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Valsartan: Wechsel auf Arzneimittel empfohlen, die nicht vom Rückruf betroffen sind

Verfasst: 13.07.2018, 17:19
von WernerSchell
Pressemitteilung des BfArM zu Valsartan: Wechsel auf Arzneimittel empfohlen, die nicht vom Rückruf betroffen sind

Nach dem europaweiten chargenbezogenen Rückruf Valsartan-haltiger Arzneimittel, deren Wirkstoff von dem chinesischen Hersteller Zhejiang Huahai Pharmaceutical stammt (vgl. Drug Safety Mail 2018-36), empfiehlt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) heute, dass Patienten auf ein nicht vom Rückruf betroffenes Arzneimittel umgestellt werden sollten.
Hintergrund für den Rückruf ist eine Verunreinigung mit N-Nitrosodimethylamin (NDMA), das als wahrscheinlich krebserregend beim Menschen eingestuft wird. Der Rückruf erfolgte durch die pharmazeutischen Unternehmen in enger Abstimmung mit den Landesbehörden. Er ist zwischenzeitlich weitgehend abgeschlossen.
Es wird als wahrscheinlich angesehen, dass auch in Valsartan-haltigen Fertigarzneimitteln, deren Wirkstoff vom oben genannten Hersteller stammt, NDMA enthalten sein könnte. Gesicherte Erkenntnisse darüber liegen noch nicht vor. Derzeit findet auf europäischer Ebene ein gemeinsames Verfahren zur Bewertung des möglichen Risikos statt.
• Patienten, die Valsartan-haltige Arzneimittel einnehmen, sollten sich mit ihrem Arzt oder Apotheker in Verbindung setzen, um zu prüfen, ob das von ihnen eingenommene Arzneimittel aus einer der zurückgerufenen Chargen stammt.
• Gegebenenfalls sollten betroffene Patienten auf ein Präparat umgestellt werden, das nicht vom Rückruf betroffen ist. Eine Liste betroffener Chargen ist auf der Webseite der AkdÄ abrufbar.
• Die Arzneimittel sollten nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt abgesetzt werden, da das gesundheitliche Risiko eines Absetzens höher liegt als das mögliche Risiko durch eine Verunreinigung. Ein akutes Patientenrisiko besteht nicht.

▶ Pressemitteilung 6/18 des BfArM vom 13.07.2018 > https://www.dcgma.org/index.php?option= ... Itemid=435
▶ Auflistung betroffener Chargen > https://www.dcgma.org/index.php?option= ... Itemid=435

Quelle: Pressemitteilung vom 13.07.2018
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft
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Valsartan-Rückruf weitestgehend abgeschlossen

Verfasst: 16.07.2018, 06:40
von WernerSchell
Ärzte Zeitung vom 16.07.2018:
BfArM
Valsartan-Rückruf weitestgehend abgeschlossen

Der Rückruf belasteter Valsartanprodukte ist "weitgehend abgeschlossen", meldet die Aufsichtsbehörde BfArM. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=96 ... efpuryykqr

Valsartan-Ersatzverordnung - Kassen bedingt zahlungsbereit

Verfasst: 18.07.2018, 06:49
von WernerSchell
Ärzte Zeitung vom 18.07.2018:
Valsartan-Ersatzverordnung
Kassen bedingt zahlungsbereit

Bis zu 70 Euro divergiert der Preis des Valsartan-Altoriginals zum Festbetrag. Angesichts drohender Versorgungsengpässe kündigen einige Kostenträger an, die Aufzahlung zu übernehmen - doch nur im äußersten Notfall. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=96 ... efpuryykqr

Erhielten 900.000 Patienten verunreinigtes Valsartan?

Verfasst: 23.07.2018, 13:18
von WernerSchell
Ärzte Zeitung vom 23.07.2018:
Bundesregierung
Erhielten 900.000 Patienten verunreinigtes Valsartan?

Nach dem Rückruf mutmaßlich mit einem krebserregenden Stoff belasteter Valsartane werden nun erste Zahlen bekannt. Laut einer Zeitung schätzt die Bundesregierung, dass 900.000 Blutdruck-Patienten verunreinigte Chargen erwischt haben könnten. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=96 ... efpuryykqr

Valsartan - Informationen zur Rückrufaktion und den Weiterungen

Verfasst: 29.07.2018, 06:29
von WernerSchell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat sich zu Valsartan und der Rückrufaktion mit einigen Herstellern und 22. bzw. 23. Juli 2018 dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Verbindung gesetzt und einige Fragen aufgeworfen. Siehe dazu unter > viewtopic.php?f=6&t=22760 In dieser Rubrik werden weitere Texte eingestellt.

Intensive Blutdrucksenkung mindert wohl die Demenz-Gefahr

Verfasst: 01.08.2018, 05:59
von WernerSchell
Ärzte Zeitung vom 01.08.2018:
Studienerkenntnis
Intensive Blutdrucksenkung mindert wohl die Demenz-Gefahr

Blutdrucksenker scheinen tatsächlich vor Demenz zu schützen - darauf deuten erstmals auch Resultate einer großen Studie. Allerdings wurde der primäre Endpunkt verfehlt. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=96 ... efpuryykqr

Demenzrisiken - Ein Drittel aller weltweiten Demenzfälle sind vermeidbar

Verfasst: 11.08.2018, 16:37
von WernerSchell
"Podologie", Journal für die professionelle medizinische Fußpflege (Ausgabe 7-8/2018) berichtet u.a. über

"Mitte 60? - Das ist doch kein Alter!" - Im Beitrag wird anschaulich ausgeführt:
"Demenzrisiken reduzieren"

Sieben Risikofaktoren für eine Alzheimer-Demenz gelten international als wissenschaftlich gut untermauert:
  • Bluthochdruck im mittleren Alter
    Diabetes
    Depression
    Fettleibigkeit im mittleren Alter
    körperliche Inaktivität
    Rauchen
    geringe Schulbildung

Diese Risikofaktoren sind - so wird geschätzt - für etwa ein Drittel aller weltweiten Demenzfälle verantwortlich. Es wäre schon einiges gewonnen, wenn man die relevantesten Faktoren reduzieren könnte: Bewegungsmangel und Rauchen.
Quelle: viewtopic.php?f=6&t=22694

Über 23 Millionen Bundesbürger haben Bluthochdruck

Verfasst: 17.08.2018, 15:19
von WernerSchell
Über 23 Millionen Bundesbürger haben Bluthochdruck
Große Unterschiede zwischen den Bundesländern


Berlin, 17. August 2018 – Mehr als jeder vierte Bürger in Deutschland leidet unter Bluthochdruck. So stellten die Ärzte allein im Jahr 2016 bei 28,4 Prozent der Bevölkerung, also mehr als 23 Millionen Personen, eine Hypertonie fest. Im Jahr 2008 waren 25,3 Prozent und damit weniger als 21 Millionen Bürger davon betroffen. Das geht aus einer Auswertung der BARMER hervor. „Bluthochdruck ist zu einer Volkskrankheit geworden, die in den kommenden Jahren durch den demographischen Wandel weiter zunehmen dürfte. Wer längere Zeit Warnsignale wie Ohrensausen, Schwindel, Nasenbluten, Kurzatmigkeit sowie Schmerzen in Brust oder Kopf verspürt, der sollte seinen Blutdruck ärztlich kontrollieren lassen“, rät Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der BARMER.

Hypertonie-Fälle in Sachsen-Anhalt 43 Prozent häufiger als in Bremen
Laut der BARMER-Analyse gab es im Jahr 2016 deutliche regionale Unterschiede bei den Diagnoseraten zur Hypertonie. Demnach hatten 34,9 Prozent der Bevölkerung in Sachsen-Anhalt Bluthochdruck und damit 43 Prozent mehr als in Bremen, wo eine Hypertonie nur bei 24,4 Prozent der Einwohner festgestellt wurde. Insgesamt litten vor allem die Bürger in den neuen Bundesländern an Bluthochdruck und zwar 34,4 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern, 33,9 Prozent in Thüringen, 33,2 Prozent in Brandenburg und 31,9 Prozent in Sachsen. Die niedrigsten Raten gab es nach Bremen in Hamburg mit 24,7 Prozent und Bayern mit 25 Prozent. „Bluthochdruck kann viele Gründe haben. Grundsätzlich können unter anderem Diabetes, Übergewicht. Nikotinkonsum, Bewegungsmangel und ungesunder Stress zu Bluthochdruck führen“, so Marschall.

Informationen zum Thema Bluthochdruck sowie die BARMER-Broschüre „Hohen Blutdruck senken“ sind erhältlich unter www.barmer.de/s000650.
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Quelle: Pressemitteilung vom 17.08.2018
Presseabteilung der BARMER
Athanasios Drougias (Leitung), Telefon: 0800 33 30 04 99 1421
Sunna Gieseke, Telefon: 0800 33 30 04 99 80 31
E-Mail: presse@barmer.de

Betablocker - Vorsicht: Nebenwirkungen

Verfasst: 23.08.2018, 10:12
von WernerSchell
Betablocker: Wie gut sind sie?
Vor einiger Zeit hatte es eine heftige Diskussion über die Wirksamkeit von Betablockern gegeben. So schrieb zum Beispiel der Spiegel: „Viele Ärzte verschreiben Betablocker gegen zu hohen Blutdruck. Doch eine neue Studie zeigt: Diese Mittel sind schlechter als ihr Ruf. Lars Hjalmar Lindholm ist ein Mann klarer Worte: Wenn Sie mich fragen, ob ich meiner Mutter diese Medikamente geben würde, sagt der Mediziner von der Umeå-Universität, so lautet meine Antwort: nein! Gemeinsam mit Kollegen hat der schwedische Wissenschaftler 20 Studien über Betablocker ausgewertet, insgesamt wurden mehr als 130 000 Patienten berücksichtigt.
> https://www.herzstiftung.de/Betablocker.html


Bisoprolol gegen Bluthochdruck
Bisoprolol ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Betablocker, der zur Behandlung von Bluthochdruck und Angina pectoris eingesetzt wird. Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Bisoprolol zählen Kopfschmerzen, Schwindel und Müdigkeit. Wird der Wirkstoff plötzlich abgesetzt, können auch schwerere Nebenwirkungen auftreten.
> https://www.gesundheit.de/medizin/wirks ... bisoprolol

Das Gesundheitssystem möchte nicht, dass wir gesund sind . Gesunde werden zu Kranken gemacht

Verfasst: 24.08.2018, 07:04
von WernerSchell
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Das Gesundheitssystem möchte nicht, dass wir gesund sind … Gesunde werden zu Kranken gemacht … Die Grenzwerte für Bluthochdruck (> viewtopic.php?f=6&t=16447&p=96387&hilit=Werte#p96387 ), Cholesterin und zu hohen Blutzuckerspiegel werden immer weiter gesenkt, um so immer mehr Menschen als Patienten zu gewinnen. Es hat nichts mehr mit Wissenschaft oder Sorge um die Gesundheit der Menschen zu tun, es ist reine Geldmacherei. > https://www.youtube.com/watch?v=KjXeO2cglE0

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Blutdruck. Quelle: © Picture-Factory - Fotolia.com

Neue Europäische Blutdruck-Leitlinie: 140/90 mm Hg bleibt «rote Linie»

Verfasst: 26.08.2018, 06:24
von WernerSchell
Neue Europäische Blutdruck-Leitlinie: 140/90 mm Hg bleibt «rote Linie»

Auch in der neuen Europäischen Blutdruck-Leitlinie [1], die aktuell publiziert wurde, markiert der Grenzwert von 140/90 mm Hg die «rote Linie». Erst dann kommen Blutdrucksenker ins Spiel. Lebensstilmaßnahmen zum Gegensteuern werden bereits davor empfohlen: Das ist effektiv und schützt vor einem kardiovaskulären Ereignis wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Die Gefahr einer möglichen Untertherapie sieht die Deutsche Hochdruckliga nicht.

In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Diskussionen um Blutdruckgrenzwerte, da diese in den USA in Folge der SPRINT-Studie [2] 2017 abgesenkt wurden. Krank und somit therapiebedürftig ist dort, wer Blutdruckwerte ≥ 130/80 mm Hg aufweist. Die Frage war, ob auch die Europäer dem amerikanischen Beispiel folgen und den Grenzwert in ihrer Leitlinie absenken. Die neue Leitlinie der europäischen Gesellschaften für Hypertonie und Kardiologie (ESH/ ESC) wurde nun anlässlich des Kongress der European Society of Cardiology (ESC) in München publiziert, sieht aber weiterhin vor, Hypertoniker erst ab einem Blutdruck von ≥ 140/90 mm Hg medikamentös zu behandeln.

Prof. Dr. Bernhard K. Krämer, Mannheim, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga e.V. DHL® | Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention e.V. erklärt: „Viele Studien zeigen ein Ansteigen des kardiovaskulären Risikos bereits ab einem Blutdruck von 130/ 80 mm Hg auf. Mit der roten Linie, dem Grenzwert, wird der Schwellenwert definiert, ab dem der Einsatz von blutdrucksenkenden Medikamenten empfohlen wird. Dieser Grenzwert bleibt bei 140/90 mm Hg. Die neue Leitlinie definiert aber erstmals einen niedrigeren, individuell festzulegenden Zielwert (je nach Ausgangsrisiko in Abhängigkeit von Alter, manifesten Organschäden und körperlicher Verfassung) bei der medikamentösen Hochdruckbehandlung. Dieser Zielwert liegt für Patienten unter 65 Jahre erstmals bei 120/70 bis 130/80 mm Hg (nur bei guter Verträglichkeit).

Professor Dr. med. Peter Trenkwalder, Stellv. Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga e.V. DHL® | Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention, erklärt: „Bei uns bleibt 140/90 mm Hg die «rote Linie». Erst ab da muss der Blutdruck medikamentös gesenkt werden. Lebensstilmaßnahmen zur Blutdrucksenkung werden aber bereits bei hochnormalen Blutdruckwerten (130-139/85-89 mm Hg) empfohlen. Hier haben es die Menschen selbst in der Hand, durch ausreichend Bewegung, gesunde Ernährung und Abnehmen bei Übergewicht ihren Blutdruck zu senken. Erst wenn diese Maßnahmen nicht greifen und der Blutdruck über den Grenzwert von 140/90 mm Hg steigt, sollten zusätzlich medikamentöse Blutdrucksenker eingesetzt werden.“

Die Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® | Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention sieht in den neuen Leitlinien keine mögliche Gefährdung oder Untertherapie der Patienten: „Unserer Meinung nach ist das eine Empfehlung mit Augenmaß“, so das Fazit von Prof. Dr. Bernhard K. Krämer. Professor Trenkwalder ergänzt: „Es nützt nichts, die Patienten durch das Absenken der Grenzwerte kränker zu machen. Die Herausforderung und Verantwortung für den Arzt gegenüber seinen Patienten liegt darin, sie in der Therapietreue medikamentös und nichtmedikamentös zu unterstützen.“

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Kontakt/Pressestelle
Dr. Bettina Albers
albers@albersconcept.de
Telefon: 03643/ 776423
Mobile: 0174/ 2165629

Originalpublikation:
Quelle:
[1] Williams B, Mancia G et al. 2018 ESC-ESH Guidelines for the Management of Arterial Hypertension. J Hypertens 2018 (in press)
[2] Wright JT, Jr., Williamson JD, Whelton PK et al. A Randomized Trial of Intensive versus Standard Blood-Pressure Control. N Engl J Med 2015; 373: 2103-2116

Quelle: Pressemitteilung vom 26.08.2018
Dr. Bettina Albers Geschäftsstelle
Deutsche Hochdruckliga
https://idw-online.de/de/news701067

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Siehe auch:
Neue Behandlungsleitlinie für Bluthochdruck:
Europäer bleiben beim bisherigen Schwellenwert, Behandlungsstart mit Substanz-Kombination empfohlen


München (pts006/26.08.2018/13:05) - Neue Leitlinien zur Behandlung von Bluthochdruck (ESC/ESH Guidelines for the management of arterial hypertension) wurden beim Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in München vorgestellt. "Sie sehen wie die bisherigen Empfehlungen grundsätzlich einen Grenzwert für die Behandlungsbedürftigkeit von 140/90 mmHg vor. Bei älteren Patienten werden höhere Schwellenwerte akzeptiert, zum Teil bis zu 160 mmHg, um unerwünschte Nebenwirkungen durch zu intensive medikamentöse Therapie zu vermeiden", sagte Prof. Dr. Stephan Achenbach, Vorsitzender des Congress Programme Committee des ESC-Kongresses und zukünftiger Präsident (President Elect) der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (Universitätsklinikum Erlangen). Nur in bestimmten Fällen soll bereits in einem Bereich von normalem Blutdruck im oberen Bereich (130-139/85-89 mmHg) medikamentös behandelt werden, nämlich dann, wenn aufgrund einer kardiovaskulären Vorerkrankung ein besonders hohes Herz-Kreislaufrisiko besteht.

Als Behandlungsziel einer Therapie gilt wie bisher grundsätzlich eine Senkung auf unter 140/90 mmHg, bei gut tolerierter Therapie sollte 130 mmHg als systolischer Wert angestrebt werden. Für Patienten unter 65 Jahren soll ein Zielwert von 120-129 mmHg angestrebt werden. Ein Zielwert unter 120 mmHg ist in keiner Patientengruppe zweckmäßig, weil hier die Risiken den potenziellen Nutzen überwiegen.
... (weiter lesen unter) ... https://www.pressetext.com/news/20180826006

Neue US-Richtlinie für Bluthochdruck bietet keine Vorteile für Betroffene

Verfasst: 23.11.2018, 18:29
von WernerSchell
Technische Universität München
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Frühe Krankheitsdiagnose schützt nicht vor tödlichen Herzerkrankungen
Studie: Neue US-Richtlinie für Bluthochdruck bietet keine Vorteile für Betroffene


Wo beginnt gefährlicher Bluthochdruck? Auf diese Frage geben Ärzteorganisationen sehr unterschiedliche Antworten. Beispielsweise gelten Patienten in den USA früher als krank als in Deutschland. Ein Team um Prof. Karl-Heinz Ladwig von der Technischen Universität München (TUM) und dem Helmholtz Zentrum München kommt zu dem Schluss, dass eine niedrige Schwelle für eine Behandlung nicht vor tödlichen Herzerkrankungen schützt – sie könnte sogar negative Auswirkungen für die Psyche der Betroffenen haben.

Seit 2017 gibt es in den Leitlinien des American College of Cardiology eine zusätzliche Kategorie für Bluthochdruck: „Stage 1 Hypertension“. Patientinnen und Patienten mit den entsprechenden Werten (130-139 mmHg / 80-89 mmHg) müssen demnach behandelt werden. Die European Society of Cardiology sieht bei diesen Werten noch einen „erhöht normalen Blutdruck“ und keinen zwingenden Handlungsbedarf.

„Die Idee hinter den US-Leitlinien ist, Bluthochdruck möglichst früh zu senken und durch die Diagnose einer Erkrankung Patienten zu motivieren, gesünder zu leben“, erläutert Prof. Karl-Heinz Ladwig, Forscher an der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des TUM-Universitätsklinikums rechts der Isar und am Helmholtz Zentrum München.

„Motivations-Effekt“ fraglich

Anhand von Daten von knapp 12.000 Patientinnen und Patienten haben Ladwig und sein Team sich ein Bild der Situation in Deutschland verschafft. „Wir haben untersucht, wie hoch innerhalb eines Zeitraumes von zehn Jahren das Risiko für Menschen in den verschiedenen 'Blutdruck-Kategorien' war, an einer Herz-Kreislauferkrankung zu sterben und welche anderen Risikofaktoren jeweils vorlagen“, sagt Seryan Atasoy, Erstautorin der Studie und Epidemiologin am Helmholtz Zentrum München und der Ludwig-Maximilians-Universität München.

In der neugeschaffenen Kategorie „Stage 1 Hypertension“ waren das Risiko an einer Herz-Kreislauferkrankung zu sterben nicht signifikant höher als bei normalem Blutdruck. „Auch der Motivations-Effekt ist fraglich“, sagt Karl-Heinz Ladwig. Bei Patientinnen und Patienten mit gefährlichem Bluthochdruck, die sowohl nach US- als auch nach europäischen Leitlinien mit Medikamenten behandelt werden sollen („Stage 2 Hypertension“), sei das Risiko, an einer Herz-Kreislauferkrankung zu sterben, deutlich erhöht. „Gleichzeitig sind Risikofaktoren wie Rauchen und Bewegungsmangel besonders ausgeprägt. Das zeigt, dass viele trotz Diagnose ihren Lebensstil nicht umstellen.“

Gefährliche Depressionen

Während Menschen mit gefährlichem Bluthochdruck grundsätzlich seltener depressiv waren als andere, lag der Wert bei einer Teilmenge deutlich höher: Bei rund der Hälfte derjenigen, die wegen des gefährlichen Bluthochdrucks Medikamente nahmen, wurden depressive Stimmungslagen festgestellt. Das war nur bei etwa einem Drittel der Nicht-Behandelten der Fall.

„Wir nehmen an, dass es sich um einen Labeling-Effekt handelt“, sagt Ladwig. „Wird man offiziell mit dem Etikett 'krank' versehen, wirkt sich das auf die psychische Gesundheit aus.“ In einer früheren Studie hatten er und sein Team gezeigt, dass Depressionen einen ähnlich hohen Risikofaktor für tödliche Herz-Kreislauferkrankungen darstellen wie hohe Cholesterinwerte oder Fettleibigkeit.

Mehr Kranke durch neue Richtlinien

„Das American College of Cardiology selbst hat errechnet, dass der Anteil der Erwachsenen mit der Diagnose Bluthochdruck durch die neue Leitlinie von 32 auf 46 Prozent steigt“, sagt Karl-Heinz Ladwig. „14 Prozent werden also zusätzlich psychischem Druck ausgeliefert – ohne dass für sie eine signifikant höhere Gefahr bestehen würde, eine tödliche Herz-Kreislauferkrankung zu entwickeln und ohne, dass eine Motivationswirkung der Diagnose zu erwarten wäre.“ Eine Übernahme der US-Leitlinien in Europa wäre daher aus Ladwigs Sicht grundsätzlich falsch.

Publikation:
S. Atasoy, H. Johar, A. Peters, K.-H. Ladwig. „ Association of hypertension cut-off values with 10-year cardiovascular mortality and clinical consequences: a real-world perspective from the prospective MONICA/KORA study “. European Heart Journal (2018). DOI:10.1093/eurheartj/ehy694

Mehr Informationen:
• Profil Prof. Karl-Heinz Ladwig
https://www.helmholtz-muenchen.de/epi/t ... /index.htm
• Arbeitsgruppe an der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
http://www.psychosomatik.mri.tum.de/for ... ardiologie
• Pressmitteilung zum Risikofaktor "Depression"
https://www.tum.de/die-tum/aktuelles/pr ... cle/33661/

Kontakt:
Prof. Dr. Karl-Heinz Ladwig
Technische Universität München
Klinikum rechts der Isar
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Tel. +49 89 3187 3623
ladwig@helmholtz-muenchen.de

Quelle: Pressemitteilung vom 22.11.2018
TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN
Corporate Communications Center

Tel.: +49 89 289 22731 - E-Mail: presse@tum.de - Web: www.tum.de
Dieser Text im Web:
 https://www.tum.de/die-tum/aktuelles/pr ... cle/35099/

Weihnachtsstress und Bluthochdruck

Verfasst: 19.12.2018, 08:17
von WernerSchell
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NDR-Visite berichtet über Weihnachtsstress und den möglicherweise steigenden Blutdruck, u.a. im Gespräch mit Dr. Wimmer!

Umfrage: Stress und Blutdruck. NDR-Visite-Beitrag vom 18.12.2018 (01,50 Minuten) informiert: Stress lässt den Blutdruck steigen. Auslöser für Bluthochdruck können auch Feste wie Weihnachten sein: > https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... 15600.html

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Weihnachtsstress: Blutdruck natürlich senken. NDR-Visite informiert: Die Weihnachtszeit ist oft ein Risiko für Menschen mit hohem Blutdruck: Viele fühlen sich gestresst von den Planungen für die Feiertage oder vergessen, ihre Blutdruck-Medikamente in der Apotheke abzuholen oder einzunehmen. Die Kälte verengt die Gefäße und sorgt dadurch ebenfalls für einen Anstieg des Blutdrucks. Und so kommen an den Feiertagen besonders viele Menschen mit einem Herzinfarkt oder Schlaganfall ins Krankenhaus. > https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/ ... ck236.html

NDR-Visite-Sendung, vollständig anschaubar unter > https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... 15590.html Alles zum Weihnachtsstress und zum Bluthochdruck ab Minute 23,34 Minute)

Unser Herz - jeder Schlag zählt ...

Verfasst: 10.01.2019, 07:46
von WernerSchell
Unser Herz - jeder Schlag zählt ...

Wie kann man sich vor einem Herzinfarkt oder anderen Herzerkrankungen schützen? Welche modernen Therapiemöglichkeiten gibt es? Bestimmt das Tempo, in dem das Herz schlägt, darüber, wie lange man lebt? Manchen Wissenschaftlern zufolge gibt es ein bestimmtes Guthaben an Herzschlägen, das man für sein Leben zur Verfügung hat. Je langsamer das Herz schlägt, desto länger lebt man also? Körperliche Belastung, aber auch psychischer Stress beeinflussen das Tempo des Herzschlags. Wie viele Schläge pro Minute sind optimal, damit das Herz gesund bleibt? Und wie kann das erreicht werden? Außerdem: Blutdruck senken ohne Medikamente - helfen einfache Ernährungstricks gegen erhöhten Blutdruck? ---> HR machte den Test und informierte (am 09.01.2019) sehr informativ zum Thema. Video (44,07 Min.) mit dem Titel "Unser Herz - jeder Schlag zählt" abrufbar unter > https://www.hr-fernsehen.de/sendungen-a ... 81100.html Der Film ist auch bei Youbube abrufbar > https://www.youtube.com/watch?v=BY1NNl4EUlE

Abnehmen, Sport treiben, sich gesund ernähren - Ihr Blutdruck wird es Ihnen danken!

Verfasst: 12.01.2019, 07:29
von WernerSchell
Hochdruckliga

Gute Vorsätze durchhalten – Ihr Blutdruck wird es Ihnen danken!

Abnehmen, Sport treiben, sich gesund ernähren – das sind wahrscheinlich die häufigsten Vorsätze, die zum Jahreswechsel gefasst wurden. Warum es sich lohnt, genau diese Vorsätze auch konsequent umzusetzen, erläutert die Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® | Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention: Diese Lebensstilmaßnahmen reduzieren Bluthochdruck – und damit auch das Risiko für gefährliche Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenversagen. Jeder kann so für den Erhalt der eigenen Gesundheit bis ins hohe Alter sorgen.

Jeder Dritte ist in Deutschland von Bluthochdruck betroffen, bei den über 60-Jährigen ist es sogar jeder zweite. Die Folgen sind gravierend, denn unbehandelt kann Bluthochdruck zu gefährlichen Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkten und Schlaganfällen sowie zu Nierenversagen, Netzhautveränderungen und wahrscheinlich auch zu Demenz führen. Bekannt ist, dass allein die Hälfte aller Herzinfarkte und Schlaganfälle vermeidbar wäre, wenn Bluthochdruck rechtzeitig erkannt und behandelt würde.

Eine medikamentöse Blutdrucksenkung ist bei Werten ab 140/90 mm Hg erforderlich, aber schon ab einem Blutdruck von 130/80 mm Hg steigt das Risiko für Folgeerkrankungen. Menschen mit hochnormalen Blutdruckwerten (130-139/85-89 mm Hg) werden daher Lebensstilmaßnahmen empfohlen, um den Blutdruck auf natürliche Weise zu senken. „Oft können allein dadurch normale Blutdruckwerte erreicht werden – und zwar ganz ohne Nebenwirkungen“, erklärt Prof. Dr. Bernhard K. Krämer, Mannheim, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga e.V. DHL® | Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention. „Es lohnt sich also, dranzubleiben und seine Vorsätze umzusetzen. Mit den folgenden drei Maßnahmen kann jeder seinen Blutdruck senken und damit für den Erhalt der eigenen Gesundheit bis ins hohe Alter sorgen.“

Übergewichtige Menschen sollten abnehmen!
Ein Hauptrisikofaktor für Bluthochdruck ist Übergewicht, eine wichtige Maßnahme, um hohe Blutdruckwerte zu korrigieren, ist daher abzunehmen. Der Hausarzt hilft und berät dabei, als besonders erfolgreich haben sich Gruppenprogramme erwiesen. Wie auch immer eine Gewichtsreduktion erreicht wird: Jedes Pfund, das schmilzt, nimmt Druck aus den Gefäßen!

Unbedingt in Bewegung bleiben!
Nicht nur das Körpergewicht ist ausschlaggebend für das Bluthochdruckrisiko, sondern auch das Verhältnis von Muskel- zu Fettmasse. Selbst dünne Menschen, die untrainiert und unsportlich sind, haben ein erhöhtes Bluthochdruck-Risiko. Mediziner sprechen vom „TOFI“-Phänotypen (TOFI für „thin ouside, fat inside“, also außen schlank und innen fett) oder von metabolischer Fettleibigkeit bei Normalgewicht [1]. „Ob dick oder dünn: Sport ist eine wichtige Maßnahme, um Bluthochdruck zu vermeiden und zu behandeln“, erklärt Prof. Dr. med. Burkhard Weisser, Direktor des Instituts für Sportwissenschaft an der Universität Kiel und Mitglied des Vorstands der Deutschen Hochdruckliga.

Gesund essen!
Auch eine gesunde, ausgewogene Kost ist wichtig, um Bluthochdruck vorzubeugen. Doch was versteht man eigentlich darunter? Die Deutsche Hypertonie Akademie steckt gesunde Ernährung mit diesen „10 Geboten“ ab:

1. Wenig gesättigte Fettsäuren (sind in Fleisch- und Milchprodukten enthalten) essen: Sie sollten maximal 10% der Gesamtenergiezufuhr ausmachen und daher so oft wie möglich durch mehrfach ungesättigte Fettsäuren, besonders Omega-3-Fettsäuren, enthalten in Fisch, pflanzlichen Ölen, Nüssen, ersetzt werden.
2.Trans-Fettsäuren auf ein Minimum beschränken – sie entstehen beim Braten und bei der industriellen Fetthärtung und erhöhen das Gesamtcholesterin.
3. Kochsalz auf 5-6 g pro Tag beschränken.
4. Viele Ballaststoffe zu sich nehmen (30-45 g, vorzugsweise Vollkornprodukte).
5. Zwei Portionen Obst am Tag essen.
6. Drei Portionen Gemüse am Tag essen .
7. Ein bis zwei Portionen Fisch pro Woche essen.
8. 30 Gramm ungesalzene Nüsse pro Tag essen.
9. Alkoholkonsum stark begrenzen (Frauen: 10 Gramm, entspricht ca. einem achtel Liter Wein; Männer: 20 Gramm, entspricht ca. einem viertel Liter Wein).
10.Gesüßte Softdrinks nach Möglichkeit ganz vermeiden [2].

Literatur
[1] Ding C, Chan Z, Magkos F. Lean, but not healthy: the 'metabolically obese, normal-weight' phenotype. Curr Opin Clin Nutr Metab Care. 2016 Nov;19(6):408-417.
[2] Nach European Association of Preventive Cardiology (EAPC)

Kontakt/Pressestelle
Dr. Bettina Albers
albers@albersconcept.de
Telefon: 03643/ 776423
Mobile: 0174/ 2165629

Weitere Informationen: http://www.hochdruckliga.de

Quelle: Pressemitteilung vom 11.01.2019
Dr. Bettina Albers Pressestelle Deutsche Hochdruckliga
Deutsche Hochdruckliga