Fachtagung "Sehen im Alter" 27./28.06.2014

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Fachtagung "Sehen im Alter" 27./28.06.2014

Beitrag von Presse » 09.05.2014, 06:45

Markierte Treppenstufen, veränderbare Schriftgrößen und „beinlose“ Tische: Trotz Seheinschränkungen im Alter selbstständig bleiben

Pressekonferenz (27. Juni 2014) und Fachtagung (27.und 28. Juni 2014) des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV) „Sehen im Alter: Neue Herausforderungen – gemeinsame Antworten“ in Bonn - Bad Godesberg

Bonn/Berlin, Mai 2014 – Stolperfallen in Wohnung und Verkehr, Fahrpläne in Miniaturschrift, unleserliche Behördenformulare, eine nicht entzifferbare Tageszeitung – Senioren mit Sehbehinderungen stoßen in ihrem Alltag überall an Grenzen. Durch die schwindende Sehkraft fühlen sich die betroffenen Menschen häufig in ihrer Selbstständigkeit eingeschränkt, Rückzug und Isolation drohen. Wie ein altersgerechtes Wohnumfeld und veränderbare Schriftgrößen in Informationsmedien helfen können, Sehbeeinträchtigungen auszugleichen, und welche Möglichkeiten es darüber hinaus gibt, sehbehinderten Seniorinnen und Senioren möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben im vertrauten Umfeld zu ermöglichen, diskutieren Professor Dr. Ursula Lehr, Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) und ehemalige Bundesministerin sowie weitere Experten auf einer Pressekonferenz am 27. Juni 2014 im Rahmen der Fachtagung „Sehen im Alter“ in Bonn.
„Sehen ist ein Tor zur Welt“, sagt die BAGSO-Vorsitzende. „Wir müssen deshalb alles tun, damit auch sehbehinderte und blinde Menschen voll am Leben teilhaben können.“ Rasche Hilfe tut hier Not, denn Deutschland altert im Eiltempo: Im Jahr 2010 lag die Zahl von Menschen mit 65 Jahren und älter bei 16,8 Millionen, Hochrechnungen zufolge leben im Jahr 2030 hierzulande etwa 22,4 Millionen. Entsprechend rechnen Experten mit einem starken Anstieg altersbedingter Augenerkrankungen und Sehstörungen.
In behindertengerecht ausgestatteten Wohnungen bleibt die Selbstständigkeit der Bewohner länger erhalten, das zeigen Studien. „Gebäudenormen müssen deshalb systematisch überprüft und das Einrichtungsdesign an die geänderten Bedürfnisse angepasst werden“, fordert die ehemalige Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit Ursula Lehr. So helfen beispielsweise Tische mit einem Zentralfuß statt vier Beinen, Stürze zu vermeiden. Aber auch im Wohnumfeld sieht sie Verbesserungsbedarf: „Markierte erste und letzte Treppenstufen beugen Unfällen vor, ebenso Handläufe auf beiden Seiten der Stufen“, betont die Expertin.
Um lesbar zu sein, müsse die Schrift auf Straßennamen, Hausnummern und Verkehrsschildern kontrastreich und ausreichend groß sein. Dies gelte auch für jedwede Lesemedien im Alltag von Senioren, gleich ob Überweisungsformular, Internetseite oder Erläuterungstext zu einem Kunstwerk im Museum. „Schriftgröße, Zeilenabstände und Kontraste“ müssen stimmen, so Professor Lehr. Wie genau Schriften konzipiert sein müssen, um auch für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen lesbar zu bleiben, erklärt die vom DBSV herausgegebene Broschüre „Klartext“.
Die Verbesserungsmaßnahmen sollten durchdacht sein und jeweils die gesamte Anwendung umfassen, fordern die Experten. Denn immer wieder, so berichtet die Alternswissenschaftlerin, scheitere die Nutzung sogenannter altersgerechter Assistenzsysteme (AAL) daran, dass die Beschriftung zu klein beziehungsweise zu undeutlich ist.
Was Gesellschaft und Politik tun können, damit Vorsorgeangebote, neue Therapien und individuell abgestimmte Hilfen zukünftig besser beim Patienten ankommen und welche Vorteile eine Vernetzung aller mit dem Thema Befassten bringen kann, ist Gegenstand der Pressekonferenz am 27. Juni in Bonn zur DBSV-Fachtagung „Sehen im Alter“.
Die Fachtagung des DBSV „Sehen im Alter: Neue Herausforderungen – gemeinsame Antworten“ findet in Kooperation mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) und mit Unterstützung von Aktion Mensch, Bayer HealthCare und der Stiftung Auge statt.
Ausführliche Informationen finden Sie auf der Internet-Seite des DBSV: http://www.sehenimalter.org
Die Broschüre „Klartext“ ist abrufbar unter: http://www.dbsv.org/fileadmin/publikati ... artext.pdf
Terminhinweise:
Fachtagung
Freitag, 27. Juni 2014, 16.00 Uhr, bis 28. Juni 2014, 15.00 Uhr
Gustav-Stresemann-Institut, Langer Grabenweg 68, 53175 Bonn-Bad Godesberg
Pressekonferenz zur Fachtagung des DBSV
Freitag, 27. Juni 2014, 12.00 bis 13.00 Uhr
Gustav-Stresemann-Institut, Langer Grabenweg 68; 53175 Bonn-Bad Godesberg
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Vorläufiges Programm:
Schwindel, Sturz und Depressionen im Alter: Augenerkrankungen bedrohen mehr als nur das Sehen
Professor Dr. med. Focke Ziemssen
Präsident der Fachtagung und Oberarzt an der Universitäts-Augenklinik Tübingen
Älterwerden in einer Zeit des Wandels
Professor Dr. Dr. h.c. Ursula Lehr
Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) und ehem. Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit
Vom grauem Star über Glaukom zur Makula-Degeneration: Worauf der Augenarzt im Umgang mit älteren Patienten achten muss
Professor Dr. med. Frank G. Holz
Vorstandsvorsitzender der Stiftung Auge und Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn
Ältere Menschen mit Sehproblemen und die Versorgungslücken: Wie können sich alle Beteiligten bestmöglich vernetzen?
Renate Reymann
Präsidentin des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV)
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Quelle: BAGSO-Pressemitteilung 7/2014 - 8. Mai 2014
Ihr Pressekontakt für Rückfragen:
Pressestelle der Fachtagung „Sehen im Alter“
Dr. Adelheid Liebendörfer/Anna Voormann/Dagmar Arnold
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel.: 07 11 / 89 31-173
Fax: 07 11 / 89 31-167
E-Mail: liebendoerfer@medizinkommunikation.org
http://www.sehenimalter.org
http://www.dbsv.org
Berliner Büro:
Langenbeck-Virchow-Haus
Luisenstraße 59
10117 Berlin
Pressekontakt zur BAGSO
Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO)
Ursula Lenz, Pressereferat
Bonngasse 10, 53111 Bonn
Tel.: 02 28 / 24 99 93 18, Fax: 02 28 / 24 99 93 20
E-Mail: lenz@bagso.de, http://www.bagso.de

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Aktionsbündnis „Sehen im Alter“

Beitrag von WernerSchell » 02.07.2014, 08:34

Fachtagung (27./28. Juni 2014) des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV) „Sehen im Alter: Neue Herausforderungen – gemeinsame Antworten“ in Bonn-Bad Godesberg
Aktionsbündnis „Sehen im Alter“ zur Unterstützung sehbehinderter Menschen und gegen vermeidbaren Sehverlust gegründet


Bonn/Berlin – Auf der am Wochenende zu Ende gegangenen Fachtagung „Sehen im Alter“ in Bonn haben der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) eine „Bonner Erklärung“ verabschiedet und ein Aktionsbündnis gegründet, das zum gemeinsamen Handeln aller beteiligten Fachgebiete einlädt – von der Augenoptik über Pflege, Industrie, Medizin, Selbsthilfe und Rehabilitation bis hin zu Politik und Kostenträgern.
Altersbedingte Augenerkrankungen haben mit über sieben Millionen Betroffenen in Deutschland die Dimension von Volkskrankheiten erreicht, stellt die „Bonner Erklärung“ fest. „Menschen, die einen Sehverlust erleiden, verlieren den Zugang zu bis zu 80 Prozent der zuvor verfügbaren Informationen“, warnt Renate Reymann, Präsidentin des DBSV. Es stehen heute jedoch diagnostische Verfahren und Therapien zur Verfügung, die Sehverlust in vielen Fällen aufhalten oder verhindern können. Und ist er eingetreten, gibt es zahlreiche Hilfsmittel, Beratung und Reha-Schulungen zur optimalen Unterstützung. Aber bisher sind die unterschiedlichen Angebote oft nicht sinnvoll miteinander verknüpft und kommen bei den Betroffenen nicht an. Die Fachtagungsexperten haben deshalb das Aktionsbündnis „Sehen im Alter“ gegründet, um durch die Bündelung sämtlicher Kräfte vermeidbaren Sehverlust im Alter zu verhindern und optimale Unterstützung bei Sehbeeinträchtigung zu sichern.

Auf der mit über 160 Teilnehmern bis auf den letzten Platz ausgebuchten Fachtagung wurden gemeinsam Wege erarbeitet, wie Versorgungslücken geschlossen werden können. „Wir möchten nun die Kompetenzen der einzelnen Beteiligten zusammenführen und aus vielen losen Enden ein engmaschiges Netz knüpfen“, so Professor Dr. Dr. h.c. Ursula Lehr, Vorsitzende der BAGSO. Alle Personen und Organisationen, die zur Verhinderung von Sehverlust und zur Versorgung sehbehinderter Menschen im Alter beitragen, sind im Rahmen des neu gegründeten Aktionsbündnisses „Sehen im Alter“ zur Mitarbeit eingeladen. „Die „Bonner Erklärung“ markiert einen Aufbruch!“, stellt DBSV-Referent Werner Lechtenfeld fest, der die Fachtagung „Sehen im Alter“ koordiniert hat. „Ich freue mich, dass es mit dem Aktionsbündnis nun an die konkrete Umsetzung geht!“

Ziel ist die Schaffung eines abgestimmten Unterstützungsangebots, das Beratung und sinnvolle Maßnahmenpakete bietet, Leistungen ineinander greifen lässt und Betroffenen und Angehörigen Orientierung und Klarheit gibt. So soll die augenärztliche Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeeinrichtungen sichergestellt werden. Ein weiteres Anliegen ist, durch rechtzeitige Aufklärung, Prävention und Früherkennungsmaßnahmen altersbedingte Sehbeeinträchtigungen von vornherein zu vermeiden oder aufzuhalten. Ist ein Sehverlust eingetreten, gilt es unter anderem, eine zeitnahe Rehabilitationsbehandlung zu ermöglichen und durch weitestgehend barrierefreie Gestaltung des Umfelds auch weiterhin eine aktive Teilnahme am Leben zu ermöglichen.

Die „Bonner Erklärung“ und ausführliche Hintergrund-Informationen finden Sie auf der Internet-Seite http://www.sehenimalter.org

Der DBSV
Als Dachverband der Selbsthilfevereine des Blinden- und Sehbehindertenwesens bündelt und koordiniert der DBSV das bundesweite Handeln und Auftreten von 20 Landesvereinen. Das Angebot der Selbsthilfevereine ist einzigartig, denn nur hier wird Betroffenen von Betroffenen geholfen. Die Netzwerke der Selbsthilfe informieren zudem über medizinische Fragen und helfen in sozialen und rechtlichen Angelegenheiten. Zahlreiche spezialisierte Fachdienste und Einrichtungen unterstützen im Berufsleben, beraten über Hilfsmittel, verleihen Hörbücher, bieten Veranstaltungen, Erholungsreisen und Kurse zur Bewältigung des Alltags wie auch zur Verbesserung der Mobilität.

Die BAGSO – Aktiv für die Älteren
Die BAGSO ist die Lobby der älteren Menschen in Deutschland. Unter ihrem Dach haben sich rund 110 Verbände mit etwa 13 Millionen älteren Menschen zusammengeschlossen. Die BAGSO vertritt deren Interessen gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, wobei sie die nachfolgenden Generationen immer mit im Blick hat. Sie setzt sich unter anderem ein für:
• ein selbstbestimmtes Leben im Alter
• ein gesundes, aktives Altern
• eine aktive Teilhabe
• und eine hochwertige gesundheitliche und pflegerische Versorgung.

Die Fachtagung fand mit Unterstützung von Aktion Mensch, Bayer HealthCare und der Stiftung Auge statt. Bayer unterstützt seit dem Jahr 2011 Projekte des DBSV – nicht nur finanziell und organisatorisch, sondern auch tatkräftig, wie das 200-köpfige Helferkontingent beweist, das von Bayer für das dreitägige Louis-Braille-Festival 2012 zur Verfügung gestellt wurde. Weil dem Unternehmen das Thema „Sehen im Alter“ sehr am Herzen liegt, hat Bayer die gleichnamige Initiative des DBSV seit Beginn des Projektes unterstützt, war Hauptsponsor der Fachtagung und übernahm zudem mit dem DBSV abgestimmte Aufgaben der Kongressorganisation. Das Unternehmen wird sich in Zukunft auch weiterhin aktiv und partnerschaftlich einbringen, um gemeinsam die Situation der Betroffenen durch die Entwicklung und Umsetzung von Lösungen zu verbessern.

Quelle: Pressemitteilung vom 30.06.2014
Ihr Pressekontakt für Rückfragen:
Pressestelle der Fachtagung „Sehen im Alter“
Dr. Adelheid Liebendörfer/Anna Voormann/Dagmar Arnold
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart

Berliner Büro:
Langenbeck-Virchow-Haus
Luisenstraße 59
10117 Berlin

Tel: 0711 89 31-173
Fax: 0711 89 31-167
E-Mail: liebendoerfer@medizinkommunikation.org
http://www.sehenimalter.org
http://www.dbsv.org
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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