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Pflegemängel in den Pflegeeinrichtungen - Vortrag 18.03.2013

Verfasst: 18.03.2013, 13:58
von WernerSchell
Pflegemängel in den Pflegeeinrichtungen
Vortrag Nr. A504061V mit Diskussion in der Volkshochschule Neuss am 18.03.2013, 18.00 – 19.30 Uhr
Veranstaltungsort: Romaneum, Brückstr. 1, Raum E.127
Referent: Dozent Werner Schell http://www.wernerschell.de

Werner Schell:
100 Fragen zum Umgang mit Mängeln in Pflegeeinrichtungen
Wie man konkret bei Pflegemängeln vorgeht - das verraten die 100 Tipps dieses Buches

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Näheres auch im Programmheftauf Seite 207!
Anmeldung erbeten! Der Eintritt ist frei!

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Volkshochschule Neuss - Romaneum - Brückstraße 1 - 41460 Neuss

Der Medizinische Dienst des GKV-Spitzenverbandes (MDS) hat am 24.04.2012 seinen 3. Qualitätsbericht 2012 vorgelegt und darin u.a. herausgestellt, dass sich die Qualität der Pflege gegenüber früheren Berichten (2005 und 2007) gebessert habe, aber gleichwohl über erhebliche Pflegemängel zu informieren sei. Beklagenswerte Zustände gibt es sowohl stationär wie ambulant und betreffen zum Beispiel die Ernährung (Nahrungsaufnahme), Lagerung, Mobilisation und Freiheit (Vermeidung von Fixierungen) der pflegebedürftigen Menschen. Das Ausmaß dieser Mängel wird im Qualitätsbericht nur pauschal und mit prozentualen Angaben beschrieben, so dass die exakten Pflege- und Versorgungsdefizite nicht ganz deutlich werden. Dabei spielt sicherlich auch eine Rolle, dass der MDS bemüht erscheint, in seinem Qualitätsbericht der eigenen Prüftätigkeit einen nicht unerheblichen Erfolg zuzuordnen und andererseits die Feststellungen zu einem großen Teil nur auf Dokumentationen gestützt werden (können). Es ist und bleibt ein Nachteil, wie beim vielfach kritisierten sog. Pflege-TÜV, dass das Dokumentationsgeschehen weitgehend die Basis von Beurteilungen ist und bleibt. Mittlerweile haben sich die Träger von Pflegeeinrichtungen auf den Prüfschwerpunkt „Dokumentation“ eingestellt, so dass allein aufgrund solcher Kriterien verbesserte Ergebnisse zwangsläufig sind. Der Referent zeigt in seinem Vortrag die Entwicklungen auf und gibt Hinweise, wie man ggf. die „richtige“ Pflegeeinrichtung finden und im Falle später auftretender Pflegemängel „gute Pflege“ anmahnen bzw. durchsetzen kann. Eine Veranstaltung in Kooperation mit „Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk" (Neuss).

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Das Buch zum Thema!

Werner Schell: Bild

100 Fragen zum Umgang mit Mängeln in Pflegeeinrichtungen
Wie man konkret bei Pflegemängeln vorgeht - das verraten die 100 Tipps dieses Buches

Was sollten Pflegekräfte tun, wenn sie merken, dass die Pflege nicht mehr optimal gewährleistet werden kann?
Pflegekräfte müssen wissen, was sie tun sollen, wenn sie nicht so arbeiten können, wie es dem Stand der pflegewissenschaftlichen Standards entspricht .
Allerdings müssen sie bei jedem Vorgehen beachten, dass sie fast ausnahmslos gegen Strukturen ankämpfen, die sie selbst nicht beeinflussen können. Umso wichtiger ist es, dass sie einige Regeln beachten. Welche das sind, wie man konkret bei Pflegemängeln vorgeht - das verraten die 100 Tipps dieses Buches!


Nähere Informationen:
http://www.wernerschell.de/Buchtipps/10 ... tungen.php
http://www.wernerschell.de/Buchtipps/Ma ... tungen.pdf
Siehe auch die Pressemitteilung vom 16.05.2011:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... otfall.php
viewtopic.php?p=59136#59136
Das Whistleblower-Netzwerk informiert unter folgender Adresse:
http://www.whistleblower-net.de/blog/20 ... -buchtipp/

Pflegemängel - ein Dauerbrenner bei der Informationsarbeit

Verfasst: 19.03.2013, 07:50
von WernerSchell
Die Veranstaltung zum Thema "Pflegemängel" konnte am 18.03.2013 mit Erfolg durchgeführt werden. Vor sehr interessierten Gästen konnte verdeutlicht werden, dass die vielfach beklagten Pflegemängel meist systemisch bedingt und auf unzureichende Stellenschlüssel zurückzuführen sind. Die Suche nach dem richtigen Heim gestaltet sich schwierig, zumal die Pflegenoten ("Pflege-TÜV") im Wesentlichen auf die Dokumentation gestützt sind und daher kaum hilfreich wirken können. - Alle Aspekte der augenblicklichen Pflegebedingungen, unter Einschluss des neuen PNG, wurden diskutiert. Statt der vorgesehenen 1 1/2 Stunden gab es breite Informationen über eine Gesamtzeit von 3 Stunden. Es scheint so, als müsste eine solche Veranstaltung im nächsten VHS-Semester wiederholt werden.
Im Übrigen gab es nach der Ankündigung der Vortragsveranstaltung in der VHS zahlreiche Anrufe und hoch interessante Wortmeldungen. Es ergab sich bei diesen Gesprächen, dass eine gewisse Zurückhaltung darin bestand, Mängel in Einrichtungen öffentlich vorzutragen. Offensichtlich gibt es nach wie vor große Ängste, Pflegemängel deutlich anzusprechen. Man befürchtet u.a. auch Repressalien.

Werner Schell