Versorgung von Demenzkranken nachhaltig verbessern

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Versorgung von Demenzkranken nachhaltig verbessern

Beitrag von Service » 01.04.2008, 11:05

Die Versorgung von Demenzkranken nachhaltig verbessern

“Die medizinische und pflegerische Situation der Demenzkranken muss dringend und nachhaltig verbessert werden“, so Prof. Hans Gutzmann, der Vorsitzende der Deutschen Alterspsychiater, bei der Vorstellung einer Studie zur Situation Demenzversorgung im ambulanten Sektor (DIAS).
Im Rahmen der Untersuchung hat die Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie e.V. (DGGPP) alle 11.000 ambulanten Pflegedienste angeschrieben und Informationen zur Versorgung der von ihnen betreuten Demenzkranken erfragt.

„Viele pflegende Angehörige sind überfordert, und das ist die Hauptursache, dass Demenzkranke ins Heim umziehen müssen“, so Prof. Hans Gutzmann zum wichtigsten Ergebnis der Studie. Zur Zeit leben etwa 1,5 Millionen Demenzkranke in Deutschland. Etwa dreiviertel aller Demenzpatienten werden zu Hause versorgt.

Die finanzielle und pflegerische Hauptbelastung tragen heute immer noch die pflegenden Angehörigen. Dabei ist bekannt, dass intelligente Strukturen, die eine frühzeitige Diagnose und umfassende Versorgung beinhalten, mit den heute zur Verfügung stehenden pflegerischen, sozialtherapeutischen und pharmakologischen Maßnahmen, den längeren Verbleib in der gewohnten Häuslichkeit ermöglichen und auch helfen, Kosten einzusparen.

In der Untersuchung wird eine ganze Reihe von Bereichen festgestellt, in denen Unter- und Fehlversorgungen herrschen. Dazu Prof. Gutzmann: “Die Studie verdeutlicht erneut die immer drängendere Notwendigkeit, Behandlung und Pflege von Demenzkranken aus einem „Topf“ zu finanzieren. Solange die Demenzen nur als Pflegeproblem betrachtet werden, sind die Chancen, die eine frühzeitige ärztliche Diagnostik und Behandlung bieten, nicht im Fokus des Systems.

Das belegt erneut die aktuelle Diskussion um den Gesundheitsfond und den damit verbundenen krankheitsbezogenen Finanzausgleich der Krankenkassen untereinander (Morbi-RSA). Die Demenzen gehören nicht dazu und lassen zum heutigen Zeitpunkt eine weitere Verschlechterung der medizinischen Versorgung der Demenzkranken befürchten.“

Studie zur Demenzversorgung im ambulanten Sektor – DIAS - Grass-Kapanke / Kunczik / Gutzmann
54 Seiten, Tab. & Abb. ISBN 978-3-935389-01-3


Die Studie ist zum Preis von € 5 erhältlich bei der DGGPP e.V. – Geschäftsstelle Postfach 1366 51657 Wiehl oder per E-Mail gs@dggpp.de

Quelle: Pressemitteilung
DGGPP e.V.
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