Gesunder Rücken in Pflegeberufen - Prävention

Arbeits- und Arbeitsschutzrecht, Allgemeine Rechtskunde (einschließlich Staatsrecht), Zivilrecht (z.B. Erbrecht)

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Gesunder Rücken in Pflegeberufen - Prävention

Beitrag von Presse » 07.12.2010, 11:36

Pressemitteilung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
91/10 vom 7. Dezember 2010

Gesunder Rücken in Pflegeberufen
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Präventionsprogramm der BAuA zeigt Erfolg

Rückenschmerzen gehören zu den großen Problemen im Bereich der Alten- und Krankenpflege. In Krankenhäusern und Kliniken liegen die Krankenstandszahlen über dem Durchschnitt. Verantwortlich sind in erster Linie Muskel- und Skelett-Erkrankungen. Prävention ist daher zwingend notwendig. Deshalb entwickelte 1995 eine multidisziplinäre Arbeitsgruppe im Auftrag des BUK (Bundesverband der Unfallkassen) das Ergonomie basierte Programm "Rückengerechter Patiententransfer in der Kranken- und Altenpflege". Das Pflegekonzept wurde unter wissenschaftlicher Begleitung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) evaluiert. Der nun vorliegende Abschlussbericht zeigt, dass Teilnehmer des Präventionsprogramms weniger Rückenbeschwerden haben als Pflegekräfte ohne präventive Kenntnisse.

Wie viele Pflegekräfte die Ergonomie-Empfehlungen wie gut umsetzen, hängt vor allem von den betrieblichen Rahmenbedingungen ab. Besonders erfolgreich kann das Programm dann umgesetzt werden, wenn das Präventionsprogramm in den Arbeitsalltag des gesamten Teams integriert wird, hauseigene Experten ausgebildet werden und die Anwendung begleiten und betriebliche Leistungsfunktionsträger das Programm unterstützen. Bei maximaler Anwendungshäufigkeit aller Prinzipien des Rückengerechten Patienten-Transfers, Praxisbegleitung und Wiederauffrischung des Gelernten kann die Häufigkeit der Rückenbeschwerden um 20-25 Prozent gesenkt werden. Zudem gaben bei maximaler Anwendungshäufigkeit 67 Prozent der Befragten eine verbesserte Rückenbefindlichkeit an, 63 Prozent empfanden die Arbeitsbelastung insgesamt als geringer. Das Ausmaß der Belastungsminderung hängt von der biomechanisch und ergonomisch "fehlerfreien" Umsetzung der Prinzipien ab.

Frühere Ergebnisse belegten bereits, dass sich durch das Präventionsprogramm nicht nur die Rückengesundheit verbessert, sondern auch das Gesundheitsbewusstsein, die Arbeitsorganisation und die Zusammenarbeit im Team.

Der Abschlussbericht kommt außerdem zu dem Schluss, dass sich das Präventionsprogramm auch finanziell lohnt. Eine Analyse von Krankenkassendaten für eine der untersuchten Einrichtungen gibt Hinweise auf einen Rückgang des Anteils von Arbeitsunfähigkeitsdiagnosen aufgrund von Muskel- und Skelett-Erkrankungen in den ersten drei Jahren seit Beginn der Intervention um etwa 30 Prozent.

Die Autoren schließen daraus, dass das Präventionsprogramm "Rückengerechter Patiententransfer in der Kranken- und Altenpflege" geeignet ist, um körperliche Belastung und Lendenwirbelsäulenbeschwerden von Pflegenden zu reduzieren.

"Evaluation des Pflegekonzepts Rückengerechter Patiententransfer in der Kranken- und Altenpflege. Langzeit-Follow-up zur Ermittlung der Nachhaltigkeit präventiver Effekte"; Dr. Martina Michaelis, Stella Hermann; Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin; ISBN 978-3-88261-125-0; 154 Seiten.

Der Bericht befindet sich im PDF-Format (2,5 MB) zum Herunterladen im Bereich Publikationen auf der BAuA-Homepage http://www.baua.de.
Direkter Link: http://www.baua.de/de/Publikationen/Fac ... F2196.html

Forschung für Arbeit und Gesundheit
Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen stehen für sozialen Fortschritt. Sie ermöglichen Unternehmen wie auch der gesamten Volkswirtschaft einen Vorsprung im globalen Wettbewerb. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) forscht und entwickelt im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, fördert den Wissenstransfer in die Praxis, berät die Politik und erfüllt hoheitliche Aufgaben - im Gefahrstoffrecht, bei der Produktsicherheit und mit dem Gesundheitsdatenarchiv. Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Rund 660 Beschäftigte arbeiten am Hauptsitz in Dortmund und den Standorten Berlin, Dresden sowie in der Außenstelle Chemnitz.

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Pflege ohne Rückenschmerzen

Beitrag von Presse » 08.12.2010, 07:57

Konzept für eine Pflege ohne Rückenschmerzen

Mit dem Programm "Rückengerechter Patiententransfer in der Kranken- und Altenpflege" sinkt die Häufigkeit der Rückenbeschwerden um 25 Prozent. Das teilt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in ihrem Abschlussbericht mit. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=632 ... iten&n=763

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Pflegekräfte - mit Prävention seltener Rückenschmerzen

Beitrag von Presse » 15.12.2010, 13:20

Präventionsprogramm hilft Pflegekräften gegen Rückenschmerzen
Berlin – Pflegekräfte, die an einem vom Bundesverband der Unfallkassen entwickelten Präventionsprogramm teilnehmen, haben seltener Rückenschmerzen als Pflegekräfte ohne präventive Kenntnisse. Das berichtet die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin nach einer Evaluation des [mehr]
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/lette ... m&id=38463

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Gesunder Rücken in Pflegeberufen

Beitrag von Presse » 22.12.2010, 07:59

Gesunder Rücken in Pflegeberufen

Rückenschmerzen gehören zu den großen Problemen im Bereich der Alten- und Krankenpflege. In Krankenhäusern und Kliniken liegen die Krankenstandszahlen über dem Durchschnitt. Verantwortlich sind in erster Linie Muskel- und Skelett-Erkrankungen. Prävention ist daher zwingend notwendig. Deshalb entwickelte 1995 eine multidisziplinäre Arbeitsgruppe im Auftrag des BUK (Bundesverband der Unfallkassen) das Ergonomie basierte Programm "Rückengerechter Patiententransfer in der Kranken- und Altenpflege". Das Pflegekonzept wurde unter wissenschaftlicher Begleitung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) evaluiert. Der nun vorliegende Abschlussbericht zeigt, dass Teilnehmer des Präventionsprogramms weniger Rückenbeschwerden haben als Pflegekräfte ohne präventive Kenntnisse.

Wie viele Pflegekräfte die Ergonomie-Empfehlungen wie gut umsetzen, hängt vor allem von den betrieblichen Rahmenbedingungen ab. Besonders erfolgreich kann das Programm dann umgesetzt werden, wenn das Präventionsprogramm in den Arbeitsalltag des gesamten Teams integriert wird, hauseigene Experten ausgebildet werden und die Anwendung begleiten und betriebliche Leistungsfunktionsträger das Programm unterstützen.

Bei maximaler Anwendungshäufigkeit aller Prinzipien des Rückengerechten Patienten-Transfers, Praxisbegleitung und Wiederauffrischung des Gelernten kann die Häufigkeit der Rückenbeschwerden um 20 bis 25 Prozent gesenkt werden. Zudem gaben bei maximaler Anwendungshäufigkeit 67 Prozent der Befragten eine verbesserte Rückenbefindlichkeit an, 63 Prozent empfanden die Arbeitsbelastung insgesamt als geringer. Das Ausmaß der Belastungsminderung hängt von der biomechanisch und ergonomisch "fehlerfreien" Umsetzung der Prinzipien ab.

Frühere Ergebnisse belegten bereits, dass sich durch das Präventionsprogramm nicht nur die Rückengesundheit verbessert, sondern auch das Gesundheitsbewusstsein, die Arbeitsorganisation und die Zusammenarbeit im Team.

Der Abschlussbericht kommt außerdem zu dem Schluss, dass sich das Präventionsprogramm auch finanziell lohnt. Eine Analyse von Krankenkassendaten für eine der untersuchten Einrichtungen gibt Hinweise auf einen Rückgang des Anteils von Arbeitsunfähigkeitsdiagnosen aufgrund von Muskel- und Skelett-Erkrankungen in den ersten drei Jahren seit Beginn der Intervention um etwa 30 Prozent.

Die Autoren schließen daraus, dass das Präventionsprogramm "Rückengerechter Patiententransfer in der Kranken- und Altenpflege" geeignet ist, um körperliche Belastung und Lendenwirbelsäulenbeschwerden von Pflegenden zu reduzieren.

Der Bericht befindet sich im PDF-Format zum Herunterladen unter http://www.baua.de .
http://www.baua.de/de/Publikationen/Fac ... F2196.html

Quelle: Pressemitteilung vom 21.12.2010
Geschäftsstelle der Initiative Neue Qualität der Arbeit
Dr. Christa Sedlatschek, stellv. Leiterin INQA
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
Nöldnerstraße 40/42
D-10317 Berlin
Tel.: 030 515 48 4000
Fax: 030 515 48 4743
E-Mail: inqa@baua.bund.de

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Pflegenotstand behindert rückenschonendes Arbeiten

Beitrag von Gaby Modig » 22.12.2010, 08:51

Dass die Pflege eine "rückenbelastende" Tätigkeit ist, weiß nun wirklich jeder. Es ist auch weitgehend bekannt, wie man rückenschonend arbeitet.
Allerdings gilt es auch hier, den Pflegenotstand ins Gespräch zu bringen. Wenn es an Pflegekräften hinten und vorne mangelt, muss man irgendwie voran kommen - und dann lassen Pflegekräfte mal gerne die guten Ratschläge zur Prävention außen vor. Sie umzusetzen, ist einmal personalintensiv und im übrigen zeitaufwendig. Folglich bleibt das rückenschonende Verhalten meistens auf der Strecke. Es wäre daher sinnvoll, wenn sich auch die BGW und die immer wieder in Anspruch genommenen klugen Wissenschaftlicher mehr der Behebung des Pflegenotstandes zuwenden könnten. Dann könnte am Ende auch mehr rückenschonendes Arbeiten stehen.

Gaby
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

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Rückenprobleme - Vorsicht OP

Beitrag von WernerSchell » 28.08.2012, 07:12

Buchtipp!

Dr. Martin Marianowicz:

Aufs Kreuz gelegt
Warum 80% der Rückenoperationen überflüssig sind

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Näheres hier:
http://www.wernerschell.de/web/10/rueckenschmerzen.php
+++
Siehe die Beiträge in diesem Forum unter:
Vier von fünf Rückenoperationen sind unnötig
viewtopic.php?t=13509&highlight=r%FCckenoperationen
Schutz vor überflüssigen Operationen muss besser werden
viewtopic.php?t=17305&highlight=r%FCckenoperationen
Immer mehr Operationen - nicht immer zum Patientenwohl
viewtopic.php?t=16362&highlight=r%FCckenoperationen
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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BGW-Checkliste für ergonomisches Arbeiten in der ambulanten Pflege

Beitrag von WernerSchell » 06.12.2018, 13:15

Neu: BGW-Checkliste für ergonomisches Arbeiten in der ambulanten Pflege

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Hamburg – Wo ambulante Pflege erfolgen soll, hapert es oft zunächst an den Voraussetzungen fürs ergonomische Arbeiten. Beispielsweise ist in vielen Wohnungen der Bewegungsfreiraum im Pflegezimmer zu knapp. Auch das Bereitstellen der erforderlichen Hilfsmittel gehört zu den Herausforderungen im ambulanten Dienst. Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) hat jetzt eine spezielle Checkliste zum Thema zusammengestellt.

Raumgestaltung
Der neue BGW-Folder „Rückengerecht arbeiten in der ambulanten Pflege“ greift die wichtigsten Maßnahmen für einen ergonomischen Berufsalltag auf. Zunächst geht es dort um die bauliche und räumliche Gestaltung des ambulanten Arbeitsplatzes. „Diese Faktoren kann man zwar nur beschränkt beeinflussen, aber auch mit kleinen Mitteln lässt sich dort einiges erreichen“, berichtet Dr. Sandra Gorfer, Präventionsexpertin der BGW. „Manchmal lässt sich schon ausreichend Platz schaffen, indem ein kleines Möbelstück umgeräumt wird, woanders reduziert vielleicht ein zusätzlicher Haltegriff im Badezimmer erheblich die Sturzgefahr.“

Hilfsmittel
Ferner müssen auch im ambulanten Pflegealltag die technischen und kleinen Hilfsmittel bereitgestellt werden, die je nach Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung für das ergonomische Arbeiten benötigt werden. Weiter sind in der Checkliste relevante organisatorische und personenbezogene Maßnahmen genannt. Darüber hinaus werden diejenigen kleinen Hilfsmittel, die zur Basisausstattung gehören, auf einem Einlegeblatt ausführlich vorgestellt.

Erstgespräch nutzen
Die neue Checkliste der BGW hilft auch beim Erstgespräch mit den Kundinnen und Kunden. „Dort spricht man die erforderlichen Voraussetzungen für eine sichere, gesunde und qualitätsvolle Pflege am besten direkt an, um gemeinsam eine gute Lösung für alle Beteiligten zu finden“, empfiehlt Dr. Gorfer. Zu finden ist der Folder unter www.bgw-online.de, Suche: 07-00-009. Mitgliedsbetriebe der BGW können ihn dort kostenfrei in gedruckter Form bestellen.

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Über uns
Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) ist die gesetzliche Unfallversicherung für nicht staatliche Einrichtungen im Gesundheitsdienst und in der Wohlfahrtspflege. Sie ist für über 8,4 Millionen Versicherte in rund 640.000 Unternehmen zuständig. Die BGW unterstützt ihre Mitgliedsbetriebe beim Arbeitsschutz und beim betrieblichen Gesundheitsschutz. Nach einem Arbeitsunfall oder Wegeunfall sowie bei einer Berufskrankheit gewährleistet sie optimale medizinische Behandlung sowie angemessene Entschädigung und sorgt dafür, dass ihre Versicherten wieder am beruflichen und gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

Quelle: Pressemitteilung vom 06.12.2018
Pressekontakt:

Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)

Torsten Beckel und Sandra Bieler, Kommunikation

Pappelallee 33/35/37, 22089 Hamburg

Tel.: (040) 202 07-27 14, Fax: (040) 202 07-27 96

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