Leitfaden Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen

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Leitfaden Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen

Beitrag von WernerSchell » 07.02.2017, 07:21

Prävention in der stationären Pflege

Mit dem Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz – PrävG) aus dem Jahr 2015 wurden die Pflegekassen verpflichtet, Leistungen zur Prävention in voll- und teilstationären Pflegeeinrichtungen nach § 71 Abs. 2 SGB XI für in der sozialen Pflegeversicherung Versicherte zu erbringen. Dahinter steckt der Gedanke, dass pflegebedürftige Menschen - trotz ihrer körperlichen, kognitiven oder psychischen Beeinträchtigungen - über Gesundheitspotenziale verfügen, die gefördert werden können. Zusätzlich leisten solche Präventionsmaßnahmen einen Beitrag, die Mobilität zu fördern. Sie greifen damit den Ansatz des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffes (siehe Modul 1 „Mobilität“ des neuen Begutachtungsassessments) auf, der zum 01. Januar 2017 eingeführt wird.

Die Umsetzung einer Prävention und Gesundheitsförderung in stationären Pflegeeinrichtungen setzt voraus, dass die Lebensbedingungen entsprechend nachhaltig gestaltet werden. Prävention in der stationären Pflege muss deshalb konsequent dem Ansatz der Gesundheitsförderung in Lebenswelten (Settings) folgen. Zur Prävention und Gesundheitsförderung in Lebenswelten gehört der Anspruch, die Zielgruppen an der Ermittlung von Gesundheitsrisiken und –potenzialen, an der Entwicklung von Lösungsstrategien und der Evaluation des Prozesses geplanter organisatorischer Veränderungen zu beteiligen (Partizipation). In stationären Pflegeeinrichtungen bietet sich an, zusätzlich zu den Pflegebedürftigen ggf. auch Heimbeiräte, Angehörige sowie gesetzliche Betreuerinnen und Betreuer einzubeziehen.

Die starke Abhängigkeit Pflegebedürftiger vom Handeln der Beschäftigten in Pflegeeinrichtungen lässt es sinnvoll erscheinen, Maßnahmen der Prävention für Pflegebedürftige in der stationären Pflege mit Maßnahmen betrieblicher Gesundheitsförderung nach § 20b SGB V in der Pflegeeinrichtung zu verbinden, um eine nachhaltige Wirkung zu erreichen.

Der Leitfaden Prävention in der stationären Pflege legt gemäß § 5 Abs. 1 Satz 3 SGB XI die Kriterien für die Leistungen der Pflegekassen zur Prävention und Gesundheitsförderung in stationären Pflegeeinrichtungen fest. Er unterstützt die Pflegekassen dabei, Angebote zur Prävention und Gesundheitsförderung zu entwickeln und umzusetzen. Der Leitfaden wurde durch den GKV-Spitzenverband in Abstimmung mit den Verbänden der Pflegekassen auf Bundesebene unter Beteiligung des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) erstellt.

Wesentliche Grundlage für den Leitfaden Prävention in stationären Einrichtungen nach § 5 SGB XI war die gesetzlich vorgesehene Einbeziehung unabhängigen Sachverstandes. Hierfür hat der GKV-Spitzenverband im Jahr 2015 einen Auftrag zur Entwicklung von Vorschlägen für Kriterien der Prävention, insbesondere hinsichtlich Inhalt, Methodik, Qualität, wissenschaftlicher Evaluation und der Messung der Erreichung der mit den Leistungen verfolgten Ziele vergeben. Die Ergebnisse lagen Ende 2015 in Form einer Expertise vor und sind in den Leitfaden eingeflossen.

Leitfaden Prävention
in stationären Pflegeeinrichtungen
nach § 5 SGB XI

Herausgeber: GKV-Spitzenverband Reinhardtstraße 28, 10117 Berlin
Quelle: https://www.gkv-spitzenverband.de/media ... rei_II.pdf

Präventionsziele in der stationären Pflege und Handlungsfelder
  • Ernährung
    Körperliche Aktivität
    Stärkung kognitiver Ressourcen
    Psychosoziale Gesundheit
    Prävention von Gewalt
+++
Patienten haben Mitverantwortung
für gesundheitsbewusste Lebensführung (§ 1 SGB V).


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Präventionspotenziale in Pflegeeinrichtungen

Beitrag von WernerSchell » 05.04.2017, 09:50

Aus Forum:
viewtopic.php?f=6&t=21708&p=97357#p97357
viewtopic.php?f=4&t=17756&p=97358#p97358
viewtopic.php?f=6&t=21942&hilit=Pr%C3%A4vention

Gemeinsame Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG), der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV) vom 05.04.2017:

Körperlich und geistig aktiv bis ins hohe Alter
BZgA-Bundeskonferenz diskutiert über Präventionspotenziale in Pflegeeinrichtungen

Berlin/Köln, 05. April 2017. Wie lassen sich Gesundheit und Lebensqualität auch im hohen Alter und bei Pflegebedürftigkeit fördern? Welcher Bedarf für Prävention besteht, um körperlich und geistig bis ins hohe Alter aktiv zu bleiben? Gesundheitsförderung gibt es in Pflegeheimen und wie können erfolgversprechende Ansätze weiterentwickelt und verbreitet werden? Diese und weitere Fragen werden auf der 5. Bundeskonferenz „Gesund und aktiv älter werden“ diskutiert. Die von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter dem Titel „Präventionspotenziale im hohen Alter - Ansätze der Prävention und Gesundheitsförderung in der Lebenswelt Pflegeeinrichtung“ organisierte Veranstaltung findet heute, am „Tag der älteren Generation“, in Berlin statt.

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Anlässlich der Konferenzeröffnung erklärt die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, Annette Widmann-Mauz, MdB: „Wer sich auch im Alter ausreichend bewegt, tut damit etwas dafür, länger selbstständig und geistig fit zu bleiben. Ein körperlich aktiver Lebensstil kann auch dabei helfen, Erkrankungen vorzubeugen oder zu lindern. Gerade die Gesundheitsförderung für ältere Menschen - etwa in den Kommunen, Betrieben, Pflegeheimen oder Einrichtungen der Altenhilfe - ist deshalb ein wichtiger Bestandteil unserer Präventionspolitik. Die Bundeskonferenz leistet einen wichtigen Beitrag dazu, die Gesundheit älterer Menschen noch besser in den Blick zu nehmen und auf die Möglichkeiten einer passgenauen Gesundheitsförderung in diesem Lebensabschnitt aufmerksam zu machen.“

„Besonders wirksam und einfach umzusetzen sind Maßnahmen zur Bewegungsförderung“, erläutert Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA. „Aktuelle Studien bestätigen, dass Bewegungsförderung im Alltag in jedem Lebensalter positive gesundheitliche Effekte hat, aber auch dann, wenn körperliche Einschränkungen und Krankheiten vorliegen. Hier setzt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit ihrem Programm ‚Älter werden in Balance‘ an. Mit dem ‚Lübecker Modell Bewegungswelten‘, das heute vorgestellt wird, hat die BZgA ein alltagsnahes und effektives Training zur Bewegungsförderung in Pflegeeinrichtungen entwickelt.“

Unterstützt wird das Programm vom Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV). Dazu PKV-Direktor Dr. Volker Leienbach: „Mit dem ‚Lübecker Modell Bewegungswelten‘ können Pflegeheimbewohner innerhalb kurzer Zeit Kraft, Selbstständigkeit und Mobilität zurückerlangen. Dieses erfolgreiche Bewegungsprogramm unterstützen wir deshalb aus voller Überzeugung.“

Das „Lübecker Modell Bewegungswelten“ wurde von der BZgA in Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe Geriatrie Lübeck am Krankenhaus Rotes Kreuz Lübeck und dem organisierten Sport entwickelt. Die Pilotphase des Trainingsprogramms wird durch umfassende wissenschaftliche Evaluationen begleitet.
Erste Ergebnisse belegen, dass Mobilität, Koordinierung, Kraft, Kognition und Lebensqualität der Teilnehmenden positiv beeinflusst werden konnten. Das Lübecker Modell soll künftig bundesweit in Pflegeeinrichtungen implementiert werden.

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Auf dem Programm der 5. Bundeskonferenz „Gesund und aktiv älter werden“ stehen u.a. Vorträge von Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Kruse, Leiter des Instituts für Gerontologie der Universität Heidelberg, zu den Potenzialen stationärer Pflege für mehr Selbstständigkeit und von Prof. Dr. Doris Schaeffer, Direktorin des Instituts für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld, zur Förderung von Gesundheitskompetenz im Alter. Dr. Eckart von Hirschhausen wird die Konferenz moderieren.

Eine Übersicht des Programms der Bundeskonferenz ist abrufbar unter:
http://www.gesund-aktiv-aelter-werden.de/
Weitere Informationen zum Programm „Älter werden in Balance“:
http://www.aelter-werden-in-balance.de
Details zum „Lübecker Modell Bewegungswelten“:
http://www.aelter-werden-in-balance.de/ ... ker-modell
Ein kurzes Video zum „Lübecker Modell Bewegungswelten“ finden Sie hier:
http://www.aelter-werden-in-balance.de/ ... Modell.mp4

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Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Pressesprecherin: Dr. Marita Völker-Albert
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Körperlich und geistig aktiv bis ins hohe Alter

Beitrag von WernerSchell » 05.04.2017, 12:22

Am 05.04.2017 bei Facebook gepostet:
Körperlich und geistig aktiv bis ins hohe Alter!
Präventionspotenziale in Pflegeeinrichtungen sind gefordert. Insoweit zeigt u.a. der Leitfaden Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen nach § 5 SGB XI die Handlungserfordernisse auf. Bedauerlicherweise ist dieser Leitfaden kaum bekannt und folglich mangelt es an entsprechenden Angeboten. Pro Pflege … hat das Thema aufgegriffen und erwogen, einen der nächsten Neusser Pflegetreffs der Prävention in Pflegeeinrichtungen zu widmen.
Siehe unter >>> viewtopic.php?f=6&t=21942
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Präventionspotenziale in Pflegeeinrichtungen

Beitrag von WernerSchell » 10.04.2017, 14:08

Bei Facebook gepostet:
Mit dem Präventionsgesetz (PrävG) wurden die Pflegekassen verpflichtet, Leistungen zur Prävention in voll- und teilstationären Pflegeeinrichtungen nach § 71 Abs. 2 SGB XI für in der sozialen Pflegeversicherung Versicherte zu erbringen. Näheres regelt u.a der "Leitfaden Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen nach § 5 SGB XI." Ungeachtet dieser Vorgaben ist die Prävention und Gesundheitsförderung in stationären Pflegeeinrichtungen kaum bekannt und wird entsprechend selten praktiziert. - Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk mahnt die Umsetzung des Präventionsleitfadens an! >>> viewtopic.php?f=6&t=21942
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Vorbeugen ist besser als heilen ...

Beitrag von WernerSchell » 29.05.2017, 17:27

Aus Forum:
viewtopic.php?f=4&t=22147

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss


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29. Mai 2017

"Vorbeugen ist besser als Heilen"
Prävention und Gesundheitsförderung
mehr Aufmerksamkeit schenken
Körperlich und geistig aktiv bis ins hohe Alter


Der nächste Neusser Pflegetreff wird sich im Herbst 2017 voraussichtlich mit dem Thema "Prävention und Gesundheitsförderung" befassen. Vor allem Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs und auch Demenz lassen sich durch eine frühzeitig begonnene gesunde Lebensführung (richtige - mediterrane - Ernährung, ausreichende Bewegung und Schlaf, Verzicht auf Rauchen, mäßiger Alkoholkonsum, Vermeidung von negativem Stress, geistige Aktivitäten, Pflege sozialer Kontakte usw.) weitgehend vermeiden. Gleichwohl eintretende Gesundheitsstörungen (z.B. Übergewicht, zu hohe Cholesterinwerte, Bluthochdruck, Diabetes) lassen ich durch eine gesunde Lebensführung günstig beeinflussen. Es geht also letztlich um Maßnahmen, die eine umfassende gesundheitsförderliche Wirkung erzielen können. Es macht Sinn, möglichst frühzeitig eine gesunde Lebensführung zu praktizieren.

In einer Pressemitteilung vom 29.01.2016 haben Leipziger Demenzforscher der Öffentlichkeit Studienergebnisse zur Prävention vorgestellt. Danach sei die breite Öffentlichkeit häufig der Auffassung, die Alzheimer-Erkrankung sei rein genetisch bedingt, so Dr. Tobias Luck, Leiter der ISAP-Arbeitsgruppe „Epidemiologie und Versorgungsforschung“ und Hauptinitiator der Studie. Die angestellten Berechnungen hätten aber ergeben, dass deutschlandweit rund ein Drittel der Alzheimer-Erkrankungen auf Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht oder Diabetes zurückgehen. Die Forscher plädieren daher dafür, sich in der Prävention von Alzheimer verstärkt auf diese Risiken zu konzentrieren. Diese Zahlen, so die Forscher weiter, müssten hoffnungsvoll gesehen werden. Der starke Einfluss dieser äußeren Faktoren auf das Alzheimerrisiko bedeute nämlich ein hohes Potential zur Vorbeugung, da sie im Gegensatz zu den Genen grundsätzlich beeinflussbar seien. Die Wissenschaftler rechnen daher vor: Wenn es gelingt, die Häufigkeit der Risikofaktoren in der Bevölkerung zu halbieren, könnten theoretisch 130.000 der aktuellen Alzheimerfälle in Deutschland vermieden werden. „Diese Chance, die Zahl an Alzheimer-Erkrankungen in der Bevölkerung zu verringern, sollte umso mehr Anreiz geben, diese Risikofaktoren zu bekämpfen“, betont Steffi Riedel- Heller, Professorin für Sozialmedizin und ISAP-Direktorin. „Bisher wurde vor allem in die Behandlung von Demenzerkrankungen investiert. Auch ihrer Prävention muss der entsprechende Stellenwert in Forschung und Praxis eingeräumt werden.“ Die Zeitschrift „MDKforum“, Ausgabe 2/2016, hat die Leipziger Studienergebnisse in einem Beitrag „Lässt sich Alzheimer vermeiden?“ aufgegriffen und die Präventionserfordernisse in einem Interview mit Dr. Tobias Luck bekräftigt. Der 1. Warsteiner Tag der Alterskunde in den LWL-Kliniken stellte ähnliche Informationen über die Vorbeugung von Demenz vor und bekräftigte damit die Feststellungen und Vorschläge der Leipziger Demenzforscher. Das berichtete die Westfälische Rundschau in ihrer Ausgabe vom 23.06.2016. Die Zeitschrift "CAREkonkret" griff das Thema in ihrer Ausgabe vom 22.07.2016 ebenfalls auf und titelte: "Gesund leben reduziert Demenzrisiko." Gesundheitsbewusste Lebensführung sei nicht nur eine gute Vorsorge gegen Herz-, Kreislauf- und Krebserkrankungen, sondern auch geeignet, Demenzerkrankungen vorzubeugen. Es gehe also letztlich um Maßnahmen, die eine umfassende gesundheitsförderliche Wirkung erzielen können. In einer Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie e.V. vom 21.09.2016 wurden ebenfalls verstärkte Präventionsanstrengungen eingefordert und in einem Untertitel herausgestellt: "1 Million weniger Alzheimer-Fälle durch gesünderes Leben und mehr Bildung."

Die Krankenversicherung hat als Solidargemeinschaft die Aufgabe, die gesundheitliche Eigenkompetenz und Eigenverantwortung der Versicherten zu fördern (§ 1 Sozialgesetzbuch - SGB V). Die Versicherten sind folgerichtig vom Gesetzgeber für ihre Gesundheit mitverantwortlich erklärt worden; sie sollen durch eine gesundheitsbewusste Lebensführung, durch frühzeitige Beteiligung an gesundheitlichen Vorsorgemaßnahmen sowie durch aktive Mitwirkung an Krankenbehandlung und Rehabilitation dazu beitragen, den Eintritt von Krankheit und Behinderung zu vermeiden oder ihre Folgen zu überwinden. Die Krankenkassen haben den Versicherten dabei durch Aufklärung, Beratung und Leistungen zu helfen und auf gesunde Lebensverhältnisse hinzuwirken.

Mit Aufklärungs- und Einübungskampagnen zur Prävention und Gesundheitsförderung sollte bereits im Kindergartenalter begonnen werden. „Gesundheit“ sollte im Übrigen zu einem Unterrichtsfach an Schulen, als Inhalt in den Lehrplan aufgenommen und Teil der Lehrer- und Erzieherausbildung werden. Eine gesunde Lebensführung kann sogar bei älteren pflegebedürftigen Menschen eine Verbesserung der körperlichen und sonstigen Beeinträchtigungen bewirken. Deshalb animieren u.a. das Präventionsgesetz (PVG), § 20ff. SGB V, § 84 SGB IX, § 5 SGB XI und der "Leitfaden Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen" ergänzend zu entsprechenden Angeboten.

Neue kaum bekannte Erkenntnisse der Epigenetik zeigen im Übrigen auf, dass die Lebensführung bis in das hohe Alter mutmaßlich einen positiven Einfluss auf die Gene hat. Viele Krankheiten - vermutlich sogar die meisten - entwickeln sich nach neuen Erkenntnissen in einem Wechselspiel von Genom und Umwelt. Besonders sensibel auf Umwelteinflüsse reagiert der Mensch in Phasen der Organreifung, also im Mutterleib, nach der Geburt und in der frühen Kindheit. (Prof. Dr. med. Andreas Plagemann, Klinik für Geburtsmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin). Insoweit informiert eine Buchveröffentlichung von Peter Spork "Gesundheit ist kein Zufall - Wie das Leben unsere Gene prägt - Die neuesten Erkenntnisse der Epigenetik" (DVA, März 2017). Näheres > viewtopic.php?f=6&t=22038 WDR-Fernsehen, Quarks & Co., hat das Thema "Epigenetik" in jüngster Zeit ebenfalls mehrfach aufgegriffen und die Einflussmöglichkeiten durch Prävention und Gesundheitsförderung aufgezeigt. Näheres unter > http://www1.wdr.de/fernsehen/quarks/epi ... q-100.html

"Unser Gesundheitssystem wird momentan extrem belastet durch sehr teure Medikamente, vor allem Krebsmedikamente. Wenn die Menschen nicht klug sind und selbst auf Prävention achten, wird das Gesundheitswesen in Zukunft nicht mehr bezahlbar sein. Mit Prävention spart man nicht nur Geld, sondern sich selbst auch sehr viel Leid und Verzweiflung." - Dr. med. Marianne Koch, Internistin (siehe auch das "Das Vorsorge-Buch" von Dr. med. M. Koch; dtv 2016. Näheres unter > viewtopic.php?f=6&t=21900 ).

Eine weitere bemerkenswerte ärztliche Aufmunterung darf mit Rücksicht auf die vielfach beklagte Polypharmazie nicht unerwähnt bleiben: "Statt Betroffene übermäßig mit Medikamenten vollzupumpen, sollte Musik als Medikament genutzt werden." - Zitat: Dr. Eckart von Hirschhausen" in Zeitschrift "CAREkonkret" vom 11.11.2016.
Näheres auch unter > viewtopic.php?f=6&t=21708 und viewtopic.php?f=6&t=22038

Werner Schell, Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk und Dozent für Pflegerecht
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Prävention und Gesundheitsförderung - Selbstverantwortung

Beitrag von WernerSchell » 28.06.2017, 16:50

Aus Forum:
viewtopic.php?f=4&t=22186

Zitat:
" … Der Großteil der älteren Menschen vertritt die Überzeugung, durch eigenes Gesundheitsverhalten einen signifikanten Beitrag zur Förderung und Erhaltung von Gesundheit leisten zu können. … Allerdings ist hier auch auf die sozialen Schichtunterschiede hinzuweisen, die mit Blick auf Gesundheitsverhalten und gesundheitsbezogene Einstellungen bestehen. Damit ist die Notwendigkeit angesprochen, die Angebote zur Gesundheitsförderung und Prävention auch deutlich stärker auf die Lebenswelt jener Menschen zuzuschneiden, die eher den unteren sozialen Schichten zuzurechnen sind. …"
Quelle: "Generali Altersstudie 2017", Seite 3), Springer Verlag, 2017.
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Animationsfilm gegen den „Sitzenden Lebensstil“

Beitrag von WernerSchell » 13.07.2017, 06:41

Am 13.07.2017 bei Facebook gepostet:
Animationsfilm gegen den „Sitzenden Lebensstil“
>>> viewtopic.php?f=6&t=22120
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Wie regelmäßiger Sport das Hirn auf Trab hält

Beitrag von WernerSchell » 20.07.2017, 06:27

Ärzte Zeitung vom 20.07.2017:
Studie
Wie regelmäßiger Sport das Hirn auf Trab hält

Regelmäßiger Sport steigert nicht nur die Fitness, sondern wirkt sich auch positiv auf den Gehirnstoffwechsel aus (Transl Psychiatry 2017; online 18. Juli).
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=940 ... fpuryyqrde
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Mit gesundem Lebensstil dem Gehirnabbau vorbeugen

Beitrag von WernerSchell » 21.07.2017, 06:56

Deutsche Alzheimer Gesellschaft zum Welttag des Gehirns am 22.07.2017:
Mit einem gesunden Lebensstil dem Gehirnabbau vorbeugen
>>> viewtopic.php?f=6&t=22219
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Mit Aktivität der Demenz vorbeugen

Beitrag von WernerSchell » 02.08.2017, 07:38

Die Rheinische Post berichtete am 02.08.2018:

Düsseldorf
Mit Aktivität der Demenz vorbeugen

Düsseldorf. Neurologen der Uniklinik forschen an einem Medikament gegen Alzheimer. Gegen die Krankheit helfen Sport und Gedächtnistraining, so die Experten.
Von Manfred Johann
Fast jede zweite Frau ab 65 Jahren erkrankt an Demenz, bei Männern dieses Alters ist es jeder Dritte. Mit einer Informationsveranstaltung zum Thema "Demenz-Prävention" gaben an der Uniklinik die Neurologen Norbert Goebels und Iris-Katharina Penner einen Überblick darüber, wie Patienten Anfänge der Krankheit erkennen und sich vorbeugend verhalten können.
...
Weitere Informationen erteilt Norbert Goebels, UKD/Klinik für Neurologie, per E-Mail gedaechtnis@med.uni-duesseldorf.de .

Quelle: RP http://www.rp-online.de/nrw/staedte/due ... -1.6986211
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Nur jeder zweite bewegt sich mehr als 20 Minuten am Tag

Beitrag von WernerSchell » 07.08.2017, 05:56

Ärzte Zeitung vom 07.08.2017:
Bewegung
Nur jeder zweite bewegt sich mehr als 20 Minuten am Tag

Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt 150 aktive Minuten in der Woche. Das zu erreichen ist für viel zu schwer.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=940 ... fpuryyqrde
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Demenz - Gesunder Körper - gesunder Geist?

Beitrag von WernerSchell » 18.08.2017, 07:37

Ärzte Zeitung online, 18.08.2017

Demenz
Gesunder Körper – gesunder Geist?


Körperlich aktiv zu sein hilft beim gesunden Altern: Für Herz und Kreislauf mag das gelten. Was das Hirn angeht, speziell mit Blick auf Demenz, ist sich die Forschung da nicht mehr so sicher.

Von Robert Bublak

PARIS. "Gesunder Geist in gesundem Körper" – unter diesem aus der Antike überlieferten Motto stehen Bemühungen, durch körperlich-sportliche Aktivität die kognitive Leistungsfähigkeit des Menschen zu erhalten. Das ist vielfach in Studien überprüft worden, und das durchaus mit bestätigenden Resultaten. Doch in neueren Studien war der Effekt nicht reproduzierbar.
... (weiter lesen unter) ... http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=941 ... fpuryyqrde
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Sport schützt Zellen im Körper vor Alterung

Beitrag von WernerSchell » 31.08.2017, 06:41

Aus Forum:
viewtopic.php?f=6&t=22286

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"Visite", NDR-Gesundheitsmagazin - 29.08.2017 20:15 Uhr Autor/in: Volker Ide
Beitrag, 05,40 Minuten, (vorübergehend) anschaubar >>> http://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/S ... t2390.html
Interview in Ergänzung des Filmbeitrages: Sport ist gut für die Zellen, 05,16 Minuten - >>> http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/v ... 13468.html


Sport schützt Zellen im Körper vor Alterung

Regelmäßiger Sport kann das biologische Alter senken. Studien zeigen: Selbst wer erst ab einem Alter von 50 anfängt, Sport zu treiben, kann die Fitness seiner Zellen verbessern und den Alterungsprozess verlangsamen. Als besonders wirkungsvoll gelten Ausdauersportarten wie Jogging und Schwimmen, aber auch Krafttraining.

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Sport gegen Demenz? Frankfurter Forscher haben möglicherweise Ansätze dafür, dass fitte Senioren ein geringeres
Krankheitsrisiko haben. © Volker Witt / Fotolia - Ärzte Zeitung


Biologisches Alter sinkt durch Sport um 15 Jahre
Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wollten herausfinden, was im Körper passiert, wenn man anfängt, regelmäßig Sport zu treiben. 67 Mitarbeiter der MHH mussten deshalb täglich eine halbe Stunde auf dem Ergometer radeln. Innerhalb von sechs Monaten verringerte sich das biologische Alter der Studienteilnehmer um bis zu 15 Jahre:
• Die Funktion der linken Herzkammer verbesserte sich, der Ruhepuls sank und der Kreislauf verbesserte sich deutlich.
• Der Blutdruck stieg mit der Belastung stark an, und fiel danach wieder ab. Bei einigen Teilnehmern sank der Blutdruck unter das Ausgangsniveau - und blieb durch das Training langfristig gesenkt.

Für die Praxis sind die Studienergebnisse eine große Hilfe: Mediziner können nun besser voraussagen, ob ein Bluthochdruck-Erkrankter von regelmäßigem Sport profitieren wird - oder ob Medikamente gegen Bluthochdruck sinnvoller sind.

Sport reduziert natürliche Alterung der Zellen
Wie Sport die Alterung von Zellen beeinflussen kann, haben Forscher am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg untersucht. Gegenstand ihrer Forschung ist das Innere des Zellkerns von weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Dort lagern die Chromosomen, die die Erbinformation (DNA) enthalten. Jedes Chromosom hat am Ende seiner DNA-Stränge sogenannte Telomere. Sie schützen die DNA ähnlich wie die Kappen am Ende von Schnürsenkeln. Doch mit jeder Zellteilung verkürzen sich die schützenden Telomere, sodass die natürliche Alterung der Zelle voranschreitet. Durch Sport lassen sich die Telomere nach Ansicht der Forscher wieder verlängern.

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Ausdauersport und Krafttraining schützen Zellen
In einer Vorstudie konnten die Forscher beweisen, dass es bei Profisportlern zu Veränderungen in der Zellalterung kommt. Untersucht wurden 267 Master-Athleten - das sind Sportler jenseits der 50, die im Schnitt 35 Jahre ihres Lebens ausgiebiges Ausdauertraining wie Triathlon oder Marathon absolviert haben. Die Teilnehmer der Studie hatten keine Vorerkrankungen und trieben direkt vor Studienbeginn nicht regelmäßig Sport.

Die Athleten trainierten sechs Monate lang nach dem Plan der Forscher in vier Gruppen mit unterschiedlichen Anforderungen:
• Krafttraining
• Ausdauertraining
• Jogging mit intensivem Intervalltraining
• Kontrollgruppe ohne Training

Vor und nach der Trainingsphase gab es für alle Probanden einen Belastungstest, bei dem die persönliche Fitness ermittelt wurde. Gemessen wurden die Herzfrequenz, der Laktatwert im Blut und die maximale Sauerstoffaufnahme des Körpers bei Auslastung.
Durch den regelmäßigen Sport ließ sich die Zellalterung deutlich reduzieren. Alle Studien-Probanden hatten am Ende jüngere Zellen, als die Vergleichsgruppe, die nicht trainierte. Vor allem Ausdauertraining führte zu einer Verlängerung der Telomere um 15 bis 20 Prozent. Beim Krafttraining produzierte der Körper Proteine, die sich schützend um die Telomere legen und so dem schnellen Verschleiß vorbeugen. Die Forscher wollen nun herausfinden, ob das auch bei Laien gelingt.

Alle zwei Tage 30 Minuten trainieren
Wer mit 50 Jahren nach langem Nichtstun mit regelmäßigem Ausdauersport oder Kraftsport beginnt, kann mit 80 immer noch genauso fitte Zellen haben wie mit 50. Dazu sollte man etwa alle zwei Tage für mindestens 30 Minuten Sport treiben. Vor Trainingsstart ist eine medizinische Kontrolle beim Hausarzt sinnvoll. Wichtig: Wird nicht regelmäßig trainiert, nehmen die positiven Effekte schnell wieder ab. Um die Motivation zu erhöhen, am besten in einer Gruppe oder mit einem Partner trainieren.
…. (weiter unter) …. http://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/S ... t2390.html

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Die Entschlüsselung des Alterns - Buchtipp
Der Telomer-Effekt - Von der Nobelpreisträgerin Elizabeth Blackburn

>>> viewtopic.php?f=6&t=22164&hilit=Telomere

+++
Der 27. Neusser Pflegetreff ist für den 22.11 2017 geplant und wird sich mit dem Thema
"Vorbeugen ist besser als Heilen" - Prävention und Gesundheitsförderung mehr Aufmerksamkeit schenken
- körperlich und geistig aktiv bis ins hohe Alter …

befassen. …. Mit Blick auf das 2015 verabschiedete Präventionsgesetz ist das Thema ganz wichtig (> Infos - ständige Aktualisierung - > viewtopic.php?f=7&t=22212 ).
Vor allem Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs und auch Demenz lassen sich durch eine frühzeitig begonnene gesunde Lebensführung (richtige - mediterrane - Ernährung, ausreichende Bewegung und Schlaf, Verzicht auf Rauchen, mäßiger Alkoholkonsum, Vermeidung von negativem Stress, geistige Aktivitäten, Pflege sozialer Kontakte usw.) weitgehend vermeiden. Gleichwohl eintretende Gesundheitsstörungen (z.B. Übergewicht, zu hohe Cholesterinwerte, Bluthochdruck, Diabetes) lassen sich durch eine gesunde Lebensführung günstig beeinflussen. Es geht also letztlich um Maßnahmen, die eine umfassende gesundheitsförderliche Wirkung erzielen können. Es macht Sinn, möglichst frühzeitig eine gesunde Lebensführung zu praktizieren. ….Auch für ältere Menschen macht Prävention … Sinn. Daher gibt es für die Stationären Pflegeeinrichtungen mittlerweile eine Leitlinie zur Prävention, die aber fast überhaupt nicht bekannt ist. … Dies sollte Veranlassung geben, das o.a. Thema auch im Interesse der älteren und pflegebedürftigen Menschen aufzugreifen.
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30 Minuten Bewegung am Tag verhindern jeden 12. Todesfall

Beitrag von WernerSchell » 25.09.2017, 06:10

Ärzte Zeitung vom 25.09.2017:
Prävention
30 Minuten Bewegung am Tag verhindern jeden 12. Todesfall

Bewegung verlängert das Leben, das bestätigt die bisher größte Studie zum Thema. Und: Bewegung im Alltag reicht dazu schon aus,
es muss kein anstrengender Sport sein. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... efpuryykqr
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WernerSchell
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Neue Strukturen zur Gesundheitsförderung

Beitrag von WernerSchell » 30.09.2017, 06:50

Aus Forum:
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Neue Strukturen zur Gesundheitsförderung
Gesundheit/Antwort

Berlin: (hib/PK) Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat zur Umsetzung des 2015 in Kraft getretenen Präventionsgesetz neue Strukturen aufgebaut. So wurde eine Abteilung 5 "Unterstützung der Krankenkassen bei Leistungen zur Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten" errichtet, wie aus der Antwort (18/13612 http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/136/1813612.pdf ) der Bundesregierung auf eine Kleinen Anfrage (18/13504 http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/135/1813504.pdf ) der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hervorgeht.
Der Abteilung 5 sind den Angaben zufolge 25 Vollzeitstellen zugeordnet worden. Der GKV-Spitzenverband hat die BZgA für die Jahre 2016 und 2017 jeweils mit neun Aufträgen versehen. Dabei geht es unter anderem um Koordinierungsstellen für gesundheitliche Chancengleichheit in den Bundesländern, die Gesundheits- und Präventionsforschung, die Entwicklung von Interventionskonzepten, die Einrichtung eines Internetportals für Gesundheitsförderung und Prävention sowie die Prävention des Alkoholmissbrauchs von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Schule und Ausbildung.
Der Mittelansatz zur Umsetzung der Projekte lag 2016 bei rund 2,66 Millionen Euro, 2017 bei rund 19,43 Millionen Euro. Davon wurden 2016 rund 393.000 Euro tatsächlich ausgegeben, 2017 nach bisherigem Stand rund 1,63 Millionen Euro. Die Kritik des GKV-Spitzenverbandes an der BZgA bezieht sich den Angaben zufolge auf den aus Sicht der GKV unzureichenden Mitteleinsatz. Es müsse aber berücksichtigt werden, dass bei der BZgA erst die notwendigen Strukturen hätten geschaffen werden müssen, heißt es in der Antwort weiter.
Die herausgehobene Rolle der BZgA in dem Präventionsgesetz (18/5261) war unter Experten heftig umstritten, weil die nachgeordnete Behörde des Bundesgesundheitsministeriums pro Jahr 35 Millionen Euro von den Krankenkassen für Beratungs- und Unterstützungsleistungen zugunsten der Prävention bekommt. Fachleute sahen darin eine unzulässige Quersubventionierung einer Bundesbehörde mit Hilfe von Versichertengeldern.
Das Präventionsgesetz soll dazu beitragen, lebensstilbedingte ,,Volkskrankheiten" wie Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Schwächen oder Adipositas einzudämmen und Menschen zu einer gesunden Lebensweise zu bewegen. Die Prävention soll dabei auf jedes Lebensalter und in alle Lebensbereiche ausgedehnt werden, in die sogenannten Lebenswelten.

Quelle: Mitteilung vom 29.09.2017
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