Krankenhausessen lässt oft zu wünschen übrig

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Krankenhausessen lässt oft zu wünschen übrig

Beitrag von WernerSchell » 01.03.2018, 17:59

Ärzte Zeitung vom 01.03.2018:

Ernährungsexperten
Krankenhausessen lässt oft zu wünschen übrig


Gesundes, schmackhaftes Essen kann ein wichtiger Therapiefaktor sein. Diese Erkenntnis hat sich offenbar beim Essen in deutschen Krankenhäusern noch nicht so richtig durchgesetzt.

BERLIN. Krankenhausessen in Deutschland lässt nach Ansicht von Ernährungsexperten oftmals zu wünschen übrig.
Dass gesundes Essen ein wichtiger Therapiefaktor sei, habe sich zwar in vielen europäischen Ländern, aber noch nicht in Deutschland herumgesprochen, kritisiert der Kasseler Arzt Professor Christian Löser von der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM).
„Das Essen ist genauso wichtig wie die Tabletten, die ich den Patienten verschreibe“, betont er.
„Wir Gesunden schaffen es schon kaum, uns täglich gesund zu ernähren. Vielen Kranken gelingt das in Kliniken erst recht nicht“, sagt Margret Morlo vom Verband für Ernährung und Diätetik (VFED), der am 7. März zum 21. Mal den „Tag der gesunden Ernährung“ veranstaltet.
....
mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=95 ... efpuryykqr

Siehe auch unter
> https://www.waz.de/gesundheit/krankenha ... 85901.html
> https://www.abendzeitung-muenchen.de/in ... 6ad40.html
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Tag der gesunden Ernährung am 07.03.2018

Beitrag von WernerSchell » 01.03.2018, 18:15

Pressemitteilung zum
21. Tag der gesunden Ernährung am 7. März 2018
essen – trinken – genießen


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Genuss ist eine positive Sinnesempfindung. Genuss ist mit Wohlbehagen verbunden. Das Wort Genuss wird häufig im Zusammenhang mit Essen und Trinken verwendet. Ein kulinarischer Genießer wird als Feinschmecker oder Gourmet bezeichnet. Was jedoch beim Essen und Trinken als Genuss empfunden wird, ist individuell unterschiedlich und es lassen sich kulturelle und soziale Unterschiede feststellen.

Der Verband für Ernährung und Diätetik aus Aachen macht am 7. März 2018 dem 21. Tag der gesunden Ernährung darauf aufmerksam, dass gesunde Ernährung und Genuss zusammengehören.

Bundesweit sowie in Belgien, Österreich und der Schweiz bieten Diätassistent­(inn)en, Oecotropholog(inn)en, Mediziner(innen) und Apotheker(innen) zum Tag der gesunden Ernährung Aktionen an. Es gibt Vorträge, Seminare, Kochkurse und Verkostungen. Die Aktionen finden in Krankenhäusern und Kliniken, in Geschäften, Apotheken, Bildungseinrichtungen und Büchereien statt. Die Besucher aller Veranstaltungen haben die Möglichkeit Fragen zu stellen und Ernährungsfachkräfte geben die Antworten.

„Wir freuen uns, wenn die Teilnehmer der Aktionen (wieder) lernen, ihr Essen zu genießen“, so Hedwig Hugot, Geschäftsführerin des VFED. „An den Veranstaltungen nehmen in jedem Jahr mehrere tausend Personen teil und noch viel mehr lesen Artikel und hören Berichte in den Medien!“

Der VFED hat für den Tag der gesunden Ernährung ein Aktionspaket zusammengestellt. Dieses enthält unter anderem ein umfangreiches Fachmagazin, Leporellos und weitere VFED-Medien zum Thema. Die Leporellos werden bei Veranstaltungen zum Tag der gesunden Ernährung an die interessierten Teilnehmer weitergegeben.

Interessierte erhalten das Aktionspaket und alle Medien im VFED-Medienshop (www.vfed.de).

[Erfahren Sie mehr]
Gesundheitsberichterstattung des Bundes
Ausgewählte Informationen zum Tag der gesunden Ernährung unter dem Motto:
"Genussvoll Essen und Trinken - Den Menschen und der Ernährung verpflichtet" am 07.03.2018
http://www.gbe-bund.de/gbe10/k?k=WA52303D
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Familienmahlzeiten fördern gesunde Ernährung von Kindern

Beitrag von WernerSchell » 04.03.2018, 17:01

Max-Planck-Institut für Bildungsforschung

Familienmahlzeiten fördern gesunde Ernährung von Kindern
Metaanalyse von 57 Studien mit weltweit über 200.000 Probanden

18. JANUAR 2018 - Sozialwissenschaften

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Frühstück daheim: Für die positiven Effekte von Familienmahlzeiten spielt es keine Rolle, zu welcher Tageszeit Eltern und Kinder gemeinsam bei Tisch sitzen. - © fotolia / Lumina Images

Die erfolgreiche Prävention von Übergewicht und das Bewusstsein für gesunde Ernährung fängt am Esstisch der Familie an. Das legt eine Metaanalyse des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und der Universität Mannheim nahe.

Gemeinsame Mahlzeiten mit der Familie bieten enormes Lernpotenzial, denn Ernährungsgewohnheiten werden früh geformt und ausgebildet. Kinder können wiederholt mit gesundem Essen in Kontakt kommen und allgemein etwas über Ernährung und die Zubereitung von Speisen lernen. Eine jüngst veröffentlichte Metaanalyse von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin und der Unversität Mannheim zeigt, dass häufige Familienmahlzeiten mit einem geringeren Body Mass Index (BMI) und gesünderer Ernährung bei Kindern zusammenhängen. Dabei spielte keine Rolle, in welchem Land die Studie durchgeführt wurde oder wie alt die Kinder waren. Auch machte es keinen Unterschied, ob Frühstück, Mittag- oder Abendessen gemeinsam gegessen wurde und ob nur ein Elternteil oder die ganze Familie mit am Tisch saß.

Eltern als "Gatekeeper" der Ernährung

"Die Kindheit bietet ein einzigartiges Zeitfenster, um schädlichen Gesundheits- und Essgewohnheiten entgegenzuwirken", sagt Erstautorin Mattea Dallacker vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. "Eltern werden auch als sogenannte ‚Gatekeeper’, also Türsteher der Ernährung, bezeichnet. Sie haben einen maßgeblichen Einfluss darauf, was, wie und wie viel Kinder essen. Familienmahlzeiten bieten eine vielfältige Lernumgebung, um eine gesunde Ernährungsweise bei Kindern zu fördern."

Allerdings führen Familienmahlzeiten nicht zwangsläufig zu einer gesünderen Ernährung. Die Ursachen und Mechanismen, die hinter der Beziehung zwischen häufigen Familienmahlzeiten und besseren Ernährungsweisen stehen, müssen noch verstanden werden. „Die derzeitige Forschung deutet darauf hin, dass bei gemeinsamen Mahlzeiten nicht nur die Qualität des Essens, sondern auch psychologische und Verhaltensaspekte wichtig sind. Zum Beispiel könnten Mahlzeitroutinen wie etwa eine gute Mahlzeitatmosphäre oder ein positives elterliches Rollenvorbild die Ernährungsweise von Kindern verbessern“, sagt Co-Autorin Jutta Mata von der Universität Mannheim.

Herausforderung für berufstätige Mütter und Väter

Im Rahmen ihrer Metaanalyse werteten die Wissenschaftler 57 Studien mit weltweit über 200.000 Probanden aus. In die Analyse gingen Studien ein, die sich mit dem Zusammenhang von Familienmahlzeiten und dem Ernährungszustand von Kindern beschäftigen – gemessen am Body Mass Index (BMI), den Portionen an Obst und Gemüse pro Tag (als Indikator für gesunde Ernährung) sowie dem Konsum von gesüßten Getränken, Fast Food oder salzigen Snacks (als Indikator für ungesunde Ernährung). Auch der Einfluss von Faktoren wie Alter, sozioökonomischer Status sowie Art der Familienmahlzeit und Anzahl der bei einer Mahlzeit anwesenden Familienmitglieder wurde untersucht.

„Vor dem Hintergrund, dass zunehmend beide Elternteile berufstätig sind, werden regelmäßige Familienmahlzeiten für viele Familien zur täglichen Herausforderung", sagt Ralph Hertwig, Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und Co-Autor der Studie, und betont: "Im Hinblick auf eine moderne Gesellschaft sind daher auch erste wissenschaftliche Befunde wichtig, die zeigen, dass familienähnliche Mahlzeiten, zum Beispiel in der Schule, sich ebenfalls positiv auf die Ernährung von Kindern auswirken. So zeigt eine Studie, dass auch Lehrer ein positives Rollenmodell während gemeinsamer Mahlzeiten mit Schülern darstellen können."

Quelle: https://www.mpg.de/11884134/familienmah ... ernaehrung
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Mit Genuss leichter durch die Schicht

Beitrag von WernerSchell » 06.03.2018, 08:12

ifaa zum Tag der gesunden Ernährung am 7.3.2018:
Mit Genuss leichter durch die Schicht

„Schichtarbeit ist anstrengend und belastend für Körper und Psyche“, so Anika Peschl, wissenschaftliche Expertin des ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft. „Umso wichtiger ist es, dass gesunde Ernährung und Genuss nicht zu kurz kommen. Unternehmen und Beschäftigte sollten den Tag der gesunden Ernährung nutzen, um sich mit dem Thema aktiv auseinanderzusetzen. Betriebe können mit unterschiedlichen Aktionen ihre Beschäftigten dabei unterstützen. Umsetzung und Initiative für einen gesunden Lebensstil liegen allerdings bei jedem selbst.“
Die Bedingungen für eine gesunde Ernährung im Schichtdienst sind vergleichsweise schlecht. Der Faktor Zeit, in dem Sinne, dass Häufigkeit und Dauer der Nahrungsaufnahme variieren und der Schlaf-Wach-Rhythmus wechselt sind hierbei die Hauptfaktoren. „Schichtarbeiter nehmen vor allem während der Nachtschicht besonders gerne kalorienhaltige Nahrungsmittel zu sich. Außerdem können durch den sich verschiebenden Schlaf-Wach-Rhythmus Heißhungerattacken verstärkt auftreten. „Dem versuchen Schichtarbeiter häufig mit Snacks zu begegnen, da diese das Belohnungssystem aktivieren und die Stimmung heben. Leider sind diese oft ungesund“, so Peschl. „An dieser Stelle könnten Unternehmen Unterstützung bieten und speziell für den Schichtdienst das Thema gesunde und gleichzeitig genussvolle Ernährung im betrieblichen Gesundheitsmanagement verankern und so Beschäftigte motivieren.“
Das kann passieren zum Beispiel durch:
 Informationsveranstaltungen rund um genussvoll gesund Essen und optimale Esszeiten und Nahrungsmittel in verschiedenen Schichten: Hier sollte klar werden, dass gesunde Alternativen nicht nur schmecken, sondern auch langfristig zur Gesunderhaltung beitragen.
 Angepasste Angebote in Kantinen und Cafeterien: hier sollten Obst, Nüsse und evtl. Müsliriegel fest im Programm sein. Auch das betriebliche Angebot von vollwertigen Speisen in der Nachtschicht könnte den Griff zu nächtlichen Kalorienbomben reduzieren.
 Die Möglichkeit, von zuhause mitgebrachte Speisen in der Betriebsküche zu lagern und aufzuwärmen, sollte eine Selbstverständlichkeit sein.
Dadurch kann sich nicht nur langfristig die psychische und physische Gesundheit der Schichtarbeiter verbessern, sondern Beschäftigte und Unternehmen können sowohl kurz- als auch langfristig von einer höheren Leistungsfähigkeit profitieren.
„Schlussendlich ist natürlich jeder Mitarbeiter neben den betrieblichen Maßnahmen selbst gefordert, einen gesunden Lebensstil zu führen, um gesund und leistungsfähig zu bleiben. Das kann leider niemand abgeben“, fasst Peschl zusammen.
Weitere Informationen zum Thema erhalten Sie bei Christine Molketin (c.molketin@ifaa-mail.de / 0211 54 22 63-26). Gerne vermitteln wir ein Interview mit Anika Peschl oder anderen Experten im Haus.

Quelle: Pressemitteilung vom 06.03.2018
INSTITUT FÜR ANGEWANDTE ARBEITSWISSENSCHAFT e.V. (IfaA)
ANSPRECHPARTNERIN: Christine Molketin, Uerdinger Straße 56, 40474 Düsseldorf
KONTAKT: 0211 542263-26, c.molketin@ifaa-mail.de, www.arbeitswissenschaft.net
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Deutsche Herzstiftung für Nährwert-Ampel, "die den Menschen auch nützt"

Beitrag von WernerSchell » 08.03.2018, 07:22

Ärzte Zeitung vom 08.03.2018:
Ernährung
Deutsche Herzstiftung für Nährwert-Ampel, "die den Menschen auch nützt"

Neben regelmäßiger Bewegung ist eine gesunde Ernährung, die auf Lebensmittel mit zu hohem Zucker-, Fett- und Salzgehalt verzichtet und so den Schutz vor Herzinfarkt-Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht/Fettleibigkeit und Diabetes erhöht, ein wichtiger Baustein der Prävention von Herzleiden - von Geburt an, erinnert die Deutsche Herzstiftung. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=95 ... efpuryykqr
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Wenn das Essen im Krankenhaus nicht ausreicht

Beitrag von WernerSchell » 08.05.2019, 06:40

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Pressemitteilung > https://www.dgem.de/pressemitteilungs-archiv-052019

Wenn das Essen im Krankenhaus nicht ausreicht
Ernährungsmedizinische Betreuung unterstützt die Genesung


Berlin, Mai 2019– Die einen nehmen zu wenig Eiweiß zu sich, bei den anderen fehlt es an Vitaminen, wieder andere essen schlicht zu wenig, um ihren Energiebedarf zu decken: Fast jeder dritte Patient, der stationär in eine internistische Klinik aufgenommen wird, zeigt Anzeichen für eine Mangelernährung; von den älteren Patienten sogar über die Hälfte. Dieser Mangel wirkt sich schlecht auf das Wohlbefinden und den Krankheitsverlauf der Betroffenen aus. Eine Studie aus der Schweiz belegt nun sehr eindrücklich, dass Patienten von einem Ernährungsscreening – einer Untersuchung, mit der bestehende Mangelernährungszustände erkannt werden – und einer entsprechenden ernährungsmedizinischen Betreuung in der Klinik profitieren. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V. (DGEM) nimmt die im angesehenen Fachjournal Lancet erschienene Studie zum Anlass, auf die große Bedeutung eines systematischen Ernährungsscreening und eines begleitenden Ernährungsmanagement für den Verlauf von Erkrankungen hinzuweisen.

Mit über 2 000 teilnehmenden Patienten ist die so genannte EFFORT-Studie die bislang größte Studie zur Wirksamkeit einer ernährungsmedizinischen Betreuung im Krankenhaus. „Sie ist sicherlich auch eine der bislang besten Studien zu diesem Thema, die alle Kriterien guter wissenschaftlicher Arbeit erfüllt: So ist die Studie zum Beispiel industrieunabhängig und die Studienteilnehmer wurden, wenn die Aufnahmekriterien erfüllt waren, per Zufall für die Kontroll- beziehungsweise die Interventionsgruppe ausgewählt“, sagt PD Dr. med. Frank Jochum, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Evangelischen Waldkrankenhauses Spandau und Präsident der DGEM.

In die Studie wurden Patienten eingeschlossen, die für mindestens vier Tage in eines von insgesamt acht Krankenhäusern in der Schweiz aufgenommen worden waren und bei denen ein Risiko für eine Mangelernährung bestand. Diese Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen aufgeteilt: Während die einen mit der üblichen Krankenhauskost versorgt wurden, erhielten die Patienten der zweiten Gruppe eine persönliche ernährungsmedizinische Betreuung, bei der das Erreichen von Zielwerten für die Kalorien- und die Eiweißaufnahme im Fokus stand. Auf der Basis einer individuellen Bedarfsberechnung beziehungsweise der Laborwerte erhielten sie unter anderem zusätzlich eiweißangereicherte Speisen, zusätzliche Snacks und Vitaminpräparate und andere Mikronährstoffe.

Während des Klinikaufenthalts kontrollierten geschulte Diätassistenten, ob das anvisierte Ernährungsregime eingehalten wurde. Bei Entlassung erhielten die Patienten einen entsprechenden Ernährungsplan für zu Hause. 30 Tage nach Studienbeginn wurden die Patienten erneut untersucht und befragt. „Zu diesem Zeitpunkt zeigten sich bereits deutliche Unterschiede zwischen den beiden Behandlungsgruppen“, sagt Jochum. So beobachteten die Mediziner bei 27 Prozent der gewöhnlich versorgten Patienten eine Verschlechterung des Gesundheitszustands, aber nur bei 23 Prozent der ernährungsmedizinisch betreuten Patienten – eine Risikoreduktion von annähernd 20 Prozent. Auch die Sterblichkeit innerhalb von 30 Tagen konnte signifikant reduziert werden. Außerdem waren ernährungsmedizinisch betreute Patienten fitter und empfanden ihre Lebensqualität als höher. „Die Studie zeigt einmal mehr, dass die Ernährung für die Gesundung und das Wohlbefinden des Menschen im Krankheitsfall von zentraler Bedeutung ist“, sagt Professor Dr. med. Johann Ockenga, Vizepräsident der DGEM.

Die Studie unterstreicht zudem die Bedeutung eines routinemäßigen ernährungsmedizinischen Screenings bei Aufnahme in die Klinik. „Denn längst nicht alle mangelernährten Patienten sind erkennbar untergewichtig“, so Ockenga. In der Studie lag der durchschnittliche BMI mit 24,8 kg/m2 im Normalbereich. In das Screening fließen deshalb auch Angaben zu Appetitlosigkeit und aktuellen ungewollten Gewichtsverlusten ein. Außerdem wird das Alter des Patienten berücksichtigt, sowie die Schwere der Erkrankung, die zur Klinikeinweisung führte. „Ein solches Screening kann versteckte oder drohende Nährstoffmängel aufdecken und identifiziert Patienten, die eine Ernährungstherapie benötigen“, sagt der Direktor der Medizinischen Klinik II des Klinikums Bremen Mitte. Dies sei für den Krankheitsverlauf entscheidend. Daher sollte ein Ernährungsscreening mit einem entsprechendem Ernährungsmanagement Standard einer guten medizinischen Betreuung sein.

Quellen:
Schuetz P, Fehr R, Baechli V et. Al (2019): Individualised nutritional support in medical inpatients at nutritional risk: a randomised clinical trial. doi: 10.1016/S0140-6736(18)32776-4. Summary. > https://www.thelancet.com/journals/lanc ... 4/fulltext

+++
Ärzte Zeitung vom 08.05.2019:
Systematisches Screening
Ernährungsmedizinische Betreuung unterstützt Genesung von Klinikpatienten

Stationär aufgenommene Patienten profitieren von einem Ernährungsscreening und einer ernährungsmedizinischen Betreuung. Das hat eine Studie aus der Schweiz bestätigt, von der die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) berichtet. ... > https://www.aerztezeitung.de/medizin/kr ... C3D38AEYI4
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Sechs Komponenten einer gesunden Familienmahlzeit

Beitrag von WernerSchell » 15.10.2019, 07:46

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Sechs Komponenten einer gesunden Familienmahlzeit

Fernseher aus, sich Zeit lassen beim Essen, kein Streit bei Tisch: Wissenschaftler*innen des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und der Universität Mannheim haben Studien zur Qualität von Familienmahlzeiten ausgewertet. Ihre Ergebnisse können Eltern und Erziehungsberechtigten als Leitfaden dienen, um die Ernährungsgesundheit ihrer Kinder zu fördern. Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift Health Psychology erschienen.

Häufige Familienmahlzeiten sind gut für eine gesunde Ernährung von Kindern. So konnten die Wissenschaftler*innen des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und der Universität Mannheim bereits in der Vergangenheit zeigen, dass Kinder, in deren Familien häufiger zusammen gegessen wird, einen geringeren Body Mass Index (BMI) haben und sich insgesamt gesünder ernähren. Ungeklärt war jedoch bislang, was Familienmahlzeiten so besonders für die kindliche Ernährung macht. „Familienmahlzeiten führen nicht per se zu einem besseren Essverhalten. Soziale, psychologische und Verhaltensaspekte spielen eine wichtige Rolle“, sagt Erstautorin Mattea Dallacker vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Dazu legen die Wissenschaftler*innen nun eine Metaanalyse von Studien vor, die sich mit den qualitativen Aspekten von Familienmahlzeiten beschäftigen. Insgesamt sechs Komponenten stehen in korrelativem Zusammenhang mit einer besseren Ernährungsgesundheit von Kindern: Eine gute Atmosphäre bei den Mahlzeiten zählt ebenso dazu wie gesunde Lebensmittel. Auch ernähren sich diejenigen Kinder gesünder, die bei der Zubereitung der Mahlzeiten mit einbezogen werden oder deren Eltern durch ihr eigenes Ernährungsverhalten mit gutem Beispiel vorangehen. Darüber hinaus sind die Dauer der Mahlzeit sowie das Ausschalten des Fernsehers weitere wichtige Komponenten. „Wie eine Familie gemeinsam isst, ist genauso wichtig oder sogar wichtiger als die Häufigkeit der gemeinsamen Mahlzeiten“, kommentiert Co-Autor Ralph Hertwig, Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, die Ergebnisse. Das Alter der Kinder – ob Kleinkind oder bereits Heranwachsende*r – sowie der soziale und ökonomische Hintergrund der Familie hatten keinen Einfluss auf die Ergebnisse.

Die Metaanalyse untersuchte insgesamt 50 Studien mit über 29.000 Proband*innen aus aller Welt, die sich mit dem Zusammenhang eines oder mehrerer Komponenten von Familienmahlzeiten und der Ernährungsgesundheit von Kindern beschäftigen. Als Indikatoren für die Ernährungsgesundheit wurden der BMI als indirektes Maß für Körperfett und Übergewicht sowie die Ernährungsqualität herangezogen, gemessen an den pro Tag konsumierten Portionen an gesunden und ungesunden Lebensmitteln.

Der berichtete Zusammenhang zwischen Familienmahlzeiten und der Ernährungsgesundheit ist klein. Dennoch spielen Familienmahlzeiten nach Ansicht der Wissenschaftler*innen eine wichtige Rolle in der Adipositasprävention. „Um Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen zu bekämpfen sind vielfältigste Maßnahmen notwendig. Familienmahlzeiten sind eine Möglichkeit. Sie bieten die Chance, auf kindliche Essgewohnheiten unmittelbar und frühzeitig einzuwirken“, sagt Jutta Mata, Professorin für Gesundheitspsychologie an der Universität Mannheim. Im Hinblick auf die vielfältigen Familienmodelle, die es in modernen Gesellschaften gibt, erscheinen die Ergebnisse unabhängig von spezifischen Konstellationen. Beispielsweise mache es keinen Unterschied, ob nur ein oder zwei Elternteile bei den Familienmahlzeiten anwesend sind.

In weiteren Studien gilt es herauszufinden, ob sich die Aussagen beispielsweise mit Blick auf die Nutzung von Smartphones oder Tablets während Mahlzeiten oder auf andere Kontexte wie Schulessen verallgemeinern lassen.

Originalpublikation:
Dallacker, M., Hertwig, R., & Mata, J. (2019). Quality matters: A meta-analysis on components of healthy family meals. Health Psychology. Advance online publication. doi:10.1037/hea0000801

Dallacker, M., Hertwig, R., & Mata, J. (2018). The frequency of family meals and nutritional health in children: A meta-analysis. Obesity Reviews, 19(5), 638–653. doi:10.1111/obr.12659

Weitere Informationen:
https://www.mpib-berlin.mpg.de/de/press ... enmahlzeit

Quelle: Pressemitteilung vom 15.10.2019
Nicole Siller Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
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Gesundes Essen: SPD will Gratismahlzeiten in Kitas und Schulen in NRW

Beitrag von WernerSchell » 03.02.2020, 09:05

Die Rheinische Post berichtet am 03.02.2020:
Gesundes Essen: SPD will Gratismahlzeiten in Kitas und Schulen in NRW
Düsseldorf Die SPD-Opposition fordert mindestens ein gesundes, warmes sowie kostenfreies Essen und Frühstück täglich für alle Kinder in Nordrhein-Westfalen. Am Mittwoch soll erörtert werden, ob und wie das umsetzbar ist.
Die Landesregierung müsse perspektivisch dafür sorgen, dass jedes Kind, unabhängig von seinen familiären Verhältnissen, in Kindergärten und Schulen Zugang zu gesundem Essen habe, heißt es in einem SPD-Antrag an den Landtag. Gutes Essen sei ein „wichtiger Bestandteil im Kampf gegen die Folgen von Kinderarmut“. Am Mittwoch erörtern Sachverständige im Schulausschuss des Landtags, wie und ob das in NRW umzusetzen ist.
…. (weiter lesen unter) … > https://rp-online.de/nrw/landespolitik/ ... d-48699871

Siehe auch: SPD fordert Gratis-Mittagessen für Schüler: Macht das Berliner Vorbild Schule?
>>> https://www.news4teachers.de/2020/02/nr ... erfuellen/
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