Ärztliche Versorgung in Heimen oft mangelhaft!!

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Rob Hüser
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Unterlassene Hilfeleistung der Ärzte?

Beitrag von Rob Hüser » 21.06.2006, 11:50

Mein Statement vom 21.6.2006 in der Forumsrubik Arztrecht - Patientenrecht:
Dirk hat geschrieben:.... Hospize haben nach Darstellung der Deutschen Hospiz Stiftung zunehmend Probleme bei der ärztlichen Versorgung sterbenskranker Menschen .... Hospizpatienten müssten meist durch einen externen niedergelassenen Arzt weiter betreut werden. „Gibt es diesen aber nicht oder ist kein Arzt greifbar, ist durch dieses Hausarztprinzip eine Versorgungslücke programmiert“, sagte der Geschäftsführende Vorstand Eugen Brysch am 1.6.2006 in Dortmund. ....
Den Zustand, dass Ärzte in Hospizen aber auch in Heimen zunehmend die ärztliche Versorgung verweigern, muss schnellstens von der Politik aufgegriffen werden. Es handelt sich insoweit um eine unterlassene Hilfeleistung auf breitester Front. Das kann so nicht weiter hingenommen. Allerdings wird man den Ärzten zugestehen müssen, dass die zeitaufwendige Versorgung in Hospizen und Heimen angemessen honoriert wird. Dies ist offensichtlich zur Zeit nicht der Fall. Die Arzneimittelversorgung ufert immer mehr aus, nutzlos, und die Menschen bleiben in krisenhaften Situationen unversorgt. Das darf nicht akzeptiert werden.

Rob Hüser

Herbert Kunst
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Behandlungsverweigerung im Altenheim

Beitrag von Herbert Kunst » 14.07.2006, 09:54

Behandlungsverweigerung im Altenheim

siehe auch die Texte unter
viewtopic.php?t=4886

Es ist offensichtlich alles viel schlimmer als gedacht!
Für menschenwürdige Pflege sind wir alle verantwortlich! - Dazu finde ich immer wieder gute Informationen unter http://www.wernerschell.de

Rauel Kombüchen
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Mundgesundheit und Pflegealltag

Beitrag von Rauel Kombüchen » 14.07.2006, 16:52

Auch die zahnmedizinische Versorgung ist offensichtlich notleidend;
siehe
Mundgesundheit und Pflegealltag
unter:
viewtopic.php?t=4333&highlight=mundgesundheit

WernerSchell
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Wo bleiben die Ärzte in Altenheimen?

Beitrag von WernerSchell » 17.07.2006, 05:50

Wo bleiben die Ärzte in Altenheimen?
Eine Studie entdeckt kaum bewusste Defizite im Pflegesystem


Ein Beitrag von Eckart Klaus Roloff

Die „Studie zur ärztlichen Versorgung in Pflegeheimen“ erforscht, wie die ärztliche Versorgung von HeimbewohnerInnen geregelt ist. Die Ergebnisse sind erschreckend: Es gibt kaum HeimärztInnen, die meisten BewohnerInnen haben keine Möglichkeit, in eine Arztpraxis zu gelangen, und die fachärztliche Versorgung ist fast nicht vorhanden.

Es gibt sie selbstverständlich dort, wo viele Patienten sind: in Krankenhäusern und Reha-Kliniken. Es gibt sie auch da, wo weniger zu behandeln ist: in großen Betrieben und Haftanstalten. Und sogar auf Kreuzfahrtschiffen. In Alten- und Pflegeheimen aber mit sehr vielen Schwerstkranken gibt es sie extrem selten: ÄrztInnen.
Auf dieses öffentlich kaum bewusste, dennoch schwere Defizit macht die „Studie zur ärztlichen Versorgung in Pflegeheimen“ aufmerksam. An ihr haben für die Stiftung „Daheim im Heim“ mitgewirkt: die Gerontologin und frühere Bundesgesundheitsministerin Ursula Lehr, die frühere Bundesseniorenministerin Hannelore Rönsch, die Pflegewissenschaftlerin Christel Bienstein und der Epidemiologe Johannes Hallauer.
Diese Studie, erschienen im Verlag Vincentz Network Hannover, ist einmalig, auch wenn sie nur eine scheinbar alltägliche Frage aufwirft: Welche Rolle spielen ÄrztInnen in Alten- und Pflegeheimen, ob als niedergelassene Mediziner von außerhalb oder als Ärzte in Heimen? Diese Frage wurde schriftlich und bundesweit an 8.775 Heime gestellt, von denen 782 (gleich 8,9 Prozent) antworteten. Das ist unbefriedigend, erlaubt aber Auskunft über knapp 65.000 Pflegeplätze in allen 16 Bundesländern. Möglich ist, „dass die antwortenden Heime besonders gut organisiert sind“, heißt es in der Studie. Mit anderen Worten: Die Realität ist noch schlimmer.

1,02 Prozent der Heime haben eigene ÄrztInnen
Das zentrale Ergebnis der Arbeit: Nur acht der 782 Heime, also 1,02 Prozent, werden ausschließlich durch angestellte HeimärztInnen versorgt, weitere zwölf zum Teil durch solche. Für 93 Prozent der Bewohner gilt die Pflegestufe 1 bis 3; sie sind also deutlich eingeschränkt. Sie haben Probleme mit dem Hören und Sehen, mit Herz, Kreislauf und Atmung, mit den Zähnen, der Verdauung, der Mobilität. Viele sind inkontinent, depressiv und dement. Nichts müsste näher liegen, als für sie Ärzte unter demselben Dach zu haben, so wie in Kliniken. Doch die sind weit weg.

Für 81 Prozent der BewohnerInnen ist ein Praxisbesuch unmöglich
Nun sind Heimärzte, so viel sie auch zu tun hätten, nicht unbedingt das beste Rezept. Es käme sehr auf deren Kompetenz, Erfahrung und Mitmenschlichkeit an. Auch dürfte es keinen Zwang geben, zu ihnen zu gehen. Wir haben schließlich freie Arztwahl – obwohl diese in Krankenhäusern, vielen kaum bewusst, durchaus eingeschränkt ist. Ein Ausweg wäre die Einbeziehung der Ärzte aus nahen Praxen. Doch viele von ihnen, so die Studie, gehen nicht in Heime; die Bewohner müssen zu ihnen kommen. Das aber schafften (bezogen auf den Monat vor der Befragung) selbstständig nur 3,3 Prozent, weitere 15,8 Prozent in Begleitung. Für knapp 81 Prozent war ein Praxisbesuch unmöglich. Das ist ein ebenso alarmierender Befund wie der folgende: Allgemeinmediziner treten zwar relativ häufig auf, aber die ebenso wichtigen Internisten, Neurologen, Augenärzte, Urologen, Zahnärzte, HNO-Ärzte, Pneumologen und Orthopäden spielen eine völlig nachrangige Rolle. Die Gründe dafür sind vielfältig: Oft glauben Angehörige und Betreuer, das Heim allein sei für Arztvisiten verantwortlich, doch das ist umstritten. Viele Bewohner können ihre Bedürfnisse nicht mehr klar artikulieren. Hausbesuche durch Kassenärzte sind ohnehin seltener als früher. Und die Regelung ihrer Vergütung (EBM 2000plus) ist unbefriedigend.
Die Studie belegt eine Zwei-Alters-Klassen-Medizin. Je älter und kränker Menschen werden, desto geringer ist ihre Chance, medizinisch individuell versorgt zu werden. Doch Heime mit ihren oft hohen Kostensätzen müssten speziell ausgebildete Ärzte haben. Kinder- und Jugendärzte gibt es viele. Gut so! Wo aber sind die Mediziner für die andere Seite des Lebens? Ursula Lehr ist sich sicher: „Wie oft könnte eine Facharztbehandlung nicht nur der Lebensqualität und größeren Selbstständigkeit der Bewohner helfen, sondern auch den Pflegeaufwand reduzieren!“ Und: „Die Mängel bei den medizinischen Standards in Heimen müssen uns wachrütteln.“ Wird das geschehen?

Der Autor:
Eckart Klaus Roloff, geb. 1944, ist Medizinjournalist. Er leitet das Ressort Wissenschaft und Praxis der Wochenzeitung „Rheinischer Merkur“.


Quelle: Zeitschrift „Dr. med. Mabuse – Zeitschrift für alle Gesundheitsberufe“ Nr. 162 - Juli / August 2006, Seite 8
http://www.mabuse-verlag.de

Die Vorstellung des Beitrages erfolgt mit freundlicher Genehmigung von Verlag und Autor – Danke!
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Wo bleiben die Ärzte in Altenheimen?

Beitrag von WernerSchell » 18.07.2006, 06:29

WernerSchell hat geschrieben: .... Wo bleiben die Ärzte in Altenheimen?
Eine Studie entdeckt kaum bewusste Defizite im Pflegesystem ....
Diesen Beitrag finden Sie in dieser Homepage auch unter
http://www.wernerschell.de/Rechtsalmana ... ikel06.htm
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CAREkonkret

37 Pflegeheime und das Berliner Projekt

Beitrag von CAREkonkret » 09.09.2006, 07:10

Pressemitteilung vom 8.9.2006 (Auszug):

Zwischenbilanz: 37 Pflegeheime und ihre Bewohner profitieren vom Berliner Projekt

Berlin. Das Berliner Projekt zur besseren medizinischen Versorgung von Heimbewohnern hat deren Lebensqualität deutlich erhöht und den Kassen insbesondere Kosten für Krankenhausbehandlungen und Transporte erspart. Über ein gestaffeltes Bonussystem profitieren auch die 37 beteiligten Pflegeheime von den Einsparungen von jährlich bislang bis zu 4,5 Millionen Euro, die das Projekt „Ärztliche, pflegerische und therapeutische Betreuung Schwerstkranker in stationären Pflegeeinrchtungen“ durch die vertragliche Einbindung fest angestellter oder niedergelassener Ärzte erzielte. Die beteiligten Pflegeheime erhalten dann Bonuszahlungen, wenn die vereinbarte Kostenpauschale von im Schnitt 4 212,53 Euro pro Jahr und Bewohner für ärztliche Behandlung, Therapie, Arzneimittel, Transport, Hilfsmittel, Klinik- und Fahrtkosten unterschritten wird. Wird die Soll-Pauschale überschritten, gibt es Audits, um Ursachen von Mehrkosten und Möglichkeiten zu Einsparungen zu suchen.

Mehr dazu in CAREkonkret Nr. 37 vom 15. 9. 2006
http://www.vincentz.net/carekonkret/

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Vertrag zur medizinischen Versorgung in Pflegeheimen

Beitrag von Presse » 10.01.2007, 09:57

AOK und KVB:
Neuer Vertrag zur medizinischen Versorgung in Pflegeheimen

München, 9. Januar 2007: Die Weichen für eine verbesserte Versorgung gesetzlich krankenversicherter Bewohner von vollstationären Pflegeeinrichtungen in Bayern sind gestellt. Bislang hatten die AOK Bayern und die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) jeweils eigene erfolgreiche Projekte auf den Weg gebracht. Sowohl das "AOK-Pflegenetz in der integrierten Versorgung" als auch das "KVB-Projekt zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung in stationären Pflegeheimen" zeigen einen ähnlichen Ansatz: Beide fördern Ärztekooperationen in Praxisverbünden beziehungsweise -netzen und gewährleisten einen regelmäßigen Arzt-Besuchsdienst und eine Rufbereitschaft, ein Schnittstellenmanagement zu ärztlichen und nichtärztlichen Heilberufen sowie eine verbesserte Arzneimittelversorgung. Auf dieser Basis haben AOK und KVB nun einen gemeinsamen Vertrag zur Optimierung der ambulanten medizinischen Versorgung in bayerischen Pflegeeinrichtungen geschlossen.

"Wir sind davon überzeugt, dass wir damit den betagten Pflegeheimbewohnern unnötige Krankenhausaufenthalte ersparen können und so nicht nur ihre medizinische Versorgung, sondern auch ihre Lebensqualität deutlich verbessern können", erklärte der erste stellvertretende KVB-Vorstandsvorsitzende Dr. Gabriel Schmidt. Auf Initiative der KVB haben sich im vergangenen Jahr bayernweit bereits 19 solcher Praxisverbünde mit einem so genannten heimbezogenen Versorgungsauftrag gegründet. Insgesamt werden Versicherte in 57 bayerischen Pflegeeinrichtungen versorgt.

Der AOK-Vorstandsvorsitzende Dr. Helmut Platzer sieht einen weiteren Vorteil der Kooperation: "Der gemeinsame Strukturvertrag bietet die Chance, nicht nur die Zahl der kostenintensiven und für die Pflegeheimbewohner belastenden Krankenhauseinweisungen spürbar zu verringern. Vor allem auch das beabsichtigte Arzneimittelmanagement kann zu deutlichen finanziellen Einsparungen führen, ohne die Versorgung zu verschlechtern."

Im Rahmen eines Praxisverbundes ist eine engere Absprache der Ärzte untereinander und auch mit dem Pflege- und Heimpersonal möglich. Außerdem verpflichtet sich jeder teilnehmende Praxisverbund, neben Hausärzten auch weitere Facharztgruppen, insbesondere Psychiater, Nervenärzte und Neurologen, einzubinden. Regelmäßige geriatrische Fortbildungen der Verbundärzte garantieren zudem einen hohen Qualitätsstandard in der medizinischen Versorgung.

Die Presseinformation vom 09.01.2007 als PDF-Datei:
http://www.kvb.de/servlet/PB/show/11090 ... 012007.pdf

Presseinformationen im Überblick auf unserer Webseite:
http://www.kvb.de/servlet/PB/menu/1104318/index.html

Quelle: Gemeinsame Presseinformation der AOK Bayern und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) vom 9.1.2007

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Neuer Vertrag zur medizinischen Versorgung in Pflegeheimen

Beitrag von Presse » 10.01.2007, 14:13

Bayern: Neuer Vertrag zur medizinischen Versorgung in Pflegeheimen
Dienstag, 9. Januar 2007

München - Einen gemeinsamen Vertrag, der die Versorgung gesetzlich krankenversicherter Bewohner in Pflegeeinrichtungen in Bayern verbessern soll, haben die AOK und die Kassenärztliche Vereinigung (KV) des Bundeslandes abgeschlossen. Bislang verfolgten beide Organisationen eigene Projekte: Das „AOK-Pflegenetz in der integrierten Versorgung“ und das „KVB-Projekt zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung in stationären Pflegeheimen“ hatten einen ähnlichen Ansatz.

...
Weiter unter
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=27045

BÄK

Arzneitherapie im Alter: Dosierungen häufig zu hoch

Beitrag von BÄK » 13.01.2007, 11:29

Arzneitherapie im Alter: Dosierungen häufig zu hoch - Symposium der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft

Berlin, 13.01.2007 - Bei der Arzneitherapie im Alter sollten bestimmte Arzneimittel nicht zur Anwendung kommen, da sie den Patienten mehr schaden als nützen. Entsprechende Empfehlungen will nun die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) erarbeiten, kündigten Arzneimittel­experten heute auf einem Symposium der AkdÄ im Rahmen des 31. Interdisziplinären Forums der Bundesärztekammer in Berlin an. Risiken entstünden auch durch die falsche Dosierung der Medikamente: "Bei der Arzneitherapie im Alter werden häufig zu hohe Dosen eingesetzt, ohne dass die im Alter bei vielen Patienten reduzierte Nierenfunktion berücksichtigt wird oder die speziellen Risiken, die sich aus der - bei älteren Menschen nicht zu umgehenden - Verordnung mehrerer Medikamente ergeben", sagte der Klinische Pharmakologe und langjährige Vorsitzende der AkdÄ, Prof. Dr. Bruno Müller-Oerlinghausen.

Therapieleitlinien würden heute bereits für viele Krankheitsbilder zur Verfügung stehen. Ihre Empfehlungen hätten aber meist den "idealen" Patienten zum Gegenstand, wie er für klinische Studien rekrutiert würde. "Es bedarf pharmakologischer Kompetenz und ärztlicher Vernunft, um vor dem Hintergrund einer bei älteren Patienten häufig bestehenden Multimedikation eine optimale Arzneitherapie sicher, wirksam und wirtschaftlich vertretbar durchzuführen", erklärte Müller-Oerlinghausen.

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko der Multimorbidität. Bereits heute leiden 48 Prozent aller Patienten über 65 Jahren an wenigstens drei chronischen Erkrankungen, 21 Prozent haben fünf Erkrankungen und mehr. Der demographische Wandel wird diese Entwicklung in den nächsten Jahren verstärken. "Multi­morbidität ist assoziiert mit einer verminderten Lebensqualität, mit körperlichen Einschränkungen und Behinderungen, einer hohen Inanspruchnahme des Gesundheitswesens, mit Multi­medikation und dadurch auch mit einem erhöhten Risiko für unerwünschte Arzneimittelnebenwirkungen", erklärte Dr. Hans Harjung, niedergelassener hausärztlicher Internist aus Griesheim. Im Durchschnitt werde jeder gesetzlich Versicherte über 60 Jahren täglich mit 2,6 Arzneimitteln behandelt, Versicherte zwischen dem 80. und 84. Lebensjahr sogar mit täglich 3,3 Wirkstoffen. Welche speziellen Risiken der Therapie dadurch bei hochbetagten Patienten entstehen, haben zwei deutsche Studien deutlich gemacht, über die Prof. Dr. Petra Thürmann, Direktorin des Philipp Klee-Instituts für Klinische Pharmakologie am Klinikum Wuppertal, auf dem Symposium berichtete.

Besondere Kompetenz fordert die AkdÄ für die Arzneitherapie von Tumorerkrankungen bei geriatrischen Patienten. Prof. Dr. Wolf-Dieter Ludwig, Hämatologe und internistischer Onkologe in Berlin und vor wenigen Wochen zum neuen Vorsitzenden der Arzneimittelkommission gewählt, wies darauf hin, dass präzise Informationen zu Patientencharakteristika und zu den meist ohnehin nebenwirkungsreichen Wirkstoffen in der Tumortherapie Vorbedingung für eine wirksame und sichere Behandlung sind. Oft seien diese Informationen nicht in geeigneter Form zugänglich, da ältere Patienten in klinischen Studien zur Tumor­behandlung nicht eingeschlossen würden.

Die AkdÄ ist ein wissenschaftlicher Fachausschuss der Bundesärztekammer mit dem Auftrag, die Organe der verfassten Ärzteschaft und insbesondere die hausärztlich tätige Ärzteschaft unabhängig und aktuell über Nutzen und Risiken von Medikamenten zu beraten.

http://www.bundesaerztekammer.de
http://www.akdae.de

Quelle: Pressemitteilung der Bundesärztekammer vom 13.1.2007
http://www.baek.de/25/10Pressemitteilun ... 11131.html

Ärzte Zeitung

Engere Absprache verbessert die ambulante Heimversorgung

Beitrag von Ärzte Zeitung » 26.01.2007, 08:15

HINTERGRUND
Engere Absprache verbessert die ambulante Heimversorgung

Von Jürgen Stoschek

Die ambulante Betreuung in bayerischen Pflegeheimen soll sich für gesetzlich krankenversicherte Bewohner weiter verbessern. Das ist das Ziel eines neuen Vertrages, den die KV Bayerns (KVB) mit der AOK Bayern geschlossen hat. Durch die Vereinbarung, die Modellcharakter hat, sollen Ärztekooperationen in Praxisverbünden oder -netzen gefördert werden. Auch sollen ein regelmäßiger Arzt-Besuchsdienst und eine Rufbereitschaft gewährleistet werden.

Der Vertrag ermöglicht bei einem Praxisverbund eine engere Absprache der Ärzte untereinander und auch mit dem Pflege- und Heimpersonal. Außerdem verpflichtet sich jeder teilnehmende Praxisverbund, außer Hausärzten auch weitere Facharztgruppen, vor allem Psychiater, Nervenärzte und Neurologen, einzubinden.

19 Praxisverbünde haben sich auf Initiative der KVB gegründet

...
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http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/0 ... tik/pflege

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Pflegerat: Ärzte lassen Alte allein ...

Beitrag von Presse » 27.01.2007, 10:45

Medizinische Versorgung von Heimbewohnern
Pflegerat: Ärzte lassen Alte allein

VON GERHARD VOOGT

Düsseldorf/Berlin (RP). Die ärztliche Versorgung in den Heimen ist schlecht. NRW-Gesundheitsminister Laumann (CDU) ermahnt die Mediziner, ihre Pflicht zu erfüllen. Experten schlagen eine Anhebung der Budgets für Heimbesuche vor. ...
...
Weiter unter
http://www.ngz-online.de/public/article ... and/400726

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Ärztliche Versorgung in den Heimen mangelhaft

Beitrag von WernerSchell » 27.01.2007, 11:13

Presse hat geschrieben:.... Medizinische Versorgung von Heimbewohnern .... Pflegerat: Ärzte lassen Alte allein ....
Zu dem o.a. Bericht wurde folgender Text ins Netz gestellt:

Dass die ärztliche Versorgung in den Pflegeheimen mangelhaft ist, ist seit längerer Zeit bekannt und wurde u.a. in einer seriösen Studie beschrieben (Hallauer u.a. „SÄVIP – Studie zur ärztlichen Versorgung in Pflegeheimen“, Vincentz Verlag, 2005). Dazu gibt es weiterführende Informationen unter „Ärztliche Versorgung in Heimen oft mangelhaft!!“ –Die Internetadresse von Werner Schell gibt nähere Hinweise. ----
Die beschriebene Mangelversorgung wird verstärkt durch den Umstand, dass die Kooperation zwischen Ärzten und Pflegekräften als unzureichend beschrieben wird und die Weiterbildung des Personals, vor allem mit Blick auf die dementiell erkrankten Bewohner, sehr zu wünschen übrig lässt. ----
Der Pflege-Selbsthilfeverband e.V. – Initiative für menschenwürdige Pflege - hat das Thema wiederholt aufgegriffen und die Forderung erhoben, die medizinische und pflegerische Versorgung pflegebedürftiger Menschen schnellstmöglich zu verbessern. Denn wenn es keine ausreichende ärztliche Versorgung der Heimbewohner gibt, sind Mangelernährung, Durchliegegeschwüre, Sedierungen, Magensonden usw. die unausweichlichen Folgen. Insoweit liegen bereits zahlreiche besorgniserregende Berichte vor. ---
Der Pflege-Selbsthilfeverband e.V. hat einen überregionalen Pflegetreff – Pflegestammtisch (für den Bereich Nordrhein) eingerichtet, bei dem sämtliche Probleme im Zusammenhang mit der Versorgung pflegebedürftiger Menschen zielgerichtet erörtert können. Der erste Treff findet am 1.2.2007, 18.30 Uhr, in Neuss-Erfttal, Bürgerhaus, statt. Sämtliche Interessenten sind willkommen; Eintritt frei! Näheres unter Telefon 02131/150779. -------
Werner Schell, Harffer Straße 59, 41469 Neuss – Telefon 02131/150779 - 2. Vorsitzender des Pflege-Selbsthilfeverbandes e.V. -----------

Fundstelle:
http://www.rp-online.de/public/comments ... 1169892251
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Bewohner in Heimen sind medizinisch schlecht versorgt

Beitrag von Herbert Kunst » 17.02.2007, 11:45

Bewohner in Heimen sind medizinisch schlecht versorgt

Das die ärztliche Versorgung in den Heimen mangelhaft, wird mittlerweile von Kennern der Szene nicht mehr bestritten.
So berichtet die Zeitschrift CAREkonkret in ihrer Ausgabe vom 16.2.2007 zum Thema und titelt:

Nordrhein-Westfalen
Bewohner in Heimen sind medizinisch schlecht versorgt


Wann endlich kümmert sich jemand um dieses Problem?
Für menschenwürdige Pflege sind wir alle verantwortlich! - Dazu finde ich immer wieder gute Informationen unter http://www.wernerschell.de

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Ärztliche Versorgung - Verbesserungsbedarf

Beitrag von WernerSchell » 02.03.2007, 07:46

Die ärztliche Versorgung in den Heimen ist mangelhaft! – Es wurden Verbesserungen angemahnt. – Im Rhein-Kreis Neuss hat ein Arbeitskreis der Gesundheitskonferenz auf Anregung von Werner Schell das Thema aufgegriffen.

Die Neuss-Grevenbroicher Zeitung (NGZ) berichtete am 24.02.2007 mit dem Titel „Heime haben Verbesserungsbedarf“:
http://www.wernerschell.de/Medizin-Info ... bedarf.jpg
Zuletzt geändert von WernerSchell am 09.08.2009, 08:24, insgesamt 1-mal geändert.
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„Heimbewohner schmerztherapeutisch oft unterversorgt“

Beitrag von » 17.03.2007, 07:54

Fachgesellschaft: „Heimbewohner schmerztherapeutisch oft unterversorgt“
Freitag, 16. März 2007

Frankfurt - Eine Unterversorgung mit Schmerzmedikamenten bei Bewohnern von Pflegeheimen hat die Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie kritisiert. Von den über 600.000 in Pflegeheimen lebenden Menschen litten 70 Prozent zeitweise unter Schmerzen. „Diese Menschen bekommen zu wenig Schmerzmittel“, kritisierte Thomas Lange, Schmerztherapeut aus Rudolstadt auf dem 18. Deutschen Schmerztag in Frankfurt.

...
Weiter unter
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=27852

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