Demenz - Prävention hilfreich, keine Ängste schüren ...

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WernerSchell
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Demenz - Prävention hilfreich, keine Ängste schüren ...

Beitrag von WernerSchell » 20.07.2016, 06:43

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Am 22.06.2016 bei Facebook gepostet:

Demenz - "… mit Schreckensmeldungen werden nicht nur Ängste geschürt und Geschäfte gemacht, sondern auch Millionen von Menschen in die Irre geführt."
So Cornelia Stolze in ihrem neuen Buch "Verdacht Demenz - Fehldiagnosen verhindern, Ursachen klären und wieder gesund werden" (Herder, 2016).
Es muss darum gehen, mehr auf Prävention und größte Sorgfalt bei Diagnostik und Therapie zu setzen!
Dringend geboten erscheint mehr Zurückhaltung beim Konsum von Medikamenten: "Zuwendung statt Pillen"!


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Siehe auch unter >
viewtopic.php?f=6&t=21678
viewtopic.php?f=6&t=19905
viewtopic.php?f=6&t=19323
viewtopic.php?f=6&t=21487

+++
Pressemitteilung Universität Leipzig, Susann Huster, 29.01.2016
Volkskrankheit Alzheimer: Wie viele Demenzfälle wären in Deutschland vermeidbar?
Leipziger Demenzforscher haben berechnet, dass deutschlandweit rund ein Drittel der Alzheimer-Erkrankungen auf Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht oder Diabetes zurückgehen.
Sie plädieren dafür, sich in der Prävention von Alzheimer verstärkt auf diese Risiken zu konzentrieren.
… Siehe unter > viewtopic.php?f=6&t=21494

Patienten haben Mitverantwortung
für gesundheitsbewusste Lebensführung (§ 1 SGB V).


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Gesund leben reduziert Demenzrisiko

Beitrag von WernerSchell » 23.07.2016, 08:07

1. Warsteiner Tag der Alterskunde in den LWL-Kliniken. Informationen über Behandlung und Vorbeugung von Demenz

Man weiß heute mehr als früher über Vorbeugung und Verzögerung der Krankheit. Der Chefärztin Helene Unterfenger zufolge ist der „Lifestyle“ ganz wichtig, ein gesundes Leben: Geregelter Alltag, Bewegung, soziale Kontakte, Blutdruck, Blutzucker und Blutfett in Ordnung, viel Gemüse und Salate. Aber nicht nur das. Helene Unterfenger rät auch dazu, Neues zu lernen: Eine Sprache, ein Musikinstrument, Singen, Tanzen, „alle Dinge, die den Menschen in Bewegung bringen“.
Quelle: http://lwl-gesundheitseinrichtungen-kre ... emenz/3044

Über die Veranstaltung berichtete die Westfälische Rundschau wie folgt:
Eine gute und eine schlechte Nachricht für Angehörige von Demenzkranken. Die schlechte zuerst: Es gibt keinen wirklichen Durchbruch bei der Therapie der neuen Volkskrankheit – „weder medikamentös noch in der Grundlagenforschung“, wie Helene Unterfenger, Chefärztin der Abteilung Gerontopsychiatrie der LWL-Kliniken, in ihrem Vortrag betonte.
Die gute Nachricht: Man weiß heute mehr als früher über Vorbeugung und Verzögerung der Krankheit. Der Chefärztin zufolge ist der „Lifestyle“ ganz wichtig, ein gesundes Leben: Geregelter Alltag, Bewegung, soziale Kontakte, Blutdruck, Blutzucker und Blutfett in Ordnung, viel Gemüse und Salate. Aber nicht nur das. Helene Unterfenger rät auch dazu, Neues zu lernen: Eine Sprache, ein Musikinstrument, Singen, Tanzen, „alle Dinge, die den Menschen in Bewegung bringen“. Weniger effektiv seien bislang empfohlene Maßnahmen des Gehirnjoggings wie Kreuzworträtsel oder Sudoku. „Das macht zwar Spaß, zeigt aber wenig Wirkung.“ Langzeitstudien hätten zudem gezeigt, dass Menschen mit wenig Bauchfett ein geringeres Risiko haben, an Demenz zu erkranken. Und noch etwas Positives hatte die Chefärztin zu verkünden: „Die Zahl der Demenzerkrankungen steigt nicht in dem Maße, das man befürchtet hatte. Die Kurve flacht erstaunlicherweise ab.“
1,5 Millionen erkrankt
Aber das war auch schon der Hoffnung machende Teil des Vortrages. Insgesamt sind 1,5 Millionen Menschen in Deutschland an Demenz erkrankt, eine Heilung gibt es bislang nicht, allenfalls lässt sich die Erkrankung mit ihrem schleichenden Beginn durch Medikamente verzögern, wenn sie eingetreten ist. Nach acht bis zehn Jahren führt sie im Schnitt zum Tod. Woran die Patienten genau sterben, ist nicht ganz klar. Auf jeden Fall handelt es sich um die Störung lebenswichtiger Bahnen zum Gehirn. Die Kranken sterben an Thrombosen, Lungenentzündungen oder Herzinfarkten.
Unterfenger unterscheidet zwei Hauptformen von Demenz: die Alzheimer Demenz (75 Prozent) und die vaskuläre Demenz (20), die mit Durchblutungsstörungen einhergeht. Im Anfang stehen Gedächtnis-Störungen, dazu kommen Probleme, zu sprechen, sich auszudrücken und komplizierte Inhalte zu verstehen. Oder auch Schwierigkeiten mit gewohnten Abläufen, etwa das Unterhemd zuerst anzuziehen. „Es ist nicht problematisch, wenn jemand im Alter keine komplizierte Torte mehr backen kann“, betonte die Expertin und beruhigte die Zuhörer, dass ab dem 80. Lebensjahr alle Menschen „Spuren von Altersdemenz oder Durchblutungsstörungen zeigen“. Die Schlüssel zu verlieren oder das gerade Gelesene zu vergessen seien nicht unbedingt ein Zeichen beginnender Demenz.
Familiale Pflege
Anschließend zeigte LWL Krankenpfleger Raimund Beerwerth Möglichkeiten für Angehörige auf, den Übergang vom Krankenhaus nach Hause „so unfallfrei wie möglich“ zu gestalten. - Stefan Pohl
Quelle: http://www.derwesten.de/wr/staedte/wars ... 41881.html

"CAREkonkret" berichtete in ihrer Ausgabe vom 22.07.2016 ebenfalls zum Thema und stellte die Möglichkeiten der Prävention in den Mittelpunkt der Ausführungen! Folgerichtig wurde wie folgt getitelt: "Gesund leben reduziert Demenzrisiko."
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Lässt sich Alzheimer vermeiden"

Beitrag von WernerSchell » 14.08.2016, 07:21

MDKforum, Das Magazin der Medizinischen Dienste der Krankenversicherung, Heft 2/2016:
... Die gute Frage: Lässt sich Alzheimer vermeiden" - Interview mit Dr. Tobias Luck
Texte (demnächst) nachlesbar unter > http://www.mdk.de/mdk_magazin.htm
Siehe auch unter > https://www.wegweiser-demenz.de/informa ... ntion.html / http://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4903462
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Prävention: Wie viel Bewegung bringt was?

Beitrag von WernerSchell » 21.08.2016, 07:59

Ärzte Zeitung vom 19.08.2016:
Prävention: Wie viel Bewegung bringt was?
Wie viel körperliche Aktivität ist nötig, um etwa das Risiko für Brustkrebs oder Diabetes um zehn Prozent zu senken?
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=917 ... nom&n=5171
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Demenz - Prävention hilfreich, keine Ängste schüren ...

Beitrag von WernerSchell » 23.08.2016, 06:22

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss


Pressemitteilung vom 22.08.2016

Gesundheitsbewusste Lebensführung kann Demenz vermeiden helfen
Es muss darum gehen, mehr auf Prävention und größte Sorgfalt bei Diagnostik und Therapie zu setzen

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Demenz – „… mit Schreckensmeldungen werden nicht nur Ängste geschürt und Geschäfte gemacht, sondern auch Millionen von Menschen in die Irre geführt.“ So das Urteil von Cornelia Stolze in ihrem Buch "Verdacht Demenz - Fehldiagnosen verhindern, Ursachen klären und wieder gesund werden" (Herder, 2016).

In einer Pressemitteilung vom 29.01.2016 haben Leipziger Demenzforscher der Öffentlichkeit ähnlich lautende Studienergebnisse zur Prävention vorgestellt.

Nach der Studie sei die breite Öffentlichkeit häufig der Auffassung, die Alzheimer-Erkrankung sei rein genetisch bedingt, so Dr. Tobias Luck, Leiter der ISAP-Arbeitsgruppe „Epidemiologie und Versorgungsforschung“ und Hauptinitiator der Studie. Die angestellten Berechnungen hätten aber ergeben, dass deutschlandweit rund ein Drittel der Alzheimer - Erkrankungen auf Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht oder Diabetes zurückgehen. Die Forscher plädieren daher dafür, sich in der Prävention von Alzheimer verstärkt auf diese Risiken zu konzentrieren. Diese Zahlen, so die Forscher weiter, müssten hoffnungsvoll gesehen werden. Der starke Einfluss dieser äußeren Faktoren auf das Alzheimerrisiko bedeute nämlich ein hohes Potential zur Vorbeugung, da sie im Gegensatz zu den Genen grundsätzlich beeinflussbar seien.

Die Wissenschaftler rechnen daher vor: Wenn es gelingt, die Häufigkeit der Risikofaktoren in der Bevölkerung zu halbieren, könnten theoretisch 130.000 der aktuellen Alzheimerfälle in Deutschland vermieden werden.

„Diese Chance, die Zahl an Alzheimererkrankungen in der Bevölkerung zu verringern, sollte umso mehr Anreiz geben, diese Risikofaktoren zu bekämpfen“, betont Steffi Riedel- Heller, Professorin für Sozialmedizin und ISAP-Direktorin. „Bisher wurde vor allem in die Behandlung von Demenzerkrankungen investiert. Auch ihrer Prävention muss der entsprechende Stellenwert in Forschung und Praxis eingeräumt werden.“

Die Zeitschrift „MDKforum“, Ausgabe 2/2016, hat die Leipziger Studienergebnisse in einem Beitrag „Lässt sich Alzheimer vermeiden?“ aufgegriffen und die Präventionserfordernisse in einem Interview mit Dr. Tobias Luck erneut wie folgt bekräftigt:

„Bisher wurde vor allem in die Behandlung von Demenzerkrankungen investiert. Jetzt müssen wir versuchen, was auch schon teilweise gemacht wird, die Prävention in Forschung und Praxis zu stärken.“

Der 1. Warsteiner Tag der Alterskunde in den LWL-Kliniken stellte ähnliche Informationen über die Vorbeugung von Demenz vor und bekräftigte damit die Feststellungen und Vorschläge der Leipziger Demenzforscher. Das berichtete die Westfälische Rundschau in ihrer Ausgabe vom 23.06.2016.

Der Chefärztin Helene Unterfenger zufolge ist der „Lifestyle“ ganz wichtig, ein gesundes Leben: Geregelter Alltag, Bewegung, soziale Kontakte, Blutdruck, Blutzucker und Blutfett in Ordnung, viel Gemüse und Salate. Aber nicht nur das. Helene Unterfenger rät auch dazu, Neues zu lernen: Eine Sprache, ein Musikinstrument, Singen, Tanzen, „alle Dinge, die den Menschen in Bewegung bringen“.

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk, das sich seit Jahren für die Menschen mit Demenz besonders einsetzt und insoweit auch als Mitgründer des Runden Tisches Demenz in Neuss Verantwortung übernommen hat, möchte auf die aktuellen Forschungsergebnisse zur Vorbeugung von Demenz mit Nachdruck aufmerksam machen und dazu animieren, die Grundsätze einer gesundheitsbewussten Lebensführung stärker in den Mittelpunkt zu rücken.

Gesundheitsbewusste Lebensführung ist im Übrigen auch eine gute Vorsorge gegen Herz-, Kreislauf- und Krebserkrankungen. Es geht also letztlich um Maßnahmen, die umfassende gesundheitsförderliche Wirkungen erzielen können
.

Werner Schell, Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk und Dozent für Pflegerecht

Weitere Hinweise im Internet unter folgender Adresse:
viewtopic.php?f=6&t=21708

+++
Die Medien berichten u.a. wie folgt:
http://www.ak-gewerkschafter.de/2016/08 ... ma-demenz/
http://www.openbroadcast.de/article/455 ... elfen.html
http://www.presseanzeiger.de/pa/Gesundh ... fen-826462
http://www.openpr.de/news/915434.html
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Demenz ist vermeidbar !

Beitrag von WernerSchell » 25.08.2016, 08:21

Am 5.08.2016 bei Facebook gepostet:
Demenz ist vermeidbar! Insoweit ist ein gesundes Leben hilfreich: Geregelter Alltag, Bewegung, soziale Kontakte, Blutdruck, Blutzucker und Blutfett in Ordnung, viel Gemüse und Salate. … Aber nicht nur das. Es wird dazu geraten, Neues zu lernen: Eine Sprache, ein Musikinstrument, Singen, Tanzen, „alle Dinge, die den Menschen in Bewegung bringen“. - "Gesund leben reduziert Demenzrisiko." So informierte CAREkonkret in der Ausgabe vom 22.07.2016. - Gesundheitsbewusste Lebensführung ist auch eine gute Vorsorge gegen Herz-, Kreislauf- und Krebserkrankungen. Es geht also letztlich um Maßnahmen, die eine umfassende gesundheitsförderliche Wirkung erzielen können.
>>> viewtopic.php?f=6&t=21708&p=93821#p93821
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Vereinbarung für mehr Gesundheitsförderung – Prävention ...

Beitrag von WernerSchell » 27.08.2016, 07:11

Presseinformation – 648/8/2016 Düsseldorf, 26. August 2016

Ministerin Steffens und Minister Schmeltzer:
Land und Sozialversicherungsträger unterzeichnen Vereinbarung für mehr Gesundheitsförderung – Prävention muss dort stattfinden, wo die Menschen leben und arbeiten

Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter und das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales teilen mit:

Gesundheitsministerin Barbara Steffens und Arbeitsminister Rainer Schmeltzer haben in Düsseldorf die gemeinsame Landesrahmenvereinbarung zum Präventionsgesetz mit den Vertreterinnen und Vertretern der Gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung, der Rentenversicherung und der Unfallversicherung in Nordrhein-Westfalen unterzeichnet. Die Partner der Vereinbarung wollen das gemeinsame Engagement für Gesundheitsförderung und Prävention ausbauen. Entsprechende Angebote sollen noch stärker als bisher direkt in den Lebenswelten der Menschen verankert werden, beispielsweise im Quartier, im Kindergarten, in der Schule, am Arbeitsplatz oder auch in der Pflegeeinrichtung. Die gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in NRW stellen für Prävention und Gesundheitsförderung jährlich rund 100 Millionen Euro zur Verfügung.

„Gesundheitsförderung und Prävention müssen da stattfinden, wo die Menschen leben“, erklärte Gesundheitsministerin Barbara Steffens. „Wir wollen die Menschen aktiv einbeziehen und sie in ihrer Lebenswelt erreichen, da wo die Rahmenbedingungen für ein gesundheitsförderliches Leben und Arbeiten gesetzt werden. Dafür brauchen wir integrierte, regional- und zielgruppenspezifische Konzepte und Strukturen sowie ein abgestimmtes Vorgehen. Im Rahmen des NRW-Präventionskonzeptes ist die Zusammenarbeit mit den Akteurinnen und Akteuren im Gesundheitswesen und weiteren Partnerinnen und Partnern seit über zehn Jahren bereits eine gute Tradition. Mit der Landesrahmenvereinbarung setzen wir diesen erfolgreichen Weg der Kooperation fort“, so Steffens weiter.

„Ich freue mich, dass die Zugangswege für Betriebe gestärkt werden und ein klarer Schwerpunkt auf die Gesundheitsförderung in kleinen und mittleren Unternehmen gelegt werden soll“, betonte Arbeitsminister Rainer Schmeltzer und begrüßte, dass die Mittel für die betriebliche Gesundheitsförderung für die Unternehmen und Beschäftigten in NRW deutlich aufgestockt werden. Wichtig sei ihm ferner, so Schmeltzer, dass jeder an Gesundheitsförderung interessierte Betrieb künftig über einen Ansprechpartner der Krankenversicherung für eine weitergehende Unterstützung verfügt. „Durch den unmittelbaren Beitritt der Bundesagentur für Arbeit zu dieser Landesrahmenvereinbarung ist auch sichergestellt, dass künftig weiterhin Projekte zur Gesundheitsförderung von arbeitslosen Menschen zielgruppengerecht durchgeführt werden können“, sagte Schmeltzer.

„Die Landesrahmenvereinbarung NRW bildet eine hervorragende Basis für die Umsetzung von Prävention in allen angesprochenen Lebenswelten: in den nichtbetrieblichen, beispielsweise in den Kommunen mit ihren Quartieren, mit Kitas und Schulen, in den Betrieben, im besonderen in den klein- und mittelständischen Unternehmen, und in den Pflegeeinrichtungen“, erklärte Günter Wältermann, Vorsitzender des Vorstands der AOK Rheinland/Hamburg für die gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Nordrhein-Westfalen. „Sie ist ein wichtiger Meilenstein, der bereits Vorhandenes mit neuen Impulsen und bedarfsgerechten Maßnahmen verbindet“, so Wältermann. „Die Krankenkassen in NRW werden wie bereits in der Vergangenheit maßgeblich zur Finanzierung von Prävention beitragen – der Gesetzgeber hat für das Jahr 2016 7,00 € pro Versicherten festgelegt und zusätzlich 0,30 € pro Versicherten aus dem Haushalt der Pflegekassen für Prävention in Pflegeeinrichtungen. Die GKV setzt Präventionsangebote gemeinsam mit Partnern um. Ziel ist es, gesundheitliche Ressourcen zu nutzen, krankmachende Faktoren zu vermindern und gesundheitsförderliche Strukturen in den Lebenswelten zu schaffen.“

Für die vier beteiligten Rentenversicherungsträger in NRW bekräftigte Holger Baumann, Mitglied der Geschäftsführung der Deutschen Rentenversicherung Rheinland, den gesetzlichen Auftrag, durch individuelle Präventionsleistungen die Teilhabemöglichkeiten betroffener Beschäftigter zu verbessern und praxisnah umzusetzen. „Dabei stellt das Zusammenspiel mit den betrieblichen gesundheitsfördernden Leistungen, insbesondere im Bereich der klein- und mittelständischen Unternehmen, einen Erfolgsfaktor dar“, so Baumann. „Wir wollen gemeinsam mit den Partnern der Landesrahmenvereinbarung effektive Präventionsprogramme gestalten, damit die eingesetzten finanziellen Ressourcen zu einem möglichst hohen Nutzen für die Beschäftigten und die Betriebe führen.“

„Durch die Vernetzung und Kooperation mit den Partnern der Landesrahmenvereinbarung erwarten wir eine deutliche Verbesserung und Weiterentwicklung im Bereich der Prävention und Gesundheitsförderung insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen, Kindertagesstätten, Schulen, in der Pflege sowie im Ehrenamt“, erläutert Gabriele Pappai, Landesdirektorin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Als Beispiele guter Kooperationen in NRW seien z.B. das Landesprogramm Bildung und Gesundheit und das Projekt „Neuheit für Pflege“ zu nennen. „Im Bereich der Pflege bietet sich in der Vernetzung und Kooperation der Partner die Chance“, so Pappai, „die bisher schwer erreichbare Gruppe der pflegenden Angehörigen besser anzusprechen“. Ziel sei es hier, regionale und quartiersbezogene Angebote für pflegende Angehörige zu vernetzen und auszubauen.

Hintergrund:
Beispiele für Prävention und Gesundheitsförderung:
Vermeidung von Übergewicht bei Kindern, in dem Mädchen und Jungen in Kindergärten spielerisch Spaß an Bewegung vermittelt wird und sie gesundes Essen schätzen lernen.

Arbeitslose Menschen erhalten aufeinander abgestimmte Angebote zur Gesundheitsförderung und zur Förderung der Arbeitsaufnahme. Beispielsweise Entspannungskurse zur besseren Stressbewältigung, Muskeltraining bei Rückenbeschwerden, psychologische Unterstützung in Krisensituationen, berufliche Qualifikationsmaßnahmen oder Coaching für Bewerbungsgespräche. Dadurch gelingt es, die Gesundheit von Langzeitarbeitslosen und ihre Chancen auf einen Arbeitsplatz zu verbessern.

Sturzprävention für ältere Menschen in Pflegeeinrichtungen, in dem Stolperfallen beseitigt werden und ausreichende Beleuchtung vorhanden ist.

Grundlage für die Landesrahmenvereinbarung ist das Bundesgesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention (Präventionsgesetz).

Es ist am 25. Juli 2015 in Kraft getreten. Mit dem Gesetz und der darin verankerten Nationalen Präventionsstrategie soll u. a. die wirksame und zielgerichtete Zusammenarbeit der Sozialversicherungsträger, der Länder und Kommunen in der Gesundheitsförderung und der Prävention gestärkt werden.

Die wesentlichen Grundsätze, Ziele, Zielgruppen und Handlungsfelder sind in den Bundesrahmenempfehlungen beschrieben, die im Februar 2016 von der Nationalen Präventionskonferenz verabschiedet wurden.
Zur Umsetzung der Nationalen Präventionsstrategie auf Länderebene sieht das Gesetz den Abschluss von Landesrahmenvereinbarungen zwischen den Landesverbänden der Krankenkassen, der Ersatzkassen, der Pflegekassen, den Trägern der gesetzlichen Rentenversicherung und gesetzlichen Unfallversicherung und den in den Ländern zuständigen Stellen – in NRW sind das die für Gesundheit und für Arbeitsschutz zuständigen Ministerien – vor.

Die Vereinbarung schafft den Rahmen, um bewährte Ansätze und Kooperationen in der Prävention und Gesundheitsförderung fortzuführen, weiterzuentwickeln und auszubauen sowie neue gemeinsame Maßnahmen hervorzubringen.

• Ein Schwerpunkt soll der Abbau von sozialbedingter sowie geschlechtsbezogener Ungleichheit von Gesundheitschancen sein.
• Qualifizierung, Befähigung und Teilhabe unter Berücksichtigung interkultureller Kompetenz im Sinne des Empowerments wie auch der Nachhaltigkeit haben ebenso wie Evaluation und Qualitätssicherung einen hohen Stellenwert.
• Die Kommunen mit ihren Stadtteilen und Quartieren über¬nehmen beim Aufbau von lebensweltübergreifenden Präventionsketten und bei Bündelung von Aktivitäten eine wesentliche Rolle.
• Ein bedarfs- und zielorientiertes Zusammenwirken mit der Bundesagentur für Arbeit und den Jobcentern soll die Gesundheit von Arbeitslosen fördern.
Die Partnerinnen und Partner setzen sich gemeinsam dafür ein, weitere Einrichtungen und Organisationen für Prävention und Gesundheitsförderung in NRW zu gewinnen.
• Um das zu erreichen, können separate Kooperationsvereinbarungen zwischen den jeweiligen Partnerinnen und Partnern und weiteren Institutionen geschlossen werden.
• Zudem sollen der Wirkungsgrad und die Reichweite der Aktivitäten gesteigert und die Qualität gesichert werden.

Die Landesrahmenvereinbarung zum Präventionsgesetz steht auf der Internetseite des Ministeriums zum Download zur Verfügung:
http://www.mgepa.nrw.de/mediapool/pdf/p ... _final.pdf
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Demenz - Prävention hilfreich, keine Ängste schüren ...

Beitrag von WernerSchell » 31.08.2016, 06:27

Am 31.08.2016 bei Facebook gepostet:
"Demenz muss nicht das Ende sein.
Demenz kann auch der Anfang für
ein anderes, neues und gelungenes
Leben sein."

Helga Rohra in ihrem neuen Buch: "Ja zum Leben trotz Demenz! Warum ich kämpfe."
Infos zum Thema Demenz im Forum Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk!
> viewtopic.php?f=6&t=21773
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Mediterrane Kost schützt das Gehirn

Beitrag von WernerSchell » 31.08.2016, 07:47

Mediterrane Kost schützt das Gehirn vor kognitivem Verfall – und Alzheimer?
Unter Mediterraner Kost mehr graue Gehirnsubstanz, weniger Abbau von Gehirnleistungen – und weniger Alzheimer-Demenz?

Publiziert am 27. August 2016 von Prof. Helmut Schatz, Bochum

Keine andere Ernährungsweise gilt als so gesund wie die mediterrane Küche. Viele Studien haben gezeigt, dass die fleischarme, ballaststoffreiche Kost und mäßiger Alkoholkonsum das Leben verlängern und vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen. Neue Ergebnisse aus einer laufenden Altersstudie weisen nun darauf hin, dass eine mediterrane Ernährungsweise auch dem Gehirn gut tut: Probanden, die viel Gemüse und Fisch aßen, hatten einen höheren Anteil an Nervenzellkörpern (graue Substanz) in sechs Gehirnregionen. Eine weitere Übersichtsarbeit kam zu dem Schluss, dass die mediterrane Kost auch die Gehirnleistung bei älteren Menschen verbessert.
Im Rahmen der laufenden Altersstudie der Mayo-Klinik in Boston/USA an den Einwohnern von Olmstead County, Minnesota wurden ab 2004 in einer epidemiologischen Stichprobe 672 Personen im Alter von 70 bis 79 Jahren ohne erkennbare Erkrankungen oder geistige Einschränkungen untersucht. Man überprüfte ihre Essgewohnheiten 12 Monate vor Studienbeginn mit einem detaillierten Fragebogen und in persönlichen Interviews.
Weiterlesen > http://blog.endokrinologie.net/mediterr ... llen-2666/

Quelle: Mitteilung vom 31.08.2016
Prof. Dr. med. Dr. h. c. Helmut Schatz
DGE Pressestelle
Lisa Ströhlein
Tel.: 0711 8931-459
Fax: 0711 8931-984
E-Mail: stroehlein@medizinkommunikation.org
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Gesundheitsförderung: Kinder profitieren von Prävention

Beitrag von WernerSchell » 02.09.2016, 06:27

Ärzte Zeitung vom 02.09.2016:
Gesundheitsförderung: Kinder profitieren von Prävention
Mehr als 90.000 Kinder, Lehrer und Eltern hat die AOK Bayern 2015 direkt mit gesundheitsfördernden Angeboten in sogenannten Lebenswelten wie Kindergärten, Schulen, Kommunen und sozialen Einrichtungen ansprechen können.
Indirekt profitierten davon weitere knapp 165.000 Personen - darunter Mitschüler, Kollegen oder Familien der Teilnehmer.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=918 ... log&n=5201
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Initiative "Demenz Partner"

Beitrag von WernerSchell » 07.09.2016, 07:10

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat anlässlich der Vorstellung der neuen Initiative am 07.09.2016 mitgeteilt:

Initiative "Demenz Partner" ist am 06.09.2016 gestartet und wird von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft durchgeführt

"Demenz braucht Dich" lautet der Slogan. Damit ist gemeint, dass jeder mit seinem Verhalten dazu beitragen kann, die Lebensbedingungen von Menschen mit Demenz zu verbessern. In bundesweit stattfindenden Kursen werden neben Wissen zum Krankheitsbild wichtige Tipps zum Umgang mit Menschen mit Demenz vermittelt. Wer an den 90-minütigen kostenlosen Kursen teilnimmt, erhält als Teilnahmebestätigung eine Urkunde und einen Anstecker, der ihn als "Demenz Partner" ausweist. - Näheres mit weiteren Verweisungen unter > viewtopic.php?f=4&t=21784

Wichtig erscheint aber noch einmal der Hinweis, dass eine gesundheitsbewusste Lebensführung Demenz vermeiden helfen kann. Es muss daher ergänzend darum gehen, auch auf Prävention und größte Sorgfalt bei Diagnostik und Therapie zu setzen. Gesundheitsbewusste Lebensführung ist im Übrigen auch eine gute Vorsorge gegen Herz-, Kreislauf- und Krebserkrankungen. Es geht also letztlich um Maßnahmen, die umfassende gesundheitsförderliche Wirkungen erzielen können. Siehe insoweit die Hinweis unter > viewtopic.php?f=6&t=21708

Werner Schell, Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk und Dozent für Pflegerecht
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Mittagsschlaf gegen Alzheimer

Beitrag von WernerSchell » 07.09.2016, 09:22

Mittagsschlaf gegen Alzheimer:
Stromtherapie verbessert Schlafqualität und Bildergedächtnis bei Senioren


Elektrostimulation des Gehirns während der Mittagsruhe verhilft Senioren zu erholsamerem Schlaf und verbessert das Bildergedächtnis. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung (DGKN) sieht in den Ergebnissen einen möglichen Ansatz, Demenz bei Senioren vorzubeugen.

Viele Senioren haben Probleme nachts durchzuschlafen, sind tagsüber müde und schlafen insgesamt weniger als junge Erwachsene. Bei Demenzkranken sind diese Störungen noch ausgeprägter. „Da Schlaf wichtig ist, um Erinnerungen im Gedächtnis abzuspeichern, gehen wir davon aus, dass Schlafstörungen und kognitiver Verfall sich gegenseitig beschleunigen“, erklärt Professor Dr. med. Agnes Flöel von der Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Frühere Untersuchungen hatten ergeben, dass die transkranielle Gleichstromstimulation – eine Methode, bei der schwache Stromimpulse über Elektroden durch den Schädel ins Gehirn geleitet werden – die Gedächtnisleistung bei jungen Probanden verbessert. Nun haben Neurophysiologen untersucht, welchen Effekt die Stromtherapie während der frühen Tiefschlafphase auf Schlafqualität und Gedächtnisleistung bei älteren Menschen hat.

Die Berliner Experten baten 18 gesunde Probanden zwischen 50 und 80 Jahren zu drei Sitzungen ins Schlaflabor und gaben ihnen je 90 Minuten Zeit, einen Mittagsschlaf zu halten. Die Hälfte der Teilnehmer erhielt während des Schlafs eine transkranielle oszillierende Hirnstimulation. Bei den Probanden der Kontrollgruppe brachten die Neurowissenschaftler ebenfalls Elektroden an, durch die aber kein Strom floss. Während der Schlafenszeit erstellten die Forscher von jedem Teilnehmer ein Elektroenzephalogramm (EEG), um Veränderungen in der Hirnaktivität abzulesen. Bei elektrisch stimulierten Probanden fanden sie dabei mehr Schlafspindeln – ein bestimmtes Muster im EEG – als bei der Kontrollgruppe. „Diese Strukturen sind ein Zeichen dafür, dass das Gehirn Wahrnehmungsreize aus der Umwelt abblockt“, so Flöel, die als 1. Vizepräsidentin dem Vorstand der DGKN angehört. „Eine hohe Zahl Schlafspindeln im EEG steht also für einen tieferen und erholsameren Schlaf. Außerdem weiß man, dass Schlafspindeln eine wichtige Rolle bei der Konsolidierung von Erinnerungen während des Schlafs spielen.

Um die Gedächtnisleistungen der Probanden zu prüfen, führten die Experten jeweils vor und nach der Schlafphase unter anderem einen Bilderkennungstest durch: Vor dem Einschlafen sollten sich diese 38 Bilder merken, die ihnen auf einer Leinwand vorgeführt wurden. Nach der Schlafphase wurden 38 neue Bilder zufällig hinzugemischt. Die Probanden sollten die bekannten Bilder identifizieren. Die Gruppe mit elektrischer Stimulation schnitt in diesem Test nach dem Mittagsschlaf besser ab als davor, während die Gruppe mit Scheinstimulation sich verschlechterte. Tests für andere Gedächtnisfunktionen ergaben keine Unterschiede im Leistungsvermögen.

Weitere Untersuchungen in größeren Testgruppen müssen zeigen, wie weit das Einflussvermögen der oszillierenden Stimulation reicht. Zudem hatten einige Probanden Probleme, in der fremden Umgebung einzuschlafen – häufigere Sitzungen und eine längere Ruhezeit könnten ihnen helfen, sich an das Schlaflabor zu gewöhnen, hoffen die Forscher. „Wir sollten diesen Ansatz weiter verfolgen und prüfen, ob er bei der Prävention und frühen Therapie der Alzheimer-Krankheit erfolgreich sein könnte“, sagt Flöel.

Quelle:
Ladenbauer, Julia, Külzow, Nadine, Passmann, Sven, Antonenko, Daria, Grittner, Ulrike, Tamm, Sascha, Flöel, Agnes, Brain stimulation during an afternoon nap boosts slow oscillatory activity and memory consolidation in older adults, NeuroImage (2016)
doi: 10.1016/j.neuroimage.2016.06.057


Quelle: Pressemitteilung vom 07.09.2016
Kontakt für Journalisten:
Lisa Ströhlein
DGKN Pressestelle
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel: 0711 8931-459
Fax: 0711 8931-167
stroehlein@medizinkommunikation.org
http://www.dgkn.de
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Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung (DGKN) ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft für Ärzte und Wissenschaftler in Deutschland, die auf dem Gebiet der klinischen und experimentellen Neurophysiologie tätig sind. Anliegen der DGKN ist es, die Forschung auf diesem Gebiet zu fördern sowie eine qualitätsgesicherte Aus-, Weiter- und Fortbildung zu garantieren. Zu diesem Zweck richtet die DGKN wissenschaftliche Tagungen, Symposien und Fortbildungsveranstaltungen aus. Sie erarbeitet Richtlinien und Empfehlungen für die Anwendung von Methoden wie EEG, EMG oder Ultraschall. Darüber hinaus setzt sich die DGKN für den wissenschaftlichen Nachwuchs ein, indem sie etwa Stipendien und Preise vor allem für junge Forscher vergibt. Die Methoden der klinischen Neurophysiologie kommen Patienten bei der Diagnose und Therapie von neurologischen Erkrankungen wie Parkinson, Alzheimer, Migräne, Epilepsie, Schlaganfall oder Multiple Sklerose zugute.
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Initiative "Demenz Partner"

Beitrag von WernerSchell » 09.09.2016, 06:16

Am 09.09.2016 bei Facebook gepostet:
Initiative "Demenz Partner" ist am 06.09.2016 gestartet und wird von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft durchgeführt. "Demenz braucht Dich" lautet der Slogan. Damit ist gemeint, dass jeder mit seinem Verhalten dazu beitragen kann, die Lebensbedingungen von Menschen mit Demenz zu verbessern. In bundesweit stattfindenden Kursen werden neben Wissen zum Krankheitsbild wichtige Tipps zum Umgang mit Menschen mit Demenz vermittelt. Wer an den 90-minütigen kostenlosen Kursen teilnimmt, erhält als Teilnahmebestätigung eine Urkunde und einen Anstecker, der ihn als "Demenz Partner" ausweist. - Näheres mit weiteren Verweisungen unter > viewtopic.php?f=4&t=21784
Wichtig erscheint aber noch einmal der Hinweis, dass eine gesundheitsbewusste Lebensführung Demenz vermeiden helfen kann. Es muss daher ergänzend darum gehen, auch auf Prävention und größte Sorgfalt bei Diagnostik und Therapie zu setzen. Gesundheitsbewusste Lebensführung ist im Übrigen auch eine gute Vorsorge gegen Herz-, Kreislauf- und Krebserkrankungen. Es geht also letztlich um Maßnahmen, die umfassende gesundheitsförderliche Wirkungen erzielen können. Siehe insoweit die Hinweis unter > viewtopic.php?f=6&t=21708
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Gesund leben: Demenzerkrankungen vorbeugen

Beitrag von WernerSchell » 20.09.2016, 17:58

Gesund leben: Demenzerkrankungen vorbeugen

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Rauchen, hoher Blutdruck und hohe Blutfettwerte erhöhen die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Gleichzeitig steigt das Risiko eine Demenz im Alter zu entwickeln. © Fotolia – Osterland


fzm, Stuttgart, September 2016 – Viele Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirken sich im Alter auch negativ auf die Hirnleistung aus. Das heißt, wer im mittleren Alter körperlich fit bleibt, sich gesund ernährt, auf das Rauchen verzichtet sowie Bluthochdruck und hohe Blutfette behandeln lässt, kann auch die Gefahr für eine Demenzerkrankung reduzieren, so die Einschätzung eines Epidemiologen in der Fachzeitschrift „DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift“ (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2016).

Gegen Demenzerkrankungen gibt es keine wirksamen Medikamente, man kann ihnen aber vielfach vorbeugen, erklärt Professor Karl-Heinz Ladwig. Der Leiter der Arbeitsgruppe „Mentale Gesundheit“ am Helmholtz Zentrum München führt zum Beleg zahlreiche Studien an. Danach haben Raucher im Vergleich zu Nichtrauchern ein mehr als doppelt so hohes Risiko, im Alter an einer Demenz zu erkranken. Und: Wer im Alter weiter raucht, riskiere innerhalb von einem Jahr messbar an Hirnleistung zu verlieren. Auch ein nicht behandelter hoher Bluthochdruck sowie hohe Cholesterinwerte im mittleren Lebensalter bergen laut dem Experten die Gefahr, später eine Hirnleistungsstörung oder Demenz zu entwickeln. Dabei sei beides im mittleren Alter mit entsprechenden Medikamenten gut zu behandeln. Im Alter hingegen erzielten die Präparate dann häufig nicht mehr die gewünschte Wirkung. Zum Teil dürften sie sogar nur mit Bedacht eingesetzt werden. Die Auswirkungen von Hochdruckmedikamenten seien nicht abschließend erforscht, erklärt Prof. Ladwig. Hier fehle es noch an Ergebnissen aus Langzeituntersuchungen. Medikamente gegen hohe Cholesterinwerte könnten im Alter Gedächtnisverluste oder Verwirrtheitszustände auslösen.

Besonders gefährdet sind zudem Menschen mit Altersdiabetes. Schätzungen zufolge sind bei Personen über 60 Jahre insgesamt sieben bis 13 Prozent der Demenzfälle auf Diabetes zurückzuführen, schreibt Professor Ladwig. Auch Depressionen und Angst im mittleren Alter oder eine Vereinsamung wirkten sich langfristig ungünstig auf die Gedächtnisfähigkeiten aus. Zudem entwickelten Menschen, denen es an sozialen Kontakten fehle, eher eine Demenz. Stress ist ebenfalls als möglicher Risikofaktor in der Diskussion, da er die Ausschüttung des körpereigenen Hormons, Cortisol, begünstigt und so langfristig die Entwicklung einer Demenz fördert.

Besonders demenzgefährdet sind Menschen, die bereits eine Herz-Kreislauf-Erkrankung entwickelt haben. Dazu gehört das Vorhofflimmern, das über einen Schlaganfall eine Demenz auslösen kann. Aber auch ohne Schlaganfall haben diese Patienten ein erhöhtes Risiko, Hirnleistung einzubüßen. Patienten mit verengten Herzkranzgefäßen oder mit einer Pumpschwäche des Herzmuskels leiden ebenfalls häufiger unter einer Demenz. Die Patienten vergessen dann häufig, ihre Medikamente vorschriftsmäßig einzunehmen, was das Voranschreiten der Erkrankung weiter begünstigt, so Professor Ladwig. Hausärzte sollten deshalb bei allen Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach Hirnleistungsstörungen suchen und die aktive Mitarbeit der Patienten sicherstellen, fordert er.

K.-H. Ladwig:
Kognitive Dysfunktionen bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen
DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift 2016; 141 (17); S. 1217–1221

Quelle: Pressemitteilung vom 20.09.2016
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Alzheimer-Demenz im Keim ersticken

Beitrag von WernerSchell » 22.09.2016, 06:46

Pressemitteilung Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V., Pressesprecher: Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen,
21.09.2016


Alzheimer-Demenz im Keim ersticken: behandeln, bevor das Vergessen einsetzt

Alzheimer ist kein unabwendbares Schicksal. „Wir haben Grund zur Hoffnung, dass Alzheimer und andere Demenzen gebremst oder gar verhindert werden können“, sagt Professor Richard Dodel von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie am heutigen Welt-Alzheimertag, dem ersten Tag des Neurologenkongresses in Mannheim, der noch bis Samstag tagt. Entscheidend dafür sei aber, Personen mit hohem Demenzrisiko frühzeitig zu identifizieren und gegenzusteuern, solange sie kognitiv noch gesund sind.
Die Forschung arbeitet derzeit mit Hochdruck an dieser neuen Strategie: Risikofaktoren zu erkennen, die den schleichenden geistigen Verfall ankündigen, und Wege zu testen, ihn zu stoppen.

Die neuesten Ergebnisse werden auf dem Neurologen-Kongress in Mannheim vorgestellt. „Wir haben außerdem zuverlässige Daten, die belegen, dass ein gesunder und aktiver Lebensstil vor Alzheimer schützt“, betont der Chefarzt des Geriatrie-Zentrums Haus Berge in Essen.

„Als Faustregel gilt:
Was für das Herz gut ist, hilft auch dem Gehirn. “Die neue S3-Leitlinie Demenzen der DGN und der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) empfiehlt, insbesondere Diabetes, Bluthochdruck und Übergewicht im Auge zu behalten.

Die Suche nach einem Heilmittel für Alzheimer kommt nicht recht voran. „Wir treten bei der Behandlung von Patienten im Stadium der Demenz trotz intensiver Forschung auf der Stelle“, sagt Professor Richard Dodel aus Essen, der seit Kurzem als erster Neurologe einen Lehrstuhl für Geriatrie innehat. „Zuletzt sind fast alle klinischen Medikamentenstudien, die vielversprechend gestartet sind, ohne die gewünschten Ergebnisse geblieben.“ Dennoch gibt es Grund zur Hoffnung. Denn die jüngste Forschung hat entscheidende neue Erkenntnisse über die Entstehung der Alzheimer- Krankheit hervorgebracht. „Daraus ergeben sich innovative Ansatzpunkte für präventive Therapiemöglichkeiten“, sagt Dodel.

Vorbeugen ist besser als Heilen – Umdenken bei Medikamentenstudien

Alzheimer schlägt nicht von heute auf morgen zu, sondern entwickelt sich schleichend. In den letzten Jahren wurde eine Reihe von Faktoren identifiziert, die die Krankheit ankündigen, bevor der geistige Abbau für den Patienten spürbar wird. Dazu zählen Biomarker wie Amyloid und Tau, genetische Mutationen oder bekannte Risikofaktoren wie der Fettstoffwechselmarker Apolipoprotein E. Auf dieser Grundlage hat die Demenz-Forschung unter dem Motto „Vorbeugen ist besser als Heilen“ jetzt eine ganz neue Zielgruppe ins Visier genommen: kognitiv gesunde Personen mit einem hohen Risikoprofil. Aktuell laufen insbesondere in den USA Studien, in denen Patienten, die zwar ein Risikoprofil haben, aber noch keinerlei kognitive Einschränkungen aufweisen, gezielt medikamentös behandelt werden.
Hierzu gehören unter anderem die A4 Study (Anti-Amyloid Treatment in Asymptomatic AD), die Alzheimer’s Prevention Initiative (API) und die DIAN-Study, an der auch deutsche Zentren beteiligt sind. Die Studien finden in einer Kooperation von Universitäten und Industrieorganisationen, die die Substanzen zur Verfügung stellen, statt. „Die präsymptomatische Behandlung ist ein vielversprechender Ansatz. Das zeigt sich auch darin, dass der amerikanische Präsident Barack Obama für die Erforschung über 200 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt hat“, sagt Dodel. Bei diesen Studien, die auf mindestens drei Jahre angelegt sind, werden aber vor 2018 keine Ergebnisse zu erwarten sein.

Alterskrankheit Demenz
Derzeit leben in Deutschland geschätzt 1,4 Millionen Demenzkranke. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, weil sie älter werden und Demenz eine Erkrankung der Ältesten ist. Menschen unter 65 erkranken nur sehr selten an Alzheimer und anderen Demenzen, ab dem 75. Lebensjahr steigen die Fallzahlen deutlich. Mit dem Altern der Bevölkerung wird in den kommenden Jahrzehnten voraussichtlich auch die Zahl der Demenzkranken weiter zunehmen. Wie stark der Anstieg in Deutschland ausfällt, wird davon abhängen, wie sich das Erkrankungsrisiko entwickelt. Aus anderen Ländern gebe es bereits Hinweise auf eine Abnahme der Neuerkrankungsraten für Demenz, meldet das Robert Koch-Institut. Diese Entwicklung sei vor allem durch zunehmende Bildung, Verbesserungen im Gesundheitsverhalten, zum Beispiel bei Ernährung und Bewegung, und durch den Rückgang kardiovaskulärer Erkrankungen zu erklären. Je nach Erfolg der Prävention und der Entwicklung der Neuerkrankungsraten rechnen Robert Koch-Institut und Statistisches Bundesamt in Deutschland bis 2050 mit einem Anstieg auf 2 bis 3 Millionen Personen mit Demenz.

1 Million weniger Alzheimer-Fälle durch gesünderes Leben und mehr Bildung

Ob man an Alzheimer erkrankt und wie schnell die Demenz voranschreitet, ist nicht nur Schicksal. Manche Risikofaktoren sind veränderbar, das haben zuverlässige Studien belegt. Als gesichert gilt, dass Diabetes mellitus, Übergewicht, niedrige Bildung, Rauchen, mangelnde Bewegung, Depression und Bluthochdruck für bis zur Hälfte aller Alzheimer-Fälle verantwortlich sind (Barnes und Yaffe, Lancet Neurol 2011). „Darin steckt auch eine gute Nachricht“, sagt Dodel, „wenn wir diese Risikofaktoren in den Griff bekommen, könnte sich die Zahl der Alzheimer-Patienten weltweit um eine Million reduzieren.“ Neue Daten, die auf dem DGN-Kongress in Mannheim präsentiert werden, bestätigen außerdem den vorbeugenden Effekt von Sport, gesunder Ernährung und kognitivem Training (Ngandu et al. Lancet 2015).
„Die Chance, bis ins hohe Alter geistig leistungsfähig zu bleiben, steigt, wenn der Mensch aktiv bleibt – sozial, geistig und körperlich“, fasst Dodel zusammen.

Literatur:
- S3-Leitlinie Demenzen 2016: http://www.dgn.org
- Robert Koch-Institut (Hrsg.) (2016) Gesundheit in Deutschland – die wichtigsten Entwicklungen. Gesundheitsberichterstattung des Bundes
- Barnes DE, Yaffe K. The projected effect of risk factor reduction on Alzheimer's disease prevalence. Lancet Neurol 2011; 10(9): 819–28 (doi:
10.1016/S1474-4422(11)70072-2)
- Ngandu T et al. A 2 year multidomain intervention of diet, exercise, cognitive training, and vascular risk monitoring versus control to prevent cognitive decline in at-risk elderly people (FINGER): a randomised controlled trial. Lancet 2015; 385(9984): 2255–63 (doi:
10.1016/S0140-6736(15)60461-5)
- Moll van Charante EP et al. Effectiveness of a 6-year multidomain vascular care intervention to prevent dementia (preDIVA): a cluster- randomised controlled trial. Lancet 2016; 388(10046): 797–805 (doi:
10.1016/S0140-6736(16)30950-3)

Fachlicher Kontakt bei Rückfragen
Prof. Dr. Richard Dodel
Geriatrie-Zentrum Haus Berge, Klinik für Geriatrie Germaniastraße 1–3, Uniklinikum Essen, 45356 Essen
E-Mail: richard.dodel@uk-essen.de

Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie c/o albertZWEI media GmbH, Englmannstr. 2, 81673 München
E-Mail: presse@dgn.org, Tel.: +49 (0) 89 46148622
Pressesprecher: Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN) sieht sich als neurologische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als 8000 Mitgliedern die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu sichern. Dafür fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion.
Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin.
http://www.dgn.org

Präsident: Prof. Dr. med. Ralf Gold, Stellvertretender Präsident: Prof.
Dr. med. Gereon R. Fink
Past-Präsident: Prof. Dr. med. Martin Grond
Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter, Geschäftsstelle:
Reinhardtstr. 27 C, 10117 Berlin, Tel.: +49 (0) 30 531437930, E-Mail:
info@dgn.org
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