Warten auf den Arzttermin - TV-Tipp für den 23.02.2015

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Warten auf den Arzttermin - TV-Tipp für den 23.02.2015

Beitrag von WernerSchell » 23.02.2015, 07:27

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22.02.15 | 21:45 Uhr - Das Erste - Günther Jauch

Wiederholungen
Mo, 23.02.2015 | 10:15 Uhr Phoenix
Mo, 23.02.2015 | 20:15 Uhr tagesschau24

Von wegen, der Nächste bitte…! Das lange Warten auf den Arzttermin
„Bitte warten!“ statt „Der Nächste, bitte!“


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Viele Patienten kennen das: Sie haben körperliche Beschwerden, der Hausarzt rät zum Besuch eines Facharztes. Doch dann beginnt das lange Warten. Mehrere Monate, manchmal länger als ein dreiviertel Jahr dauert es, bis beim Facharzt der nächste freie Termin zu haben ist. Dem Patienten bleibt nichts anderes, als sich zu gedulden.

Das Problem macht sich häufig besonders in ländlichen Gegenden und im Osten Deutschlands bemerkbar, wo es zum Teil kaum noch Arztpraxen gibt. Zudem kommen dort oft auf wenige Fachärzte zahlreiche Patienten. Doch auch in der Stadt wird das lange Warten auf den Facharzttermin immer problematischer. Viele Patienten, die nicht monatelang auf einen Termin warten wollen oder warten können, gehen in die Notaufnahmen der Kliniken, die auf derartig viele Patienten gar nicht ausgelegt sind.

Die Politik will das Thema nun angehen. Im Gesundheitsministerium hat man das sogenannte „Versorgungsstärkungsgesetz“ auf den Weg gebracht. Das Ziel: Facharzttermine können künftig von zentralen Stellen vergeben werden, so dass die Patienten nicht länger als vier Wochen auf einen Termin warten müssen. Zudem sollen die Verteilung der Arztpraxen besser geregelt und auf dem Land neue Praxen eröffnet werden.

Kann eine zentrale Terminvergabe die Probleme lösen? Warum müssen Patienten überhaupt so lange auf Arzttermine warten? Liegt es an den Ärzten oder gehen wir vielleicht zu häufig zum Arzt?

Darüber diskutiert Günther Jauch mit seinen Gästen:

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Hermann Gröhe - Bundesminister für Gesundheit
Andreas Gassen - Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Orthopäde
Susanne Mauersberg - Verbraucherzentrale Bundesverband
Stefan Etgeton - Gesundheitsexperte der Bertelsmann-Stiftung
Paul Brandenburg - Notfallmediziner, Publizist

Quelle und weitere Informationen:
http://daserste.ndr.de/guentherjauch/ak ... e5168.html

+++ Anmerkung der Moderation +++

Zum Thema Wartezeiten beim Arzt wird im hiesigen Forum seit Jahren diskutiert!
> viewtopic.php?f=2&t=12735&hilit=Wartezeit
Es gibt dort u.a. folgender Text:
... Das gesamte Lamentieren über lange Wartzeiten löst die Ursachen nicht auf.
Tatsache ist, dass die GKV mit ihren Regelungen der ärztlichen Vergütung
nicht attraktiv genug ist, um Kassenpatienten auch in weniger dringlichen
Fällen gleich zu behandeln. Privatpatienten, und das ist Fakt, finanzieren
zu einem Großteil die ärztliche Versorgung. Damit wird für jeden nachvollziehbar,
dass die Ärzte, die ökonomisch aufgestellt sein müssen, bestimmte
Grundentscheidungen zu treffen haben. Privatpatienten genießen zwangsläufig
wegen der günstigen Honorarabrechnung Vorteile. Allerdings ist mir kein Fall
bekannt geworden, dass ein Kassenpatient, der dringlich behandelt werden musste,
zu lange hat warten müssen. Engagierte Ärzte kümmern sich schon ausreichend
um ihre Patienten.
Im Übrigen haben wir bekanntlich genügend Ärzte, die alle Patienten ausreichend
versorgen können. Diese Ärzte sind nur falsch verteilt. Und dies entsprechend zu
verändern ist Aufgabe des Gesetzgebers bzw. der Kassenärztlichen Vereinigungen.
...
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WernerSchell
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Sind die Patienten etwa selbst schuld?

Beitrag von WernerSchell » 23.02.2015, 08:43

Günther-Jauch-Talk zur Ärzteversorgung (22.02.2015): > viewtopic.php?f=7&t=20925
Sind die Patienten etwa selbst schuld?
Düsseldorf. Drei Monate warten auf einen Arzttermin? Normalfall im deutschen Gesundheitssystem, insbesondere gilt das für Termine bei Fachärzten. Warum man bei der Lösung dieses Problem nicht weiterkommt, zeigte sich am Sonntagabend bei Günther Jauch.
Von Oliver Havlat
Wer nicht gerade in Düsseldorf, Mönchengladbach oder Köln wohnt, wird es vermutlich schon kennen: Das Warten. Durchaus bis zu drei Monate müssen sich Patienten vor allem außerhalb der großen Städte gedulden, bis sie einen Termin beim Facharzt bekommen. "Von wegen, der Nächste bitte! Das lange Warten auf den Arzttermin" hatte Günther Jauch seine Sendung vom gestrigen Sonntag deshalb betitelt.

Gesundheitsforscher Stefan Etgeton von der Bertelsmann-Stiftung stellte eines seiner Forschungsergebnisse vor: Die Ärzte sind in Deutschland sehr ungleich verteilt.

Sind die Patienten schuld?
Ihm sprang Paul Brandenburg zur Seite, der Erkenntnisse aus seiner alltäglichen Erfahrung als Notarzt. Viele seiner Notarztfahrten seien überflüssig, weil es keinen akuten Anlass gebe. "Die Krankenversicherung ist eine Flatrate für unbegrenzt Medizin", sagte Brandenburg.
Sind die Patienten also die Übeltäter, die das System lahmlegen, weil sie übermäßig oft und wegen Nichtigkeiten zum Arzt gehen?

Quelle: Rheinische Post vom 23.02.2015 > http://www.rp-online.de/panorama/fernse ... -1.4897311

Anmerkung der Moderation:
Die Deutschen suchen 18x im Jahr eine Arztpraxis auf und sind damit "Weltmeister". Dennoch sind sie nicht günstiger als die Menschen in anderen Ländern mit erheblich weniger Arztbesuche.
Daher kann und muss gefolgert werden, dass viele Arztkontakte, Notrufe und Inanspruchnahmen von Notfallambulanzen in Krankenhäusern überflüssig sind.
Diese Fakten gehören angesprochen, weil das ausufernde Gesundheitssystem in der Zukunft nicht mehr finanzierbar sein wird. Es muss u.a. auch über Rationierung und Priorisierung geredet werden.
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Terminservicestellen: Gröhe steht mit Optimismus alleine da

Beitrag von WernerSchell » 24.02.2015, 07:31

Ärzte Zeitung vom 24.02.2015:
Terminservicestellen: Gröhe steht mit Optimismus alleine da
Helfen die von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe geplanten Terminservicestellen gegen lange Wartezeiten beim Arzt?
Im TV-Talk von Günther Jauch blieb der Minister am Sonntagabend mit seinem Optimismus jedenfalls ziemlich einsam.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=880 ... 014&n=4060
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