Arzneimitteltherapie in Heimen: Forschungsprojekt InTherAKT

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Arzneimitteltherapie in Heimen: Forschungsprojekt InTherAKT

Beitrag von WernerSchell » 30.01.2016, 07:44

Arzneimitteltherapie in Altenheimen: Forschungsprojekt InTherAKT erarbeitet Lösungen zur Bekämpfung medikamentöser Nebenwirkungen

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Die Arzneimitteltherapie von alten Menschen ist eine besondere Herausforderung. Schon lange ist bekannt, dass gerade Bewohner von Altenheimen oft viele Medikamente einnehmen müssen, wodurch das Risiko für unerwünschte Arzneimittelereignisse ansteigt. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz, Depression, Inkontinenz oder Schmerzen sind die häufigsten Gründe für Arzneimittelverordnungen bei den meist über 80-Jährigen.

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http://www.intherakt.de/

Das neue Forschungsprojekt InTherAKT – Initiative zur (Arzneimittel-)Therapiesicherheit in der Altenhilfe durch Kooperation und Teamwork – der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg will hier Abhilfe schaffen: Gemeinsam mit 14 heimversorgenden Hausärzten und 11 Apotheken stellt ein Forscherteam der Paracelsus Universität die Arzneimitteltherapie in neun Münsteraner Altenheimen auf den Prüfstand. Geleitet wird das Projekt von Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Osterbrink, Vorstand des Instituts für Pflegewissenschaft und -praxis, und Univ.-Prof. Dr. Maria Flamm, MPH, Vorständin des Instituts für Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin.

In einer Pressekonferenz am 27. Jänner 2016 in Münster wurde InTherAKT der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Bild v.l.n.r.: Kai Martens (Geschäftsleitung Grünenthal Deutschland), Prof. Dr. Hugo van Aken (European Safety Foundation), Dr. Oliver Schwalbe (Apothekerkammer Westfalen-Lippe), Dr. Bernhard Thülig (Bezirksregierung Münster), Frank Jansing (Leiter Altenheim Wohnstift am Südpark und Kardinal- von-Galen-Stift Münster), Dr. Ralf Becker (Hausärzteverbund Münster) und Prof. Jürgen Osterbrink (Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Projektleiter).

Ziel des auf zwei Jahre angelegten Versorgungsforschungs-Projekts: Weniger unerwünschte Arzneimittelereignisse, Verbesserung der Gesundheit und Lebensqualität der Bewohner sowie bessere Kommunikation und Kooperation zwischen den beteiligten Berufsgruppen. Bei InTherAKT erarbeiten Ärzte, Apotheker und Pflegende neue Lösungen. Sie werden gemeinsam die Medikation von Bewohnern in neun Münsteraner Altenheimen auf den Prüfstand stellen und gleichzeitig Kommunikation und Kooperation verbessern.

"Bisher gibt es nur wenige Daten zur Arzneimittelsicherheit in Altenheimen", berichtet Projektleiter Jürgen Osterbrink. „Aber wir wissen, dass Heimbewohner in Deutschland durchschnittlich 3,6 verschiedene Arzneistoffe pro Tag einnehmen. 13 Prozent der Bewohner bekommen sogar über 60 Verordnungen pro Jahr. Kein Wunder, dass medikamentöse Nebenwirkungen in Altenheimen an der Tagesordnung sind." Eine Untersuchung aus 11 Altenheimen in NRW mit knapp 800 Heimbewohnern zeige eine Rate von gut 10 Prozent an so genannten unerwünschten Arzneimittelereignissen (UAE).

An der operativen Ausführung sind neben den wissenschaftlichen Mitarbeitern der universitären Institute in erster Linie der Hausärzteverbund Münster, die Apothekerkammer Westfalen-Lippe sowie die beiden Arbeitsgemeinschaften der Münsterschen Altenheime beteiligt.

Quelle: Pressemitteilung vom 28.01.2016
Paracelsus Medizinische Privatuniversität
Strubergasse 21, 5020 Salzburg, Austria
Telefon: +43 662 2420-0
Fax: +43 662 2420-80009

Weitere Informationen:
http://www.pmu.ac.at/news/article/arzne ... ungen.html
https://www.station24.de/news/-/content/detail/17649878
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... =237216106

+++
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird sich am 27.04.2016 beim 24. Neusser Pflegetreff mit dem Thema Arzneimittelversorgung der älteren Menschen befassen und in diesem Zusammenhang vielfältige Medikationsprobleme erörtern bzw. Lösungen einfordern. Näheres (stets aktuell) unter folgender Adresse: viewtopic.php? =7&t=21371

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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Kampf den unerwünschten Arznei-Nebenwirkungen

Beitrag von WernerSchell » 03.02.2016, 07:36

Ärzte Zeitung vom 03.02.2016:
GBA-Chef: Kampf den unerwünschten Arznei-Nebenwirkungen
GBA-Chef Hecken macht Druck: Er will die Risiken der Polymedikation minimieren und lockt mit Geldern aus dem
Innovationsfonds für Projekte zur Arzneimitteltherapiesicherheit.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=904 ... tik&n=4767
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Schmerztherapie bei älteren Patienten: Start low, go slow!

Beitrag von WernerSchell » 13.04.2016, 06:47

Ärzte Zeitung vom 13.04.2016:
Schmerztherapie bei älteren Patienten: Start low, go slow!
Alte Patienten klagen häufig über chronische Schmerzenvor allem des Bewegungsapparates.
Doch viele, vor allem Demenz- Patienten, sind unzureichend analgetisch versorgt. Bei der Gabe
eines Analgetikums sind jedoch altersspezifische Besonderheiten zu berücksichtigen.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=909 ... erz&n=4915
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Arzneimittelversorgung älterer Menschen - mehr Sorgfalt

Beitrag von WernerSchell » 15.07.2016, 15:46

Am 15.07.2016 bei Facebook gepostet:

„Arzneimittelversorgung der älteren Menschen“ - Thema beim Neusser Pflegetreff am 27.04.2016. Es wurden zahlreiche Handlungserfordernisse deutlich!
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk informiert in einem Statement vom 15.07.2016 hier: > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 072016.pdf
Die Ärzteschaft ist vorrangig gefordert! Die Filmdokumentation vom Pflegetreff mahnt mehr Sorgfalt an: > https://youtu.be/BtVjGv00e6U
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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"Gemeinsam sicheren Umgang mit Arzneimitteln fördern"

Beitrag von WernerSchell » 21.08.2016, 10:02

Aus Forum:
viewtopic.php?f=4&t=16652&p=93808#p93808

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe:
"Gemeinsam sicheren Umgang mit Arzneimitteln fördern"
Aktionsplan zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit im Kabinett


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Das Bundeskabinett hat heute (17.08.2016) den von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe vorgelegten "Aktionsplan zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit in Deutschland" (Aktionsplan AMTS 2016 – 2019) beraten.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe erklärt dazu: "Arzneimittel sind in vielen Fällen entscheidend für den Heilungsprozess. Zugleich bestehen gesundheitliche Gefahren durch unsachgemäße Einnahme. Wir wollen gemeinsam mit allen Beteiligten – der Ärzte- und Apothekerschaft, den Pflegekräften sowie den Patientinnen und Patienten – den sicheren Umgang mit Arzneimitteln fördern, damit diese gut wirken können und unerwünschte Neben- und Wechselwirkungen verhindert werden. Ab Oktober hat jeder Versicherte, der mindestens drei verordnete Arzneimittel anwendet, Anspruch auf einen Medikationsplan. Gerade für ältere, chronisch und mehrfach erkrankte Menschen ist das eine große Hilfe. Mit dem neuen Aktionsplan zur Arzneimitteltherapiesicherheit treiben wir gemeinsam die Patientensicherheit in Deutschland weiter voran."

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen treten insbesondere bei Menschen auf, die langfristig mehrere Arzneimittel gleichzeitig anwenden. Es wird geschätzt, dass pro 100 ambulanten Patientinnen und Patienten mit Arzneimitteltherapie jedes Jahr sieben vermeidbare unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Etwa fünf Prozent aller Krankenhauseinweisungen gehen auf unerwünschte Nebenwirkungen von Arzneimitteln zurück, ein Viertel davon könnte vermieden werden. Das heißt, dass schätzungsweise rund 250.000 Krankenhauseinweisungen jährlich auf vermeidbare Medikationsfehler zurückzuführen sind.

Die drei bisherigen Aktionspläne zur Arzneimitteltherapiesicherheit haben seit 2008 wichtige Beiträge zur Verbesserung auf diesem Gebiet geleistet; darunter zählt die Einführung eines bundeseinheitlichen Medikationsplanes zu den wichtigsten Ergebnissen. Mit dem Ende 2015 in Kraft getretenen E-Health-Gesetz wurde geregelt, dass ab Oktober 2016 alle Versicherten, die mindestens drei verordnete Medikamente anwenden, Anspruch auf die Ausstellung eines Medikationsplans in Papierform durch eine Ärztin oder einen Arzt haben. Ab 2018 soll der Medikationsplan auch elektronisch von der Gesundheitskarte abrufbar sein.

Mit dem jetzt vorgelegten Aktionsplan für die Jahre 2016 bis 2019 werden die erfolgreichen Anstrengungen zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit konsequent fortgesetzt. Er umfasst 42 Maßnahmen mit folgenden thematischen Schwerpunkten:
Sensibilisierung von Patienten, Ärzten, Apothekern, Pflegenden und der Öffentlichkeit für vermeidbare Risiken der Arzneimitteltherapie
Verbesserung der Informationen über Arzneimittel, Kennzeichnung von Arzneimitteln
Dokumentation der Arzneimitteltherapie und Messung der Arzneimitteltherapiesicherheit
Strategien zur Verbesserung der Sicherheit des Arzneimitteltherapieprozesses
Forschung im Bereich der Arzneimitteltherapiesicherheit
Organisation der Umsetzung und Fortschreibung des Aktionsplans.

Der Aktionsplan wurde unter Beteiligung der Ärzteschaft, der Apothekerschaft, der Deutschen Krankenhausgesellschaft, dem Aktionsbündnis Patientensicherheit, dem Deutschen Pflegerat und Patientenverbänden erarbeitet.

Für die Umsetzung einzelner Maßnahmen des Aktionsplans – wie etwa dem Aufbau einer Datenbank zur Dosierung von Arzneimitteln für Kinder oder der Entwicklung einer Medikationsplan-App für Sehbehinderte – stellt das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) in den Jahren 2016 bis 2019 knapp 3 Mio. Euro zur Verfügung. Weitere Maßnahmen werden von den anderen Beteiligten getragen.

Hinweis: Der vom BMG geförderte „Internationale Tag zur Patientensicherheit“ am 17. September 2016 widmet sich schwerpunktmäßig dem Thema Arzneimitteltherapiesicherheit.

Quelle: Pressemitteilung des Bundesgesundheitsministeriums vom 17.08.2016
http://www.bmg.bund.de/presse/pressemit ... -amts.html
http://www.bmg.bund.de/fileadmin/dateie ... M_AMTS.pdf

Aktionsplan 2016 - 2019 zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit in Deutschland (Aktionsplan AMTS 2016-2019)
PDF-Datei (PDF) 2 MB
http://www.bmg.bund.de/fileadmin/dateie ... 6-2019.pdf

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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Medikamente im Alter - Nicht alles schlucken

Beitrag von WernerSchell » 03.09.2016, 07:04

"Medikamente im Alter - Nicht alles schlucken." So titelt die Zeitschrift "test" einen Beitrag in ihrer Ausgabe 09/2016. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk macht seit vielen Jahren auf den sorgsamen Umgang mit Medikamenten, v.a. bei älteren Menschen, aufmerksam und rät zu besonderer Vorsicht. Beim Pflegetreff am 27.04.2016 wurden die Probleme angesprochen und in einem umfangreichen Statement Handlungserfordernisse vorgestellt. Ergänzend informierte eine Filmdokumentation! Ein Fazit lautet: "Weniger ist oft mehr".
>>> viewtopic.php?f=6&t=21769
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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