Hotline am Aktionstag gegen Tumorschmerz 0800/ 5 837 837

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Hotline am Aktionstag gegen Tumorschmerz 0800/ 5 837 837

Beitrag von WernerSchell » 11.03.2009, 07:13

11. März 2009:
Kostenlose Hotline am Aktionstag gegen Tumorschmerz 0800/ 5 837 837


Mit einer bundesweiten Telefonaktion und zahlreichen regionalen Veranstaltungen klären die Spezialisten der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. am 11. März 2009 über die Bekämpfung von Krebsschmerz auf. "Wir können Tumorschmerz heute in über 90 Prozent der Fälle wirksam behandeln", sagt Dr. Stefan Wirz, Sprecher des Arbeitskreises Tumorschmerz der DGSS. "Es ist ein Skandal, dass immer noch zwei Drittel aller Krebspatienten unter chronischen Schmerzen leiden." Was man gegen Tumorschmerz tun kann, erfahren Patienten an der bundesweiten kostenlosen Hotline am 11. März 2009 zwischen 13 Uhr und 14.30 Uhr unter der Telefonnummer: 0800/ 5 837 837.

Am Telefon stehen als Gesprächspartner zur Verfügung

o Dr. Stefan Wirz, CURA - katholisches Krankenhaus im Siebengebirge, Bad Honnef
o Dr. med. Michael Schenk, Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe, Berlin
o PD Dr. med. Hans-Christian Wartenberg, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
o Dr. Eva Hoffmann, DRK Kliniken Berlin Westend und Mitte
o Dr. med. Christoph Ostgathe, Universitätsklinikum Köln
o Dr. med. Benedikt Matenaer, Praxis im St.-Agnes-Hospital, Bocholt
o Dr. med. Oliver Emrich, Schmerzzentrum DGS Ludwigshafen
o Dr. med. Gabriele Itting, Thüringen-Kliniken "Georgius Agricola" Saalfeld-Rudolstadt
o Dr. med. Joachim Strube, Universitätsmedizin Göttingen
o Dr. med. Hans-Bernd Sittig, Medizinisches Versorgungszentrum Buntenskamp, Geesthacht
o Dr. Christina West, Charité CCM, Berlin
o Dr. Thomas Fritzsche, Charité CVK, Berlin
o Dr. Achim Rieger, niedergelassener FA Allgemeinmedizin und Palliativmedizin, Berlin
o Dr. Max Nolte, niedergelassener Schmerztherapeut, Berlin.

Bundesweite Aktionen

Bundesweit veranstalten die Mitglieder des Arbeitskreises dezentrale Veranstaltungen, darunter Informationstage für Patienten und Angehörige und Fortbildungsveranstaltungen für Ärzte. Aktionen werden unter anderem stattfinden in Bad Honnef, Würselen, Bocholt, Rostock, Ludwigshafen, Potsdam und Geesthacht. Der Tag findet statt im internationalen Jahr gegen den Tumorschmerz der International Association for the study of Pain (IASP, deutsche Sektion ist die DGSS). Detaillierte Informationen zu den einzelnen Veranstaltungsorten finden Sie auf der Webseite des Arbeitskreises unter http://www.dgss.org/index.php?id=227.

Deutschland ist Schlusslicht

Rund 340.000 Menschen erkranken jährlich in Deutschland an Krebs. Knapp 30 Prozent von ihnen haben schon zu diesem Zeitpunkt Schmerzen, bei vielen setzt der Schmerz im Verlauf der Erkrankung ein und wird chronisch. "Man muss aber den Schmerz nicht einfach ertragen", unterstreicht Dr. Stefan Wirz. "Die moderne Schmerztherapie kennt Wege der Linderung, die in über 90 Prozent aller Fälle wirksam sind und den Patienten die Lebensqualität erhalten." Dass geschätzte zwei Drittel der Tumorschmerzpatienten schmerztherapeutisch unterversorgt sind, sei skandalös. Jeder dritte Betroffene wünscht sich aufgrund der Schmerzen sogar einen schnellen Tod. Gründe sehen die Experten einerseits in der unzureichenden Ausbildung der Ärzte, die ihr Medizinstudium abschließen können, ohne je mit Schmerztherapie in Berührung gekommen zu sein, andererseits in überkommenen Vorurteilen. "Opiate als stark wirksame Schmerzmedikamente werden immer noch zu Unrecht mit passiver Sterbehilfe in Verbindung gebracht", so Wirz. "Da müssen wir Vorurteile abbauen." In Ländern mit vorbildlicher Tumorschmerzversorgung wie etwa Dänemark werden bis zu viermal so viele Opiate verwendet wie in Deutschland, dem Schlusslicht im europäischen Vergleich. "Vielfach nehmen sich Ärzte auch einfach nicht die Zeit mit den Patienten über Schmerzen zu reden", so Wirz. "Hier wollen wir aufklären und die Patienten ermutigen, ihr Recht einzufordern."

Pressekontakt
Dr. Stefan Wirz, Sprecher des Arbeitskreises Tumorschmerz der DGSS, Chefarzt der Abteilung für Anästhesie, Interdisziplinäre Intensivmedizin, Schmerztherapie, Palliativmedizin CURA - katholisches Krankenhaus im Siebengebirge Schülgenstr. 15 53604 Bad Honnef Tel.: 02224/772-0, -1194 Fax: 02224/772-1130, E-Mail: stefan.wirz@cura.org; s.wirz@web.de

Über die DGSS

Die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS) ist die wissenschaftliche Schmerzgesellschaft in Deutschland. Sie wurde am 8.9.1975 während des 1st World Congress on Pain in Florenz als deutsche Sektion der International Association for the Study of Pain (IASP) gegründet. Die DGSS ist die größte wissenschaftliche Schmerzgesellschaft in Europa; sie hat derzeit 3.042 Mitglieder und ist als gemeinnützige Organisation anerkannt. Ihre Hauptziele sind die Förderung der Schmerzforschung in Deutschland und die Verbesserung der schmerztherapeutischen Versorgung. Die DGSS richtet den jährlich stattfindenden Deutschen Schmerzkongress aus, vergibt den Förderpreis für Schmerzforschung und bietet zahlreiche Aus-, Weiter- und Fortbildungsveranstaltungen an.

Weitere Informationen:
http://www.iasp-pain.org/AM/Template.cf ... ancer_Pain... - Global Year against Cancer Pain
http://www.dgss.org/index.php?id=227 - Bundesweite Aktionen

Quelle: Pressemitteilung vom 2.3.2009
Meike Drießen, Pressestelle
Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS)

URL dieser Pressemitteilung: http://idw-online.de/pages/de/news303101
Zuletzt geändert von WernerSchell am 12.03.2009, 07:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Ungenügende Schmerztherapie

Beitrag von Presse » 11.03.2009, 09:06

Siehe auch
viewtopic.php?t=11279

Ungenügende Schmerztherapie - nicht nur in Entwicklungsländern
DGSS zum Human Rights Watch-Bericht: Lage ist auch hierzulande prekär

Millionen Menschen in aller Welt leiden unter stärksten Schmerzen, weil sie keine adäquaten Medikamente bekommen. Dabei fordert das Völkerrecht schon seit 50 Jahren den Zugang zu Schmerzmitteln für alle Menschen. Diesen Zustand prangert ein aktueller Bericht der Organisation Human Rights Watch an. "Dieser Missstand ist nicht allein ein Problem der Entwicklungsländer", kommentiert Prof. Dr. Rolf-Detlef Treede, Präsident der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS).
"Auch hier in Deutschland leiden zwei Drittel der Krebspatienten unnötig an Schmerzen, wünscht sich jeder Dritte von ihnen sogar einen schnellen Tod."

Ärzte-Ausbildung ist lückenhaft

Die Gründe für die mangelnde Schmerzversorgung sind hierzulande allerdings andere als in Ländern, in denen gleichgültige Regierungen es versäumt haben, Opiode als Morphin-Abkömmlinge in ihren Anti-Drogengesetzen für die Schmerztherapie freizugeben. "Mediziner müssen sich in Deutschland in ihrem Studium mit der Schmerztherapie überhaupt nicht auseinandersetzen", beklagt Treede. "Obwohl Schmerz bei weitem der häufigste Grund ist, zum Arzt zu gehen, kann man hierzulande Arzt werden, ohne je Schmerztherapie gelernt zu haben." Hinzu kommen Vorbehalte gegen Opioide, die zu den stärksten Medikamenten gegen Schmerzen gehören, dank denen Spezialisten Schmerz in über 90 Prozent der Fälle lindern können. Immer noch werden sie fälschlich mit Sterbehilfe oder Sucht in Verbindung gebracht. "Dabei sind sie, korrekt angewandt, weniger gefährlich als Aspirin." "Hier besteht Aufklärungsbedarf", so Treede. Um die Ausbildung junger Mediziner zu verbessern, hat die DGSS allen Medizinischen Fakultäten in Deutschland ein 14-stündiges Kerncurriculum Schmerztherapie zur Verfügung gestellt.

Gesetzeslage ist vorbildlich - Umsetzung mangelhaft

Die Gesetzeslage in Deutschland sei an sich sogar vorbildlich, unterstreichen die Spezialisten: Seit April 2007 haben Patienten ein gesetzlich verbrieftes Recht auf ambulante palliativmedizinische Versorgung am Lebensende, die es ihnen erlaubt, schmerzfrei und in Würde zu Hause zu sterben. Mit der Umsetzung klappt es bislang allerdings nicht, weil sich die Kostenträger nicht mit den Leistungserbringern einigen können. "Die Krankenkassen sind in der Pflicht, schnell eine Lösung zu finden, damit das Geld, das die Bundesregierung für die ambulante palliativmedizinische Versorgung bereitgestellt hat, auch beim Patienten ankommt", so Dr. Stefan Wirz, Sprecher des Arbeitskreises Tumorschmerztherapie der DGSS.

Ethik-Charta: Die Rechte des Patienten mit Schmerzen

Die DGSS hat ihre Forderungen nach angemessener Schmerztherapie 2007 in ihrer Ethik-Charta festgeschrieben, die in Zusammenarbeit von Medizinern, Psychologen, Philosophen und Juristen entstanden ist. Sie beschreibt ausführlich die Rechte der Patienten mit Schmerzen, stellt Thesen zu allen zentralen Bereichen von Schmerzdiagnose, Schmerztherapie und Schmerzforschung auf und endet mit einem Forderungskatalog für die Zukunft.

Ethik-Charta im Internet: http://www.dgss.org/index.php?id=104

Human Rights Watch Report im Internet: http://www.hrw.org/en/node/81080/

Ansprechpartner
Prof. Dr. med. Rolf-Detlef Treede, Präsident der DGSS, Lehrstuhl für Neurophysiologie, Zentrum für Biomedizin und Medizintechnik Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Ludolf-Krehl-Str. 13 - 17, 68167 Mannheim, Tel. 0621/383-9926, Fax: 0621/383-9921, E-Mail: rolf-detlef.treede@medma.uni-heidelberg.de

Quelle: Pressemitteilung vom 11.03.2009
Meike Drießen, Pressestelle
Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS)

URL dieser Pressemitteilung: http://idw-online.de/pages/de/news304652

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