Ortsübliche Vergütung in der Pflege kann starten

Arbeits- und Arbeitsschutzrecht, Allgemeine Rechtskunde (einschließlich Staatsrecht), Zivilrecht (z.B. Erbrecht)

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WernerSchell
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Altenpflege - hoch belastend und oft schlecht bezahlt

Beitrag von WernerSchell » 28.01.2015, 07:51

Arbeit in Pflegeberufen: Interessant, hoch belastend und oft schlecht bezahlt
Beschäftigte in Pflegeberufen sind mit ihrer Arbeit zufrieden, aber sie empfinden sie als sehr stressig und auch körperlich erschöpfend. Mit der Bezahlung sind sie mehrheitlich nicht zufrieden. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung, die erstmals 2012 vorgelegt wurde. Eine im Oktober 2013 aktualisierte Fassung dieser Studie bestätigt deren Ergebnisse. Sie basiert auf den online erfassten Angaben von inzwischen knapp 4.000 Beschäftigten aus verschiedenen Berufen und Tätigkeitsbereichen in der Kranken- und Altenpflege. Nach wie vor gilt, dass die Prinzipien "Faire Löhne" und "Gute Arbeit" im Pflegesektor noch keineswegs zufriedenstellend umgesetzt sind. So WSI-Tarifexperte Dr. Reinhard Bispinck.
... (weiter lesen unter) ... http://www.lohnspiegel.de/main/lohnspie ... legeberufe
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Re: Ortsübliche Vergütung in der Pflege kann starten

Beitrag von WernerSchell » 28.01.2015, 07:53

Faire und gerechtere Gehälter für Pflegefachpersonen deutschlandweit!

Der DBfK begrüßt die durch die Untersuchung im Auftrag von Staatssekretär Laumann hergestellte Transparenz zur Gehältersituation in der Pflege in Deutschland. „Die gravierenden Unterschiede waren bekannt, wurden jetzt aber erstmals systematisch dokumentiert und analysiert“, sagt Franz Wagner, Bundesgeschäftsführer des DBfK. Es ist sachlich nicht nachzuvollziehen warum es derart große Unterschiede zwischen Krankenhäusern, Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten sowie zwischen Ost- und Westdeutschland gibt, so Wagner weiter. Angesichts der vergleichbaren Verantwortung quer über alle Arbeitsbereiche der Pflege und 25 Jahre nach der Vereinigung müsse das aufhören. Auch die Benachteiligung von Frauen bei den Gehältern sei im Frauenberuf Pflege nicht akzeptabel.
Gründe für die Unterschiede sind nicht nur verschiedene Tarifabschlüsse, denn vielfach gibt es gar keine Tarifverträge. Ein großes Problem stellen vor allem im Bereich der Pflegeheime und der ambulanten Pflegedienste, die mit den Kostenträgern verhandelten Leistungsvergütungen dar. Nach geltendem Recht kann bei Pflegeheimen die tarifliche Vergütung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von den Pflegekassen als unwirtschaftliches Handeln ausgelegt werden. Das soll jetzt gesetzlich geändert werden – nach Ansicht des DBfK ein wichtiger Schritt für eine bessere und gerechtere Bezahlung. In den Krankenhäusern entscheidet oft die Trägerart über bessere oder schlechtere Gehälter. Neben Stellenabbau in der Pflege ist das ein probates Mittel, um Einsparungen vorzunehmen.
Der einzig positive Effekt des Personalmangels ist, dass Pflegefachpersonen in der Verhandlung mit Arbeitgebern durchaus Chancen haben, bessere Bedingungen für sich herauszuholen. Übertarifliche Leistungen sind schon heute weit verbreitet.
Der hohe Teilzeitanteil in der Pflege stellt – soweit es sich um nicht frei gewählte Teilzeit handelt – ein großes Potenzial für den bestehenden Personalmangel dar. Allerdings müssen sich dazu zuerst Arbeitsbedingungen deutlich verbessern. Dazu gehört - fast paradox klingend - eine Verbesserung der Stellenpläne. Nur wenn es mehr Stellen gibt, das heißt, die einzelne Pflegefachperson weniger Patienten oder Bewohner versorgen muss, wird es wieder attraktiver, mehr Stunden pro Woche zu arbeiten. Denn die Teilzeit ist eine verbreitete Selbstschutzreaktion von völlig überlasteten Pflegefachpersonen. Allerdings muss auch an der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf gearbeitet werden.

Pflege ist eine personenbezogene Dienstleistung, die wegen der existenziellen Erfahrungen, der Vulnerabilität und Individualität der betreuten Klienten ein hohes Maß an Verantwortung und Einsatz erfordert. Das muss sich auch im Gehalt widerspiegeln. Eine Verbesserung der Situation der Pflegenden erfordert abgestimmtes Handeln von Politik, Berufsverbänden, Arbeitgebern und Gewerkschaften.
Kritisch sieht der DBfK an der Studie, dass zum Vergleich u.a. die Baubranche herangezogen wurde. Darüber hinaus ist die Allgemeingültigkeit und Übertragbarkeit der Befunde – z.B. beim Vergleich mit Durchschnittsgehältern - beschränkt durch die Eingrenzungs- und Ausschlussverfahren bei der Berechnung sowie die zugrundeliegenden Berechnungsmethoden. Das mindert allerdings nicht die Aussagekraft hinsichtlich der Varianzen.

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke finden Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de. Für Interviewwünsche oder weitere Informationen wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.

Quelle: Pressemitteilung vom 27.01.2015
Susanne Adjei|Sozialmanagerin | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
adjei@dbfk.de| http://www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157-11 | Fax 030-219157-77
Umsatzsteuer Id.-Nr. DE 114235140

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Siehe auch Forum:
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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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