Wenn plötzlich Pflege erforderlich wird - Forum 01.12.2010

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WernerSchell
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Wenn plötzlich Pflege erforderlich wird - Forum 01.12.2010

Beitrag von WernerSchell » 01.12.2010, 07:14

01.12.2010, 17.00 - 18.30 Uhr, Stever Forum 2010

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Thema:
"Wenn plötzlich Pflege erforderlich wird"
Pflegestufen und Patientenrechte


Annegegret Löffler
Leiterin Sozialdienst St. Marien-Hospital Lüdinghausen
Walburga Niemann
Pflegberatung Kreis Coesfeld
Werner Schell
Dozent für Pflegerecht und Vorstand von "Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk"

Moderation: Eva Voß

Ort: Lüdinghausen, Café Glocke, Ludgerushaus, Neustr. 20

Die Veranstaltung ist gebührenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Weitere Informationen:
Familienbildungsstätte Lüdinghausen, Mühlenstraße 29, 59348 Lüdinghausen
Telefon 02591 - 98909-0
E-Mail: fbs-luedinghausen@bistum-muenster.de
http://www.fbs-luedinghausen.de
http://www.fbs-luedinghausen.de/index.php?cat_id=8304

Siehe auch die Medienankündigung unter
http://www.azonline.de/lokales/kreis_co ... oetig.html
http://www.dzonline.de/lokales/kreis_co ... _comment=1

Stand der Informationen: 01.12.2010
Zuletzt geändert von WernerSchell am 17.12.2010, 16:43, insgesamt 2-mal geändert.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Pflege - Finger in offene Wunde gelegt

Beitrag von WernerSchell » 03.12.2010, 08:01

Die Westfälischen Nachrichten berichten heute, 03.12.2010, zur Veranstaltung im Stever Forum am 01.12.2010:

Finger in offene Wunde gelegt
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Foto: Westfälischen Nachrichten

Lüdinghausen - „Wir wollen etwas Klarheit in das Wirrwarr bringen.“ So umschrieb Moderatorin Eva Voß das Ziel der letzten Veranstaltung der Informationsreihe „Steverforum“ im Jahre 2010. Angesichts der fachkundigen Referenten dürfte das gelungen sein. Nach eineinhalb Stunden mussten die Beteiligten allerdings auch erkennen, dass man noch lange über das Thema Pflege diskutieren könnte. „Wenn plötzlich Pflege erforderlich ist“, lautete das Thema des Tages im Altenwohnhaus St.-Ludgerus-Haus. Trotz schneidender Kälte hatten sich über 60 Interessierte eingefunden, um sich informieren zu lassen.

Dass es sich nicht um eine Veranstaltung handelte, bei der die Besucher mit Theorie überschüttet wurden, dafür sorgten in erster Linie Annegret Löffler, Leiterin des Sozialdienstes des St.-Marien-Hospitals Lüdinghausen, und Walburg Niemann, Pflegeberaterin beim Kreis Coesfeld. Sie berichteten über zahlreiche konkrete Fälle aus ihrem Berufsalltag. So stellt sich beispielsweise für den Sozialen Dienst des Krankenhauses immer wieder die Situation, dass Patienten nach ihrem Krankenhaus-Aufenthalt nicht sogleich wieder selbstständig leben können. Wie kann dann die Pflege im Alltag organisiert und gesichert werden, lautete ihr Thema.

Über Pflegeversicherung, Einstufungen und die damit verbundenen bürokratischen Hürden informierte Walburga Niemann. Sie gab allen, für die früher oder später das Thema häusliche Pflege akut wird, einen Tipp mit auf den Heimweg: „Führen Sie ein Pflegebuch, um eigene Erfahrungen zu machen, was Pflege bedeutet.“ Rechtzeitig, so ergänzte Annegret Löffler, sollten sich Pflegende oder potenzielle Patienten soziale Kontakte aufbauen, sich über Hilfsmittel informieren und das Wohnumfeld für das Alter herrichten. Deutlich wurde in diesem Zusammenhang auch ein Grundproblem der Pflege: Die Pflegeversicherung greift erst, wenn die Patienten erwartungsgemäß länger als sechs Monate pflegebedürftig sind. Die Pflege zuvor muss privat finanziert werden. „Das ist eine klassische Gesetzeslücke“, kommentierte Werner Schell diese Situation.

„Die Vorsorgevollmacht sollte jeder erteilen. Die ist auch für jüngere Menschen wichtig.“ Werner Schell, Dozent für Pflegerecht aus Neuss, und Sprecher des Selbsthilfenetzwerkes „Pro Pflege“, hatte eine Reihe von Hinweisen parat und lebte mit seinen Ausführungen manchen Finger in offene Wunden. Schell vertrat in der Runde auch die politische Komponente und machte auf Missstände in der Pflege, in der Bezahlung der Pflegekräfte oder andere Ungerechtigkeiten aufmerksam. Schell machte in erster Linie auf die Interessen der Pflegebedürftigen aufmerksam und forderte die Zuhörer dazu auf, „die Ansprüche, die ohnehin schon gering genug sind, einzufordern“. Der Dozent ermunterte die die Anwesenden auch dazu, Widerspruch einzulegen, wenn man mit der Beurteilung des Medizinischen Dienstes, der für die Pflegestufen-Einteilung zuständig ist, nicht einverstanden sei. Er griff auf Nachfrage von Eva Voß die Betreuung durch ausländische Pflegekräfte auf. „Diese Frauen legal zu beschäftigen, ist in den seltensten Fällen möglich.“ Der Pflege-TÜV, der die Bewertung der Pflegeheimen nach Schulnoten vornimmt, wurde ebenfalls angesprochen: „Der Pflege-TÜV hat die Note mangelhaft verdient.“ „Wenn Sie ein Heim besuchen, dann schauen Sie sich die Menschen an, sprechen Sie mit den Bewohnern und achten Sie darauf, wie die Pflegekräfte miteinander umgehen“, so der Tipp des Fachmannes. Bestätigt wurde diese Einstellung von Heimleiter Johannes Beermann: „Die Prüfer haben sich bei uns in erster Linie die Akten zeigen lassen.“

» Die Vorträge der Referenten sind im Internet auf der Homepage des St.-Marien-Hospitals nachzulesen.

» Das Steverforum ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der Familienbildungsstätte und des St.-Marien-Hospitals . Ziel ist es, Gesundheits- und Krankheitsthemen für Laien verständlich zu erläutern.

VON WERNER STORKSBERGER, LÜDINGHAUSEN

Die Vorstellung des Beitrages erfolgt mit Genehmigung der Redaktion der Westfälischen Nachrichten vom 03.12.2010.
Quelle des Beitrages mit weiteren Fotos
http://www.westfaelische-nachrichten.de ... elegt.html
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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