotstand beschrieben Arbeitsalltag in den Alteneinrichtungen entgegenzuwirken. Doch was ist zu tun angesichts schmaler Budgets und drohendem Fachkräftemangel?
Als Gäste eingeladen sind:
Monika Knoben, Wohnbereichsleiterin der Alten- und Pflegeeinrichtung „Sophienhof" in Niederzier
Patricia Drube, Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe, DBfK Nordwest
Werner Schell, Selbsthilfenetzwerk "Pro Pflege"
Und auch Sie können ihre Erfahrungen schildern und mitdiskutieren: Rufen Sie kostenfrei an unter: 00 800 4464 4464. Oder schreiben Sie an: lebenszeit@deutschlandfunk.de
Quelle und weitere Informationen:
http://www.deutschlandfunk.de/programmv ... 11.09.2015
http://www.deutschlandfunk.de/arbeiten- ... _id=330566
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passt hier der nachfolgende Text:
Karl Josef Laumann:
"Wir brauchen mehr Pflegekräfte"
Dies sagte der Pflegebeauftragte in einem Interview mit Eva Quadbeck
Quelle: Rheinische Post / NGZ - 09.07.2015
http://www.pressreader.com/germany/rhei ... 9/TextView
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk macht seit vielen Jahren auf den Pflegenotstand in Krankenhäusern und
Heimen aufmerksam und fordert bundeseinheitliche Personalbemessungssysteme für die Pflege.
Beim Neusser Pflegetreff am 13.04.2014 wurde dem Bundesgesundheitsminister Herrmann Gröhe ein umfangreiches
Statement übergeben, in dem der Pflegenotstand eindrucksvoll beschrieben wurde. Das Statement kann
vollständig gelesen oder heruntergeladen werden unter folgender Adresse:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... se2014.pdf
Foto: Werner Schell beim Pflegetreff am 13.05.2014
Die Ausführungen konnten am 08.07.2014 in einem Gespräch im Bundesgesundheitsministerium vertiefend erläutert werden.
Sie blieben leider bei den bisherigen Reformerwägungen unberücksichtigt. Die Ausführungen sind weiterhin aktuell.
Wenn der Pflegebeauftragte nunmehr erneut den "Finger in die Wunde" legt, ist das zu begrüßen. Aber solchen
Feststellungen müssen auch alsbald pflegepolitische Taten folgen. Mit einem sog. Pflegestellenprogramm, wie es z.Zt.
erwogen wird, können die Probleme nicht gelöst werden!
Werner Schell
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Das Thema Personalbemessung und Stellenschlüssel wird auch beim nächsten Pflegetreff am 21.10.2015 anzusprechen sein. Dazu einige allgemeine Hinweise:
Ankündigungen / Einladungen:
Eintritt kostenlos!
23. Pflegetreff am 21.10.2015, 16.00 - 18.00 Uhr, in Neuss-Erfttal
Thema: Demenz - Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff und die leistungsrechtlichen Folgerungen im geplanten 2. Pflegestärkungsgesetz (PSG II). Darüber hinaus werden einige Neusser Aktivitäten für die dementiell erkrankten Menschen vorgestellt; z.B. Demenz-Einrichtung der Augustinuskliniken Neuss (Memory-Klinik) und "Runder Tisch Demenz in Neuss". Ergänzend soll das Erfttaler Quartierskonzept mit dem Lotsenpunkt-Projekt des Diözesan-Caritasverbandes in Köln (auch als Musterprojekt für die Kommunen im Rhein-Kreis Neuss) vorgestellt werden.
Podiumsgäste: Hermann Gröhe, Bundesgesundheitsminister (BMG), Prof. Dr. Dr. Ulrich Sprick, Chefarzt, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychologischer Psychotherapeut, Ärztlicher Leiter Ambulantes Zentrum des St. Alexius- / St. Josef-Krankenhauses Neuss, Dr. rer. oec. Peter Pick, Geschäftsführer des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS) und Regina Schmidt-Zadel, Vorsitzende der Landesalzheimergesellschaft NRW und MdB a.D. - Die Moderation wird von Dr. med. Michael Dörr, Amtsarzt und Leiter des Gesundheitsamtes des Rhein-Kreises Neuss, wahrgenommen. - In der Zeit von 15.00 - 15.45 Uhr wird Hermann Gröhe (BMG) die im Juni 2015 neu eingerichtete Tagespflegeeinrichtung in unmittelbarer Nähe des Versammlungsraumes der Diakonie Neuss-Süd besuchen. Ab 15:00 Uhr wird es auch einige Informationsstände geben.
Weitere Informationen (ständige Aktualisierung) > viewtopic.php?f=7&t=20711