BARMER GEK Arzneimittelreport 2013 - Polypharmazie

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Medikamente können in Mengen gefährlich sein

Beitrag von WernerSchell » 20.01.2015, 13:51

Presseinformation – 34/1/2015 Düsseldorf, 20. Januar 2015

Ministerin Steffens:
Medikamente in größerer Menge sind gefährlich – Fünf Modellprojekte sorgen für mehr Sicherheit bei Arzneimitteltherapie

Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter teilt mit:

Rund 1,5 Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen – deutschlandweit rund sieben Millionen – nehmen laut Studien täglich fünf oder mehr Medikamente parallel ein. Die einzelnen Präparate werden häufig von verschiedenen Ärztinnen und Ärzten verordnet oder frei hinzugekauft und sind nicht aufeinander abgestimmt. Bei solchen thingy ist die Gefahr unerwünschter Neben- und Wechselwirkungen hoch. Die parallele Einnahme mehrerer Medikamente kann auch die Wirkung einzelner Präparate herabsetzen. In Nordrhein-Westfalen entwickelte und erprobte Projekte zeigen: Mit zum Teil einfachen Methoden kann die Sicherheit bei der Therapie mit Arzneimitteln deutlich verbessert werden.

„Fünf bundesweit wegweisende Projekte aus Nordrhein-Westfalen zeigen, wie die Arzneimitteltherapiesicherheit deutlich verbessert werden kann. Damit reagiert NRW auf die alarmierende Entwicklung, dass fast jeder Zweite über 65 mindestens fünf Medikamente parallel einnimmt“, erklärte Ministerin Barbara Steffens in Düsseldorf. „Die Einnahme solcher thingy ist gefährlich. Insbesondere dann, wenn eine Abstimmung fehlt. Deshalb brauchen wir wirksame Strategien, um solche Fehlentwicklungen künftig zu vermeiden“, so Steffens weiter.

Beispielhaft ist ein Projekt aus der Gesundheitsregion Siegerland der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, der Barmer GEK und dem Versorgungsnetz Siegen unter dem Titel „Strukturiertes Arzneimittelmanagement“. 120 Versicherte der Barmer GEK, die älter als 65 Jahre sind und sechs Monate lang mindestens fünf Arzneimittelwirkstoffe erhalten haben, nehmen am Projekt teil. Ihre behandlungsführende Ärztin bzw. der Arzt erhält jedes Quartal Informationen zu allen – auch von anderen Ärztinnen und Ärzten verordneten – Medikamenten und berät die Patientinnen und Patienten zum Umgang damit. Ergebnis: Nach einem Jahr hat die Anzahl der eingenommen Wirkstoffe abgenommen. Die Wirkstoffmenge ist um mehr als 17 Prozent gesunken und die Patientinnen und Patienten sind nach eigenen Angaben stärker motiviert, ihre Medikamente regelmäßig einzunehmen.

„In einer alternden Gesellschaft kommt der Multimorbidität eine zunehmende Bedeutung zu. Behandlung der Multimorbidität ist nicht die Summe des Möglichen. Die ärztliche Kunst liegt darin, sich auf das Nötige zu beschränken. Den Patienten soll durch die richtige Behandlung geholfen werden“, sagte Dr. Wolfgang-Axel Dryden, erster Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL). „Patienten begrüßen die Beratungen auf Basis zusammengeführter Informationen. Sie wenden ihre Medikamente bewusster an. Sie schätzen die Beratung so, dass sie sich wünschen, später erneut eine derartige Beratung zu erhalten. Wir sehen uns durch die Resonanz und die Ergebnisse unseres Projektes bestätigt. Als KVWL setzen wir uns erfolgreich für die Patientensicherheit ein“, so Dryden weiter.

„Ein strukturiertes Arzneimittelmanagement, bei dem Haus- und Fachärzte wissen, welche Medikamente ein Patient erhält, trägt dazu bei, die Versorgung der Patienten erheblich zu verbessern. Die Ergebnisse aus der Gesundheitsregion Siegerland belegen, dass diese Form des Arzneimittelmanagements durchaus praktikabel und wirtschaftlich ist", sagt Heiner Beckmann, Landesgeschäftsführer der Barmer GEK in Nordrhein-Westfalen.

Die vier weiteren Modellprojekte aus Nordrhein-Westfalen, die – sofern nicht von den Krankenkassen finanziert – mit insgesamt zwei Millionen Euro aus Mitteln von Land und EU gefördert werden:

Medikationsplan NRW
In einem Medikationsplan (Papierversion), den die Patientinnen und Patienten erhalten und zu jedem Besuch in einer Arztpraxis und Apotheke mitnehmen, werden alle aktuell eingenommenen Medikamente eingetragen. So können sowohl Ärztinnen und Ärzte als auch Apothekerinnen und Apotheker den Medikamentenmix überprüfen. Eine elektronische Version ist in Vorbereitung. Das Projekt wird in der Region Düren erprobt. Geleitet wird es durch die Ärztekammern in NRW in Abstimmung mit der Arzneimittelkommission der Ärzteschaft. An der Umsetzung und Evaluation beteiligt ist der Düren ansässige regionaler Hersteller von Arztinformationssystemen Duria e.G. sowie die Hochschule Niederrhein.

Team eGK

In einer Datenbank nehmen die Apothekerinnen und Apotheker – wenn die Kundin bzw. der Kunde einverstanden ist – die Daten des Käufers und die erworbenen Medikamente auf. Bei jedem weiteren Kauf werden die Daten aktualisiert. Die Apothekerin bzw. der Apotheker kann auf diese Weise unmittelbar eine Risikoüberprüfung vornehmen. Die Daten sind in allen Apotheken verfügbar, die dem System angeschlossen sind. Testgebiet: Bochum-Wattenscheid. Koordiniert wird das Projekt durch die Apothekerkammern NRW, den Apothekerverband Nordrhein und die Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände (ABDA).

Arzneimittelkonto NRW

In insgesamt 40 Praxen in einem Ärztenetz im Lennetal und bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten in Bonn findet die Testung einer arztpraxisübergreifenden AMTS-Prüfung mit derzeit mehr als 1.000 Patientinnen und Patienten statt. Basis ist ein persönliches Arzneimittelkonto der Patientinnen und Patienten, zu dem sie behandelnden Ärztinnen und Ärzten – auf Wunsch aber auch Angehörigen oder Pflegekräften – Zugriff gewähren können. Eine Risikoprüfung findet nicht nur bei der Verordnung in der Arztpraxis statt, sondern auch wenn Patientinnen und Patienten nicht verordnete, selbst erworbene Präparate in das Konto eingeben. Das Arzneimittelkonto ist auch für die Patientinnen und Patienten jederzeit einsehbar.

Elektronische Behandlungsinformation eBI

Projekt der Knappschaft. Mit Einverständnis der Patientinnen und Patienten stellt die eBI behandelnden Ärztinnen und Ärzten in kooperierenden Krankenhäusern einen Medikationsplan, eine Übersicht vergangener Krankenhausaufenthalte sowie eine Liste bestehender Begleiterkrankungen elektronisch zur Verfügung. Hierdurch wird die Gesamtmedikation transparent und leicht überprüfbar.

Ministerin Steffens: „Ziel muss sein, die Ergebnisse der Projekte für alle Beteiligten sektorübergreifend nutzbar zu machen. Flächendeckende Arzneimitteltherapiesicherheit kann nur erreicht werden, wenn wir alle Ressourcen nutzen. Eine gemeinsame Plattform ist erstrebenswert.“

Der Medikationsplan für Patientinnen und Patienten kann auf der Internetseite des Ministeriums unter folgendem Link heruntergeladen werden http://www.mgepa.nrw.de/mediapool/pdf/p ... nsplan.pdf

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, Telefon 0211 8618-4246.
Dieser Pressetext ist auch über das Internet verfügbar unter der Internet-Adresse der Landesregierung http://www.nrw.de
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Apothen beraten .... nur mangelhaft

Beitrag von WernerSchell » 21.01.2015, 07:40

WDR-Stichprobe: Apotheken beraten bei rezeptfreien Medikamenten nur mangelhaft

Köln (ots) - Apotheken sind verpflichtet, ihre Kunden aktiv über gewünschte Medikamente zu informieren und auf mögliche Wechselwirkungen hinzuweisen. Das ist besonders bei nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln wichtig, denn hier gibt es vor dem Kauf oft keine Beratung durch einen Arzt. Aber diesem Beratungsauftrag kommen viele Apotheken offensichtlich nicht von sich aus nach. Das ist das Ergebnis einer Stichprobe der Verbraucherredaktionen »WDR2-Quintessenz« und »Servicezeit« (WDR Fernsehen). Von 18 getesteten NRW-Apotheken schnitten zehn mit "schlecht" ab. Nur drei berieten "gut".

Für die Sendung »Servicezeit« im WDR Fernsehen haben Tester immer die gleichen fünf rezeptfreien Medikamente gekauft. Allerdings waren darunter Arzneimittel, die nicht zusammen genommen werden sollten - beispielsweise ein Kombinationspräparat mit einem Hustenstiller sowie ein Hustenlöser. Eingekauft wurde in zehn niedergelassenen Apotheken, darunter fünf klassische Vor-Ort-Apotheken und fünf Discounter von "DocMorris" und "Easy". Unterwegs waren die Tester in fünf Regionen in NRW: in Münster, Mönchengladbach, Euskirchen, im Raum Essen und in Köln und Umgebung. Das Ergebnis hier: zwei Apotheken berieten die Tester von sich aus umfassend und gut. Vier Apotheken schnitten mittel ab, aber vier fielen durch. Noch klarer war das Ergebnis bei der erweiterten Stichprobe der WDR2-Quintessenz. Dafür kauften die Tester in acht weiteren Apotheken die fünf rezeptfreien Medikamente.
Das Ergebnis dann: dreimal "gut", fünfmal "mittel", aber zehnmal "schlecht".

Auffällig: Die klassischen Vor-Ort-Apotheken schnitten in der Stichprobe nicht wesentlich besser ab als die Discounter. Auch fünf Versandapotheken waren in der Stichprobe. Nur eine legte der Lieferung ausführliche Informationen zu allen Arzneimitteln bei.
Allerdings hatten die Versandapotheken beim Preis die Nase vorn.

In der Stichprobe haben sich die Test-Kunden wie viele ganz normale Kunden verhalten. Also von sich aus keine Fragen zu den Medikamenten gestellt, sondern einfach die Medikamente verlangt. Die Testeinkäufer haben abgewartet, ob und was die Apotheker von sich aus fragen und erklären.

Die Apothekenbetriebsordnung von 2012 schreibt den niedergelassenen Apotheken vor, ihre Kunden aktiv zu beraten und beispielsweise über mögliche Wechselwirkungen der gewünschten Medikamente zu informieren. Das gilt insbesondere für nicht verschreibungspflichtige Medikamente.

Weitere Details zu der Stichprobe berichtet der WDR am Mittwoch (21. Januar 2015) in folgenden Sendungen: WDR 2 Quintessenz, im Tagesprogramm und auf www.wdr2.de Servicezeit, WDR Fernsehen, 18.20 - 18.50 Uhr Profit - Das Wirtschaftsmagazin, WDR 5, 18.05 - 18.30 Uhr WDR 2 Servicezeit, WDR 2, 19.05 - 21.00 Uhr

Quelle: Pressemitteilung vom 21.01.2015 WDR Westdeutscher Rundfunk
Pressekontakt:
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Uwe-Jens Lindner
WDR Presse und Information
Telefon: 0221 220 7123
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Medikamentenreduktion bei geriatrischen Patienten

Beitrag von WernerSchell » 10.03.2015, 09:23

Medikamentenreduktion bei geriatrischen Patienten
Autor: Dr. med. Klaus Ehrenthal, Hanau, dr.klausehrenthal@gmx.de

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Bei geriatrischen Patienten mit Multimorbidität wird immer häufiger das Absetzen von Medikationen gefordert, vor allem in vier Situationen: bei Stürzen, bei Delirien, beim kognitiven Abbau und am Lebensende. Über die Effekte des Absetzens der Medikation finden sich bisher nur wenige Untersuchungen.
Dazu veröffentlichten Van Crammen et al. mit ihrem Team von Geriatern aus Rotterdam (Niederlande), Gent (Belgien), Brighton (Großbritannien) und Rom (Italien) kürzlich eine Untersuchung über Wirkungen einer Medikationsreduktion in den vier genannten Situationen.

Fazit
Zur Verminderung der Sturzhäufigkeit sind bei älteren Patienten Verordnungen von psychotropen Medikationen einzuschränken und die Dosen zu vermindern.
Dazu kann eine pharmakologische Schulung der (Haus-)Ärzte wirksam beitragen.
Delirante Zustände können bei Älteren durch viele Medikamente ausgelöst werden. Vermeidung vieler Medikamente oder eine Dosisreduktion sollte immer versucht werden.
Eine systematische Reduktion besonders von Psychotropika bei Polypharmazie verbessert bei Älteren oftmals die Kognition.
Am Lebensende sollte im Konsensus alles nicht Lebensnotwendige reduziert oder abgesetzt werden, um nicht zusätzlich zu schaden. Das Therapieziel ist dann nicht mehr die Lebensverlängerung, sondern allein die Vermeidung oder Dämpfung von Angst und Schmerzen.

... (weiter lesen unter) .... http://www.akdae.de/Arzneimitteltherapi ... /index.php
Siehe auch unter > viewtopic.php?f=6&t=20937
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Zu viele Medikamente ...

Beitrag von WernerSchell » 13.06.2015, 07:16

Texteinstellung bei Facebook:
Die Pharmaindustrie bringt zu viele Medikamente mit geringer Innovationskraft auf den Markt. Es gibt daher massive Krankenkassenkritik. Es war und ist daher richtig festzustellen: Weniger ist oft mehr! > viewtopic.php?f=4&t=20834 - Am 23.06.2015, 20:15 bis 21:15 Uhr, greift der NDR - Visite - das Thema "Zu viele Medikamente schaden der Gesundheit" auf. > viewtopic.php?f=7&t=21097
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Krank durch zu viele Pillen

Beitrag von WernerSchell » 20.07.2015, 08:02

Heute, 20.07.2015, bei Facebook gepostet:

Krank durch zu viele Pillen
- Die meisten älteren Menschen sind auf Medikamente angewiesen. So nehmen mehr als die Hälfte aller Menschen über 65 täglich fünf verschiedene Medikamente ein, zwölf Prozent sogar zehn verschiedene Arzneimittel. Die Mehrheit der verordneten Medikamente kommt aus der Gruppe der Medikamente gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen (zum Beispiel Blutdrucksenker oder Blutverdünner), Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes sowie gegen Schmerzen und neuropsychiatrische Erkrankungen wie Schlafstörungen oder Depressionen. Die "Visite", NDR-Fernsehen, machte am 23.06.2015 erneut auf die Problematik aufmerksam. - Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat sich der Thematik bereits vor Jahren angenommen und in Pflegetreffs Verbesserungen der Arzneimittelversorgung, v.a. bei älteren Menschen, eingefordert. Frau Prof. Thürmann, Mitverfasserin der Priscus-Liste, mahnte am 14.11.2012 beim Neusser Pflegetreff grundlegende Veränderungen im Verordnungsverhalten der Ärzte an. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk konnte erreichen, dass sich die Gesundheitskonferenz im Rhein-Kreis Neuss der Angelegenheit angenommen hat. Leider halten sich die bisherigen Bemühungen, v.a. die Ärzte für eine Zurückführung der Polypharmazie zu gewinnen, in engen Grenzen. Es erscheint daher erforderlich, weiterhin auf die Fehlentwicklungen in der Medikamentenversorgung aufmerksam zu machen nach dem Motto: "Weniger ist oft mehr".. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk steht für weitere Informationen zur Verfügung. - Informationen und ein Filmbeitrag der "Visite" (rd. 6 Minuten - vorübergehend anschaubar) > http://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Z ... te149.html
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Medikationsplan - Studie deckt Schwachstellen auf

Beitrag von WernerSchell » 04.08.2015, 06:15

Ärzte Zeitung, 04.08.2015
Medikationsplan - Studie deckt Schwachstellen auf
Eine aktuelle Studie zeigt, dass bei den Medikationsplänen zwischen Anspruch und Realität oft eine große Lücke klafft. Schließen lässt die sich nur durch mehr Kooperation mit den Apotheken.
Von Ilse Schlingensiepen
KÖLN. Patienten profitieren nur dann von einem Medikationsplan, wenn er vollständig und aktuell ist. Das setzt in der Regel die Kooperation zwischen den verordnenden Ärzten und den Apothekern voraus.
... (weiter lesen unter) ... http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=891 ... pte&n=4391

Kommentar zum Medikationsplan: Mehr als lästige Formalie
Mit dem verpflichtenden Medikationsplan will die Politik künftig die Arzneimittelversorgung verbessern.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=891 ... pte&n=4391
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Welche Tabletten müssen sein, welche nicht?

Beitrag von WernerSchell » 06.08.2015, 06:05

Ärzte Zeitung vom 06.08.2015:
Therapie geriatrischer Kranker: Welche Tabletten müssen sein, welche nicht?
Alte, multimorbide Patienten nehmen eine Vielzahl von Medikamenten ein.
Dabei gelten bei Wahl und Dosierung hier besondere Regeln. Einige Medikamente sind womöglich verzichtbar.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=891 ... auf&n=4397
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Bittere Pillen: Arzneimittelpreise steigen weiter

Beitrag von WernerSchell » 02.12.2015, 07:58

Am 02.12.2015 bei Facebook eingestellt:

Bittere Pillen: Arzneimittelpreise steigen weiter. … Den Fehlentwicklungen muss dringend Einhalt geboten werden! > viewtopic.php?f=4&t=21386&p=89425#p89425 Die Arzneimittelversorgung der älteren Menschen ist folgerichtig Thema beim 24. Pflegetreff in Neuss - Erfttal am 27.04.2016 > viewtopic.php?f=7&t=21371 - Hinweise über problematische Arzneimittel-Versorgungssituationen können gerne zur Vorbereitung des Treffs übermittelt werden (> ProPflege@wernerschell.de ).

Die Arzneimittelversorgung (v.a. bei älteren Menschen) und Missbrauch bis Sucht wurde von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk vor Jahren mehrfach aufgegriffen. In einem Pflegetreff am 14.11.2012 wurde u.a. die Priscusliste vorgestellt (siehe insoweit die Beiträge im Forum > viewtopic.php?f=7&t=17341 ). Frau Prof. Dr. Thürmann, Mitverfasserin der Liste, war u.a. als Podiumsgast anwesend. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk konnte durchsetzen, dass sich die Gesundheitskonferenz im Rhein-Kreis Neuss mit dem Thema befasst und für die Versorgung der HeimbewohnerInnen Handlungsempfehlungen verfasst hat. Verbesserungen in der Arzneimittelversorgung sind dennoch nicht wirklich erkennbar. "Krank durch Medikamente? - Russisch Roulette auf Rezept – wie gefährlich ist die Medikamente-Flut?" - Mit dieser Ankündigung griff die TV-Sendung "Hart aber fair" am 01.12.2014 das Thema auf (siehe > viewtopic.php?f=7&t=20769 ). …
Ein "weiter so" kann tödlich sein (siehe die Veröffentlichungen: "Krank durch Medikamente" > viewtopic.php?f=4&t=20774 und "Tödliche Medizin und organisierte Kriminalität" > viewtopic.php?f=4&t=20734 ).
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Priscus-Liste: Forscher sehen Nutzen bestätigt

Beitrag von WernerSchell » 10.02.2016, 10:15

Ärzte Zeitung, 10.02.2016
Priscus-Liste: Forscher sehen Nutzen bestätigt
Für alte Patienten gelten bestimmte Arzneimittel als potenziell ungeeignet: Taugt die Priscus-Liste in der Praxis?
GÖTTINGEN. Die Beachtung der Empfehlungen der Priscus-Liste verbessert bei älteren Patienten die Arzneimittelsicherheit. Dieses Fazit zieht eine Gruppe von Wissenschaftlern um Dr. Heinz Endres vom AQUA-Institut in Göttingen. Sie haben in einer prospektiven Kohortenstudie Zusammenhänge zwischen der Einnahme potenziell ungeeigneter Medikamente für ältere Patienten und ihrer Einweisung ins Krankenhaus untersucht (PLoS ONE 2016, e0146811). Der Studie lagen anonymisierte Abrechnungsdaten von knapp 400.000 Versicherten über 65 Jahre der AOK Baden-Württemberg zugrunde.
Bei älteren Patienten gelten bestimmte Arzneimittel als potenziell ungeeignet, weil sie mit einem erhöhten Risiko für unerwünschte Arzneimittelereignisse einhergehen können. .... (weiter lesen unter) ... http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=904 ... tik&n=4783

+++
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird sich am 27.04.2016 beim 24. Neusser Pflegetreff mit dem Thema Arzneimittelversorgung der älteren Menschen befassen und in diesem Zusammenhang vielfältige Medikationsprobleme erörtern bzw. Lösungen einfordern.
Näheres (stets aktuell) unter folgender Adresse:
viewtopic.php?f=7&t=21371
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Medikationsplan - Ärzte und Apotheker einigen sich

Beitrag von WernerSchell » 03.05.2016, 07:46

Ärzte Zeitung, 03.05.2016
Medikationsplan - Ärzte und Apotheker einigen sich
Die Struktur des Medikationsplans steht. Ärzte und Apotheker haben sich auf eine Rahmenvereinbarung verständigt.
BERLIN. Der Medikationsplan, auf den GKV-Versicherte laut E-Health-Gesetz ab 1. Oktober Anspruch haben, wird Angaben zum Wirkstoff, zum Handelsnamen, zur Stärke, zur Darreichungsform, Hinweise zur Dosierung und zur sonstigen Anwendung sowie zum Anwendungsgrund der angewendeten Arzneimittel enthalten - in dieser Reihenfolge. Dabei sollen sowohl verordnete Medikamente als auch vom Patienten in der Apotheke gekaufte Arzneimittel verzeichnet werden.
...
Bis zum 30. Juni sollen KBV und GKV-Spitzenverband jetzt Vorlagen für die Regelung des Versichertenanspruchs im Bundesmantelvertrag sowie für die ärztliche Vergütung liefern. (ger)
Die Vereinbarung im Netz: http://www.kbv.de/html/2756.php
... (weiter lesen unter ) ... http://www.aerztezeitung.de/praxis_wirt ... pte+%26+Co.

+++
Vereinbarung
gemäß § 31a Abs. 4 Satz 1 SGB V
über Inhalt, Struktur und
Vorgaben zur Erstellung und Aktualisierung
eines Medikationsplans
sowie über ein Verfahren zur Fortschreibung dieser Vereinbarung
(Vereinbarung eines bundeseinheitlichen
Medikationsplans – BMP)
Zwischen
der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
K. d. ö. R., Berlin,
der Bundesärztekammer
Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Ärztekammern, Berlin,
und
dem Deutschen Apothekerverband e. V.,
Berlin

...
Präambel
In § 31a SGB V wird der Anspruch des Versicherten auf Erstellung und Aushändigung
eines Medikationsplans formuliert.
Gemäß § 31a Abs. 4 Satz 1 SGB V haben die Partner dieser Vereinbarung Inhalt,
Struktur und Vorgaben zur Erstellung und Aktualisierung des Medikationsplans sowie
ein Verfahren zu seiner Weiterentwicklung und zur Fortschreibung dieser Vereinbarung
festzulegen. Der Medikationsplan soll in einheitlich standardisierter Form umfassend,
übersichtlich und patientenverständlich die aktuelle Medikation des Versicherten
abbilden. Dem Versicherten soll damit ein verständlicher und wiedererkennbarer
Einnahmeplan zur Verfügung gestellt werden, der ihn in der richtigen Anwendung
seiner Medikation unterstützt. Durch die Einheitlichkeit des Aussehens des Medikationsplans
wird sichergestellt, dass Versicherte die benötigten Informationen
stets an derselben Stelle wiederfinden und die Inhalte des Medikationsplans für die
Versicherten verständlich und gut lesbar sind. Das einheitliche Aussehen vermeidet
unnötige Verständnisfragen und ggf. erneuten Erläuterungsbedarf durch den Arzt
oder die Apotheke.
Der Medikationsplan soll durch die Verbesserung der Information von Versicherten,
Ärzten und Apothekern und anderen an der Arzneimittelversorgung der Versicherten
beteiligten Personen eine Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit ermöglichen.
Versicherte, die gleichzeitig mindestens drei zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung
verordnete Arzneimittel anwenden, haben Anspruch auf Erstellung und
Aushändigung eines Medikationsplans durch einen an der vertragsärztlichen Versorgung
teilnehmenden Arzt. Näheres zum Anspruch des Versicherten regelt der Bundesmantelvertrag-
Ärzte. Bestehende Regelungen der Arzneimittel-Richtlinien des
Gemeinsamen Bundesausschusses (insbesondere § 8 Absatz 4) und der Apothekenbetriebsordnung
(insbesondere § 20 Absatz 2 Satz 4) bleiben unberührt.
In Einzelfällen kann es aus medizinischen Gründen sinnvoll sein, auch für Versicherte,
die weniger als drei zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung verordnete
Vereinbarung eines bundeseinheitlichen Medikationsplans nach § 31a Abs. 4 Satz 1 SGB V
30.04.2016 Seite 4 von 11
Arzneimittel gleichzeitig anwenden, einen Medikationsplan zu erstellen und zu aktualisieren.
Ein gesetzlicher Anspruch besteht insoweit jedoch nicht.
Diese Vereinbarung ist gemäß § 31a Abs. 5 SGB V so fortzuschreiben, dass die Daten
des Medikationsplans in den informationstechnischen Systemen der vertragsärztlichen
Versorgung sowie der Apotheken für die elektronische Verarbeitung und Nutzung
einheitlich abgebildet und zur Prüfung der Arzneimitteltherapiesicherheit genutzt
werden können. Dabei sind insbesondere auch Festlegungen hinsichtlich der
zu verwendenden Wertebereiche, Terminologien und Codierungstabellen zu treffen
und bei Bedarf zu aktualisieren. Diese bilden die Voraussetzung für eine einrichtungsübergreifende
elektronische Verarbeitbarkeit und ermöglichen es, die Daten
des Medikationsplans elektronisch, auch mittels der elektronischen Gesundheitskarte,
zur Verfügung zu stellen.
Auf Basis des § 31a Abs. 3 SGB V ergibt sich für Apotheken eine Verpflichtung bei
Abgabe eines Arzneimittels eine insoweit erforderliche Aktualisierung des Medikationsplanes
auf Wunsch des Versicherten vorzunehmen.
Über § 73 Absatz 8 Satz 7 SGB V kann die Umsetzung einer technischen Lösung zur
Erstellung und Aktualisierung von Medikationsplänen in den Softwaresystemen der
Vertragsärzte im Rahmen der Zulassung von Verordnungssoftware durch die KBV
verbindlich vorgegeben werden. Eine vergleichbare Umsetzungsverpflichtung in den
Softwaresystemen der Apotheken besteht derzeit nicht. Eine Aktualisierung gemäß
§ 31a Absatz 3 SGB V in der Apotheke kann demnach, bis zum Abschluss des Flächenrollouts
des elektronischen Medikationsplanes zum 31.12.2018, auch in manueller
Form erfolgen.
Auch die Apotheken streben eine frühzeitige technische Umsetzung des Medikationsplans
einschließlich des technischen Verfahrens zur Aktualisierung des Medikationsplans
in ihren Softwaresystemen an.

Vereinbarung eines bundeseinheitlichen Medikationsplans nach § 31a Abs. 4 Satz 1 SGB V
....
Quelle: http://www.kbv.de/media/sp/Vereinbarung ... 300416.pdf
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Medikationsplan: Der Patient redet mit

Beitrag von WernerSchell » 04.05.2016, 06:09

Ärzte Zeitung vom 04.05.2016:
Medikationsplan: Der Patient redet mit
Die Vereinbarung zum Medikationsplan lässt noch einige Fragen offen. Klar ist aber jetzt schon, was der Medikationsplan nicht ist:
ein Ersatz für die Dokumentation in der Patientenakte. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=910 ... pte&n=4960
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Medikationsplan: Der Patient redet mit

Beitrag von WernerSchell » 04.05.2016, 06:11

Ärzte Zeitung vom 04.05.2016:
Medikationsplan: Der Patient redet mit
Die Vereinbarung zum Medikationsplan lässt noch einige Fragen offen. Klar ist aber jetzt schon, was der Medikationsplan nicht ist:
ein Ersatz für die Dokumentation in der Patientenakte. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=910 ... pte&n=4960
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Arzneitests an Demenzkranken in der Kritik

Beitrag von WernerSchell » 22.05.2016, 17:13

Teilnahme von Demenzkranken an Arzneimitteltests bzw. klinischen Studien: Dazu finden Sie Hinweise im Forum von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
> viewtopic.php?f=6&t=21640
Daraus ergibt sich zunächst, dass der Patientenwille maßgeblich bzw. bestimmend ist (vgl. auch § 40ff. AMG). Pro Pflege … hat das BMG angeschrieben
und gebeten, die geplanten Änderungen näher darzustellen. Erst dann werden sich weitere Erkenntnisse und ggf. Korrekturerfordernisse ergeben.


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Arzneimittelversorgung älterer Menschen - mehr Sorgfalt

Beitrag von WernerSchell » 04.06.2016, 15:32

Am 09.06.2016 bei Facebook gepostet:
"Medikamentenumstellung im Krankenhaus: Viele werden nicht informiert." Zu diesem Thema berichtet die Zeitschrift "test" in ihrer Juniausgabe 2016 (Seite 86ff.). Damit wird eindrucksvoll bestätigt, dass das von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk beim Pflegetreff am 27.04.2016 aufgegriffene Thema "Arzneimittelversorgung" auf den Prüfstand gehört. Es deutlich mehr Sorgfalt bei der Medikation geboten! - Näheres > viewtopic.php?f=6&t=21652 - Zum Thema "Arzneimittelversorgung in Pflegeeinrichtungen" eine Umfrage im Forum > viewtopic.php?f=4&t=21654
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Arzneimittelversorgung älterer Menschen - mehr Sorgfalt

Beitrag von WernerSchell » 15.07.2016, 15:44

Am 15.07.2016 bei Facebook gepostet:

„Arzneimittelversorgung der älteren Menschen“ - Thema beim Neusser Pflegetreff am 27.04.2016. Es wurden zahlreiche Handlungserfordernisse deutlich!
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk informiert in einem Statement vom 15.07.2016 hier: > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 072016.pdf
Die Ärzteschaft ist vorrangig gefordert! Die Filmdokumentation vom Pflegetreff mahnt mehr Sorgfalt an: > https://youtu.be/BtVjGv00e6U
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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