
Flugblatt Februar 2018: Halbherzige Pläne für die Altenpflege
Rheinische Post vom 17.05.2018:
Pflegebranche:
5000 Euro Prämie sollen Pfleger locken
Berlin Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung geht angesichts des Personalmangels in die Offensive: Er will Pflegern, die in den Beruf zurückkehren, Geld anbieten. Auch Teilzeitmodelle sind vorgesehen.

Von Eva Quadbeck
Für ein Ende des Pflegenotstands in Deutschland muss aus Sicht des Pflegebeauftragten der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, schneller und konkreter gehandelt werden, als der Koalitionsvertrag das bisher vorsieht. "Ich will die Vertrauenskrise in der Pflege beenden. Die Pflegekräfte müssen spüren, dass wirklich etwas geschieht, um die dramatische Personalsituation in Pflegeeinrichtungen und Kliniken zu verbessern", sagte Westerfellhaus unserer Redaktion.

Auszubildende in Pflegeberufen leiden unter Zeitdruck - dpa Bildfunk
Notleidendes Pflegesystem = zielgerichtet verbessern!
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Dafür hat er ein Positionspapier "Mehr Pflegekraft für eine gute und verlässliche Pflege" vorgelegt, das im ersten Jahr rund 570 Millionen Euro und in den Folgejahren rund 345 Millionen Euro kosten würde. Das Papier des Pflegebeauftragten, das unserer Redaktion vorliegt, sieht vor, Prämien für Pflegefachkräfte in Pflegeeinrichtungen und Kliniken zu zahlen, die in ihren Beruf zurückkehren oder bei Teilzeit ihre Arbeitszeit spürbar erhöhen. "Sie sollen einmalig bis zu 5000 Euro steuerfrei erhalten. Pflegefachkräfte, die direkt nach ihrer Ausbildung in eine Festanstellung gehen, sollen eine Prämie von 3000 Euro erhalten", sagte Westerfellhaus.
…(weiter lesen unter) … https://rp-online.de/politik/deutschlan ... d-22692799
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Kommentar:
Ein mutiges Signal für die Pflege
Im Regierungsviertel ist mittlerweile angekommen, dass es in Pflegeheimen und Kliniken einen dramatischen Mangel an Fachpersonal für die Pflege gibt. Die Gegenmaßnahmen, die der Koalitionsvertrag vorsieht, sind aber halbherzig.
Von Eva Quadbeck
Wo sollen denn die geplanten 8000 neuen Pflegekräfte herkommen, wenn die Heime heute schon ihre vorhandenen Stellen nicht besetzen können?
Mit seinem Vorschlag, Pflegekräfte mit attraktiven Geldprämien zurück in den Job zu locken oder zur Aufstockung der Arbeitszeit zu bewegen, zieht der Pflegebeauftragte der Bundesregierung quasi die Notbremse. Denn aktuell ist beim Personal eine Abwärtsspirale im Gang: Wegen der hohen Arbeitsbelastung und des psychischen Drucks verlassen zunehmend ausgebildete Fachkräfte den Job, reduzieren die Arbeitszeit oder müssen sich krankschreiben lassen. Dies wiederum erhöht den Druck auf das verbleibende Pflegepersonal.
Quelle: https://rp-online.de/politik/ein-mutige ... d-22691747