Grippe: Vor allem ältere Menschen sind gefährdet

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Grippe: Vor allem ältere Menschen sind gefährdet

Beitrag von WernerSchell » 17.12.2014, 08:01

Pressemitteilung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) vom 16.12.2014:

Grippe: Vor allem ältere Menschen sind gefährdet
Neue Untersuchungsergebnisse in Alten- und Pflegeheimen


Köln, 16. Dezember 2014. 58 Prozent aller Todesfälle, die ihre Ursache in einer Grippeerkrankung haben, betreffen Menschen über 69 Jahre. Aus diesem Grund haben die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und das Robert Koch-Institut (RKI) im Rahmen der Aufklärungskampagne „Wir kommen der Grippe zuvor“ die Umsetzung der Impfempfehlungen für Grippe in Alten- und Pflegeheimen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Großteil der Bewohner (89 Prozent) und auch der Pflegekräfte (81 Prozent) in ihren Einrichtungen über die Grippeimpfung informiert wurden. Impfaktionen für die Bewohner (65 Prozent) und für das Personal (49 Prozent) wurden jedoch erheblich seltener durchgeführt.

„Da es gerade in Alten- und Pflegeheimen immer wieder zu Grippeerkrankungen und -ausbrüchen mit schweren Krankheitsverläufen, bis hin zu Todesfällen kommt, sollten sich chronisch Kranke und Menschen ab 60 Jahren sowie medizinisches Personal gegen Grippe impfen lassen“, betont Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA.
Die jährliche Impfung ist wichtig, da sich die Grippeviren ständig ändern und der Impfschutz nach einer Saison nachlassen kann. Daher setzt sich der Grippeimpfstoff stets nach den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus Bestandteilen der aktuell zirkulierenden Virustypen zusammen.
Bei Menschen ab 60 Jahren und generell Menschen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung sollte zusätzlich zur Grippeimpfung auch an die Pneumokokkenimpfung gedacht werden. Pneumokokken werden wie Grippeviren von Mensch zu Mensch übertragen. Sie sind für die Mehrzahl der bakteriellen Lungenentzündungen verantwortlich und gefährden vor allem ältere Menschen und Menschen mit bestimmten chronischen Grunderkrankungen, wie Diabetes, Herz- oder Lungenerkrankungen.

Weitere Informationen:
Ergebnisse der Befragung zur Umsetzung der Impfempfehlungen für Grippe in Alten- und Pflegeheimen im Rahmen der nationalen Aufklärungskampagne „Wir kommen der Grippe zuvor“: http://link.springer.com/article/10.100 ... 014-2044-y
Allgemeine Informationen zur Grippeimpfung: http://www.impfen-info.de/grippe
Informationen zur Pneumokokkenimpfung: http://www.impfen-info.de/impfempfehlun ... eumokokken
Erregersteckbrief Grippe: http://www.infektionsschutz.de/erregers ... influenza/
________________________________________
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Pressesprecherin: Dr. Marita Völker-Albert
Postfach 91 01 52
51071 Köln
Telefon: 0221 8992-0 / Durchwahl: -280
Fax: 0221 8992-300 / - 201
E-Mail: marita.voelker-albert@bzga.de
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WernerSchell
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Millionen für Arznei gegen Grippe-Pandemie

Beitrag von WernerSchell » 29.12.2014, 09:34

rbb exklusiv: Berlin und Brandenburg geben Millionen für Arznei gegen Grippe-Pandemie aus / Nutzen des Medikaments umstritten

Berlin (ots) - Berlin und Brandenburg haben zum Schutz der Bevölkerung vor einer Grippe-Pandemie bislang gut 17 Millionen Euro für das Medikament Tamiflu ausgegeben.

Der Nutzen dieses Arzneimittels für die Patienten ist jedoch in der Medizin umstritten.

Wissenschaftler des gemeinnützigen Netzwerks Cochrane Collaboration stellten fest, das Grippemedikament verkürze die Dauer der Symptome lediglich um rund einen halben Tag. Nach Überzeugung der Wissenschaftler verhindere es keine Komplikationen oder Todesfälle.
Außerdem ist es nach Ansicht der Cochrane-Forscher nicht erwiesen, dass das Medikament die Ausbreitung des Virus verhindert.

Die gesundheitspolitischen Sprecher der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus und im Potsdamer Landtag, Heiko Thomas und Ursula Nonnemacher, forderten, die Landesregierungen müssten zugeben, dass es kein geeignetes Medikament gegen eine Grippe-Pandemie gebe. Es müsste deshalb nach Alternativen geforscht werden.

Die Berliner Gesundheitsverwaltung verweist auf Untersuchungen des Robert-Koch-Instituts und des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte, wonach Tamiflu-Vorräte weiterhin sinnvoll seien. Die genannten Forschungsinstitute geben jedoch an, die Entscheidung Tamiflu einzulagern liege allein bei den Ländern. Brandenburgs Gesundheitsministerin Diana Golze (Die Linke) bezeichnet Tamiflu als Überbrückungsmedikament, das immer noch besser sei als nichts.

Quelle: Pressemitteilung vom 29.1.2014 Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb)
Pressekontakt: Rundfunk Berlin-Brandenburg
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Recherche: Julia Camerer, Dörthe Nath und Ute Schuhmacher Masurenallee 8-14
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