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Mit gesundem Lebensstil dem Gehirnabbau vorbeugen

Verfasst: 22.07.2017, 05:58
von WernerSchell
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.
Selbsthilfe Demenz

Deutsche Alzheimer Gesellschaft zum Welttag des Gehirns 2017:
Mit einem gesunden Lebensstil dem Gehirnabbau vorbeugen

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Logo zum Welttag des Gehirns 2017 am 22. Juli 2017

Berlin, 21. Juli 2017. Zum Welttag des Gehirns am 22. Juli 2017 macht die Deutsche Alzheimer Gesellschaft darauf aufmerksam, dass körperliche Aktivität und ein gesunder Lebensstil wichtige Bausteine zur Prävention von demenziellen Erkrankungen wie der Alzheimer-Krankheit darstellen.
An der Entstehung von neurodegenerativen Krankheiten, also Erkrankungen bei denen die Nervenzellen des Gehirns zunehmend zerstört werden, sowie Gefäßerkrankungen des Gehirns, die zu einer Demenz führen, sind mehrere Faktoren beteiligt. Der wichtigste ist das Alter, aber auch die körperliche Gesundheit, Lebensgewohnheiten und Umwelteinflüsse spielen eine Rolle. Deshalb gibt es Möglichkeiten dem Ausbruch einer Demenz durch präventive Maßnahmen vorzubeugen, auch wenn es keine Maßnahmen gibt, mit denen man völlig ausschließen kann, jemals an irgendeiner Form der Demenz zu erkranken.
Körperlich aktive Menschen bekommen seltener eine Demenz
Mehrere Untersuchungen haben übereinstimmend gezeigt, dass Menschen, die in der Lebensmitte regelmäßig Sport treiben oder ein Fitness-Training durchführen ein um 30 - 40 % niedrigeres Risiko haben, in späteren Jahren eine Demenz zu bekommen. Dafür muss man sich nicht quälen: Eine halbe Stunde mäßig anstrengender Aktivität, bei der sich der Herzschlag deutlich erhöht, an den meisten Tagen pro Woche reicht aus.
Eine gesunde und ausgewogene Ernährungsweise ist wichtig
Viele Studien deuten auf einen Zusammenhang zwischen Ernährungsweise und Demenz hin. Personen, die reichlich Gemüse und Obst, Vollkornprodukte und Fisch essen sowie mäßig Fleisch und Milchprodukte, haben vermutlich ein geringeres Demenzrisiko. Zudem scheint das, was dem Herzen gut tut, sich auch positiv auf das Hirn auszuwirken.
Auch geistige und soziale Aktivität sind ein wichtiger Faktor
Wer geistig rege ist, seinem Gehirn immer wieder neue Herausforderungen stellt und dabei auch mit Familie, Freunden oder Bekannten im Austausch ist, der kann damit ebenfalls viel für seine Gehirngesundheit tun.
Einige Risikofaktoren können vermindert werden
Eine relativ häufige Ursache für eine Demenz sind Durchblutungsstörungen des Gehirns. Daher sollten die Risikofaktoren Bluthochdruck, Diabetes, Herzrhythmusstörungen, Abweichungen des Fettstoffwechsels, Übergewicht, Rauchen sowie übermäßiger Alkoholkonsum behandelt bzw. korrigiert werden.
„Wie groß die Auswirkungen einzelner Faktoren für die Prävention einer Demenzerkrankung sind, lässt sich nicht genau sagen“, erklärt der Demenzforscher Prof. Dr. Alexander Kurz, Vorstandsmitglied der DAlzG. „Insgesamt wissen wir aber inzwischen, dass bei Menschen mit einem gesunden und aktiven Lebensstil eine Demenz zumindest um Jahre später auftritt. Es lohnt sich also, heute damit anzufangen!“

Heute leben in Deutschland etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Ungefähr 60% davon leiden an einer Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzkranken wird bis 2050 auf 3 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz ist der Bundesverband von derzeit 134 regionalen Alzheimer-Gesellschaften, Angehörigengruppen und Landesverbänden. Sie nimmt zentrale Aufgaben wahr, gibt zahlreiche Broschüren heraus, organisiert Tagungen und Kongresse und unterhält das bundesweite Alzheimer-Telefon mit der Service-Nummer 01803 – 17 10 17 (9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz) oder 030 - 259 37 95 14 (Festnetztarif).

Quelle: Pressemitteilung vom 21.07.2017
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Friedrichstr. 236
10969 Berlin
Tel.: 030 - 259 37 95 0
Fax: 030 - 259 37 95 29
E-Mail: info@deutsche-alzheimer.de
http://www.deutsche-alzheimer.de

Lesen Sie mehr auf Mynewsdesk
Deutsche Alzheimer Gesellschaft zum Welttag des Gehirns 2017: Mit einem gesunden Lebensstil dem Gehirnabbau vorbeugen
> http://www.mynewsdesk.com/de/deutsche-a ... en-2075808

Quelle - Offizielle Seite zum World Brain Day > https://www.wfneurology.org/world-brain-day-2017


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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk gibt ergänzend folgende Hinweise:

Es ist seit längerer Zeit bekannt, dass eine gesunde Lebensweise Krankheiten verhindern, zumindest deutlich hinauszögern kann. Es sind verschiedene Risikofaktoren bekannt, die die Alterung bewirken bzw. beschleunigen und damit letztlich auch Kranksein begünstigen. Das Alter ist wohl, entgegen manchen Annahmen, selbst kein Risikofaktor. Gleichwohl gilt es zu bedenken, dass sich mit zunehmenden Alter die für das Krankwerden maßgeblichen Schädigungen vervielfachen können. Es erscheint aber in jeder Lebensphase lohnenswert, den möglichen Schädigungen, also auch im Alter, mit einer gesunden Lebensweise entgegen zu treten.
Dazu gibt es im Forum von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk zahlreiche weiterführende Beiträge; z.B.:


viewtopic.php?f=4&t=22147
viewtopic.php?f=6&t=21942
viewtopic.php?f=6&t=21708
viewtopic.php?f=6&t=22203
viewtopic.php?f=6&t=22217
viewtopic.php?f=6&t=22218

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Der 27. Neusser Pflegetreff ist für den 22.11 2017 geplant und wird sich mit dem Thema
"Vorbeugen ist besser als Heilen" - Prävention und Gesundheitsförderung mehr Aufmerksamkeit schenken
- körperlich und geistig aktiv bis ins hohe Alter …

befassen. …. Mit Blick auf das 2015 verabschiedete Präventionsgesetz ist das Thema ganz wichtig (> Infos - ständige Aktualisierung - > viewtopic.php?f=7&t=22212 ).
Vor allem Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs und auch Demenz lassen sich durch eine frühzeitig begonnene gesunde Lebensführung (richtige - mediterrane - Ernährung, ausreichende Bewegung und Schlaf, Verzicht auf Rauchen, mäßiger Alkoholkonsum, Vermeidung von negativem Stress, geistige Aktivitäten, Pflege sozialer Kontakte usw.) weitgehend vermeiden. Gleichwohl eintretende Gesundheitsstörungen (z.B. Übergewicht, zu hohe Cholesterinwerte, Bluthochdruck, Diabetes) lassen sich durch eine gesunde Lebensführung günstig beeinflussen. Es geht also letztlich um Maßnahmen, die eine umfassende gesundheitsförderliche Wirkung erzielen können. Es macht Sinn, möglichst frühzeitig eine gesunde Lebensführung zu praktizieren. ….Auch für ältere Menschen macht Prävention … Sinn. Daher gibt es für die Stationären Pflegeeinrichtungen mittlerweile eine Leitlinie zur Prävention, die aber fast überhaupt nicht bekannt ist. … Dies sollte Veranlassung geben, das o.a. Thema auch im Interesse der älteren und pflegebedürftigen Menschen aufzugreifen.

Mit Aktivität der Demenz vorbeugen

Verfasst: 02.08.2017, 07:37
von WernerSchell
Die Rheinische Post berichtete am 02.08.2018:

Düsseldorf
Mit Aktivität der Demenz vorbeugen

Düsseldorf. Neurologen der Uniklinik forschen an einem Medikament gegen Alzheimer. Gegen die Krankheit helfen Sport und Gedächtnistraining, so die Experten.
Von Manfred Johann
Fast jede zweite Frau ab 65 Jahren erkrankt an Demenz, bei Männern dieses Alters ist es jeder Dritte. Mit einer Informationsveranstaltung zum Thema "Demenz-Prävention" gaben an der Uniklinik die Neurologen Norbert Goebels und Iris-Katharina Penner einen Überblick darüber, wie Patienten Anfänge der Krankheit erkennen und sich vorbeugend verhalten können.
...
Weitere Informationen erteilt Norbert Goebels, UKD/Klinik für Neurologie, per E-Mail gedaechtnis@med.uni-duesseldorf.de .

Quelle: RP http://www.rp-online.de/nrw/staedte/due ... -1.6986211

Demenz - Gesunder Körper - gesunder Geist?

Verfasst: 18.08.2017, 07:37
von WernerSchell
Ärzte Zeitung online, 18.08.2017

Demenz
Gesunder Körper – gesunder Geist?


Körperlich aktiv zu sein hilft beim gesunden Altern: Für Herz und Kreislauf mag das gelten. Was das Hirn angeht, speziell mit Blick auf Demenz, ist sich die Forschung da nicht mehr so sicher.

Von Robert Bublak

PARIS. "Gesunder Geist in gesundem Körper" – unter diesem aus der Antike überlieferten Motto stehen Bemühungen, durch körperlich-sportliche Aktivität die kognitive Leistungsfähigkeit des Menschen zu erhalten. Das ist vielfach in Studien überprüft worden, und das durchaus mit bestätigenden Resultaten. Doch in neueren Studien war der Effekt nicht reproduzierbar.
... (weiter lesen unter) ... http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=941 ... fpuryyqrde

Mit Gewichten gegen Demenz

Verfasst: 19.08.2017, 15:55
von WernerSchell
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Pressemitteilung vom 21.04.2017
http://www.bvpraevention.de/cms/index.a ... &snr=11584

Mit Gewichten gegen Demenz

Ältere Frau beim KrafttrainingBis zum Jahr 2050 wird sich die Zahl der an Demenz erkrankten Menschen in Deutschland auf etwa 3 Millionen erhöhen – so die Prognose des Statistischen Bundesamts. Anhaltspunkte, wie dieser Entwicklung entgegengewirkt werden kann, gibt nun eine australische Studie, die den Zusammenhang zwischen Muskelkräftigung und der Funktionsfähigkeit des Gehirns untersucht.

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Wie die Studie australischer Forschender um Dr. Yorgi Mavros zeigt, können ältere Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen ihre Gehirnfunktion durch Muskelaufbau stärken.

Um diesen Zusammenhang zu untersuchen, begleiteten die WissenschaftlerInnen 100 ältere Menschen zwischen 55 und 86 Jahren über einen Zeitraum von sechs Monaten. Diese wiesen leichte kognitive Beeinträchtigungen wie Gedächtnisverluste auf, konnten jedoch ein selbstständiges Leben führen.

Im Rahmen der Untersuchung wurden die Teilnehmenden verschiedenen Gruppen zugeordnet. Einige wurden dazu aufgefordert, ein Widerstandstraining zu absolvieren. Hier wurde den Teilnehmenden beispielsweise aufgetragen, zwei Mal die Woche Gewichte mit einer Belastung von 80 Prozent zu heben. Entsprechend dem Trainingsstand und dem Zuwachs der Muskeln wurde das Gewicht während des Beobachtungszeitraums immer wieder angepasst, um eine Belastung von 80 Prozent zu erhalten.

Anhand von MRT-Scans stellten die ForscherInnen anschließend einer Vergrößerung bestimmter Hirnregionen der Teilnehmenden fest. Diese Veränderungen seien auf die kognitiven Verbesserungen durch das Gewichtheben zurückzuführen.Basierend auf diesen Ergebnissen empfahl Hauptautor Dr. Yorgi Mavros mindestens zwei Mal pro Woche kontinuierlich mit hoher Intensität zu trainieren, um den Kräftezuwachs zu maximieren. Davon profitiere dann auch das Gehirn.

Quellen
Mavros Y. et al. (2016): Mediation of Cognitive Function Improvements by Strength Gains After Resistance Training in Older Adults with Mild Cognitive Impairment: Outcomes of the Study of Mental and Resistance Training. Journal of the American Geriatrics Society. Volume 65, Issue 3, 550-559. Link...

Pressemitteilung „Increasing muscle strength can improve brain function: study" der University of Sydney vom 25. Oktober 2016. Link... http://sydney.edu.au/news-opinion/news/ ... study.html

Demenz: Bessere Versorgung bleibt das oberste Ziel

Verfasst: 18.09.2017, 16:13
von WernerSchell
Demenz: Bessere Versorgung bleibt das oberste Ziel

Demenzerkrankungen zählen zu den drängendsten Gesundheitsproblemen: Aktuell sind weltweit über 47 Millionen Menschen betroffen, bis 2050 könnten es sogar 131 Millionen sein. Auch in Deutschland stehen Medizin und Gesellschaft vor großen Aufgaben. Zum Welt-Alzheimertag ruft DGPPN-Präsident Professor Arno Deister deshalb dazu auf, Demenzerkrankungen mit ganzheitlichen Versorgungsansätzen zu begegnen.
„In Deutschland leben heute 1,6 Millionen Menschen mit einer Demenz, etwa zwei Drittel davon mit der Alzheimer-Demenz. Hinter diesen Zahlen stehen nicht nur schwere Schicksale für die Betroffenen und ihre Angehörigen, diese Erkrankungen fordern auch die Solidargemeinschaft enorm. Laut der letzten Erhebung des Statistischen Bundesamtes kostet die Behandlung der Demenzpatienten mehr als 9 Milliarden Euro im Jahr, das sind rund 4 Prozent der gesamten bundesweiten Krankheitskosten.
Besonders besorgniserregend dabei ist, dass nur etwa die Hälfte der Demenzerkrankungen als solche erkannt werden, weniger als die Hälfte der Patienten erfährt eine leitliniengerechte Behandlung. Zwar ist Demenz derzeit nicht heilbar, aber es existieren zunehmend therapeutische Möglichkeiten, um die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit zu verzögern. Umso wichtiger ist es, dass diese Therapieoptionen bei den Patienten ankommen. Insbesondere psychosoziale Interventionen müssen noch besser in das Versorgungssystem implementiert werden, ihre Wirksamkeit ist klar nachgewiesen. Politik und Selbstverwaltung müssen deshalb die Anwendung effektiver und hilfreicher Verfahren in der Versorgung stärken. Das gilt auch für den Bereich der Krankheitserkennung, wo kognitive Leistungsdiagnostik und bildgebende Verfahren noch zu selten zum Einsatz kommen.
Mit Blick auf die steigende Lebenserwartung der Bevölkerung muss aber auch die Prävention stärker in den Fokus rücken. Wir gehen davon aus, dass in Deutschland fast jede dritte Demenzerkrankung vermieden werden könnte, wenn wir bestimmten Risikofaktoren wie Diabetes, Bluthochdruck und Übergewicht, aber auch Depressionen frühzeitig entgegenwirken. Doch auch starkes Übergewicht im mittleren Lebensalter, mangelnde körperliche Aktivität und Nikotinkonsum erhöhen das Erkrankungsrisiko. Ganzheitliche, demenzsensible Versorgungsansätze mit dem richtigen Mix aus Prävention, Diagnostik und Therapie sind deshalb unverzichtbar.“

Weltkongress der Psychiatrie in Berlin
Lassen sich Demenzen mit Hilfe von Biomarkern schon bald vorhersagen? Welche neuen Wirkstoffe gegen Alzheimer hat die Forschung in der Pipeline? Und wie profitieren die Patienten von psychosozialen Interventionen? Vom 8. bis 12. Oktober 2017 trifft sich auf dem Weltkongress der Psychiatrie in Berlin die internationale Forscherszene im Bereich der psychischen Gesundheit. Journalistinnen und Journalisten können sich ab sofort online für den Kongress akkreditieren.
Bei Fragen sind wir für Sie da.
DGPPN-Pressestelle
Reinhardtstraße 27 B
10117 Berlin
Telefon: 030 2404772-11
pressestelle@dgppn.de

Plädoyer für frühe Therapie gegen Demenz

Verfasst: 20.09.2017, 06:34
von WernerSchell
Ärzte Zeitung vom 20.09.2017:
Welt-Alzheimertag
Plädoyer für frühe Therapie gegen Demenz

BERLIN. "Demenz. Die Vielfalt im Blick" ist das Motto des diesjährigen Welt-Alzheimertages am 21. September. "Wir möchten, dass Betroffene unabhängig von ihrem Krankheitsbild und ihrem Hintergrund ein gutes Leben führen können. Die Menschen und ihre Angehörigen sind unterschiedlich, die Lebenssituationen sind vielfältig. Daher braucht es individuelle Angebote und Strukturen, und wir müssen uns auch auf bestimmte Personengruppen einstellen, etwa Menschen mit Migrationshintergrund", wird Monika Kaus, Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG), in einer gemeinsamen Mitteilung der DAlzG, Hirnliga und Deutscher Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie (DGGPP) zitiert.
... (weiter lesen unter) ... https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... efpuryykqr

„Gehirngesunde“ Ernährung

Verfasst: 20.09.2017, 17:52
von WernerSchell
„Gehirngesunde“ Ernährung: wie Essen vor Demenz schützen kann

Altersforscher haben Nahrungsinhaltsstoffe identifiziert, die Selbstreinigungsprozesse in den Gehirnzellen ankurbeln und vor neurodegenerativen Erkrankungen wie der Alzheimer- oder der Parkinson-Krankheit schützen könnten. „Bisherige Daten lassen vermuten, dass sogenannte Polyamine, insbesondere das Spermidin, sich positiv auf die Gehirnfunktion und geistige Fähigkeiten auswirken“, berichtet Professor Agnes Flöel von der Neurologischen Universitätsklinik Greifswald. Aktuell untersucht eine Studie an der Charité in Berlin unter der Leitung von Professor Flöel den Einfluss des Wirkstoffs aus Weizenkeimen auf Lernfähigkeit und Gedächtnis.

Über potenzielle Wirkungen von Nährstoffen und „Smart Drugs“ auf die geistige Fitness wird viel berichtet – und viel spekuliert. Die Demenzforscherin erklärte heute, zum Auftakt des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Leipzig, was die moderne neurologische Forschung über den Einfluss des Essens auf die Leistungsfähigkeit des Gehirns weiß. Morgen, am 21. September, ist Welt-Alzheimertag.

Mit der Berliner „SmartAge“-Studie untersuchen die Forscher die Wirkung einer zwölfmonatigen Gabe von natürlichem Spermidin aus Weizenkeimen auf Lernen und Gedächtnis sowie auf die Struktur des Gehirns. An der Studie nehmen ältere, noch gesunde Menschen teil, deren Gedächtnis sich nach eigener Einschätzung verschlechtert hat. Noch werden Studienteilnehmer gesucht (siehe ganz unten).
„Man weiß aus anderen Studien, dass Menschen mit subjektiv empfundener Gedächtnis-verschlechterung, die sich Sorgen wegen einer Demenz machen, tatsächlich ein erhöhtes Risiko für eine Alzheimer-Krankheit aufweisen“, erklärt Professor Flöel, Direktorin der Universitätsklinik für Neurologie in Greifswald. Die Neurologin erforscht, wie sich Demenz und kognitive Einschränkungen durch den Lebensstil beeinflussen lassen. Vor Kurzem wechselte sie von der Charité in Berlin nach Greifswald, leitet aber nach wie vor die Berliner Studie. Lifestyle-Studien liegen im Trend, denn vor dem Hintergrund der alternden Gesellschaft rückt die Gesunderhaltung des Gehirns immer mehr in den Fokus der Wissenschaft. Epidemiologen erwarten weltweit eine Verdopplung bis Vervierfachung der Zahl der Demenzerkrankungen bis 2050, und die bisherigen Bemühungen um kausale Therapien bei bereits ausgebrochener Alzheimer-Demenz waren, trotz weltweiter Forschung und milliardenschwerer Investitionen, nicht erfolgreich. Die Suche nach Präventionsstrategien hat deshalb hohe medizinische, gesundheitspolitische und wirtschaftliche Relevanz.

Spermidin reduziert Zell-Schrott

Großes Potenzial, geistigem Abbau vorzubeugen, schreiben Neurowissenschaftler aktuell Spermidin zu. Spermidin ist ein körpereigenes Produkt des Zellstoffwechsels und spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung von Zellprozessen. Externe Spermidinzufuhr über die Nahrung verlängert die Lebensspanne von sogenannten Modell-Organismen wie Hefen, Würmern und Fruchtfliegen und stoppt den altersbedingten Erinnerungsverlust bei Fruchtfliegen – ein Effekt, den Forscher auf die Zunahme von sogenannten Autophagie-Prozessen zurückführen. Mit diesem Selbstreinigungsprozess verdaut und vernichtet die Zelle ihren Schrott, zum Beispiel krankheitserregende Eiweiß-Ablagerungen. Für die Erforschung der Mechanismen der Autophagie wurde 2016 der Nobelpreis für Physiologie verliehen. Diese Eiweiß-Ablagerungen liegen fast allen neurodegenerativen Erkrankungen zugrunde, auch der Alzheimer- oder der Parkinson-Krankheit. Eine Ankurbelung dieses Selbstreinigungsprozesses könnte somit diesen Erkrankungen vorbeugen.

Wirkstoff aus Weizenkeimen

Spermidin in der Nahrung scheint auch dem menschlichen Gehirn gutzutun. „Wir haben in einer eigenen kleinen Studie, die ebenso wie die jetzt laufende größere Studie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, die Wirkung von natürlichem Spermidin, das aus Weizenkeimen gewonnen und in Kapseln verpackt worden war, auf Lernen und Gedächtnis untersucht“, erklärt Professor Flöel. „Wir konnten zeigen, dass sich Gedächtnisleistungen bereits nach dreimonatiger Einnahme tendenziell verbessern, bei sehr guter Verträglichkeit der Kapseln.“

Wissenschaftler zählen Spermidin zu den sogenannten Kalorienreduktions-Mimetika. „Kalorienreduktions-Mimetika sind Substanzen, die Effekte des Fastens nachahmen. Der Körper produziert sie beim Abnehmen, man kann sie aber auch mit der Nahrung aufnehmen“, erklärt Flöel. Weltweit wurde bereits eine Reihe von Mimetika untersucht: zum Beispiel Resveratrol, das aus Trauben gewonnen werden kann und daher u. a. im Rotwein zu finden ist, oder der sogenannte Grüntee-Extrakt, mit Fachnamen als Epigallocatechingallat bezeichnet. „Für Resveratrol konnten wir positive Effekte auf die Gedächtnisleistung nachweisen, andere Gruppen fanden Auswirkungen auf die Durchblutung des Gehirns“, sagt Professor Flöel.

Gesund essen und gelegentlich fasten

Kommt also bald die Super-Pille fürs Gehirn? „Nahrungsergänzungsmittel können nie eine ausgewogene Ernährung ersetzen“, betont die Professorin. Grundsätzlich sei es günstig, viel Obst, Gemüse und ungesättigte Fettsäuren zu sich zu nehmen und beim Zucker zu sparen. „Außerdem spielt es eine Rolle, wie viel man isst“, ergänzt Flöel. „In Studien führte eine Kalorienrestriktion, vor allem der Reiz des Fastens, zu besseren Gedächtnisleistungen.“

Um Demenzerkrankungen vorzubeugen, empfiehlt die S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), Diabetes, Bluthochdruck und Übergewicht im Auge zu behalten und diesen Risikofaktoren frühzeitig medizinisch entgegenzuwirken. Außerdem scheinen ein aktives soziales Leben, körperliche Bewegung und ein aktiver und gesunder Lebensstil das Risiko einer Erkrankung zu mindern.

Patienten gesucht

Für die „SmartAge“-Studie, die derzeit an der Charité in Berlin unter der Leitung von Professor Agnes Flöel durchgeführt wird, werden noch weitere Studienteilnehmer im Alter zwischen 60 und 90 Jahren gesucht, die nach eigener Einschätzung an einer Gedächtnisverschlechterung leiden und sich diesbezüglich Sorgen machen. Interessenten können sich gerne per E-Mail unter smartage@charite.de oder unter der Telefonnummer (0)30 450660395 melden.

Literatur:

Jessen, F., Wolfsgruber, S., Wiese, B., Bickel, H., Mosch, E., Kaduszkiewicz, H., Pentzek, M., Riedel-Heller, S.G., Luck, T., Fuchs, A., Weyerer, S., Werle, J., van den Bussche, H., Scherer, M., Maier, W., Wagner, M. German Study on Aging, C., Dementia in Primary Care, P. 2014. AD dementia risk in late MCI, in early MCI, and in subjective memory impairment. Alzheimers Dement 10(1),
76–83. doi:10.1016/j.jalz.2012.09.017.

Bhukel, A., Madeo, F., Sigrist S.J. Spermidine boosts autophagy to protect from synapse aging. Autophagy. 2017 Feb;13(2):444–445. doi: 10.1080/15548627.2016.1265193.

Gupta, V.K., Scheunemann, L., Eisenberg, T., Mertel, S., Bhukel, A., Koemans, T.S., Kramer, J.M., Liu, K.S., Schroeder, S., Stunnenberg, H.G., Sinner, F., Magnes, C., Pieber, T.R., Dipt, S., Fiala, A., Schenck, A., Schwaerzel, M., Madeo, F., Sigrist, S.J. 2013. Restoring polyamines protects from age-induced memory impairment in an autophagy-dependent manner. Nature neuroscience 16(10), 1453–60. doi:10.1038/nn.3512.

Wirth M., Schwarz C., Benson G., Köbe T., Stekovic S., Madeo F., Flöel A. High-dose spermidine supplementation to improve episodic memory in individuals with subjective cognitive decline: proof-of-concept study. 1st International Conference on Cognitive Reserve in the Dementias (ResDem) in Munich on 24–25 November 2017.

Witte, A.V., Kerti L., Margulies D.S., Flöel A. Effects of resveratrol on memory performance, hippocampal functional connectivity, and glucose metabolism in healthy older adults. J Neurosci. 2014 Jun 4;34(23):7862–70. doi:10.1523/JNEUROSCI.0385-14.2014.

Prehn K., Jumpertz von Schwartzenberg R., Mai K., Zeitz U., Witte AV., Hampel D., Szela AM., Fabian S., Grittner U., Spranger J., Flöel A. Caloric Restriction in Older Adults-Differential Effects of Weight Loss and Reduced Weight on Brain Structure and Function. Cereb Cortex. 2017 Mar 1;27(3):1765–1778. doi:10.1093/cercor/bhw008.

Witte AV., Fobker M., Gellner R., Knecht S., Flöel A. Caloric restriction improves memory in elderly humans. Proc Natl Acad Sci U S A. 2009 Jan 27;106(4):1255–60. doi:10.1073/pnas.0808587106. Epub 2009 Jan 26.

Fachlicher Kontakt bei Rückfragen
Prof. Dr. med. Agnes Flöel
Direktorin der Klinik und Poliklinik für Neurologie
Universitätsmedizin Greifswald
Ferdinand-Sauerbruch-Straße, 17475 Greifswald
Tel: +49 (0)3834 866815, Fax: +49 (0)3834 8668754
E-Mail: agnes.floeel@uni-greifswald.de

Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
c/o albertZWEI media GmbH, Oettingenstraße 25, 80538 München
Tel.: +49 (0)89 46148622, Fax: +49 (0)89 46148625, E-Mail: presse@dgn.org
Pressesprecher der DGN: Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
sieht sich als neurologische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als 8000 Mitgliedern die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu sichern. Dafür fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin. www.dgn.org

Präsident: Prof. Dr. med. Gereon R. Fink
Stellvertretende Präsidentin: Prof. Dr. med. Christine Klein
Past-Präsident: Prof. Dr. med. Ralf Gold
Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter
Geschäftsstelle: Reinhardtstr. 27 C, 10117 Berlin, Tel.: +49 (0)30 531437930, E-Mail: info@dgn.org

Weitere Informationen:
https://www.dgn.org/presse/pressemittei ... /3462-gehi...

Anhang
attachment icon Pressemitteilung als PDF > https://idw-online.de/de/attachment58575

Quelle: Pressemitteilung vom 20.09.2017
Pressesprecher: Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen Pressestelle der DGN
Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V.
https://idw-online.de/de/news681430

Weltalzheimertag: Nicht jede Demenz ist unheilbar

Verfasst: 21.09.2017, 07:33
von WernerSchell
Deutsches Ärzteblatt, 21.09.2017:

Weltalzheimertag: Nicht jede Demenz ist unheilbar

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Eine Differentialdiagnose bei Demenz ist immer früher möglich. Dennoch werden die verschiedenen Formen in der Versorgungsrealität häufig nicht unterschieden, warnte Michael Rapp, Präsident der Deutschen ... https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... -unheilbar

Süßstoff als Schlaganfall- und Demenzrisiko > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... menzrisiko
Psychiatrie-Handbuch DSM-V: Erste Einblicke > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... e-Handbuch
Demenz: Werben um mehr Verständnis > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... menzkranke

Was ist dran an hirngesunder Ernährung?

Verfasst: 22.09.2017, 06:22
von WernerSchell
Ärzte Zeitung vom 22.09.2017:
Studie soll's klären
Was ist dran an hirngesunder Ernährung?
Altersforscher haben Nahrungsinhaltsstoffe identifiziert, die Selbstreinigungsprozesse in den Gehirnzellen ankurbeln
und womöglich vor neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer schützen könnten. Einer davon: Spermidin.
mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... efpuryykqr

Die heute 65-Jährigen sind fitter als ihre Vorgänger

Verfasst: 26.10.2017, 06:25
von WernerSchell
Ärzte Zeitung online, 26.10.2017

Studie - Die heute 65-Jährigen sind fitter als ihre Vorgänger

HEIDELBERG. Wer heute Mitte 60 ist, fühlt sich nicht nur jünger, sondern weist in der Regel auch einen besseren Gesamtgesundheitszustand auf als Gleichaltrige noch vor zwanzig Jahren – hinzu kommt eine größere Lebenszufriedenheit. Das ist eines der aktuellen Ergebnisse der Interdisziplinären Längsschnittstudie des Erwachsenenalters (ILSE), die 1993 am Institut für Gerontologie der Uni Heidelberg gestartet wurde. Die aktuelle Untersuchungswelle im Rahmen der Studie wurde jetzt abgeschlossen, wie die Uni mitteilt.
... (weiter lesen unter) ... https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... efpuryykqr

Kann man Demenz vorbeugen? Jein ...

Verfasst: 12.11.2017, 07:57
von WernerSchell
Kann man Demenz vorbeugen? Jein - selbst die vorbildlichste Lebensweise kann uns nicht sicher schützen. Aber um das Risiko der Erkrankung zu reduzieren und den Ausbruch zeitlich nach hinten zu verschieben, lässt sich einiges unternehmen. > Filmbeitrag (3,30 Minuten) von "odysso" - Wissen im SWR - veröffentlicht am 19.01.2016, informiert > https://www.youtube.com/watch?v=LsWtvalfLOk

Demenzrisiko in Europa geht zurück

Verfasst: 27.11.2017, 07:32
von WernerSchell
Ärzte Zeitung vom 27.11.2017:
Durch gesündere Lebensweise
Demenzrisiko in Europa geht zurück

Trotz der höheren Lebenserwartung in der westlichen Welt verzeichnen Ärzte keine Zunahme von Demenzerkrankungen.
Es gebe weniger neue Fälle als erwartet, sagte Professor Robert Perneczky von der LMU.
mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... efpuryykqr

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Anmerkung der Moderation:
Dass mit einer gesunden Lebensweise Krankheiten vermieden oder weit hinausgeschoben werden können, ist durch zahlreiche
Studien und Buchveröffentlichungen gut belegt. Der Neusser Pflegetreff hat am 22.11.2017 genau dieses Thema aufgegriffen
und entsprechend informiert. Die Botschaften dieses Treffs werden in den Medien und mittels Filmdokumentation vorgestellt:

Der 27. Neusser Pflegetreff konnte am 22.11.2017 erfolgreich gestaltet werden.
> viewtopic.php?f=7&t=22212
Die Neuss-Grevenbroicher Zeitung berichtete am 24.11.2017 > http://www.rp-online.de/nrw/staedte/neu ... -1.7199062
Eine Filmdokumentation steht bei Youtube zur Verfügung > https://www.youtube.com/watch?v=ukP2Nj9 ... e=youtu.be
Eine Bildergalerie präsentiert eine Fotoauswahl > download/file.php?id=176

Fischölkapseln nützen einfach nichts

Verfasst: 29.08.2018, 06:15
von WernerSchell
Ärzte Zeitung vom 28.08.2018:

Vernichtendes Urteil
Fischölkapseln nützen einfach nichts!


Millionen von Menschen nehmen Omega-3-Fettsäuren als Tabletten zur Herzerkrankungsprävention ein. Doch das können sie sich sparen, wie nun eine große randomisierte Studie ergeben hat.
Von Veronika Schlimpert
MÜNCHEN. Das Geschäft mit Nahrungsergänzungsmitteln boomt. Omega-Fettsäuren-haltige Fischöl-Kapseln beispielsweise gibt es fast überall zu kaufen, ob im Supermarkt oder in einer der großen Drogeriemarktketten. Viele Menschen sind von der gesundheitlichen Wirkung dieses Nahrungsergänzungsmittels überzeugt – zu Recht?
"Es gibt keine einzige Rechtfertigung für die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren", lautet das vernichtende Urteil von Dr. Louise Bowman, die die Ergebnisse der bisher größten randomisierten Studie zur kardiovaskulären Wirkung von Omega-3-Fettsäuren beim ESC-Kongress in München präsentiert hat.
Die ASCEND-Studie könnte nun endgültig das Ende der Omega-3-Fettsäuren-Supplementierung einleiten. Bereits in einer erst kürzlich publizierten Metaanalyse hat sich die Supplementierung von solchen mehrfach ungesättigten Fettsäuren als vollkommen nutzlos erwiesen (> https://www.aerztezeitung.de/medizin/kr ... =-38465772 )
… (weiter lesen unter) … > https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=97 ... efpuryykqr

Anmerkung der Moderation:
Interessante Aussagen. Es gibt aber zum Thema "Omega-3-Fettsäuren" vielfältige Einschätzungen, auch bezüglich der entsprechenden Kapselangebote. Wie es scheint, sind weitere Abklärungen erforderlich.

Schlaganfall verdoppelt Risiko für Demenz

Verfasst: 31.08.2018, 16:20
von WernerSchell
Schlaganfall verdoppelt Risiko für Demenz
Britische Wissenschaftler haben in Meta-Analyse Daten von 3,2 Mio. Menschen ausgewertet

Exeter (pte010/31.08.2018/10:30) - Personen, die einen Schlaganfall erlitten haben, erkranken laut einer Studie unter der Leitung von Wissenschaftlern der University of Exeter Medical School http://medicine.exeter.ac.uk rund doppelt so wahrscheinlich an einer Demenz. Laut Forschungsleiterin Ilianna Lourida handelt es sich bei dieser Studie um die größte, die je in diesem Bereich durchgeführt wurde. Insgesamt wurden die Daten von weltweit 3,2 Mio. Menschen ausgewertet.

Eindeutiger Zusammenhang

Der Zusammenhang zwischen Schlaganfall und Demenz blieb bestehen, auch nachdem andere Risikofaktoren für diese Erkrankung wie Blutdruck, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen berücksichtigt worden waren. Die in "Alzheimer's & Dementia" veröffentlichten Ergebnisse liefern die bis jetzt deutlichsten Hinweise darauf, dass ein Schlaganfall das Demenz-Risiko wesentlich erhöht.

Die aktuelle Studie baut auf früheren Forschungen auf, die bereits einen Zusammenhang hergestellt hatten. Es wurde dabei jedoch nicht quantifiziert, in welchem Ausmaß das Demenz-Risiko durch einen Schlaganfall steigt. Für die genauere Erforschung des Zusammenhangs haben die Experten die 36 Studien mit Teilnehmern analysiert, die bereits einen Schlaganfall erlitten. Dabei handelte es sich um Daten von 1,9 Mio. Menschen.

Zusätzlich wurden weitere zwölf Studien analysiert, die untersucht hatten, ob die Teilnehmer innerhalb des Beobachtungszeitraums einen Schlaganfall erlitten hatten. Davon betroffen waren weitere 1,3 Mio. Personen. Laut Lourida handelt sich bei der Studie um die erste Meta-Analyse in diesem Bereich. Lourida: "Wir haben herausgefunden, dass ein früherer Schlaganfall das Demenz-Risiko um rund 70 Prozent erhöht. Vor Kurzem stattgefundene Schlaganfälle erhöhen das Risiko um mehr als das Doppelte. Da Schlaganfälle und Demenz so weit verbreitet sind, ist dieser eindeutige Zusammenhang von entscheidender Bedeutung."

Rund 50 Mio. Demenz-Patienten

Laut der WHO http://www.who.org erleiden jährlich 15 Mio. Menschen einen Schlaganfall. Weltweit sind rund 50 Mio. Menschen an einer Demenz erkrankt. Es wird erwartet, dass sich diese Zahl alle 20 Jahre verdoppeln wird. 2050 sollen bereits 131 Mio. Menschen betroffen sein. Charakteristische Merkmale eines Schlaganfalls, wie die Position und das Ausmaß der Schädigung des Gehirns, könnten dabei helfen, das bei den Studien beobachtete unterschiedliche Demenz-Risiko zu erklären.

Es gibt auch Hinweise darauf, dass das Demenz-Risiko bei Männern nach einem Schlaganfall höher ausfällt. Weitere Studien seien nötig, um herauszufinden, ob Faktoren wie ethnische Zugehörigkeit oder Bildung einen Einfluss auf das Demenzrisiko nach einem Schlaganfall haben. Die meisten Schlaganfall-Patienten erkranken in der Folge nicht an einer Demenz.

Daher sei hier zu untersuchen, ob Unterschiede in der Nachbehandlung und der Lebensstile das Risiko einer Demenz weiter verringern. Es wird davon ausgegangen, dass rund ein Drittel der Demenz-Erkrankungen möglicherweise verhindert werden könnte. Bei dieser Schätzung wurde jedoch das mit einem Schlaganfall in Verbindung stehende Risiko nicht berücksichtigt.

Quelle: Pressemitteilung vom 31.08.2018
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Moritz Bergmann
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E-Mail: bergmann@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
>>> https://www.pressetext.com/news/20180831010

Gesundes Herz = geringeres Demenzrisiko

Verfasst: 12.09.2018, 06:20
von WernerSchell
Ärzte Zeitung vom 12.09.2018:
Prävention
Gesundes Herz = geringeres Demenzrisiko

Die Maßgaben zur kardiovaskulären Primärprävention zu erfüllen, lohnt sich für ältere Menschen auch im Hinblick auf ihre kognitive Leistungsfähigkeit. Und wer sieben Gesundheitskriterien beherzte, lebte im Durchschnitt länger und war gesünder. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=97 ... efpuryykqr