Drogen- und Suchtbericht 2016

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Drogen- und Suchtbericht 2016

Beitrag von WernerSchell » 10.06.2016, 07:20

Pressemitteilung Nr.17 vom 09.06.2016:

Drogen- und Suchtbericht 2016 vorgestellt: Mehr Achtsamkeit für unsere Gesundheit schaffen!

Heute hat die Drogenbeauftragte der Bundesregierung den Drogen- und Suchtbericht 2016 vorgestellt. Er gibt einen umfassenden Überblick über die Daten- und Faktenlage zu legalen Suchtmitteln, illegalen Drogen und Verhaltenssüchten.

Marlene Mortler: „Die Bandbreite an Krankheitsformen und Abhängigkeiten ist groß. Deshalb ist mir Vorbeugung so wichtig, denn es gibt nur die eine Gesundheit. Diese sollten wir nicht durch Alkohol, Glücksspiel, Tabak, Computerspiele, Internet oder illegale Drogen aufs Spiel setzen. Der Drogen- und Suchtbericht zeigt den Status Quo und gibt gleichzeitig Antworten. Die Lage rund um illegale Drogen ist stabil. Bei den legalen Suchtmitteln gibt es einen positiven Trend. Die zusätzlichen Millionen aus dem Bundeshaushalt für die Prävention sind gut angelegt. Allein das Bundesgesundheitsministerium gibt in diesem Jahr 2,5 Millionen Euro mehr für Aufklärungsmaßnahmen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und für die Forschung aus als in 2013.“

Die Präventionsmaßnahmen der letzten Jahre zeigen Wirkung: Der Pro-Kopf-Konsum von reinem Alkohol ist seit 1980 um fast 3 Liter zurückgegangen. Auch jugendliches Rauschtrinken nimmt ab. Gerade die zielgerichteten Maßnahmen, die sich speziell an Kinder und Jugendliche wenden, werden gut angenommen. Doch obwohl es in den vergangenen Jahren einen deutlichen Rückgang zu verzeichnen gab, werden immer noch jedes Jahr mehr als 15.000 Fälle von Krankenhauseinweisungen aufgrund von Alkoholvergiftungen bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 17 Jahren registriert. Beim Tabakkonsum ist die Entwicklung aus gesundheitlicher Sicht ebenfalls positiv. Zwar rauchen immer noch knapp 25 Prozent der Bevölkerung in Deutschland, doch der Trend ist rückläufig. Bei den 12-17-Jährigen sind es nur noch 7,8 Prozent. Ein historischer Tiefstand. Es zeigt: Rauchen ist zunehmend ‚OUT‘! - ‚IN‘ sind hingegen das Internet und Computerspiele. Hier gilt es auf mögliche Nebenwirkungen dieser wichtigen Technologien hinzuweisen. Bereits heute sind etwa 560.000 Menschen in Deutschland ‚onlinesüchtig‘. Der Ausgleich zwischen digitaler und analoger Welt ist einer der Schlüssel, um Abhängigkeiten wirksam vorzubeugen.

Marlene Mortler: „Gerade beim Thema Alkohol zeigt sich, dass Erwachsene leider nicht immer gute Vorbilder sind. Viel zu häufig werden die Risiken des Alkohols in der Gesellschaft verharmlost. Daran müssen wir gemeinsam arbeiten, damit ein gesellschaftliches Umdenken stattfindet. Die ab morgen beginnende Fußball-Europameisterschaft ist eine gute Gelegenheit, dass sich Eltern an ihre Vorbildfunktion erinnern. Es muss nicht immer Alkohol sein. Auch beim Feiern mit unserer Mannschaft geht’s alkoholfrei fröhlich zu. Gleiches gilt für Zigaretten. Die gute Entwicklung mit sinkenden Raucherzahlen wollen wir nachhaltig fortführen. Dazu zählt für mich insbesondere eins: Wir brauchen das Tabakwerbeverbot. Die Tabakindustrie hat zuletzt fast 200 Mio. Euro für Werbung ausgegeben. Für ein Produkt, dass vom ersten Zug an gesundheitsschädigend ist. Seit 2006 haben sich die Werbeausgaben sogar mehr als verdreifacht. Damit muss Schluss sein. Das Außenwerbeverbot für Tabakprodukte muss zügig umgesetzt werden. Beim Thema Onlinesucht brauchen wir keine Verbote. Die digitale Welt ist wichtig und nützlich. Die User müssen sich aber bewusst sein, dass wie bei allen Dingen im Leben gilt: Die Dosis macht das Gift. Deshalb rate ich allen, auf ihre Online-Offline-Balance zu achten.“

Der Drogen- und Suchtbericht 2016 ist in gedruckter und elektronischer Form verfügbar. Im Anhang finden sich zahlreiche Projekte aus den Ländern und von Verbänden und Organisationen. Der Anhang steht als Online-Fassung zur Verfügung

Weitere Informationen und den Drogen- und Suchtbericht inkl. Anhang finden Sie unter:
http://www.drogenbeauftragte.de

Download Drogen- und Suchtbericht 2016
Drogen- und Suchtbericht 2016
PDF-Datei (PDF) 7 MB > http://www.drogenbeauftragte.de/fileadm ... 16_web.pdf
Anhang zum Drogen- und Suchtbericht 2016
PDF-Datei (PDF) 6 MB > http://www.drogenbeauftragte.de/fileadm ... 16_v07.pdf
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Drogen- und Suchtbericht 2016

Beitrag von WernerSchell » 14.06.2016, 07:09

Ärzte Zeitung vom 10.06.2016:
Aktueller Drogenbericht: Klicks statt Koks
Erschreckend interessant: Aktuelle Fakten zum Drogenkonsum in Deutschland liefert der neue Drogenbericht der Bundesregierung.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=913 ... ion&n=5035
Drogen- und Suchtbericht 2016: So süchtig sind die Deutschen
Heute stellt Marlene Mortler, Drogenbeauftragte der Bundesregierung, den Drogen- und Suchtbericht 2016 vor.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=913 ... aft&n=5035
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Medikamentenabhängigkeit ist eine stille Sucht

Beitrag von WernerSchell » 23.06.2016, 12:40

Medikamentenabhängigkeit ist eine stille Sucht

23. Juni 2016 Anlässlich des Weltdrogentages am 26. Juni macht die Diakonie Deutschland auf die etwa 1,5 Millionen Menschen in Deutschland aufmerksam, die medikamentenabhängig sind. "Vor allem Frauen und ältere Menschen nehmen Schlaf- und Beruhigungsmittel missbräuchlich ein - also ohne klare Indikation, in unangemessen hoher Dosis oder länger als notwendig", sagt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland.

"Vielen Betroffenen ist gar nicht bewusst, dass sie abhängig sind, da ihnen die Mittel oft seit Jahren von ihrem Hausarzt verschrieben wurden", erklärt Loheide.
Da sie im Alltag zunächst weiterhin gut "funktionierten" und die eigene Abhängigkeit und mögliche Entzugssymptome nicht als solche erkennen würden, vergingen oft Jahre bis die Suchtproblematik wahrgenommen werde. Nur ein ganz geringer Prozentsatz suche Hilfe und wende sich an die Suchtberatungsstellen.
"Wir brauchen eine kritische Diskussion über die Verordnungspraxis von Schlaf- und Beruhigungsmitteln. Außerdem müssen wir uns fragen, wie wir mit Schmerz und Leid, Überforderung und Einsamkeit umgehen. Wie können Nachbarschaft, Freunde und Familie erkennen, dass jemand das Gefühl hat, in der Leistungsgesellschaft nicht mehr mithalten zu können, oder dass ihn Ängste und Unsicherheiten um den Schlaf bringen. Neben professioneller Hilfe brauchen wir mehr Aufmerksamkeit und Verantwortung füreinander", betont Loheide.

Die Diakonie Deutschland unterstützt eine Präventionskampagne der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen, mit der Apotheker, Ärzte und Patienten auf die Risiken von Benzodiazepinen aufmerksam gemacht werden sollen. Die "4-K-Regel"
zur richtigen Anwendung dieser am häufigsten verordneten Schlaf- und Beruhigungsmittel lautet: klare Indikation, kleinste notwendige Dosis, kurze Anwendung und kein schlagartiges Absetzen.

Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

******************************
Quelle: Pressemitteilung vom 23.06.2016
Ute Burbach-Tasso, Pressesprecherin
Pressestelle, Zentrum Kommunikation
Telefon +49 30 65211-1780 | Fax +49 30 65211-3780
E-Mail: pressestelle@diakonie.de

Diakonie Deutschland - Evangelischer Bundesverband Caroline-Michaelis-Str. 1 | 10115 Berlin Telefon +49 30 65211-0 | Fax +49 30 65211-3333
E-Mail: diakonie@diakonie.de | http://www.diakonie.de
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Internationaler Anti-Drogentag

Beitrag von WernerSchell » 24.06.2016, 15:03

Burkhard Blienert
Mitglied des Deutschen Bundestages
Platz der Republik 1
11011 Berlin
 (030) 227 784 99
 (030) 227 764 98
burkhard.blienert@bundestag.de


Mitteilung vom 24.06.2016

Internationaler Anti-Drogentag
Blienert: Illusionen beenden. Es ist Realismus in der Drogenpolitik gefragt!


Anlässlich des diesjährigen Internationalen Anti-Drogentages rät der drogenpolitische Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion Burkhard Blienert zu mehr Realismus beim Umgang mit der Drogenproblematik: „Kofi Annan hat recht, wenn er sagt, dass eine drogenfreie Welt eine Illusion ist. Wir sollten daher nicht blauäugig das Ziel einer drogenfreien Welt weiter verfolgen, sondern vielmehr in Hinblick auf einige Stoffe für einen regulierten, aufgeklärten Umgang werben.“
Bezogen auf die Drogensituation in Deutschland sieht Blienert Licht und Schatten: „Es freut mich, wenn Alltagsdrogen wie Alkohol und Tabak im Vergleich zu früheren Jahren weniger konsumiert werden. Das ist auch Beleg dafür, dass die gute Präventionsarbeit nun allmählich Früchte trägt. Diese Entwicklungen zeigen, dass regulierter, aufgeklärter Konsum funktionieren kann.“
Nicht zufrieden ist der SPD-Politiker an anderer Stelle: „Betroffen macht mich aber die Situation in Deutschland bei den Neuen Psychoaktiven Substanzen und Crystal Meth. Steigende Konsumentenzahlen und Todesfälle mahnen sehr eindringlich, dass hier die Präventionsanstrengungen weiter intensiviert werden müssen.“
Blienert will auch den internationalen Zusammenhang stärker in den Debatten über Drogenpolitik verankert sehen: „Zum einen ist klar: Deutschland kann die Drogenprobleme nicht unilateral lösen. Auf internationalem Parkett muss man hier zu Lösungen kommen. Zudem: Es lohnt sich aber auch vor allem, einmal über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Meine Gespräche in Südamerika haben mir deutlich gemacht, dass wir von Ländern wie z. B. Uruguay einiges in Hinblick auf erfolgreiche Drogenpolitik lernen können. Die deutsche Verbotspolitik z. B. in Bezug auf Cannabis ist definitiv der falsche Ansatz, um den Konsum dieses Suchtmittels zu minimieren.“
Berlin, 24.06.2016
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Re: Drogen- und Suchtbericht 2016

Beitrag von WernerSchell » 25.06.2016, 07:54

"CAREkonkret", Die Wochenzeitung für Entscheider in der Pflege, berichtet in ihrer Ausgabe vom 24.06.2016 u.a. zum Thema:
"Suchterkrankungen im Pflegeheim:
Welche Aufgabe hat die Pflege und was sind die Herausforderungen im Umgang mit
betroffenen Bewohnern? - Wenn es nicht mehr ohne geht".
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Zahl der Drogentoten in Deutschland steigt weiter

Beitrag von WernerSchell » 25.07.2016, 07:09

Deutsches Ärzteblatt:
Zahl der Drogentoten in Deutschland steigt weiter
2015 sind in Deutschland 1.226 Menschen am Konsum illegaler Drogen gestorben. Das hat die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU)
heute zum nationalen Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige mitgeteilt. ... http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... raengender

Drogenpolitik: Experten fordern Kurswechsel
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... genpolitik
Mortler erteilt Forderung nach Cannabis-Legalisierung Absage
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... ung-Absage
UN: 207.000 Menschen an Folgen ihrer Drogensucht gestorben
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... -gestorben
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Online-Hilfe gegen Pillensucht

Beitrag von WernerSchell » 10.09.2016, 06:30

Aus Forum:
viewtopic.php?f=6&t=13964&p=94121#p94121

Pressemitteilung vom 8. September 2016

Online-Hilfe gegen Pillensucht

Berlin - In Deutschland sind rund 1,5 Millionen Menschen abhängig von Medikamenten. Die größte Suchtgefahr geht von Schlaf-, Beruhigungs- und Schmerzmitteln aus. „Einige Medikamente können schnell abhängig machen, bei manchen geschieht dies binnen drei bis vier Wochen“, erklärt Andrea Jakob-Pannier, Psychologin bei der BARMER GEK. Wie Ärzte, Patienten und Angehörige problematischen Medikamentenkonsum erkennen und frühzeitig gegensteuern können, darüber informieren jetzt die BARMER GEK und die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. mit einem gemeinsam entwickelten Online-Angebot.

Hinweise des Arztes oder Apothekers beachten
Damit es nicht zu einer Abhängigkeit kommt, erklärt das neue Online-Angebot, welche Warnzeichen auf einen riskanten Medikamentenkonsum hindeuten. So werde mit der Zeit häufig die Dosis erhöht, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Versuchten die Patientinnen und Patienten die Mittel hingegen schlagartig abzusetzen, litten sie unter Entzugserscheinungen. Das sei ein Teufelskreis in die Abhängigkeit. Es stehe aber außer Frage, dass viele Medikamente sinnvoll und notwendig seien. Allerdings sollte eine sorgfältige Diagnose vorausgehen. „Medikamente sollten exakt nach den Hinweisen des Arztes oder Apothekers eingenommen werden”, so Jakob-Pannier.

Portal liefert Adressen von Anlaufstellen
Das Portal informiert übersichtlich über Hintergründe, Risiken, Vorbeugung und Behandlung einer Medikamentenabhängigkeit. „Wenn Patienten mit einem Medikament nicht klarkommen, sind der verordnende Arzt, der Hausarzt oder ein niedergelassener Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie erste Ansprechpartner“, rät Jakob-Pannier. Das Onlineportal bietet zusätzlich Adressen von Beratungsstellen, Therapieeinrichtungen und Selbsthilfegruppen. Es enthält außerdem vielfältiges Infomaterial für verschiedene Zielgruppen, zum Beispiel für Interessierte und Betroffene oder für Behandler und Fachleute sowie für Medienschaffende.

Weitere Informationen unter www.medikamente-und-sucht.de.

______________________________________________
Presseabteilung der BARMER GEK
Athanasios Drougias (Leitung), Telefon: 0800 33 20 60 99 1421
Sunna Gieseke, Telefon: 0800 33 20 60 44-30 20
E-Mail: presse@barmer-gek.de
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Medikamente und Sucht: Neue Internetplattform ...

Beitrag von WernerSchell » 21.09.2016, 17:21

Medikamente und Sucht: Neue Internetplattform zu Risiken beim Arzneimittelkonsum

In Deutschland sind etwa 1,4 bis 1,5 Millionen Menschen abhängig von Medikamenten. Manche Schätzungen sprechen sogar von 1,9 Millionen Betroffenen. Damit sind ebenso viele Menschen von Arzneimitteln abhängig wie von Alkohol. Spitzenreiter der Medikamente mit Suchtpotenzial sind Schlaf- und Beruhigungsmittel. Die Internetplattform http://www.medikamente-und-sucht.de der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) und der BARMER GEK klärt über die Risiken beim Medikamentenkonsum auf, erläutert Hintergründe und weist auf die Unterstützungsangebote hin.

Wir sind es gewohnt, für fast alle Leiden sofort ein Mittel zur Hand zu haben. Wenn wir nicht schlafen können, an Kopfschmerzen leiden, erschöpft oder schlechter Stimmung sind, gehen wir zum Arzt oder in die Apotheke. Ein geeignetes Medikament soll die Beschwerden lindern oder verschwinden lassen. Neben den erwünschten Wirkungen bergen viele Medikamente jedoch auch die Gefahr einer Abhängigkeit in sich. Von allen verordneten Arzneimitteln können bis zu fünf Prozent zu Missbrauch und Abhängigkeit führen. Allein unter den 20 meistverkauften Präparaten in deutschen Apotheken befinden sich 11 mit Missbrauchspotenzial. An erster Stelle stehen dabei Schlaf- und Beruhigungsmittel (Benzodiazepine), die zur kurzfristigen Behandlung von Spannungs- und Erregungszuständen, bei Ängsten, Schlafstörungen und Depressionen verschrieben werden. Oft bleibt es aber nicht bei der zeitlich begrenzten Einnahme dieser Medikamente. Viele Menschen, die von Benzodiazepinen abhängig sind, nehmen über eine lange Zeit hinweg das Medikament in der gleichen niedrigen Dosierung ein. Davon jedoch sind sie abhängig, oftmals ohne dies zu wissen oder zu erkennen.

http://www.medikamente-und-sucht.de informiert und klärt auf

Das neue Online-Portal http://www.medikamente-und-sucht.de gibt ausführlich Auskunft über alle Fragen, die mit Medikamenten und einer möglichen Abhängigkeit zusammenhängen. Die Internetseite ist ein Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) und der Barmer GEK und wendet sich an Betroffene und Interessierte, an Behandler und Berater, Experten aus der Forschung sowie an Journalisten und Pressevertreter. Basisinformationen und Hintergründe werden gut verständlich aufbereitet, es gibt zahlreiche Hinweise auf ergänzende Literatur, Kontaktdaten von Beratungsstellen, Einrichtungen der Suchthilfe und von Selbsthilfeverbänden.

„Das neue Online-Angebot bietet einen schnellen und unkomplizierten Zugang zu dem Thema Medikamentenmissbrauch und Abhängigkeit“, erklärt Peter Raiser, Referent für Projekte und Internationales der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen. „Für Gefährdete und deren Angehörige kann es eine Ergänzung zum Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin sein und den Kontakt zu Einrichtungen der Suchthilfe erleichtern“, so Raiser weiter.

Risiken vermeiden, 4-K-Regel beachten

Medikamente sind sinnvoll und unentbehrlich, wenn es um die Behandlung von Erkrankungen und um die Linderung von Beschwerden geht. Ein kritischer Umgang mit dem Gebrauch von Medikamenten und die Beachtung einiger Regeln für den Konsum können helfen, nicht unbemerkt und ungewollt in eine Abhängigkeit zu geraten. Abhängigkeit lässt sich vermeiden, wenn Arzt und Patient beim Umgang mit Benzodiazepinen (und verwandten Substanzen wie Zolpidem, Zopiclon und Zaleplon) die sogenannte 4-K-Regel beachten:

• Klare Indikation
• Kleinste notwendige Dosis
• Kurze Anwendung
• Kein schlagartiges Absetzen des Medikaments

Wer vermutet, von einem Medikament abhängig zu sein, sollte nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und sich mit seinem Arzt oder seiner Ärztin besprechen, wie der Teufelskreis zu lösen ist. Suchtberatungsstellen halten spezielle Angebote für Menschen mit Medikamentenproblemen bereit. Und auch Selbsthilfegruppen bieten sich für Unterstützung und Erfahrungsaustausch Betroffener und Angehöriger an.

Informationen im Netz:
http://www.medikamente-und-sucht.de
http://www.dhs.de

Quelle: Pressemitteilung vom 21.09.2016
Kontakt: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS)

Peter Raiser
Referent für Projekte und Internationales
Westenwall 4 59065 Hamm
Tel. +49 2381 9015-21
Fax +49 2381 9015-30
Raiser@dhs.de

Barbara Kunz
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Westenwall 4
59065 Hamm
Tel. +49 2381 9015-22
Fax +49 2381 9015-30
Kunz@dhs.de
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Aktionswoche Alkohol - Weniger ist besser!

Beitrag von WernerSchell » 10.12.2016, 08:08

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Alkohol? Weniger ist besser!
Herzlich Willkommen zur Aktionswoche Alkohol


Die Aktionswoche Alkohol findet alle 2 Jahre statt. Vom 13. bis 21. Mai 2017 wird die Aktionswoche bereits zum 6. Mal aufgelegt.
Ziel ist es, das Motto „Alkohol? Weniger ist besser!“ in die Öffentlichkeit zu tragen und die Menschen in Deutschland mit persönlicher
Ansprache in ihren unterschiedlichen Lebensbereichen zu erreichen.


Quelle und weitere Informationen:
http://www.aktionswoche-alkohol.de/uebe ... woche.html
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Kampagne zur Suchtprävention im Alter

Beitrag von WernerSchell » 11.12.2016, 08:35

„STARK BLEIBEN“– Steffens startet Kampagne zur Suchtprävention im Alter
Düsseldorf, 09.12.2016

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Suchtprobleme werden in der Regel jungen Menschen zugeschrieben. Aber: Etwa 25 % der 60- bis 69-jährigen Männer (17% der 50- bis 59-jährigen Frauen) trinken riskante Mengen Alkohol. Bei geschätzt etwa 5% der über 60-Jährigen besteht die Gefahr, dass sie eine Abhängigkeit von Schlaf- oder Beruhigungsmitteln entwickeln. Die neue Kampagne „STARK BLEIBEN – für ein Leben ohne Sucht“ richtet sich deshalb speziell an Menschen ab 55 Jahre. „Suchtprobleme im Alter werden häufig verharmlost,
Anzeichen für Missbrauch von Alkohol oder Medikamenten als Alterserscheinung abgetan. Mit der Kampagne wollen wir Ältere dabei unterstützen, stark zu bleiben und sich den Herausforderungen des Alterns ohne Medikamenten- oder Alkoholabhängigkeit zu stellen“ so Ministerin Barbara Steffens.

Zur Pressemitteilung http://www.mgepa.nrw.de/ministerium/pre ... /index.php
http://www.stark-bleiben.nrw.de
zur Broschüre http://www.mgepa.nrw.de/publikationen

Die Rheinische Post (Düsseldorf) berichtete am 10.11.2016:
Jeder Vierte über 60 trinkt zu viel Alkohol
Düsseldorf. Mit dem Ausscheiden aus dem Beruf stürzen viele Menschen in die Sinnkrise. Außerdem schadet Alkohol Senioren stärker als Jüngeren. NRW will jetzt über das höhere Suchtrisiko im Alter aufklären.
Von Lisa Kreuzmann und Thomas Reisener
96 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland trinken Alkohol. Nach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtgefahren gelten 1,7 Millionen von ihnen als abhängig. Was wenig bekannt ist: Das größte Risiko, zum Alkoholiker zu werden, haben Senioren.
Nach Angaben des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums trinken fast ein Viertel der 60- bis 69-jährigen Männer und 17 Prozent aller 50- bis 59-jährigen Frauen Alkohol in riskanter Menge. Weil die Toleranz im Alter abnimmt, gelten in diesen Altersgruppen bereits kleine Mengen als gefährlich. "Weil sich der Stoffwechsel und das Verhältnis von Fett und Wasser im Alter verändern, geht der Alkohol schneller ins Blut", sagt Christine Sowinski, Psychologin beim Kuratorium Deutsche Altershilfe.
Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) warnt: "Suchtprobleme im Alter werden oft verharmlost oder als normale Alterserscheinungen missverstanden."
… (weiter lesen unter) … http://www.rp-online.de/politik/jeder-v ... -1.6455340
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Kampagne zur Suchtprävention im Alter

Beitrag von WernerSchell » 12.12.2016, 07:57

Am 12.12.2016 bei Facebook gepostet:
Kampagne zur Suchtprävention im Alter: „Suchtprobleme im Alter werden häufig verharmlost,
Anzeichen für Missbrauch von Alkohol oder Medikamenten als Alterserscheinung abgetan. Mit der Kampagne wollen
wir Ältere dabei unterstützen, stark zu bleiben und sich den Herausforderungen des Alterns ohne Medikamenten- oder
Alkoholabhängigkeit zu stellen“ so Ministerin Barbara Steffens (Gesundheitsministerin NRW).

>>> viewtopic.php?f=6&t=21901
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Sucht im Alter: Kampagne soll informieren

Beitrag von WernerSchell » 19.12.2016, 07:28

Ärzte Zeitung vom 19.12.2016
Sucht im Alter: Kampagne soll informieren
Zahlreiche ältere Menschen sind alkohol- oder medikamentenabhängig. Mit einer Kampagne will NRWGesundheitsministerin Steffens
über Gefahren und Auswege informieren.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=926 ... ten&n=5448
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