Vier von fünf Rückenoperationen sind unnötig

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Vier von fünf Rückenoperationen sind unnötig

Beitrag von Presse » 13.01.2010, 14:41

Vier von fünf Rückenoperationen sind unnötig: Vor dem Eingriff zweite Meinung einholen

230.000 Patienten legen sich in Deutschland jährlich wegen Rückenbeschwerden unters Messer - das entspricht der Einwohnerzahl einer Stadt wie Braunschweig. Doch bei vielen bleibt der erhoffte Erfolg nach der Operation aus. Im Gegenteil, oft klagen sie anschließend sogar über schlimmere Schmerzen. Daher hat die Techniker Krankenkasse (TK) zusammen mit der Managementgesellschaft Integrative Managed Care GmbH (IMC) und der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie (DGS) ein neues Angebot ins Leben gerufen: Wer unsicher ist, ob eine geplante Rückenoperation im persönlichen Fall sinnvoll ist, kann sich bei einem Experten-Team eine zweite Meinung einholen.

Studien haben ergeben, dass sich in vier von fünf Fällen eine Operation durch konservative Methoden wie Physiotherapie verhindern lässt. "Patienten sollten daher das Für und Wider eines Eingriffs sorgfältig abwägen", sagt Frank Herrmann, der das Projekt bei der TK betreut. Wenn eine Rückenoperation ansteht, können sich TK-Versicherte ab sofort eine professionelle zweite Meinung einholen. Mit der Krankenhausverordnung ihres behandelnden Arztes melden sie sich telefonisch unter der gebührenfreien Nummer 0800-285 00 85 oder in einer TK-Kundenberatung. Hier erfahren sie, welches der bundesweit 30 teilnehmenden Schmerzzentren in ihrer Nähe liegt. Einen Termin gibt es innerhalb von zwei Tagen. Im Schmerzzentrum untersuchen ein Schmerztherapeut, ein Physio- und ein Psychotherapeut gemeinsam den Patienten und erarbeiten gegebenenfalls einen alternativen Therapievorschlag. "Wichtig ist uns, dass die Experten der Schmerzklinik das Ergebnis im Anschluss auch noch einmal zusammen mit dem behandelnden Arzt besprechen", so Dr. Michael Überall, Vizepräsident der DGS, "so ist sichergestellt, dass der Patient die bestmögliche, individuell auf ihn abgestimmte Behandlung erhält."

Generell sollten Betroffene die gesundheitlichen Risiken einer Operation nicht unterschätzen. Schmerzmediziner Überall: "Der Eingriff kann Nerven und Gefäße schädigen oder es können Narben und Verwachsungen auftreten." Auch wer nicht TK-versichert und vor einem schweren Eingriff unsicher ist, hat das Recht auf freie Arztwahl und kann jederzeit einen zweiten Mediziner aufsuchen.

Damit erst gar keine Operation nötig wird, ist ein gesunder Lebensstil besonders wichtig. "Massagen, Bewegungstraining und Medikamente sind für viele Patienten eine gute Alternative", so Überall. Acht von zehn Betroffenen können ihre Rückenbeschwerden besiegen, indem sie sich mehr bewegen. Einfache Regeln wie "Treppe statt Aufzug", regelmäßige Spaziergänge oder Sporteinheiten helfen dabei. Zudem beugen gut trainierte Rücken- und Bauchmuskeln Bandscheiben-Vorfällen und anderen Rückenleiden vor.

Weitere Informationen zum TK-Angebot "Zweitmeinung bei Rückenoperation" sowie zu den beteiligten Schmerzzentren gibt es im Internet unter http://www.tk-online.de - einfach im Suchfeld den Webcode 7891 eingeben. Der TK-Gesundheitsservice ist unter 0800-285 00 85 jeweils montags bis donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags bis 16 Uhr gebührenfrei innerhalb Deutschlands zu erreichen.

Quelle: Pressmitteilung vom 13.01.2010
Pressekontakt: Techniker Krankenkasse
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Vier von fünf Rücken-Operationen überflüssig

Beitrag von Presse » 13.09.2011, 06:17

Vier von fünf Rücken-Operationen überflüssig

Brüssel – Unnötige medizinische Behandlungen seien europaweit ein dringliches Problem, dem entschieden begegnet werden müsse, betonte der Präsident des European Health Forum Gastein (EHFG) Günther Leiner bei einem Pressegespräch in Brüssel. „Es ist paradox, dass wir einerseits in Europa [mehr]
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/lette ... m&id=41941

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Rückenoperationen oft unnötig

Beitrag von Dieter Radke » 28.08.2012, 07:01

Guten Morgen,

ich beobachte seit geraumer Zeit die Aquisebemühungen einiger Krankenhäuser. Dabei fällt besonders ein Krankenhaus auf, das ständig mit Patientenforen wirbt, mit angeblich informativen Vorträgen, und dabei die Rückenbeschwerden der Menschen im Visier hat. Offensichtlich geht es bei solchen Veranstaltungen zwar auch um Informationen zum Thema, aber wohl vorrangig um die Gewinnung von "Kunden".
Wie an anderer Stelle bereits deutlich gemacht wurde, gibt es wohl in einigen (oder allen?) Krankenhäusern Vorgaben für den "Patientenumschlag". Es geht darum, die OP-Einheiten /Stationen gut auszulasten. Werden solche Erwartungen nicht erfüllt, kommt es dann offennsichtlich schnell zu Anwerbemaßnahmen, auch mittels Patientenforen. Inwieweit die niedergelassenen Ärzte bei der "Kundeneinwerbung" beteiligt werden, müsste untersucht werden. Dabei wäre auch zu hinterfragen, inwieweit z.B. Chefärzte an den Umsätzen beteiligt sind und daher ein persönliches Interesse an Steigerungsraten haben.
Das alles sind die Folgen der Ökonomisierung unseres Gesundheitswesens! Und das geht zum großen Teil auf die Kappe der Gesundheitspolitiker. Denn diese haben die Ökonimisierungsparalen ausgegeben.
Ich rate allen, hell wach zu sein und nicht auf jede erstbeste Aquisemaßnahmen reinzufallen. Wir haben bereits jetzt zuviele Operatione, vor allem zu viele Rückenoperationen.

MfG Dieter Radke

Siehe auch "Auf`s Kreuz gelegt"
viewtopic.php?t=13765
Menschenwürdige Pflege ohne Ausnahme! - Dafür müssen wir alle eintreten.

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Zweitmeinungsverfahren - unnötige OP vermeiden

Beitrag von Presse » 06.03.2013, 10:31

Pressemitteilung der BARMER GEK vom 6. März 2013

Zweitmeinungsverfahren soll unnötige Operationen bei Rückenschmerzpatienten vermeiden

Berlin - Patienten, die vor einer Rückenoperation stehen, bietet die BARMER GEK ab sofort bundesweit eine unabhängige ärztliche Zweitmeinung. Ermöglicht wird dies im Rahmen einer Integrierten Versorgung mit auf Rückenschmerzen spezialisierten regionalen Behandlernetzwerken. „Die Zahl der Operationen an der Wirbelsäule ist in den letzten Jahren dramatisch angestiegen, obwohl Experten seit Jahren auf die Risiken und den teilweise begrenzten Nutzen hinweisen“, so Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der BARMER GEK. „Wir verzeichnen in nur sechs Jahren einen Anstieg der Zahl der Wirbelsäulen-OP um rund 75 Prozent. Durch eine differenzierte Indikationsstellung und geeignete konservative Behandlungsalternativen ließe sich ein erheblicher Teil der geplanten Eingriffe verhindern und mehr Nachhaltigkeit in der Behandlung von Rückenschmerzen erzielen.“

BARMER GEK Versicherte können sich nun vor einer geplanten Rückenoperation zunächst beim BARMER GEK Teledoktor ausführlich beraten und dann zu einem erfahrenen niedergelassenen Rückenspezialisten in Wohnortnähe vermitteln lassen. Der Arzt ermöglicht innerhalb von einer Woche den Zweitmeinungstermin, wirft dabei einen Blick über alle bisherigen Befunde und Therapieempfehlungen und berät den Patienten umfassend über Behandlungsoptionen. Ziel dabei ist es, Patienten mehr Sicherheit für seine persönliche Therapieentscheidung zu geben und bei Bedarf eine alternative Behandlungsplanung einzuleiten.

Das Zweitmeinungsverfahren ist Teil des Versorgungsprogramms „Pro Rücken“ der BARMER GEK. Es soll Patienten mit Rückenbeschwerden mit individuellen Behandlungsangeboten und speziellen konservativen Therapien nachhaltig helfen.

Rückenschmerzen gehören in Deutschland zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen. Rund 20 Millionen Menschen (darunter 11,5 Millionen Männer) sind betroffen und zum Teil massiv in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Rückenschmerzen sind zugleich ein beträchtlicher gesundheitsökonomischer Faktor. Die Zahl der Krankenhausfälle von Operationen an der Wirbelsäule war bei der BARMER GEK von 2006 bis 2012 von 31.300 auf 54.800 gestiegen. Auch die Ausgaben steigen – von 201 Millionen Euro im Jahr 2010 auf 225 Millionen Euro im Jahr darauf.

Mehr Informationen zur Zweitmeinung vor Rückenoperationen unter http://www.barmer-gek.de/133255 und beim BARMER GEK Teledoktor unter 0800 45 40 250.
________________________________________
BARMER GEK Pressestelle
Tel.: 0800 33 20 60 99 1420
presse@barmer-gek.de
Athanasios Drougias (Ltg.), Tel.: 0800 33 20 60 99 1421
Dr. Kai Behrens, Tel.: 0800 33 20 60 44 3020

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Zweitmeinung vor Rückenoperationen

Beitrag von Presse » 07.03.2013, 12:37

Barmer Gek führt Zweitmeinung vor Rückenoperationen ein
Eine ärztliche Zweitmeinung übernimmt die Krankenkasse Barmer Gek ab sofort für Patienten, die vor einer Rückenoperation stehen.
„Die Zahl der Operationen an der Wirbelsäule ist in den letzten Jahren dramatisch angestiegen, obwohl ... » http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 ... tionen-ein

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Operieren für den Profit

Beitrag von Presse » 20.03.2013, 07:21

Operieren für den Profit
Prämien für Ärzte


Neue Kniegelenke, künstliche Hüften oder Rückenschmerzen - Deutschlands Ärzte greifen immer schneller zum Skalpell.
Schuld sind finanzielle Anreize in Form von "Bonusverträgen" für leitende Krankenhausärzte. Die in Arbeitsverträgen
festgelegten "Zielvereinbarungen" lassen sich häufig auf die einfache Formel bringen:
Je mehr operiert wird, desto mehr verdient der Chefarzt.
... Film >
http://www.zdf.de/Frontal-21/Operieren- ... 78654.html

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Patientenfalle Krankenhaus - unnötige OPs für satte Gewinne?

Beitrag von WernerSchell » 20.04.2013, 07:07

Das Erste / GÜNTHER JAUCH am 21. April 2013 um 21.45 Uhr im Ersten

München (ots) - Das Thema: Patientenfalle Krankenhaus - unnötige OPs für satte Gewinne?

OP-Boom in Deutschland: In kaum einem anderen Land wird so oft das Skalpell angesetzt. Auf 100.000 Einwohner kommen zum Beispiel 624 Herzkatheter-Eingriffe, so eine aktuelle Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Tendenz steigend. Besonders häufig wird offenbar dort operiert, wo es besonders viele Krankenhäuser gibt. Warum wird in Deutschland so viel operiert? Orientieren sich Kliniken am eigenen Profit statt am Wohl der Patienten? Was tun gegen unnötige OPs und Behandlungsfehler?

Darüber diskutiert Günther Jauch mit
Jens Spahn (CDU, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag)
Andrea Grebe (Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH)
Jürgen Graalmann (AOK-Bundesverband)
Sonia Seymour Mikich (Journalistin)
Hendrik Schneider (Honorararzt)

GÜNTHER JAUCH ist eine Produktion von I & U TV im Auftrag der ARD unter redaktioneller Federführung des NDR für Das Erste.

GÜNTHER JAUCH im Internet unter http://www.daserste.de/guentherjauch

Quelle: Pressemitteilung vom 19.04.2013 ARD Das Erste
Pressekontakt: Burchard Röver, Presse und Information Das Erste,
Tel: 089/5900-3867, E-Mail: burchard.roever@DasErste.de

Weitere Informationen:
http://daserste.ndr.de/guentherjauch/ak ... es287.html
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Rückenschmerzen - Weniger operieren wäre sinnvoller

Beitrag von Presse » 29.12.2013, 07:59

Ärzte Zeitung App, 27.12.2013
Rückenschmerzen - Weniger operieren wäre sinnvoller
Kreuzschmerzen sind ein Volksleiden - in der Republik gibt es immer mehr Rücken-Op. Dabei könnte eine multimodale Therapie oft mehr Erfolg bringen. Sie wäre auch noch günstiger, meint Dr. Bernhard Arnold aus Dachau. Das Problem ist aber die Vergütung.
Das Interview führte Dagmar Kraus
Ärzte Zeitung: Herr Dr. Arnold, laut RKI leiden zehn Prozent der Deutschen unter chronischen Kreuzschmerzen. Sind das alles Anwärter für eine multimodale Therapie?
Dr. Bernhard Arnold: Nein, bei Rückenschmerzen, selbst bei anhaltenden, gibt es eine hohe Spontanheilungsrate. Vielen kann schon mit einfachen Maßnahmen geholfen werden, wie einer vorübergehenden medikamentösen Therapie oder Physiotherapie. Wichtig ist, dass die Betroffenen körperlich aktiv bleiben.
... (weiter lesen unter) ... http://www.aerztezeitung.de/medizin/kra ... oller.html

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Für viele Patienten findet sich eine Alternative zur Operati

Beitrag von Presse » 31.03.2014, 07:11

Lieber eine zweite Meinung / Für viele Patienten findet sich eine Alternative zur Operation

Baierbrunn (ots) - Wer einen zweiten Arzt um Rat fragt, kann Operationen oft vermeiden, berichtet das Patientenmagazin "HausArzt" unter Berufung auf eine statistische Auswertung der Deutschen Betriebskrankenkasse. Analysiert wurden die Fälle von 329 Versicherten, die vor einem größeren orthopädischen Eingriff standen, etwa am Knie. Für 220 der Patienten fand sich eine andere Behandlungsmöglichkeit, nachdem sie eine zweite Expertenmeinung eingeholt hatten. Am häufigsten ließen sich Rückenoperationen umgehen.

Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.

Das Patienten-Magazin "HausArzt" gibt der Deutsche Hausärzteverband in Kooperation mit dem Wort & Bild Verlag heraus.
Die Ausgabe 2/2014 wird bundesweit in Hausarztpraxen an Patienten abgegeben.

Quelle: Pressemitteilung vom 31.03.2014 Wort und Bild - HausArzt - PatientenMagazin
Pressekontakt:
Ruth Pirhalla
Tel. 089 / 744 33 123
Fax 089 / 744 33 459
E-Mail: pirhalla@wortundbildverlag.de
http://www.wortundbildverlag.de

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Operation? 85 Prozent der Rücken-Eingriffe unnötig

Beitrag von WernerSchell » 19.03.2015, 13:21

Letzter Ausweg Operation? 85 Prozent der Rücken-Eingriffe unnötig

Hamburg (ots) - Das Kreuz macht den Menschen in Deutschland zu schaffen: 60 Prozent der Frauen klagen darüber, dass sie häufig oder dauerhaft an Muskelverspannungen oder Rückenschmerzen leiden. Bei den Männern sind es 51 Prozent. Selbst bei den jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren hat schon fast jeder zweite "Rücken" (47 Prozent), so eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). Patienten mit Rückenleiden, denen der Arzt eine Operation vorschlägt, müssen sich allerdings nicht gleich unters Messer legen: "85 Prozent der Rücken-Eingriffe haben sich nach einer Zweitmeinung als unnötig herausgestellt", sagt Klaus Rupp, Leiter des TK-Versorgungsmanagements. "Das zeigt eine aktuelle Auswertung unseres Modellprojekts 'Zweitmeinung vor Wirbelsäulen-Operationen'."

TK-Versicherte können sich bei diesem Projekt vor einem geplanten Eingriff kostenlos innerhalb von zwei Tagen eine professionelle zweite Meinung bei einem Team von Spezialisten einholen. In einem von bundesweit 33 Schmerzzentren untersuchen die Experten aus Physio-, Schmerz- und Psychotherapeuten den Patienten erneut und empfehlen ihm gegebenenfalls eine alternative Therapie.

Mehr als 1.700 TK-Versicherte haben sich seit dem Start des Projekts vor fünf Jahren bereits eine Zweitmeinung eingeholt. Bei gut 1.450 der Patienten haben die Spezialisten den operativen Eingriff als nicht notwendig eingestuft und eine nichtoperative Behandlung empfohlen - zum Beispiel eine Physio- oder eine Schmerztherapie.
Damit erweisen sich im Schnitt gut vier von fünf Rücken-OPs als nicht notwendig. Klaus Rupp von der TK: "Die zweite Meinung nutzt den Patienten. Ihnen bleiben Klinikaufenthalte und Operationsrisiken wie Nerven- und Gefäßschädigungen oder Narbenprobleme und Verwachsungen erspart."

Der Gesetzgeber hat die Vorteile der Zweitmeinung erkannt und will im geplanten Versorgungsstärkungsgesetz ein geregeltes Verfahren verankern. So sollen Patienten bei bestimmten operativen Eingriffen grundsätzlich die Möglichkeit erhalten, sich eine zweite Meinung durch einen unabhängigen Experten einzuholen. "Das begrüßen wir", sagt Rupp. "Sinnvoll ist aus unserer Sicht nicht nur bei Rückenschmerzen eine zweite Meinung, sondern insbesondere auch bei Operationen an Gelenken und bei planbaren kardiologischen Eingriffen."

Laut Gesetzentwurf soll jeder Patient, dem eine entsprechende OP bevorsteht, mindestens zehn Tage vor dem Eingriff von seinem Arzt über sein Recht auf eine unabhängige zweite Meinung aufgeklärt werden. Klaus Rupp: "Diese Frist ist sehr kurz. Für den Patienten kann es dadurch zeitlich schwierig werden, sein Recht auf eine Zweitmeinung wahrzunehmen. Es ist zu überlegen, die Frist auf vier Wochen zu verlängern."

Hinweis für die Redaktionen Die Infografik "Vier von fünf Rücken-Operationen unnötig" sowie honorarfreie Pressefotos, Footagematerial und weitere Informationen rund um das Thema Rücken stehen unter http://www.tk.de (Webcode 701280) zur Verfügung.

Quelle: Pressemitteilung vom 19.03.2015 TK Techniker Krankenkasse
Pressekontakt:
TK-Pressestelle
Für Rückfragen: Gabriele Baron
Tel. 040-6909 1709
E-Mail gabriele.baron@tk.de
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80 Prozent der Rücken-Operationen sind überflüssig

Beitrag von WernerSchell » 22.11.2015, 15:55

Aus Forum:
viewtopic.php?f=4&t=18006&p=89276#p89276

Bericht der Rheinischen Post / NGZ am 21.11.2015:
Interview mit TK-Chef Baas
"80 Prozent der Rücken-Operationen sind überflüssig"
Düsseldorf. Die Techniker Krankenkasse will 2016 den Zusatzbeitrag anheben. Das sagt Kassenchef Jens Baas im Interview mit unserer Redaktion. Zudem spricht er über Kostentreiber und nötige Änderungen im Gesundheitswesen.
Von Antje Höning

Bislang ist noch jeder Gesundheitsminister beim Versuch gescheitert, Krankenhäuser zu schließen...
…Nämlich?
Baas 80 Prozent der Rücken-Operationen sind demnach überflüssig. Hier schafft sich offenbar ein Überangebot an Chirurgen seine Nachfrage. Patienten, denen der erste Arzt eine Rücken-Operation empfohlen hat, kamen nach Meinung eines zweiten Arztes auch mit Physiotherapie und anderen konservativen Methoden aus. Das ist übrigens im Sinne der Patienten, denn eine Operation am Rücken ist keine Kleinigkeit.

Kostentreiber ist auch die Pharmaindustrie. Was muss hier passieren?
Baas Aus Sicht der Pharmaunternehmen ist es verständlich, dass sie versuchen, so viel Geld wie möglich mit Arzneimitteln zu verdienen. Doch der Gesetzgeber muss einen Rahmen schaffen, damit die Kassen gegenhalten können. Ein Tumormedikament ist kein Auto, bei dem Angebot und Nachfrage den Preis regeln können. Ein System, das durch Zwangsumlagen finanziert wird, kann nur sozial tolerierte Gewinne bezahlen.

Quelle: http://www.rp-online.de/wirtschaft/tk-c ... -1.5576705
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80 Prozent der Rücken-Operationen sind überflüssig

Beitrag von WernerSchell » 03.12.2015, 07:41

Am 02.12.2015 wurde der nachfolgende Text bei Facebook gepostet:

"80 Prozent der Rücken-Operationen sind überflüssig" - so der TK-Chef Jens Baas in einem Interview mit der Redaktion der RP am 21.11.2015. Jens Baas: "Hier schafft sich offenbar ein Überangebot an Chirurgen seine Nachfrage. Patienten, denen der erste Arzt eine Rücken-Operation empfohlen hat, kamen nach Meinung eines zweiten Arztes auch mit Physiotherapie und anderen konservativen Methoden aus. Das ist übrigens im Sinne der Patienten, denn eine Operation am Rücken ist keine Kleinigkeit." Vgl. dazu die Hinweise > viewtopic.php?f=2&t=21246
Wo bleibt eigentlich der große öffentliche Aufschrei, der sonst bei Pflegemängeln üblich ist? Wenn eine Operation ohne entsprechende medizinische Indikation nur aus ökonomischen Erwägungen erfolgt, muss von einer strafrechtlich relevanten Körperverletzung durch die zuständigen Ärzte (Chirurgen) ausgegangen werden. Wieso beschreiben Kassenvertreter solche Prozeduren nur in Studien und Interviews, ohne, zusammen mit den Patienten, gegen die gefährlichen und kostenträchtigen Maßnahmen mit Entschiedenheit vorzugehen? --- Siehe auch unter > "Überlastete Ärzte: Klinikmanager sollen für Kunstfehler haften" > viewtopic.php?f=2&t=21388&p=89468#p89468
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Verdoppelung der Rückenoperationen

Beitrag von WernerSchell » 24.06.2016, 15:09

Pressemitteilung der BARMER GEK vom 24. Juni 2016

Verdoppelung der Rückenoperationen
Ärztliche Zweitmeinung vermeidet unnötige Eingriffe


Rostock/Berlin – Die BARMER GEK warnt vor einer Zunahme unnötiger Operationen an der Wirbelsäule. So habe sich die Zahl dieser Eingriffe zwischen den Jahren 2006 und 2014 bundesweit auf gut 780.000 verdoppelt. Zudem sei die Zahl der BARMER GEK-versicherten Patientinnen und Patienten, die sich ein bis zwei Jahre nach einer Rückenoperation einem erneuten Eingriff unterziehen mussten und eine Wirbelversteifung erhielten, in der Zeit von 2006 bis 2013 um 137 Prozent gestiegen. Darauf wies der Verwaltungsrat der Kasse bei seiner heutigen Sitzung in Rostock hin. „Nicht jede Operation ist medizinisch sinnvoll, mitunter bringt sie für die Betroffenen viel Leid mit sich. Wir raten den Patientinnen und Patienten dringend, vor Operationen eine ärztliche Zweitmeinung einzuholen“, so die stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende der BARMER GEK, Ute Engelmann.

Patientensouveränität durch Zweitmeinung stärken
Erfahrungen der BARMER GEK zeigten, dass rund die Hälfte der Rückenpatienten sich nach einer zweiten Expertenmeinung gegen eine Operation an der Wirbelsäule entscheidet. Engelmann: „Die ärztliche Zweitmeinung stärkt die Patientensouveränität. Insbesondere bei komplizierten Eingriffen wie Rückenoperationen kommt es nicht nur auf die ärztliche Heilkunst an, sondern auch auf die selbstbestimmte Entscheidung der Betroffenen.“ Die Rolle der Zweitmeinung müsse deshalb deutlich gestärkt werden. Die BARMER GEK bietet ihren Versicherten seit März 2013 ein strukturiertes Zweitmeinungsverfahren an.

________________________________________
Presseabteilung der BARMER GEK
Athanasios Drougias (Leitung), Telefon: 0800 33 20 60 99 1421
Sunna Gieseke, Telefon: 0800 33 20 60 44-30 20
E-Mail: presse@barmer-gek.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Rücken-Operationen: Barmer warnt vor unnötigen Eingriffen

Beitrag von WernerSchell » 27.06.2016, 06:29

Ärzte Zeitung vom 27.06.2016:
Rücken-Operationen: Barmer warnt vor unnötigen Eingriffen
Die Barmer GEK warnt vor unnötigen Operationen an der Wirbelsäule. Die Zahl dieser Eingriffe habe sich zwischen 2006 und 2014
bundesweit auf gut 780 000 verdoppelt, teilte die Krankenkasse am Freitag in Berlin mit.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=914 ... zen&n=5068
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Zweitmeinung in der Medizin

Beitrag von WernerSchell » 08.05.2017, 09:36

PRESSEMITTEILUNG vom 08.05.2017

AWMF-Arbeitskreis diskutiert über Zweitmeinung in der Medizin –
Von allen gewollt, bislang wenig genutzt


Berlin – Muss man operieren, kann man operieren, sollte man operieren? – Diese Fragen beschäftigen viele Ärzte und Patienten jedes Jahr. Die richtige Diagnosestellung ist Voraussetzung für die geeignete Therapie. Nach Inkrafttreten des Versorgungsstärkungsgesetzes haben gesetzlich versicherte Patienten seit Mitte 2015 vor ausgewählten geplanten Eingriffen Anspruch auf eine Zweitmeinung. Welche Bedeutung die Zweitmeinung juristisch, medizinisch und für den Patienten hat, diskutierte jüngst der Arbeitskreis „Ärzte und Juristen“ der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften) e. V. bei seinem Treffen in Würzburg.

90 Prozent der Patienten sind für eine Zweitmeinung. Der Gesetzgeber hat diese bei geplanten Eingriffen für gesetzlich Versicherte zum Rechtsanspruch erhoben. Welche Eingriffe das sind, ist noch unklar. Darüber wird der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) erst in der zweiten Jahreshälfte entscheiden. Grundsätzlich können Patienten dadurch eine Diagnose oder die Notwendigkeit für eine Operation durch einen zweiten Arzt absichern lassen. Auch Krankenkassen haben ein Interesse an Zweitmeinungen. Sie hoffen, dadurch unnötige Eingriffe zu vermeiden.

Aus juristischer Sicht ist die Zweitmeinung ein reiner „Diagnosevertrag“. Ziel sei es dabei laut Juristen, eine „standardgemäß korrekte Diagnose“ abzugeben, was nicht mit der „richtigen“ Diagnose gleichzusetzen ist. Der zuerst diagnostizierende Arzt hat heute je nach Sachlage die Pflicht, auf die Möglichkeit einer zweiten Meinung hinzuweisen. Das gilt in besonderer Weise, wenn es sich um einen objektiv zweifelhaften Befund handelt. Der Jurist Professor Dr. jur. Andreas Spickhoff vom Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Medizinrecht an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) nannte das die „Pflicht zur therapeutischen Sicherheitsaufklärung“. An einem Beispiel machte er deutlich: Entdeckt der Arzt eine Hautveränderung, hinter der er ein Melanom vermutet, muss er das dem Patienten mitteilen. Auch dann, wenn der pathologische Befund noch nicht die objektiven Kriterien eines Melanoms erfüllt.

Besonders relevant ist das Thema Zweitmeinung in der Orthopädie, da man es dort überwiegend mit geplanten Eingriffen zu tun hat. Paradebeispiel dafür ist der künstliche Gelenkersatz, der zu den erfolgreichsten Operationen der letzten Jahrzehnte gehört. „Dem Gesetzgeber ging es bei dem Rechtsanspruch auf eine Zweitmeinung weniger um den Patienten, sondern vorrangig darum, die nicht medizinisch begründete Indikationsausweitung zu begrenzen“, betonte Dr. med. Johannes Flechtenmacher, Präsident des Berufsverbands für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) und einer der Referenten der AWMF-Veranstaltung. Er machte deutlich, wie schwierig es gerade beim Gelenkersatz sei, objektiv zu entscheiden, wer wann zwingend operiert werden muss. „Das können nur Arzt und Patient gemeinsam entscheiden“, so Flechtenmacher, der auch hervorhob, wie wichtig „Shared Decision Making“ sei. Das Zweitmeinungsgesetz hingegen verfolge das Prinzip, dass allein der Experte entscheiden könne, was für einen Patienten die richtige Therapie ist. Flechtenmacher kritisierte daher scharf Zweitmeinungen, die ausschließlich auf Bildbefunden beruhen. „Viele Patienten weisen einen dramatischen Verschleiß am Hüftgelenk auf, haben aber überhaupt keine Beschwerden“, erzählt Flechtenmacher aus Erfahrung. Ginge man nur nach dem Bild, müsste dieser Patient operiert werden. „Doch wir operieren keine Bilder“, betonte der BVOU-Präsident.

Anders sieht das bei der Bewertung pathologischer Befunde aus. So geschieht es bei einem Modellprojekt der AOK Bayern, das Peter Krase, Ressortleiter für das Leistungsmanagement der Kasse, vorstellte. Gemeinsam mit der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) bietet die Krankenkasse ein digitales Zweitmeinungsverfahren an. AOK-Versicherte aus ganz Bayern mit einem Krebsbefund können ihre Werte und Bilder an die Spezialisten in der Uniklinik schicken, damit diese die Aussage des ersten Arztes überprüfen. Obwohl es auch die AOK-Versicherten mit fast 90 Prozent für wichtig erachten, eine zweite Meinung einzuholen, wird das Angebot nur wenig genutzt. Trotz aufwändiger Informations- und Kommunikationsmaßnahmen haben in den letzten drei Jahren nur 300 Versicherte von dem Angebot Gebrauch gemacht. Juristen und Ärzte des gleichnamigen AWMF-Arbeitskreises erstaunt diese Zurückhaltung der Patienten. Für sie ist das ein Indiz dafür, dass die allermeisten Patienten in Deutschland trotz des verbrieften Rechts auf eine Zweitmeinung in der Mehrzahl auf die Aussage des ihnen meist bekannten ersten Arztes vertrauen.


Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) e. V. bündelt die Interessen der medizinischen Wissenschaft und trägt sie verstärkt nach außen. Sie handelt dabei im Auftrag ihrer 175 medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften. Gegründet 1962 mit dem Ziel, gemeinsame Interessen stärker gegenüber dem Staat und der ärztlichen Selbstverwaltung zu positionieren, erarbeitet die AWMF seitdem Empfehlungen und Resolutionen und vertritt diese im wissenschaftlichen und politischen Raum. Die AWMF ist Ansprechpartner für gesundheitspolitische Entscheidungsträger, wie den Gemeinsamen Bundesausschuss, und koordiniert die Entwicklung und Aktualisierung medizinisch wissenschaftlicher Leitlinien in Deutschland. Jede gemeinnützige Fachgesellschaft in Deutschland kann Mitglied werden, sofern sie sich wissenschaftlichen Fragen der Medizin widmet. Die AWMF finanziert sich vorwiegend durch die Beiträge ihrer Mitgliedsgesellschaften und Spenden.

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