Selbsternannte Sterbehelfer - TV-Tipp für den 14.01.2014

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Moderator: WernerSchell

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WernerSchell
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Selbsternannte Sterbehelfer - TV-Tipp für den 14.01.2014

Beitrag von WernerSchell » 14.01.2014, 11:59

14. Januar 2014, 21.45 - 22.15 Uhr im Ersten "Report Mainz"

Thema u.a. (geplant):
Selbsternannte Sterbehelfer:
Laien helfen reihenweise Kranken beim Suizid

Moderation: Fritz Frey

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an "Report Mainz", Tel.: 06131/929-33351 oder -33352.

Quelle: Mitteilung vom 13.01.2014 SWR - Das Erste
http://www.swr.de/report/

+++
Mindestens 155 begleitete Suizide in Deutschland im Jahr 2013 / "Report Mainz", heute, 14.1.2014, um 21.45 Uhr im Ersten

Mainz (ots) - Im Jahr 2013 hat es in Deutschland mindestens 155 Fälle von begleiteten Suiziden bei Schwerstkranken gegeben. Die Zahl beruht auf Recherchen des ARD-Politikmagazins "Report Mainz" bei zwölf Sterbehelfern in Deutschland, die überwiegend anonym tätig sind. Darunter sind Ärzte, u. a. der Berliner Urologe Uwe Christian Arnold, der Verein "Sterbehilfe Deutschland" und ein pensionierter Pädagoge. Der ehemalige stellvertretende Schulleiter, Peter Puppe, bekennt sich in "Report Mainz" erstmals öffentlich, Schwerstkranken beim Suizid zu assistieren. Seit 2005 sei er als Sterbehelfer in Deutschland unterwegs. Er habe pro Jahr 4-5 Menschen in den Tod geholfen - zumeist mit einem thingy: "Ich helfe, wenn eine schwere Erkrankung ohne Aussicht auf Besserung, ohne Aussicht auf medizinische Hilfe oder gar Gesundung vorliegt und das eindeutige Signal über längere Zeit 'Ich möchte nicht mehr weiterleben, weil ich es als absolutes Leid und als unwürdig empfinde'." Der 70-jährige Pensionär aus Norddeutschland berät dabei Schwerstkranke, welche Mittel sie sich zu besorgen haben, und ist beim Suizid dabei. Selbst aktiv greife er nicht ein, sagt er, weil es sich ansonsten um verbotene aktive Sterbehilfe handele.

Diese Form des assistierten Suizides hält der Münchener Medizinrechtler Wolfgang Putz für "absolut legal". Putz, der ein Grundsatzurteil vor dem Bundesgerichtshof zum Patientenverfügungsrecht durchgefochten hatte, sagt in "Report
Mainz": "Dieser selbsternannte Sterbehelfer - in Anführungszeichen - handelt vollkommen rechtmäßig, wenn er nur freiverantwortlichen Patienten hilft. Es kommt einzig und allein darauf an, ob der Patient, der den Suizid begehen möchte, freiverantwortlich ist und wohlüberlegt handelt."

Diese Form der organisierten Sterbehilfe soll nach dem Willen des neuen Bundesgesundheitsministers Hermann Gröhe verboten und unter Strafe gestellt werden. Gröhe steht damit in einer Reihe mit prominenten Unionsvertretern und auch mit dem ehemaligen SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering. Den Bedarf bei Schwerstkranken am ärztlich assistierten Suizid belegt dagegen eine aktuelle Studie des Instituts für Medizinethik der Ludwig-Maximilians-Universität München. Von 66 schwerstkranken Patienten, die an der Muskellähmung ALS leiden, äußersten fast die Hälfte (42 Prozent), an Suizid zu denken. 50 Prozent könnten sich vorstellen, ihren Arzt um Suizidhilfe zu bitten. Gleichzeitig belegen die Patienteninterviews, dass sich fast keiner traut, seinen Arzt daraufhin anzusprechen. "Man kann daraus schließen, dass Gespräche über Suizidhilfe ein Tabu sind im Verhältnis zwischen Arzt und Patient", sagt Studienleiter Dr. Ralf Jox. Ein striktes Verbot der Suizidhilfe werde diesen Schwerstkranken nicht gerecht, so die Meinung des Münchener Mediziners. Er plädiert für eine Regelung mit klaren Bedingungen und Kontrollen, die den Ärzten die Suizidhilfe ermöglicht. Ralf Jox: "Eine solche Regelung könnte nicht nur Rechtssicherheit bieten, sondern könnte die Sorgen und Ängste der Patienten, ihre Autonomie ernst nehmen."

Weitere Informationen unter SWR.de/report. Zitate gegen Quellenangabe "Report Mainz" frei. Fragen bitte an "Report Mainz", Tel. 06131/929-33351.

Quelle: Pressemitteilung vom 14.01.2014 SWR - Das Erste
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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TV-Kritik: Sterbehelfer und die Schwelle zum Tod

Beitrag von Presse » 16.01.2014, 07:44

TV-Kritik: Sterbehelfer und die Schwelle zum Tod
Ein Beitrag von "Report Mainz" hat die Tätigkeit von Sterbehelfern beleuchtet. Doch wo die wahre Krux bei der
Versorgung todkranker Menschen liegt, ist dabei kein Thema.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=853 ... ama&n=3227

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Sterbebegleitung und Sterbehilfe ...

Beitrag von Rauel Kombüchen » 16.01.2014, 08:21

Aus Forum:
viewtopic.php?f=2&t=20134

Hallo Forum,
die Sendung von Report Mainz war darauf abgestellt, lediglich über scheinbar legale Sterbehilfe zu informieren.
Der Beitrag sollte aufrütteln, sich mit dem Thema zu befassen. Der Bericht war sicherlich der Tatsache geschuldet,
dass Herr Gröhe als neuer Gesundheitsminister die geschäfts- bzw. erwerbsmäßige Sterbehilfe unter Strafe stellen
will. In diesem Zusammenhang werden auch angrenzende Themen zu erörtern sein. - Und das ist auch gut so.
Siehe die Beiträge unter -> viewtopic.php?f=2&t=20065
MfG Rauel Kombüchen
Pflegeversicherung - Pflegebegriff erneuern und Finanzierung nachhaltig sichern! BürgerInnen müssen mehr Informationen erhalten - z.B. wg. Individualvorsorge!

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Sterbebegleitung ja - aktive Sterbehilfe nein

Beitrag von WernerSchell » 16.01.2014, 11:51

Presse hat geschrieben:Mehrheit der Deutschen für aktive Sterbehilfe
Aktuelle Umfrage der DAK-Gesundheit: Breite Zustimmung für gesetzliche Regelung durch Deutschen Bundestag ...
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk spricht sich seit Jahren mit Entschiedenheit gegen eine aktive Sterbehilfe aus und wird auch weiterhin für diese Position eintreten.
Vorstellungen, die in eine andere Richtung führen, wollen wir klar eine Absage erteilen. Es gilt weiterhin die hiesige Aussage:
"Sterbebegleitung ja - aktive Sterbehilfe nein".
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk tritt seit Jahren für eine Verbesserung der Palliativversorgung und Hospizarbeit ein.
In diesem Sinne wurde z.B. auch der Neusser Pflegetreff am 19.11.2013 durchgeführt. ->
viewtopic.php?f=7&t=18242
Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Sterbebegleitung ja - aktive Sterbehilfe nein

Beitrag von WernerSchell » 16.01.2014, 18:12

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".
Pro Pflege - Selbsthilfetzwerk ist Unterstützer der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen".
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk tritt für wirksame Patientenrechte und deren Durchsetzung ein.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk unterstützt im Rahmen der Selbsthilfe auch Patienten mit Schlaganfall einschließlich deren Angehörige.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist Mitgründer und Mitglied bei "Runder Tisch Demenz" (Neuss).


16.01.2014

An die
Abgeordneten des Landtages von Nordrhein-Westfalen



Palliativversorgung und Hospizarbeit ausweiten - Vorschriften für das Land Nordrhein-Westfalen präzisieren bzw. erweitern !


Sehr geehrte Damen und Herren,

Ihnen liegt u.a. ein Gesetzentwurf vor, durch den das Wohn- und Teilhabegesetz NRW neu gefasst werden soll (Drucksache 16/3388). Darin wird in § 4 auch eine "angemessene Palliativversorgung" angesprochen. Die vorliegende Fassung ist m.E. unzureichend und sollte erweitert bzw. präziser gefasst werden. Es sollte verdeutlicht werden, dass die stationären Pflegeeinrichtungen gewährleisten müssen, jeder Pflegefachkraft eine Fortbildung in der Palliativpflege zu ermöglichen. Zwingend vorgeschrieben werden sollte, dass für 10 BewohnerInnen mindestens eine besonders weitergebildete Palliativpflegekraft in jeder Einrichtung zur Verfügung steht.

Mit solchen ergänzenden Vorgaben kann dann auch sichergestellt werden, dass die "Rahmenempfehlung für die Hospizkultur und Palliativversorgung in Pflegeeinrichtungen für das Land Nordrhein-Westfalen" - Stand: 24.09.2013 - zielgerichtet umgesetzt wird.

Unabhängig von den o.a. Vorschriften sollten die landesrechtlichen Vorgaben für die allgemeine Palliativversorgung und Hospizarbeit der demografischen Entwicklung angepasst werden. Die Zahl der Palliativ- und Hospizbetten sollte für das Land NRW auf 80 - 100 pro 1 Million Einwohner erhöht werden. Zur Zeit liegen die Planzahlen weit darunter, so dass immer wieder behauptet werden kann, dass die Versorgung der Bevölkerung mit Palliativ- und Hospizbetten auskömmlich sei. Dies entspricht aber leider nicht der realen Nachfrage. Dass Verbesserungen im Bereich der Palliativversorgung und Hospizarbeit geboten sind, ergibt sich auch aus den Vereinbarungen der großen Koalition in Berlin. Dort heißt es z.B. im Koalitionsvertrag, Abschnitt Pflege: "Zu einer humanen Gesellschaft gehört das Sterben in Würde. Wir wollen die Hospize weiter unterstützen und die Versorgung mit Palliativmedizin ausbauen." Insoweit sind Bund und Länder gemeinsam in der Pflicht.

Es erscheint geboten, die hier angesprochenen Themen alsbald umfassend aufzugreifen. Denn eine aktuelle Umfrage der DAK-Gesundheit macht deutlich, dass eine Mehrheit der Deutschen für aktive Sterbehilfe eintritt. Diese Befragungsergebnis ist möglicherweise damit zu erklären, dass die in großer Zahl älter werdenden Menschen Besorgnisse haben, bei schwerer Krankheit und vor allem im Sterbeprozess nicht angemessen / schmerzfrei versorgt zu werden. Es sind daher schnellstmöglich politische Konsequenzen angesagt. Mit dem angefügten Brieftext habe ich heute auch die Abgeordneten des Deutschen Bundestages angeschrieben.

Für weitere Informationen stehe ich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell


>>>>>>>>> Brief an die Abgeordneten im Deutschen Bundestag vom 16.01.2014


Sehr geehrte Damen und Herren,

die Mehrheit der Deutschen tritt angeblich für aktive Sterbehilfe ein - so eine Umfrage der DAK-Gesundheit. Es wird von einer breiten Zustimmung für eine gesetzliche Regelung durch den Deutschen Bundestag gesprochen.

Dazu ergibt sich von hier in Kürze folgendes Statement:

"Sterbebegleitung ja - aktive Sterbehilfe nein"

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk spricht sich seit Jahren mit Entschiedenheit gegen eine aktive Sterbehilfe aus und wird auch weiterhin für diese Position eintreten. Vorstellungen, die in eine andere Richtung führen, wollen wir erneut eine Absage erteilen. Anlass für diese Klarstellung ist eine Umfrage der DAK-Gesundheit. Danach ist die Mehrheit der Deutschen für aktive Sterbehilfe.
Quelle: viewtopic.php?f=2&t=20138&p=78013#p78013

Es gilt weiterhin die hiesige Aussage: "Sterbebegleitung ja - aktive Sterbehilfe nein". Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk tritt seit Jahren für eine Verbesserung der Palliativversorgung und Hospizarbeit ein. In diesem Sinne wurde z.B. auch der Neusser Pflegetreff am 19.11.2013 durchgeführt:
viewtopic.php?f=7&t=18242

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk steht für weitere Informationen und Stellungnahmen zur Verfügung. Am 30.01.2014 gibt es in der Neusser Volkshochschule eine Vortragsveranstaltung: "Palliativerversorgung und Hospizarbeit". Diese Versorgungsstrukturen gilt es deutlich zu stärken!
Näheres dazu unter -> viewtopic.php?f=7&t=19762

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Umfrage: Mehrheit will ein Recht auf Sterbehilfe

Beitrag von Presse » 17.01.2014, 07:41

Umfrage: Mehrheit will ein Recht auf Sterbehilfe
Über eine Neuregelung der Sterbehilfe wird schon lange debattiert. Die Politik will das Thema bald gesetzlich regeln.
Viele Abgeordnete plädieren für ein Verbot. Doch eine Umfrage zeigt: Die Mehrheit der Deutschen ist für die Sterbehilfe.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=853 ... ung&n=3230

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