Todkrank - Wem hilft die Sterbehilfe? - TV-Tipp 21.04.2015

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Todkrank - Wem hilft die Sterbehilfe? - TV-Tipp 21.04.2015

Beitrag von WernerSchell » 19.04.2015, 17:13

21.04.2015, 21:00 - 21:45 Uhr - WDR-Fernsehen - Quarks & Co *)

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Todkrank - Wem hilft die Sterbehilfe?
mit Ranga Yogeshwar

Das Thema Sterbehilfe beschäftigt die Menschen in Deutschland und ruft bei vielen persönliche Erfahrungen mit dem Tod von Verwandten, Angehörigen oder Freunden hervor. Doch welche Vorstellungen machen sich Menschen vom Sterben und vom Lebensende? Und welche stehen hinter dem Wunsch nach Sterbehilfe?
Kann ein Gesetz das Sterben regeln?
In großen Meinungsumfragen äußern 70 Prozent aller Deutschen den Wunsch, selbst über den eigenen Tod, den Todeszeitpunkt und die Begleitumstände zu entscheiden. Auf keinen Fall wollen die meisten an ihrem Lebensende einem langsamen Tod ausgeliefert sein. Politiker lehnen über alle Parteigrenzen hinweg die aktive Sterbehilfe und den sogenannten Suizid auf Verlangen ab. Demgegenüber fordern einige Mediziner und Ärzte eine gesetzliche Regelung für die Sterbehilfe in Deutschland und haben eigene Gesetzesvorlagen eingebracht, die noch in diesem Jahr beraten werden sollen.
Sterben in Würde?
Im Gespräch mit Menschen, die für sich Sterbehilfe in Anspruch nehmen wollen, erfährt Quarks & Co, dass die Angst vor dem Verlust von Würde ein Faktor bei der Entscheidung für die Sterbehilfe sein kann. Auch der Verlust der Kontrolle über das eigene Leben kann den Wunsch nach Sterbehilfe verstärken. In einem Forschungsprojekt untersuchen Kölner Palliativmediziner die Bedingungen und Faktoren, die zum Todeswunsch führen können.
Geschäft mit dem Tod oder Nächstenliebe?
Bekannt sind Vereine und Organisationen aus der Schweiz, wie Dignitas oder EXIT, die für ihre Hilfeleistungen bei der Sterbehilfe schon oft rechtlich belangt wurden. In Belgien und Holland hat sich eine staatlich legitimierte Praxis der Sterbehilfe etabliert, die nicht nur bei Kritikern umstritten ist, weil sie zu schnell und ohne tiefgehende und unabhängige Beurteilung erlaubt, ein Leben zu beenden. Ein weiteres Beispiel für eine gesetzliche Regelung der Sterbehilfe findet Quarks & Co im US-Bundesstaat Oregon. Dort ist seit über 20 Jahren Sterbehilfe als sogenannter "assistierter Suizid" gesetzlich erlaubt. Ein Modell für Deutschland, wie viele meinen.

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Anmerkung der Moderation:
"Todkrank - Wem hilft die Sterbehilfe?" - Um (aktive und assistierende) Sterbehilfe entbehrlich zu machen, sind gute und flächendeckende Regelungen zur Palliativversorgung und Hospizarbeit erforderlich. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wirbt dafür seit vielen Jahren und begrüßt jedwede Verbesserung bei diesen wichtigen Angeboten. - Es wurde wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass die Planzahlen für Palliativ- und Hospizbetten deutlich angehoben werden müssen; z.Zt. liegen diese Planzahlen bei etwa 35 / 1 Mio Einwohner. Um international aufzuschließen und angesichts der demografischen Entwicklung den zunehmenden Bedarf zu decken, ist eine Aufstockung der Planzahlen in einer Größenordnung von 80 - 100 Betten / 1 Mio Einwohner geboten. Jedes Krankenhaus muss eine von den Krankenkassen finanzierte Palliativstation unterhalten können. Im Übrigen ist es erforderlich, die Förderung der stationären Hospize durch die Krankenkassen auf 100% anzuheben (eine Anhebung der Leistung auf nur 95% ist klar unzureichend). Auch die ambulante Hospizarbeit muss gestärkt werden. Es kann nicht weiter angehen, dass die Hospizarbeit ständig für eine Restfinanzierung der zwingenden Ausgaben um Spenden betteln muss. Das gelingt gelegentlich erfolgreich, in vielen Regionen gibt es aber unerträgliche Lücken in der Finanzierung - und damit eine Unterversorgung. - Diese Unterversorgung muss beendet werden, und zwar schnellstens! Letztlich muss auch sichergestellt werden, dass die Stationären Pflegeeinrichtungen durch eine deutliche personelle und sachliche Ausstattung in die Lage versetzt werden, ihren BewohnerInnen ein gutes Sterben in der Einrichtung zu ermöglichen, und zwar ohne eine Verlegung in andere Institutionen (siehe insoweit das Projekt "beizeiten begleiten"). - Das Gesetz zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland (Hospiz- und Palliativgesetz – HPG) - Entwurf des Bundesgesundheitsministeriums am 18.03.2015 - Text nachlesbar unter viewtopic.php?f=2&t=20985 - wird den Anforderungen einer wirklich guten neuen Versorgungsstruktur nicht ganz gerecht. Die bisher zu dieser Thematik im Forum eingestellten Beiträge sind u.a. unter folgender Adresse nachlesbar: viewtopic.php?f=2&t=17534 - Zum Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland (Hospiz- und Palliativgesetz – HPG) wird Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk noch gesondert Stellung nehmen. - Werner Schell - http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

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Quelle: viewtopic.php?f=4&t=20405

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*) Die Sendung war ursprünglich für den 24.03.2015 angekündigt worden. Sie wurde aber aus aktuellem Anlass abgesetzt
Dazu wurde vom WDR seinrzeit mitgeteilt: „Mit Bestürzung haben wir vom Flugzeugabsturz in den französischen Alpen erfahren. Wir haben uns deshalb entschlossen, die für gestern Abend vorgesehene Sendung zum Thema Sterbehilfe aus dem Programm zu nehmen. Der neue Sendetermin ist der 21. April 2015."
Die Redaktion Quarks & Co.

Stand: 19.04.2015
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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