Bis 2035 könnten bereits vier Millionen Menschen in Deutschland auf Pflege angewiesen sein
Verfasst: 11.09.2018, 06:54
Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.
PFLEGE
Geld allein reicht nicht mehr
Bis 2035 könnten bereits vier Millionen Menschen in Deutschland auf Pflege angewiesen sein, zeigt eine Simulationsrechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft. Doch schon heute fehlen entsprechende Fachkräfte – und die Lücke wird stetig größer. Bund und Länder müssen dringend vorsorgen.
Downlaod Studie > https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_u ... zahlen.pdf
Bundesweit waren 2015 rund drei Millionen Menschen pflegebedürftig, rund 50 Prozent mehr als im Jahr 1999. Vor allem in Ostdeutschland ist der Anteil der Pflegebedürftigen an der Gesamtbevölkerung überdurchschnittlich hoch. In Mecklenburg-Vorpommern sind es rund fünf Prozent, in Sachsen mehr als vier Prozent – der Bundesdurchschnitt liegt bei 3,7 Prozent. Bundesweit wird die Zahl in den kommenden Jahren stark steigen, zeigt eine IW-Simulation – auf rund vier Millionen Pflegebedürftige im Jahr 2035.
Um die Pflege dieser Menschen auch in Zukunft gewährleisten zu können, muss die Zahl der Pflegefachkräfte deutschlandweit stark ansteigen – bis 2035 auf rund eine halbe Millionen; ein Plus von gut 44 Prozent im Vergleich zu heute. Bereits derzeit werden Altenpfleger dringend gesucht, 2017 kamen auf 100 offene Stellen gerade einmal 22 Arbeitslose. Damit hat sich die Situation in den vergangenen Jahren weiter verschärft. „Die Zahl der Altenpfleger steigt zwar derzeit an, doch langsamer als der Bedarf. Die Lücke wird größer“, kommentiert IW-Wissenschaftlerin Susanna Kochskämper.
Um einen Kollaps zu verhindern, müssen Bund und Länder die Rahmenbedingungen für eine ausreichende Versorgung schaffen und den Pflege-Beruf attraktiver machen. „Dabei geht es nicht nur darum, das Gehalt anzuheben“, betont Kochskämper. Anzusetzen ist auch bei der Weiterbildung von Pflegehelfern, ebenso bietet die Digitalisierung die Chance, Abläufe zu optimieren und Pfleger zu entlasten. „Solche Maßnahmen können aber langfristig nur fruchten, wenn gleichzeitig konsequent Bürokratie abgebaut wird“, argumentiert Kochskämper.
• IW REPORT - Susanna Kochskämper: Die Entwicklung der Pflegefallzahlen in den Bundesländern – Eine Simulation bis 2035 > https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_u ... zahlen.pdf
• DOWNLOAD - IW TRENDS > Regina Flake / Susanna Kochskämper / Paula Risius / Susanne Seyda: Fachkräfteengpass in der Altenpflege > https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_u ... zahlen.pdf
• DOWNLOAD - STATEMENT Michael Hüther / Susanna Kochskämper: Pflegenotstand – so viele Fachkräfte fehlen wirklich > https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_u ... 180906.pdf
• DOWNLOAD - MATERIALIEN Michael Hüther / Susanna Kochskämper: Pflegenotstand – so viele Fachkräfte fehlen wirklich > https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_u ... 180906.pdf
Quelle: PRESSEMITTEILUNG VOM 10. SEP 2018
Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.
Konrad-Adenauer-Ufer 21
50668 Köln
Telefon: 0221 4981-0
Telefax: 0221 4981-99547
welcome@iwkoeln.de
SUSANNA KOCHSKÄMPER
HTTPS://WWW.IWKOELN.DE/PRESSE/PRESSEMIT ... -MEHR.HTML
+++
Anmerkung der Moderation:
Werner Schell beim Neusser Pflegetreff am 09.05.2018
Die mit der demografischen Entwicklung verbundene Zunahme der Zahl der pflegebedürftigen Menschen fordert die Politik heraus. Dazu hat Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk bereits seit Jahren umfängliche Handlungsanforderungen vorgestellt und aktuell den Bundesgesundheitsminister und die Bundeskanzlerin nochmals auf den Pflegenotstand und die weiter anwachsenden Probleme aufmerksam gemacht:
• "Pflegepersonal-Stärkungs-Gesetz (PpSG)" - Pro Pflege - hat zum Referentenentwurf eine umfangreiche Stellungnahme vorgelegt! Tenor: Die vorgesehenen Regelungen reichen nicht, um den Pflegenotstand aufzulösen! Bei den Vorschlägen zur "Konzerten Aktion Pflege" wird es auf die Ergebnisse ankommen. > http://www.wernerschell.de/aktuelles.php
• Dazu ergänzend mein ("Brand") Brief an die Bundeskanzlerin, Frau Dr. Angela Merkel, vom 20.07.2018. > viewtopic.php?f=4&t=22801
Die bisher von der GroKo vorgestellten Konzepte zur Verbesserung der Pflegesituation reichen hinten und vorne nicht. Offensichtlich ist das Ausmaß der Pflegemisere entgegen anderslautenden Bekundungen noch nicht verstanden worden.
+++
Ärzte Zeitung vom 10.09.2018:
IW-Studie
Bis 2035 wohl vier Millionen Pflegebedürftige
Durch den prognostizierten Anstieg an Pflegebedürftigen muss sich die Zahl der Pfleger fast verdoppeln, so das Institut der deutschen Wirtschaft - und bietet einen Lösungsvorschlag. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=97 ... efpuryykqr
+++
Rheinische Post berichtet am 11.09.2018:
Alarmierende Studie
Bis 2035 fehlen rund 175.000 Altenpfleger
Berlin Das Institut der deutschen Wirtschaft hat ausgerechnet, wie die Pflegelücke in naher Zukunft größer werden wird. Gesundheitsminister Spahn hat das Problem erkannt, kann aber noch keine zufriedenstellenden Lösungen anbieten.
Von Birgit Marschall
In Deutschland werden bis 2035 angesichts der stark steigenden Zahl von Pflegebedürftigen 175.000 zusätzliche Altenpfleger benötigt. Das seien 44 Prozent mehr als heute, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Studie des arbeitgebernahen Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). 2035 seien voraussichtlich vier Millionen alte Menschen auf Pflege angewiesen, heute seien es gut drei Millionen. Um die Pflegelücke zu schließen, empfiehlt das Institut eine bessere Bezahlung von Altenpflegern, weniger Bürokratie und mehr Freiheiten für die Pflegeeinrichtungen.
... (weiter lesen unter) ... https://rp-online.de/politik/deutschlan ... d-32851249
PFLEGE
Geld allein reicht nicht mehr
Bis 2035 könnten bereits vier Millionen Menschen in Deutschland auf Pflege angewiesen sein, zeigt eine Simulationsrechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft. Doch schon heute fehlen entsprechende Fachkräfte – und die Lücke wird stetig größer. Bund und Länder müssen dringend vorsorgen.
Downlaod Studie > https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_u ... zahlen.pdf
Bundesweit waren 2015 rund drei Millionen Menschen pflegebedürftig, rund 50 Prozent mehr als im Jahr 1999. Vor allem in Ostdeutschland ist der Anteil der Pflegebedürftigen an der Gesamtbevölkerung überdurchschnittlich hoch. In Mecklenburg-Vorpommern sind es rund fünf Prozent, in Sachsen mehr als vier Prozent – der Bundesdurchschnitt liegt bei 3,7 Prozent. Bundesweit wird die Zahl in den kommenden Jahren stark steigen, zeigt eine IW-Simulation – auf rund vier Millionen Pflegebedürftige im Jahr 2035.
Um die Pflege dieser Menschen auch in Zukunft gewährleisten zu können, muss die Zahl der Pflegefachkräfte deutschlandweit stark ansteigen – bis 2035 auf rund eine halbe Millionen; ein Plus von gut 44 Prozent im Vergleich zu heute. Bereits derzeit werden Altenpfleger dringend gesucht, 2017 kamen auf 100 offene Stellen gerade einmal 22 Arbeitslose. Damit hat sich die Situation in den vergangenen Jahren weiter verschärft. „Die Zahl der Altenpfleger steigt zwar derzeit an, doch langsamer als der Bedarf. Die Lücke wird größer“, kommentiert IW-Wissenschaftlerin Susanna Kochskämper.
Um einen Kollaps zu verhindern, müssen Bund und Länder die Rahmenbedingungen für eine ausreichende Versorgung schaffen und den Pflege-Beruf attraktiver machen. „Dabei geht es nicht nur darum, das Gehalt anzuheben“, betont Kochskämper. Anzusetzen ist auch bei der Weiterbildung von Pflegehelfern, ebenso bietet die Digitalisierung die Chance, Abläufe zu optimieren und Pfleger zu entlasten. „Solche Maßnahmen können aber langfristig nur fruchten, wenn gleichzeitig konsequent Bürokratie abgebaut wird“, argumentiert Kochskämper.
• IW REPORT - Susanna Kochskämper: Die Entwicklung der Pflegefallzahlen in den Bundesländern – Eine Simulation bis 2035 > https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_u ... zahlen.pdf
• DOWNLOAD - IW TRENDS > Regina Flake / Susanna Kochskämper / Paula Risius / Susanne Seyda: Fachkräfteengpass in der Altenpflege > https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_u ... zahlen.pdf
• DOWNLOAD - STATEMENT Michael Hüther / Susanna Kochskämper: Pflegenotstand – so viele Fachkräfte fehlen wirklich > https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_u ... 180906.pdf
• DOWNLOAD - MATERIALIEN Michael Hüther / Susanna Kochskämper: Pflegenotstand – so viele Fachkräfte fehlen wirklich > https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_u ... 180906.pdf
Quelle: PRESSEMITTEILUNG VOM 10. SEP 2018
Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.
Konrad-Adenauer-Ufer 21
50668 Köln
Telefon: 0221 4981-0
Telefax: 0221 4981-99547
welcome@iwkoeln.de
SUSANNA KOCHSKÄMPER
HTTPS://WWW.IWKOELN.DE/PRESSE/PRESSEMIT ... -MEHR.HTML
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Anmerkung der Moderation:
Werner Schell beim Neusser Pflegetreff am 09.05.2018
Die mit der demografischen Entwicklung verbundene Zunahme der Zahl der pflegebedürftigen Menschen fordert die Politik heraus. Dazu hat Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk bereits seit Jahren umfängliche Handlungsanforderungen vorgestellt und aktuell den Bundesgesundheitsminister und die Bundeskanzlerin nochmals auf den Pflegenotstand und die weiter anwachsenden Probleme aufmerksam gemacht:
• "Pflegepersonal-Stärkungs-Gesetz (PpSG)" - Pro Pflege - hat zum Referentenentwurf eine umfangreiche Stellungnahme vorgelegt! Tenor: Die vorgesehenen Regelungen reichen nicht, um den Pflegenotstand aufzulösen! Bei den Vorschlägen zur "Konzerten Aktion Pflege" wird es auf die Ergebnisse ankommen. > http://www.wernerschell.de/aktuelles.php
• Dazu ergänzend mein ("Brand") Brief an die Bundeskanzlerin, Frau Dr. Angela Merkel, vom 20.07.2018. > viewtopic.php?f=4&t=22801
Die bisher von der GroKo vorgestellten Konzepte zur Verbesserung der Pflegesituation reichen hinten und vorne nicht. Offensichtlich ist das Ausmaß der Pflegemisere entgegen anderslautenden Bekundungen noch nicht verstanden worden.
+++
Ärzte Zeitung vom 10.09.2018:
IW-Studie
Bis 2035 wohl vier Millionen Pflegebedürftige
Durch den prognostizierten Anstieg an Pflegebedürftigen muss sich die Zahl der Pfleger fast verdoppeln, so das Institut der deutschen Wirtschaft - und bietet einen Lösungsvorschlag. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=97 ... efpuryykqr
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Rheinische Post berichtet am 11.09.2018:
Alarmierende Studie
Bis 2035 fehlen rund 175.000 Altenpfleger
Berlin Das Institut der deutschen Wirtschaft hat ausgerechnet, wie die Pflegelücke in naher Zukunft größer werden wird. Gesundheitsminister Spahn hat das Problem erkannt, kann aber noch keine zufriedenstellenden Lösungen anbieten.
Von Birgit Marschall
In Deutschland werden bis 2035 angesichts der stark steigenden Zahl von Pflegebedürftigen 175.000 zusätzliche Altenpfleger benötigt. Das seien 44 Prozent mehr als heute, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Studie des arbeitgebernahen Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). 2035 seien voraussichtlich vier Millionen alte Menschen auf Pflege angewiesen, heute seien es gut drei Millionen. Um die Pflegelücke zu schließen, empfiehlt das Institut eine bessere Bezahlung von Altenpflegern, weniger Bürokratie und mehr Freiheiten für die Pflegeeinrichtungen.
... (weiter lesen unter) ... https://rp-online.de/politik/deutschlan ... d-32851249