Gefährliche Medikamente für Ältere - Liste informiert

Allgemeine Informationen zu allen relevanten Themen einschließlich interessante Nachrichten aus dem weiten Gebiet der Medizin und Heilkunde (z.B. Studien- und Forschungsergebnisse)

Moderator: WernerSchell

WernerSchell
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Konkrete Verbesserungen in der Pflege gefordert

Beitrag von WernerSchell » 05.03.2012, 07:16

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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.


Pflegeheime: Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk fordert konkrete Verbesserungen in der pflegerischen Versorgung der HeimbewohnerInnen

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat mit Datum vom 05.03.2012 ein Schreiben an die stationären Pflegeeinrichtungen (Pflegeheime) im Rhein-Kreis Neuss gefertigt und darin Verbesserungsmöglichkeiten in der pflegerischen und sonstigen Versorgung angesprochen. Eine pdf-Datei mit dem Brieftext steht auf Anfrage zur Verfügung. Es geht vornehmlich um folgende Themen:

• ärztliche Versorgung in den Heimen (mit Vermeidung von unnötigen Krankenhauseinweisungen),
• medikamentöse Versorgung der älteren und pflegebedürftigen Menschen,
• freiheitseinschränkende Maßnahmen (einschließlich Psychopharmaka zur Ruhigstellung) und
• Fort- und Weiterbildung der Krankenpflegekräfte zum Thema Demenz (offensichtlich gibt es Defizite).

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk würde es sehr begrüßen, wenn wir bei der Umsetzung der hiesigen Anregungen eine breite Unterstützung erfahren könnten. Es ist dabei auch daran gedacht, die Themen beim nächsten Pflegetreff am 15.05.2012 anzusprechen – siehe dazu die aktuellen Hinweise unter
viewtopic.php?t=16058
Bei diesem Treff wird zusätzlich das Thema „Entbürokratisierung in der Pflege“ anstehen. Wir wollen uns dann – hoffentlich mit zahlreichen engagierten Gästen – auch für eine Pflegereform einsetzen (demonstrieren), die diesen Namen verdient.

Es ist im Übrigen vorgesehen, die den Neusser Pflegeeinrichtungen unterbreiteten Vorschläge demnächst auch bundesweit bekannt zu machen. Möglicherweise wird es sich als sinnvoll ergeben, die Themen bei einem Pflegetreff Ende Oktober / Anfang November 2012 nochmals vertiefend zu erörtern und auch darzustellen, was erreicht worden ist.

Werner Schell
Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk

Die vorstehende Pressemitteilung ist zur Veröffentlichung frei
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 032012.pdf

PS. Zu unserer Kritik an der geplanten Förderung von Wohngemeinschaften finden Sie eine aktuelle Texteinstellung unter folgender Adresse:
viewtopic.php?t=17041

+++
Diskussionen zum Thema möglich u.a. unter:
viewtopic.php?t=16756&highlight=fixierung
viewtopic.php?t=5281&highlight=fixierung
viewtopic.php?t=16457&highlight=fixierung
viewtopic.php?t=17041
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Herbert Kunst
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Pflege - konstruktiv für Verbesserungen werben !

Beitrag von Herbert Kunst » 10.03.2012, 08:41

WernerSchell hat geschrieben: Pflegeheime: Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk fordert konkrete Verbesserungen in der pflegerischen Versorgung der HeimbewohnerInnen
Themen:
• ärztliche Versorgung in den Heimen (mit Vermeidung von unnötigen Krankenhauseinweisungen),
• medikamentöse Versorgung der älteren und pflegebedürftigen Menschen,
• freiheitseinschränkende Maßnahmen (einschließlich Psychopharmaka zur Ruhigstellung) und
• Fort- und Weiterbildung der Krankenpflegekräfte zum Thema Demenz (offensichtlich gibt es Defizite).
Das am 05.03.2012 an die Neusser Heime gerichtete Rundschreiben finde ich gut und bin - sicherlich mit anderen - sehr gespannt, wie die Einrichtungen reagieren werden. Möglicherweise sind die meisten Heime der Meinung, es sei doch alles in Ordnung. Aber das ist natürlich weit gefehlt. Tatsächlich gibt es zahlreiche Mängel, die immer wieder diskutiert werden und gelöst gehören. Die angesprochenen vier Themen, man könnte die Liste weiterführen, müssen erörtert werden, sie gehören auf die Tagesordnung, ggf. auch bei den kommunalen Gremien. Denn wenn es nicht gelingt, in der jetzt angestoßenen Art und Weise einiges zum Besseren zu wenden, muss politischer Druck folgen.
Ich konnte leider nicht feststellen, dass die örtlichen Medien das Thema aufgegriffen hätten. Anscheinend ist ihnen das Rundschreiben zu sachlich und konstruktiv. Bekanntlich sind aber Medien nur an der Skandalberichterstattung interessiert, und dazu leistet Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk dankenswerterweise keinen Beitrag. Probleme benennen ja - aber mit konstruktiven Ansätzen. Dass finde ich richtig und unterstütze dies sehr.
Zum Thema Medien siehe auch unter
viewtopic.php?t=11227&highlight=medien

Herbert Kunst
Für menschenwürdige Pflege sind wir alle verantwortlich! - Dazu finde ich immer wieder gute Informationen unter http://www.wernerschell.de

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Gefährlicher Blutdrucksenker

Beitrag von Presse » 25.03.2012, 06:35

aerzteblatt.de
Ausgabe 12 vom 23.03.2012


Gefährlicher Blutdrucksenker

Köln – Obwohl Nifedipin das Risiko für Herzinfarkte und die Sterblichkeit erhöht, verordnen Ärzte älteren Patienten noch immer den nichtretardierten Blutdrucksenker. Die Kölner Forschergruppe um Ingrid Schubert veröffentlicht die Ergebnisse ihrer Untersuchung im aktuellen Heft des Deutschen Ärzteblatts (Dtsch Arztebl Int 2012; 109[12]: 215–9. Schnell freisetzendes Nifedipin wird in der PRISCUS-Liste aus dem Jahre 2010 als potenziell gefährlicher Arzneistoff aufgeführt. Frühere Studien belegten im Vergleich zu anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln eine erhöhte Sterblichkeit und ein erhöhtes Herzinfarktrisiko für die Patienten. Ingrid Schubert und ihre Kollegen untersuchten, wie häufig der Kalziumantagonist unter Alltagsbedingungen verordnet wird. Hierfür analysierten sie Daten von 260.672 Versicherten und konnten erstmals zeigen, dass Ärzte älteren Patienten schnell freisetzendes Nifedipin nach wie vor verordnen. Immerhin erhielten im Jahr 2009 in der für unerwünschte Arzneimittelwirkungen besonders gefährdeten Gruppe von älteren Patienten noch etwa 1 % das Präparat und waren somit den höheren Risiken ausgesetzt.

» Artikel im Volltext
http://www.aerzteblatt.de/callback/lett ... m&id=44316

Quelle: Pressemitteilung vom 23.03.2012 © Deutscher Ärzte-Verlag GmbH

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Ungeeignete Medikamente für Senioren

Beitrag von Presse » 28.03.2012, 07:08

Jeder vierte Senior bekam 2011 potenziell ungeeignete Medikamente - Techniker Krankenkasse unterstützt Ärzte mit neuem Service
viewtopic.php?p=65298#65298

Hamburg (ots) - Jeder vierte Versicherte der Techniker Krankenkasse (TK) über 65 Jahre hat im Jahr 2011 mindestens ein Medikament verordnet bekommen, das insbesondere bei älteren Patienten
Neben- oder Wechselwirkungen verursachen kann. Insgesamt haben rund 261.000 Betroffene knapp 762.000 Medikamenten-Packungen verschrieben bekommen, die einen möglicherweise ungeeigneten Wirkstoff beinhalten. Statistisch betrachtet bekam somit jeder von ihnen pro Kopf drei Packungen mit Wirkstoffen verordnet, die auf der sogenannten Priscus-Liste stehen.

Die Priscus-Liste enthält 83 Arzneimittelwirkstoffe, die für Senioren eingeschränkt zu empfehlen sind. Ärzte sollten diese Medikamente deshalb nur nach einer genauen Nutzen-Risiko-Bewertung verordnen, denn ältere Menschen können unter Umständen empfindlicher auf diese Arzneimittel reagieren und dadurch häufiger an unerwünschten Arzneimittelwirkungen leiden. Wissenschaftler haben die Wirkstoff-Übersicht im Auftrag des Bundesforschungsministeriums erstellt. Professor Dr. Petra Thürmann, Direktorin des Philipp-Klee-Instituts für klinische Pharmakologie am HELIOS Klinikum Wuppertal, hat maßgeblich an dem Projekt mitgewirkt. Sie erklärt dazu: "Ziel der Priscus-Liste ist es, die Arzneimitteltherapie von älteren Patienten sicherer zu machen. Wir möchten informieren, nicht verunsichern. Patienten, die ein entsprechendes Medikament einnehmen, sollten es daher auf keinen Fall eigenmächtig absetzen. Stattdessen sollten sie die weitere Therapie mit ihrem behandelnden Arzt besprechen."

Aus diesem Grund erweitert die TK ihren Arzneimittelreport (AMR) für niedergelassene Ärzte ab sofort um Informationen zur Priscus-Liste. Der AMR enthält eine Übersicht, die dem Arzt zeigt, welche Medikamente er den TK-Versicherten im zurückliegenden Quartal verordnet hat. Wenn der Arzt einem Patienten über 65 Jahre ein Priscus-Medikament verschrieben hat, bekommt er künftig einen entsprechenden Hinweis angezeigt. "Mit dem neuen Service möchten wir die Ärzte in ihrem Praxisalltag unterstützen, um mit ihnen gemeinsam eine qualitativ hochwertige Arzneimitteltherapie zu gewährleisten", erläutert Tim Steimle, Apotheker und Fachbereichsleiter "Arzneimittel" bei der TK. "Der Arzneimittelreport beschreibt die potenziellen Risiken der 83 Wirkstoffe, um die Mediziner für dieses Thema zu sensibilisieren", so Steimle weiter.

Neben Ärzten stellt die TK auch ihren Versicherten Informationen zur Priscus-Liste zur Verfügung. Bereits seit einem Jahr sind Hinweise zu der Wirkstoffliste in der TK-Versicherteninformation Arzneimittel (TK-ViA) integriert. Ähnlich wie bei einem Kontoauszug listet die TK-ViA sämtliche zu Lasten der TK verordnete Medikamente des vergangenen Quartals auf. Hat ein Versicherter, der 65 Jahre oder älter ist, ein Priscus-Medikament verordnet bekommen, wird dies im Arzneimittel-Kontoauszug hervorgehoben. "Die Patienten können mit dieser Information auf ihren Arzt zugehen und mit ihm mögliche Alternativen besprechen", erklärt der Arzneimittelexperte Steimle.

Mehr Informationen zum TK-AMR sowie zur TK-ViA sind im Internet unter http://www.tk.de, Webcodes 152302 beziehungsweise 095542 zu finden. Die aktuelle "Priscus-Liste" ist unter http://www.priscus.net online abrufbar.

Quelle: Pressemitteilung vom 26.03.2012
TK Techniker Krankenkasse
Pressekontakt: Nicole Ramcke, TK-Pressestelle
Tel. 040-6909-3431
E-Mail: nicole.ramcke@tk.de
+++

Siehe auch Forum unter:
viewtopic.php?t=17044
viewtopic.php?t=14576&highlight=medikation
viewtopic.php?t=16653&highlight=medikation
viewtopic.php?t=17109&highlight=medikation
viewtopic.php?t=17117&highlight=medikation
viewtopic.php?t=17108&highlight=medikation
viewtopic.php?t=15675&highlight=medikation
viewtopic.php?t=16457&highlight=medikation
viewtopic.php?t=3387&highlight=medikation

Weitere Beiträge können im Forum mit "Suchen" und Eingabe von "Medikation" aufgefunden werden!

Gaby Modig
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Sozialforscher: 240.000 Demenzkranke werden ruhiggestellt

Beitrag von Gaby Modig » 01.04.2012, 06:51

Sozialforscher: 240.000 Demenzkranke werden ruhiggestellt

Ich begrüße es sehr, dass Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk in einem Anschreiben an die Heime im Rhein-Kreis Neuss deutliche Verbesserungen für pflegebedürftige Menschen, vor allem auch bei der Medikation, eingefordert hat. Man darf gespannt sein, ob und wie die diesbezüglichen Aktivitäten aufgegriffen werden:

Konkrete Verbesserungen in der Pflege gefordert
viewtopic.php?t=17044

Die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post brachte am 26.03.2012 genau zu dem Anliegen von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk einen Kurzbericht, dessen Titel vielsagend wie folgt lautete:

"Sozialforscher: 240.000 Demenzkranke werden ruhiggestellt"

Aus dem Bericht ergibt sich, dass nach Berechnungen der Universität Bremen rd. 1/4 Millionen Demenkranke inn Deutschland mit Psychopharmaka ruhiggestellt werden, um Geld und Personal zu sparen. "In diesen Fällen werden die Medikamente nicht verschrieben, um die Leiden der Patienten zu lindern, sondern um Personal einzupsaren und smit Heimbetreibern höhere Gewinne zu bescheren". So die Aussage des Sozialforschers Gerd Glaeske gegenüber der "Welt am Sonntag". Offensichtlich haben sich nun einige Verbände zu Wort gemeldet, und mehr Geld für die Absicherung von Demenzkranken gefordert.

Der medizinisch nicht begründbare Einsatz von Psychopharma, so, wie in Glaeske beschreibt, geht letztlich auf die miesen Pflege-Rahmenbedingungen zurück. Und insoweit ist der Gesetzgeber gefordert. Die nach den Stellenschlüsseln geforderten Personalstellen sind nach den Berichten der Heimaufsichten nahezu immer besetzt. Insoweit gibt es keine Lücken. Nein, die Stellenschlüssel reichen nicht und da liegt der "Hase im Pfeffer". Das wird leider bei allen kritischen Statements vergessen.

Ich denke, dass schnellstens gehandelt werden muss. Die jetzt geplante Neuausrichtung der Pflegeversicherung bringt insoweit nichts:

Neuausrichtung der Pflegeversicherung - Kabinettbeschluss
viewtopic.php?t=17124

Das muss mit größtem Bedauern gesagt werden. Und kaum jemand regt sich auf. Auch die Kanzlerin hat das sog. Pflege-Reformpaket von Herrn Bahr durchgewunken. Ist das Unwissenheit oder Ignoranz gegenüber den pflegebedürftigen Menschen?

Gaby Modig
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

WernerSchell
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Medikamentengabe bei pflegebedürftigen Menschen - oft zuviel

Beitrag von WernerSchell » 23.04.2012, 06:51

Text aus Forum
viewtopic.php?t=17044

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".


Ein Zwischenruf!

Medikamentengabe bei pflegebedürftigen Menschen - oft zuviel und falsch

Zur Medikation bei pflegebedürftigen - meist älteren - Menschen gibt es in jüngster Zeit besorgniserrgende Studien und Bericht. Hinsichtlich der Fehlentwicklung bei der Medikation gibt es offensichtlich keine Erkenntnis-, sondern allenfalls Durchsetzungsprobleme. Und insoweit fehlt es oft am guten Willen der infrage kommenden Personen bzw. Institutionen. Dies geht alles zu Lasten der pflegebedürftigen Menschen und wird auf dem Rücken der Pflegekräfte und der Angehörigen ausgetragen.
Wir haben in den Neusser Pflegetreffs viewtopic.php?t=11655 wiederholt auch die Medikation angesprochen und haben überwiegend "taube Ohren" angetroffen. Nun hat Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk nach Kontaktaufnahme mit dem MDS eine modellhafte Initiative gestartet, um die ärztliche Versorgung mit der dazu gehörigen Medikation (einschließlich der freiheitseinschränkenden Maßnahmen - z.B. durch Psychopharmaka) auf den Prüfstand zu stellen. Es wurde, nachdem vor einigen Wochen die hiesige Pflegekonferenz kurz darüber beraten hat, beantragt, am 23.05.2012 die Gesundheitskonferenz mit der Angelegenheit zu befassen und dann - modellhaft - Maßnahmen zu ergreifen, die vielfach angesprochenen Probleme auflösen helfen. Sie finden dazu zahlreiche Beiträge im hiesigen Forum, z.B.:
Konkrete Verbesserungen in der Pflege gefordert viewtopic.php?t=17044
Medikamentöse Versorgung alter Menschen in Heimen viewtopic.php?t=16457
In den stationären Pflegeeinrichtungen werden wir die vielfach beklagten Pflegemängel nicht minimieren können, wenn es nicht endlich gelingt, mehr Personal auf den Weg zu bringen. Leider wird dieses Thema - wahrscheinlich aus Kostenerwägungen - ignoriert. Dennoch: Wir haben in den Heimen einen chronischen Pflegekräftemängel (und damit meine ich noch nicht einmal den vielfach beschriebenen und verstärkt auf uns zukommenden Fachkräftemangel), weil die Stellenschlüssel unzureichend sind. Man kann davon ausgehen, dass die Stellenschlüssel den wirklichen Bedarf in der Pflege nur zu rd. 70% abdecken. Dazu habe ich u.a. in zahlreichen Stellungnahmen, auch gegenüber dem BMG und den Abgeordneten des Bundestages, nähere Ausführungen gemacht. In meinem Buch "100 Fragen zum Umgang mit Mängeln in Pflegeeinrichtungen" habe ich das alles ebenfalls deutlich angesprochen: viewtopic.php?t=15822
Siehe auch unter viewtopic.php?t=16644

Werner Schell - Dozent für Pflegerecht
http://www.wernerschell.de - Pflegerecht und Gesundheitswesen -
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de - Menschenwürdige Pflege - jetzt und überall -
Infos auch bei http://www.facebook.com/

Aktuelle Hinweise
Pflegetreff am 15.05.2012, 18.00 - 20.00 Uhr, Kontakt Neuss-Erfttal - Pflegereform und Entbürokratisierung in der Pflege ... (weitere Infos folgen) … viewtopic.php?t=16058
Buchtipp! >>> Schell, Werner: "100 Fragen zum Umgang mit Mängeln in Pflegeeinrichtungen" viewtopic.php?t=15822
Pflegemängel – schnelle Hilfe für den Notfall viewtopic.php?t=15828

Siehe auch den TV-Tipp für den 23.04.2012
Mediziner warnen: Krank durch zu viele Vitaminpillen
Sendetermin: Montag, 23. April, 21.00 Uhr, NDR Fernsehen
viewtopic.php?t=17243
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Qualität der Arzneimittelversorgung bei älteren Menschen

Beitrag von WernerSchell » 01.07.2012, 06:56

Siehe auch
BARMER GEK Arzneimittelreport 2012
viewtopic.php?t=17498
Der Arzneimittelreport 2012 befasst sich auf den Seiten 18 - 22 (Qualität der Arzneimittelversorgung) auch mit besonderen Problemen
bei der Medikation älterer Menschen und geht näher auf die Priscus-Liste ein.
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Arzneimittel - Riskantes Unwissen bei älteren Menschen

Beitrag von Presse » 03.01.2013, 09:56

Riskantes Unwissen / Ältere Menschen sollten sich mehr mit den Wechselwirkungen ihrer Arzneien befassen

Baierbrunn (ots) - Je mehr Arzneien ein Patient einnimmt, desto größer ist die Gefahr, von Nebenwirkungen. Doch das ist etwa 40 Prozent der über 65-Jährigen nicht bewusst, berichtet das Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber" unter Berufung auf Daten des Wissenschaftlichen Instituts der AOK. Auch dass Senioren generell anfälliger für Nebenwirkungen sind, war den meisten neu. Wer unerwünschte Wirkungen seiner Medikamente vermutet, sollte dies mit seinem Arzt besprechen oder sich in der Apotheke beraten lassen.

Dieser Beitrag ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.

Das Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber" 1/2013 liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

Quelle: Pressemitteilung vom 03.01.2013 Wort und Bild - Senioren Ratgeber
Pressekontakt: Ruth Pirhalla
Tel. 089 / 744 33 123
Fax 089 / 744 33 459
E-Mail: pirhalla@wortundbildverlag.de
http://www.wortundbildverlag.de
http://www.senioren-ratgeber.de

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Arzneimittelvielfalt: Im Alter unverzichtbar

Beitrag von Presse » 10.01.2013, 07:34

Arzneimittelvielfalt: Im Alter unverzichtbar
Ähnlich wie bei Kindern gilt im Alter im Hinblick auf die Arzneimitteltherapie die Regel: Alte Menschen sind anders.
Optimal behandeln können Ärzte nur, wenn sie ein breites Spektrum an Therapieoptionen zur Verfügung haben.
mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=829 ... tes&n=2453

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Mehr Therapiesicherheit bei älteren Patienten

Beitrag von WernerSchell » 17.01.2013, 07:43

Mitteilung der AOK:
http://www.aok-gesundheitspartner.de/bu ... index.html

Mehr Therapiesicherheit bei älteren Patienten

Ältere Menschen bekommen besonders viele Medikamente verschrieben. Laut Versorgungs-Report erhalten 42 Prozent der Patienten über 65 Jahre fünf oder mehr verschiedene rezeptpflichtige Arzneimittel pro Quartal. Weil aber die Funktionsfähigkeit von Leber und Niere im Alter abnimmt, werden die chemischen Stoffe langsamer abgebaut. Als Folge davon reagieren Senioren empfindlicher und sind anfälliger für unerwünschte Arzneimittelwirkungen.

Um Ärzte dabei zu unterstützen, die Therapiesicherheit für ihre älteren und multimorbiden Patienten zu erhöhen, hat eine von Professor Petra Thürmann (Universität Witten-Herdecke) geleitete Forschergruppe aus 27 Experten verschiedener Fachrichtungen unter strikten methodischen Vorgaben Arzneimittel identifiziert, die für Menschen ab 65 Jahren als potenziell ungeeignet einzustufen sind. Das Ergebnis ist eine Liste von 83 Wirkstoffen, die bei Senioren nicht oder nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden sollten. Die im Spätsommer 2010 veröffentlichte Aufstellung erhielt die Bezeichnung Priscus-Liste und wurde in der Fachöffentlichkeit mit großer Aufmerksamkeit aufgenommen.

Die AOK stellt die Priscus-Liste für Ärzte kompakt auf zwei DIN-A4-Seiten aufbereitet kostenfrei zum Herunterladen bereit.
Priscus-Liste für den Schreibtisch: Die 83 Wirkstoffe im Überblick! >>> http://www.aok-gesundheitspartner.de/im ... te_gpp.pdf

Priscus-Liste bietet Ärzten verlässliche Entscheidungshilfe

Für die Priscus-Liste haben die Forscher nach internationalen Literaturrecherchen und Sondierung des deutschen Marktes Arzneistoffe ausgewählt, die erstens relativ häufig verordnet werden und zweitens ein mögliches Risikopotential für ältere Menschen bergen. Das sind beispielsweise Medikamente, die das Sturzrisiko erhöhen oder die Wahrnehmung beeinträchtigen können. Die Wissenschaftler haben sich aber nicht nur auf eine einfache Aufzählung von Wirkstoffnamen beschränkt. Sie hatten auch die Anwendbarkeit in der ärztlichen Praxis im Blick. So enthält die Liste Hinweise auf Begleiterkrankungen, die die Gefahr beim Einsatz eines Wirkstoffs besonders erhöhen. Zu jeder der aufgeführten Substanzen werden darüber hinaus Therapiealternativen genannt, wobei auch nichtmedikamentöse Optionen berücksichtigt werden. Schließlich benennt sie konkrete Maßnahmen, die es dem Arzt ermöglichen, das Risiko zu begrenzen, wenn sich die Anwendung eines Arzneimittels im konkreten Einzelfall doch einmal nicht vermeiden lassen sollte. Hierzu gehören beispielsweise regelmäßige Kontrollen der Leber- oder der Nierenfunktion oder Beschränkungen der Dosierung oder der Therapiedauer.

Im Interview mit der Ärzte Zeitung erklärt Prof. Thürmann, wie sich die Priscus-Liste in der Praxis anwenden lässt und wo die Grenzen von Priscus liegen. >>>
http://www.aok-gesundheitspartner.de/bu ... 08076.html

Die komplette Priscus-Liste und weitere Informationen zum Projekt sind unter http://www.priscus.net zu finden.

Darüber hinaus informiert eine aktuelle Pressemitteilung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zum Thema Arzneimitteltherapie im Alter.
Arzneimitteltherapie im Alter: Ältere Frauen erhalten besonders häufig ungeeignete Arzneimittel
Pressemittelung des WIdO mit anschaulichen Grafiken zum Herunterladen
http://www.aok-gesundheitspartner.de/im ... riscus.pdf

Siehe auch unter:
viewtopic.php?t=18357&highlight=priscusliste
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Millionenfach falscher Medikamenten-Mix

Beitrag von WernerSchell » 28.01.2013, 10:45

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".
Pro Pflege - Selbsthilfetzwerk ist Unterstützer der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen".
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk tritt für wirksame Patientenrechte und deren Durchsetzung ein.


28.01.2013

An die
Rheinische Post / Neuss-Grevenbroicher Zeitung


Sehr geehrte Damen und Herren,

Sie berichten heute u.a. zu folgendem Thema:
Kombinationen können gefährlich sein: Ärzte verschreiben millionenfach falschen Medikamenten-Mix
VON EVA QUADBECK - zuletzt aktualisiert: 28.01.2013 - 07:09
Berlin (RP). Bei jeder sechsten Arzneimittelverordnung besteht laut einer AOK-Studie das Risiko unerwünschter Wechselwirkungen mit anderen Mitteln, die der Patient einnimmt. Vor allem Senioren sind gefährdet.
… Quelle: http://www.rp-online.de/gesundheit/medi ... -1.3150822

Sie haben aktuelle Hinweise der AOK aufgegriffen und die Problematik der Arzneimitteltherapie, vor allem bei älteren Menschen, verdeutlicht. Das ist gut so! - Dabei bleibt aber zu bemerken, dass die Krankenkassen spät auf die anstehenden Sicherheitsmängel reagieren.

Von hier werden seit Jahren die Arzneimittelrisiken bei älteren Menschen beschrieben und Folgerungen eingefordert werden, vor allem für die HeimbewohnerInnen. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk konnte erreichen, dass der Rhein-Kreis Neuss durch Beschluss der Gesundheitskonferenz einen Arbeitskreis "Arzneimittelversorgung älterer Menschen im Rhein-Kreis Neuss" eingerichtet hat. Die Arbeit im Arbeitskreis wurde am 05.12.2012 unter Leitung der Amtsapothekerin aufgenommen.

Bereits mehrfach haben wir hier in Pflegetreffs (2010 und 2011) über das Thema informiert. Zuletzt haben wir in aller Deutlichkeit am 14.11.2012 auf die Handlungserfordernisse aufmerksam gemacht und hatten u.a. zu unserer Unterstützung die Mitverfasserin der auch von Ihnen zitierten Priscusliste, Frau Prof. Dr. Petra Thürmann, als Podiumsgast. Siehe dazu u.a. unter
viewtopic.php?t=17341&highlight=priscusliste
viewtopic.php?t=14576&highlight=priscusliste
viewtopic.php?t=18358&highlight=priscusliste
viewtopic.php?t=18204&highlight=priscusliste

Seit einiger Zeit bieten wir auch die für Laien geschriebene Broschüre "Medikamente im Alter: Welche Wirkstoffe sind ungeeignet" sowie die Kurzfassung der "Priscus-Liste für den Schreibtisch" in Informationsveranstaltungen zur kostenlosen Mitnahme an. Darüber haben wir die Rheinische Post bzw. NGZ mehrfach informiert und um entsprechende Ankündigungen gebeten. Hinweise dazu gab es aber nicht.

Wir wären in der Abarbeitung der Probleme sicherlich erheblich weiter, wenn die entsprechenden Hinweise von Ihnen zeitgerecht aufgegriffen worden wären. Aber leider wurde unverständlicherweise überwiegend komplett geblockt.

Es kann und darf darüber nachgedacht werden, ob ein solches redaktionelles Verhalten nicht änderungsbedürftig ist!

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell -
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Neue Leitlinie zur Medikation multimorbider Patienten

Beitrag von WernerSchell » 03.02.2013, 08:23

Das Deutsches Ärzteblatt machte in seiner Ausgabe vom 01.02.2013 auf eine interessante Leitlinie aufmerksam.
Sie hat offensichtlich im Zusammenhang mit den von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wiederholt angesprochenen
Medikationsproblemen bei älteren Menschen große Bedeutung.
Daher wird wie folgt auf diese Leitlinie aufmerksam gemacht:

Neue Leitlinie zur Medikation multimorbider Patienten
(Quelle: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 ... -Patienten )
Berlin – Die steigende Zahl multimorbider Patienten stellt an Hausärzte und Patienten hohe Anforderungen.
Denn Multimorbidität geht in der Regel mit Multimedikation und entsprechenden Risiken aufgrund von Wechselwirkungen oder Fehlanwendungen einher.
Eine neue Leitlinie soll Hausärzten nun Hilfestellung bei der Verordnungsentscheidung geben. ….
Die neue Leitlinie steht in der Arztbibliothek des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) zum Download bereit. > http://www.aezq.de/

zum Thema:
Leitlinie Multimedikation bei Erwachsenen und geriatrischen Patienten"
> http://www.arztbibliothek.de/mdb/downlo ... d-lang.pdf
ÄZQ-Tätigkeitsbericht 2012
> http://www.aezq.de/mdb/edocs/pdf/taetig ... e/tb12.pdf

Hausärztliche Leitlinie Multimedikation
> http://www.pmvforschungsgruppe.de/pdf/0 ... ion_ll.pdf
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Geriatrie - Hausarzt-Lotse dringend gesucht

Beitrag von WernerSchell » 04.02.2013, 08:03

Aus Forum:
viewtopic.php?t=18474

Ärzte Zeitung, 04.02.2013
Geriatrie - Hausarzt-Lotse dringend gesucht
Bei der Versorgung älterer Patienten ist ein Umbruch dringend nötig, mahnt nicht nur Hausarzt-Chef Ulrich Weigeldt.
Doch wer koordiniert künftig die Versorgung - der Hausarzt oder ein neues Institut?
Von Angela Mißlbeck
BERLIN. Eine "organisierte Verantwortungslosigkeit" beobachtet der Chef des Deutschen Hausärzteverbands (DÄHV)
Ulrich Weigeldt bei der Versorgung älterer Menschen im deutschen Gesundheitswesen. ….
Problem: Trennung von Pflege und Gesundheit
"Es ist problematisch, wenn die Behandlung älterer Menschen ausschließlich bei Fachärzten erfolgt",
sagte er mit Blick auf Polymedikation und Arzneimittelwechselwirkungen.
…. (weiter lesen unter) ...
http://www.aerztezeitung.de/praxis_wirt ... c3%bchrung

Siehe auch unter
Hausarzt hat den Überblick - mit Überweisung zum Facharzt
viewtopic.php?t=18410&highlight=hausarzt
G-BA reformiert ambulante ärztliche Bedarfsplanung
viewtopic.php?t=18266&highlight=hausarzt
Hausarzt auf dem Land ... Bedingungen verbessern
viewtopic.php?t=15653&highlight=hausarzt
Gefährliche Medikamente für Ältere - Liste informiert
viewtopic.php?t=14576&highlight=hausarzt
Wenn fünf Pillen und mehr normal sind
viewtopic.php?t=17490&highlight=hausarzt
Mehrfachmedikation bei älteren Patientinnen und Patienten
viewtopic.php?t=17985&highlight=hausarzt
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Presse
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Pflegeheime - Fördern Schlafmittel Stürze?

Beitrag von Presse » 13.03.2013, 07:24

Ärzte Zeitung, 13.03.2013

In Pflegeheimen: Fördern Schlafmittel Stürze?
Bewohner im Pflegeheim haben vor einer Hüftfraktur im Schnitt häufiger Schlafmittel genommen als an anderen Tagen.
Dies nährt den Verdacht, dass solche Arzneien Stürze begünstigen.
mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=835 ... ten&n=2584

Kommentar zu Stürzen in Pflegeheimen: Zeit für bessere Studien
Fall-Kontroll-Studien sind eine prima Sache - zumindest für den, der sie macht. Schnell mal ein paar Leute befragen,
ein paar Daten aus Krankenakten zusammenschustern, und fertig ist die Publikation.
mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=835 ... ten&n=2584

WernerSchell
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Arzneimittelsicherheit bei älteren Menschen gewährleisten

Beitrag von WernerSchell » 21.06.2013, 16:59

Arzneimittelsicherheit bei älteren Menschen gewährleisten

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist seit jahren bemüht, die Arzneimittelversorgung in der Region und bundesweit zu hinterfragen und Verbesserungen einzufordern.

Dazu gibt es zahlreiche Beiträge unter:
Mehr Therapiesicherheit bei älteren Patienten
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... eilung.php
Gefährliche Medikamente für Ältere - Liste informiert
viewtopic.php?t=14576&highlight=priscus
Medikamentöse Versorgung alter Menschen in Heimen
viewtopic.php?t=16457&highlight=priscus

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Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".
Pro Pflege - Selbsthilfetzwerk ist Unterstützer der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen".
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk tritt für wirksame Patientenrechte und deren Durchsetzung ein.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist Mitgründer und Mitglied bei "Runder Tisch Demenz" (Neuss).


Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat bereits wiederholt in Pflegetreffs die medizinische Versorgung bzw. Medikation bei älteren Menschen (v.a. in den stationären Pflegeeinrichtungen) hinterfragt und Maßnahmen zur Sicherstellung einer sicheren Arzneimittelversorgung eingefordert. U.a. hat die Gesundheitskonferenz des Rhein-Kreises Neuss daraufhin vor Jahren einen Arbeitskreis eingerichtet, der sich allgemein mit der medizinischen Versorgung (z.B. hausärztliche Tätigkeit) befasste. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk konnte dann 2012 die Mitverfasserin der Priscus-Liste, Frau Prof. Thürmann, für eine Mitwirkung bei einem Pflegetreff gewinnen.
Es war so möglich durchzusetzen, dass 2012 seitens der Gesundheitskonferenz im Rhein-Kreis Neuss ein Arbeitskreis eingerichtet wurde, der nunmehr gezielt die Arzneimittelversorgung bei älteren Menschen durchleuchtet und Handlungskonzepte erörtert. Die Leitung dieses Arbeitskreises wurde der Amtsapothekerin übertragen.
Die Neusser Aktivitäten haben inzwischen dazu geführt, dass auch in Mönchengladbach unter der Federführung der Sozial-Holding die Medikationsproblematik angegangen wurde. Nun hat auch die Landes-Alzheimergesellschaft NRW das Thema angepackt und dazu am 14.06.2013 ein Symposium durchgeführt. Dabei gab es einige Referate, die noch einmal verdeutlichten, dass die Versorgungssituation mit Medikamenten dringend einiger Verbesserungen bedarf. Die seit Jahren von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk angesprochenen Probleme fanden Bestätigung.
Über die Düsseldorfer Veranstaltung berichtete am 21.06.2013 die Rheinische Post (NGZ) wie folgt:

Düsseldorf
"Für ältere Menschen höchstens fünf Arzneien"
VON DETLEV HÜWEL - zuletzt aktualisiert: 21.06.2013

Düsseldorf (RP). Alzheimer-Gesellschaft ruft Heime zu Kontrollen auf.
Alten und an Demenz erkrankten Menschen werden in den Senioren- und Pflegeheimen mitunter zu viele Medikamente verabreicht – mit zum Teil schlimmen Folgen, wie die Vorsitzende des Landesverbandes der Alzheimer-Gesellschaft NRW, Regina Schmidt-Zadel, betont. Manche Heimbewohner schluckten bis zu 15 verschiedene Medikamente, die sich dann teilweise in ihrer Wirkung aufheben, zum Teil zu unerwünschten "Nebeneffekten" führten. So könne die Einnahme von bestimmten Schlafmitteln die Entwicklung von Demenz fördern.
.... (weiter lesen unter) ....
http://nachrichten.rp-online.de/wissen/ ... -1.3484454

Natürlich ist es nicht richtig, die Arzneimittelversorgung auf fünf Medikamente zu begrenzen. Jeder Patient muss die Therapie bekommen, die medizinisch geboten ist. Aber bei der Verordnung von mehreren Medikamenten sollte über die Verträglichkeit bzw. die Wechsel- und Nebenwirkungen nachgedacht werden. Dieses Nachdenken sollte spätestens bei fünf Medikamenten beginnen!
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hält vorrangig die Ärzteschaft für verpflichtet, eine sichere Arzneimittelversorgung zu gewährleisten. Dazu sollten mit anderen Berufsgruppen, Apothekern und Pflegekräften, Kommunationsvereinbarungen geschlossen werden. Insoweit hat sich Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk an die zuständigen Kassenärztlichen Vereinigungen gewandt.

Werner Schell - http://www.wernerschell.de

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Quelle: viewtopic.php?p=74146#74146
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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