in die Diskussionsrunden gehören Patienten und Pflegekräfte
und es bleibt nachzufragen, ob sich dadurch etwas qualitativ (!) ändern wird? Ohne Frage sollte sich die Profession mehr Gehör verschaffen und zwar auch jenseits einer Berufspolitik, deren Inhalte überwiegend von Funktionäre vorgegeben werden und äjnlich - wie bei den üblichen Polit-Talkern - lediglich gebetsmühlenartig Althergebrachtes vortragen.
Die "Engel der Alten" haben im Laufe der letzten Jahre immer mehr an berufspolitischer Integrationskraft eingebüßt und sich gelegentlich hierbei selbst demontiert; Grabenkämpfe und persönliche Eitelkeiten haben dazu geführt, dass eine "einheitliche Stimme" nicht mehr erhoben wurde und in der Folge die "gemeinsame Sache" dadurch Schaden genommen hat. Renommierte "Engel" haben es zunehmend schwerer, sich Gehör zu verschaffen, selbst in der Profession, für die sie zu kämpfen angetreten sind.
Ob es nun sinnvoll erscheint, Talkrunden mit Personen zu besetzen, die die sattsam bekannten Themen aus der Pflege immer mal wieder vortragen, würde ich denn auch bezweifeln wollen.
Es werden auch dann "nur" wieder kluge Sprüche geklopft, der "Pflege-Notstand" in Erinnerung gerufen, bevor dann die große Gemeinde der Verbandspolitiker und der "Engel der Alten und Gberechlichen" ins kollektive Jammern verfällt. Die Notwendigkeit von "grundlegenden Änderungen im System" wird gleichsam staatstragend angemahnt; "Pflege befinde sich im Aufbruch", so der berufspolitische Leitspruch und alle wollen doch nur helfen; es wird um Vertrauen geworben und ich frage mich, wann passiert denn etwas Konstruktives?
Alle warten offensichtlich auf die "Kammer". Ohne "Kammer" erscheint es der Profession nicht möglich, entsprechende Akzente zu setzen. Schwierige Themen werden bei der Gewerkschaft angesiedelt, während demgegenüber sich die Verbandsvertretungen zu "Höherem" berufen fühlen.
Mit wohlgesetzten Worten wird ein Dialog auf gleicher Augenhöhe mit der Ärzteschaft eingefordert, während Pflegekräfte vor Ort sich Tag ein Tag aus mit den problematischen Arbeitsbedingungen konfrontiert sehen.
Eine Talkrunde, besetzt mit Vertretern der Pflegeprofession, wäre ebenso wenig ein Gewinn wie eine Besetzung mit "Berufstalker", die immer etwas zu allem zu sagen haben. Dass Patienten zu Worte kommen sollen, ist durchaus sinnvoll, wenngleich auch hier darauf zu achten ist, dass nicht ein Einzelschicksal besondern emotionsvoll vorgetragen wird, dass für sich genommen zwar dramatisch ist, aber im Kontext des Möglichen zu sehen ist.