Rechtzeitig Diabetes erkennen: Weltdiabetestag am 14. November und Düsseldorf ist aktiv
„Jedes Jahr werden etwa 600.000 Personen neu mit Diabetes diagnostiziert, was ungefähr der Einwohnerzahl der Stadt Düsseldorf entspricht", erklärt Prof. Dr. Michael Roden, Vorstand des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ). Die Erkrankung kann erhebliche Folgen für das Leben der Betroffenen und deren Lebensqualität haben. Es ist folglich „sehr wichtig, Diabetes rechtzeitig zu erkennen und optimal zu behandeln, um das Risiko für Folgeerkrankungen zu minimieren", betont Prof. Roden, zudem Direktor der Klinik für Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Düsseldorf.
Informationsabend am DDZ
Unter dem Motto „Diabetes: Familie macht stark" lädt das DDZ im Rahmen der Diabeteswoche Düsseldorf zu einem Informationsabend am 13. November 2018 ab 17 Uhr ein. Die Besucher erwartet ein abwechslungsreiches Programm mit Vorträgen, Erfahrungsberichten von Betroffenen und Tipps von Experten. Interessierte können bereits ab 14 Uhr im Studienzentrum einen kurzen Diabetes-Check machen. Die Landeshauptstadt Düsseldorf initiiert in Zusammenarbeit mit dem RIN Diabetes am DDZ rund um den Weltdiabetestag am 14. November die Diabeteswoche Düsseldorf. Alle Akteure im Bereich der Diabetesversorgung und -prävention werden dazu aufgerufen, die Diabeteswoche Düsseldorf aktiv mitzugestalten und Aktionen und Veranstaltungen für die Bürger durchzuführen.
„Eine kostenfreie Blutzuckermessung in der Apotheke, ein Infoabend in der Arztpraxis zu einer der vielfältigen Folgeerkrankungen, eine bewegte Pause im Betrieb – mit diesen oder anderen Angeboten kann man sich an der Diabeteswoche beteiligen und damit auf die wachsende Bedeutung der komplexen Stoffwechselkrankheit aufmerksam machen", unterstreicht Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke, Beigeordneter für Gesundheit der Landeshauptstadt Düsseldorf, die Bandbreite der möglichen Aktionen. Weitere Informationen zur Diabeteswoche Düsseldorf inklusive Materialien zum Ausdrucken bzw. Bestellen erhalten Sie auf
https://rin-diabetes.de/diabeteswoche2018.
Wegweiser Diabetes: Hilfe vor Ort schnell und einfach finden
Im Rahmen der Diabeteswoche Düsseldorf veröffentlicht das RIN Diabetes mit seinen mehr als 60 Partnern die Informationsbroschüre „Wegweiser Diabetes". Menschen mit Diabetes und Interessierte finden in dieser praktischen Orientierungshilfe übersichtlich aufgearbeitet mehr als 200 Präventions-, Beratungs- und Versorgungsangebote von Diabetologen, Bewegungs- und Ernährungsanbietern, Selbsthilfegruppen sowie von weiteren Akteuren im Großraum Düsseldorf. Zudem enthält die Broschüre kurz und bündig wichtige Informationen zu den Themen Diagnose und Behandlung des Diabetes sowie eine kurze Übersicht zu dessen umfangreichen Begleit- und Folgeerkrankungen. Bereits jetzt besteht die Möglichkeit, in einer Online-Variante alle Angebote kostenlos und ohne Anmeldung unter
https://wegweiser.rin-diabetes.de/ abzurufen.
Malwettbewerb für Schulen sowie Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen
Passend zu der Themenwoche findet in den Schulen sowie Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen in Düsseldorf, die in die Arbeit des RIN Diabetes und der SMS-Initiative am DDZ eingebunden sind, ein großer Malwettbewerb statt. „Mit dem Wettbewerb möchten wir das Bewusstsein der Kinder und Jugendlichen für Bewegung, Ernährung und Entspannung stärken und nachhaltig zur Entwicklung eines gesundheitsförderlichen Lebensstils und damit zur Diabetesprävention beitragen", betont Johannes Horn, Leiter des Jugendamtes der Landeshauptstadt Düsseldorf. Die Gewinner/innen werden unter allen Teilnehmer ausgelost und beim Informationsabend am 13. November ausgezeichnet.
Quelle: Pressemitteilung vom 30.10.2018 und weitere Informationen
https://ddz.de/de/presse-und-oeffentlic ... -ist-aktiv
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Regelmäßiges Frühstücken verringert das Risiko für Typ-2-Diabetes
Regelmäßiges Frühstücken verringert das Risiko für Typ-2-Diabetes.
Frühstücken oder nicht? Hat das regelmäßige Frühstücken einen Einfluss auf das Risiko für Diabetes? – Diese Fragen sind in der Forschung bislang nicht klar beantwortet. Rund 20% der deutschen Bevölkerung verzichtet morgens auf ihr Frühstück. In der Altersgruppe von 18-29 Jahren sind es sogar um die 50% der Menschen. Eine wissenschaftliche Auswertung am Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) zeigt nun, dass Männer und Frauen, die im Erwachsenenalter auf das Frühstück verzichten, ein 33 % höheres Risiko aufweisen, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Die Ergebnisse sind in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Journal of Nutrition veröffentlicht.
Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass der Verzicht auf ein Frühstück mit einem Risiko für Typ-2-Diabetes verbunden ist. Allerdings konnte bislang nie nachgewiesen werden, in welchem Zusammenhang dies mit Adipositas zusammen hängt. Adipositas ist ein bedeutender Risikofaktor für das Auftreten von Typ-2-Diabetes. Es konnte gezeigt werden, dass adipöse Menschen im Vergleich zu Normalgewichtigen häufiger auf das Frühstück verzichten. Darüber hinaus wird der Frühstücksverzicht mit einer Zunahme des Gewichts diskutiert.
Das Forscherteam um Dr. Sabrina Schlesinger, Leiterin der Nachwuchsforschergruppe Systematische Reviews am DDZ, verglich Männer und Frauen in sechs Langzeitstudien unter Berücksichtigung des Body-Mass-Index (BMI). Die Ergebnisse der Studie zeigen eine Dosis-Wirkungs-Beziehung, d.h. mit steigender Anzahl der Tage, an denen nicht gefrühstückt wurde, stieg das Diabetesrisiko an. Das stärkste Risiko wurde für den Verzicht von Frühstück für 4-5 Tagen pro Woche beobachtet. Ab dem 5. Tag in Folge des Verzichts auf ein Frühstück wurde kein weiterer Anstieg im Risiko ermittelt. „Dieser Zusammenhang ist zum Teil auf den Einfluss des Übergewichts zurückzuführen. Selbst nach Berücksichtigung des BMIs ging der Frühstücksverzicht mit einem erhöhten Diabetesrisiko einher“, erläutert Dr. Sabrina Schlesinger.
Studie
In ihrer Meta-Analyse fasste das Forscherteam die Daten von sechs verschiedenen internationalen Beobachtungsstudien zusammen. Insgesamt wurden Daten von 96.175 Teilnehmern, davon 4.935, die im Studienverlauf an Typ-2-Diabetes erkrankten, ausgewertet. Eine Erklärung für den Zusammenhang zwischen Frühstücksverzicht und dem Risiko für Typ-2-Diabetes könnte ein gesunder Lebensstil per se sein. Teilnehmer, die auf ihr Frühstück verzichten, könnten generell eine ungünstigere Ernährungsweise, beispielsweise durch den Konsum von kalorienhaltigen Snacks und Getränken, aufweisen, weniger körperlich aktiv sein, oder mehr rauchen. Allerdings wurden diese Faktoren in der Auswertung berücksichtigt, sodass der beobachtete Zusammenhang durch andere Faktoren erklärbar sein könnte. „Weitere Studien sind nötig, die neben der Aufklärung der Mechanismen, auch den Einfluss der Zusammensetzung des Frühstücks auf das Diabetesrisiko erforschen“, schlussfolgert Dr. Sabrina Schlesinger. „Grundsätzlich ist ein regelmäßiges und ausgewogenes Frühstück allen Menschen – mit und ohne Diabetes- zu empfehlen“, betont die Epidemiologin und Ernährungswissenschaftlerin.
Originalpublikation:
Ballon A, Neuenschwander M, Schlesinger S. Breakfast skipping is associated with increased risk of type 2 diabetes among adults: a systematic review and meta-analysis of prospective cohort studies. J Nutr 2018,
https://doi.org/10.1093/jn/nxy194
Weitere Informationen:
https://ddz.de/de/
Quelle: Pressemitteilung vom 12.11.2018
Christina Becker Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Diabetes-Zentrum
https://idw-online.de/de/news705768