Pflege: Digitale Anwendungen ermöglichen

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Pflege: Digitale Anwendungen ermöglichen

Beitrag von WernerSchell » 30.11.2017, 07:39

Pflege: Digitale Anwendungen ermöglichen
Umfrage: Verbraucher befürworten technische Lösungen in der Pflege


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Quelle: zapp2photo - fotolia.com

Viele Verbraucherinnen und Verbraucher möchten im Falle von Pflegebedürftigkeit zu Hause gepflegt werden. Technische Hilfsmittel könnten Pflegebedürftigen dabei den Alltag erleichtern. Eine repräsentative Umfrage von forsa im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zeigt: Verbraucher sind technischen Hilfsmitteln gegenüber aufgeschlossen. Was fehlt, sind Beratungsangebote und finanzielle Unterstützung.

„Es gibt schon heute gute technische Hilfsmittel, die Pflegebedürftigen das Leben erleichtern könnten. Sie sind jedoch noch nicht im Alltag angekommen. Die Politik muss dem Thema Digitalisierung in der Pflege mehr Priorität einräumen, damit Verbraucher die technischen Möglichkeiten nutzen können“, sagt Kai Vogel, Gesundheitsexperte des vzbv.

Zu den technischen Assistenzsystemen im Alter gehören etwa Hausnotrufsysteme, intelligente Fußböden zur Sturzerfassung, elektronische Medikamentenboxen, Systeme zur Beleuchtungs- und Raumtemperatursteuerung, mobile Aufstehhilfen oder auch Pflegeroboter.

vzbv fordert mehr Beratungsangebote

Digitale Unterstützungsmöglichkeiten spielen bei der Diskussion zur Pflege bislang nur eine sehr untergeordnete Rolle. Dabei können solche Angebote auf Wunsch des Pflegebedürftigen eine sinnvolle Hilfe sein und dazu beitragen, dass Pflegebedürftige möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben können. Dies entspricht dem von Politik und Gesellschaft geforderten Wunschmodell der ambulanten Versorgung in der Pflege.

„Es fehlen Beratungsangebote, durch die sich Pflegebedürftige und Angehörige über die technischen Möglichkeiten informieren können“, so Vogel. Zudem stellten die Kosten solcher Anwendungen eine enorme finanzielle Belastung für Pflegebedürftige dar, da sie in der Regel privat getragen werden müssten.

Verbraucher befürworten technische Hilfsmittel

Nach einer Umfrage von forsa im Auftrag des vzbv vom August 2017 befürworten knapp die Hälfte (48 Prozent) der Befragten solche technischen Hilfsmittel. 42 Prozent gehen davon aus, dass technische Hilfsmittel sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Qualität der Pflege haben. Nur sechs Prozent rechnen mit überwiegend negativen Folgen.

Noch positiver äußern sich die Befragten zum Einsatz von Pflegerobotern. Nur 15 Prozent der Verbraucher können sich den Einsatz von Pflegerobotern nicht vorstellen. Die Mehrheit der Befragten (68 Prozent) kann sich den Einsatz am ehesten beim Heben und Umlagern von Pflegebedürftigen vorstellen. Aber auch in anderen Lebenssituationen, etwa bei der Einnahme von Medikamenten (32 Prozent), beim Essen (25 Prozent) oder als Beschäftigung und Gesprächspartner (23 Prozent), finden die Befragten Hilfe durch Roboter vorstellbar.

Der vzbv setzt sich dafür ein, dass endlich ein Diskurs über sinnvolle digitale Anwendungen in der Pflege geführt wird. Die Kosten für technische Hilfsmittel, deren Nutzen bestätigt wurde, müssen etwa von Kranken- und Pflegekassen übernommen und Beratungsangebote ausgebaut werden. Das würde pflegebedürftige Verbraucher einen guten Schritt weiter zu einem selbstbestimmten Alltag in den eigenen vier Wänden bringen“, sagt Vogel.

Downloads
https://www.vzbv.de/sites/default/files ... pflege.pdf

Quelle: Pressemitteilung vom 24.11.2017
Christiane Rock
Referentin Pflegepolitik
Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.
Federation of German Consumer Organisations
Markgrafenstraße 66, 10969 Berlin
Tel. (030) 258 00-439 / Fax (030) 258 00-418
Christiane.rock@vzbv.de
www.vzbv.de | www.twitter.com/vzbv | www.youtube.com/vzbv

https://www.vzbv.de/pressemitteilung/pf ... moeglichen
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Pflege: Digitale Anwendungen ermöglichen

Beitrag von WernerSchell » 30.11.2017, 08:42

Aus Forum:
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Prävention muss stärker bei Pflegebedürftigen ansetzen

Berlin, 22. November 2017 - Pflegebedürftige Menschen sollten stärker in den Mittelpunkt der Präventionsbemühungen rücken, als es bisher der Fall ist. Denn ohne geeignete Angebote zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation und zur Stärkung von Ressourcen und Fähigkeiten kann sich der Zustand pflegebedürftiger Menschen unnötig stark verschlechtern. Dieses Fazit haben heute rund 200 Fachleute aus Politik und Gesundheitswesen auf dem Kongress „Zukunft Prävention – Prävention in der Pflege. Luxus oder Notwendigkeit?“ gezogen. Die BARMER, der Kneipp-Bund e.V. und der Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland (DAMiD) führten die Tagung am 22. November in Berlin durch. Seit dem Jahr 2016 ist das Präventionsgesetz in Kraft, das mehr Prävention in den einzelnen Lebenswelten vorsieht, darunter auch in der stationären Pflege. „Das Präventionsgesetz unterstreicht, dass Maßnahmen zur Stärkung der Gesundheit kein Exklusivthema für vergleichsweise junge und gesunde Menschen sein dürfen. Gerade bei pflegebedürftigen Menschen ist eine ganz gezielte Prävention wichtig. Denn trotz ihrer vorhandenen Beeinträchtigungen verfügen sie über Gesundheitspotenziale, die gefördert werden können und müssen“, sagt Prof. Dr. Christoph Straub, Vorstandvorsitzender der BARMER.

Digitalisierung bringt Prävention in der Pflege voran
Insbesondere der demographische Wandel stellt den Pflegebereich vor immer größere Herausforderungen. „Im Sinne eines jeden Einzelnen wollen wir als Kranken- und Pflegekasse unseren Beitrag leisten, damit eine Pflegebedürftigkeit so spät wie möglich eintritt oder sie zumindest nicht vorschnell zunimmt. Die Digitalisierung bietet hier ein großes Potenzial für eine wirklich Innovative Prävention “, sagt Straub. Seit einem Jahr untersucht die BARMER die präventiven und gesundheitsförderlichen Aspekte von therapeutischen Videospielen im Bereich Bewegung. Im Rahmen einer Pilotstudie in Hamburger und Berliner Pflegeeinrichtungen werden die Beweglichkeit, die mentale Leistungsfähigkeit und die sozialer Interaktion von Senioren gefördert. Die Videospielplattform, die sogenannte MemoreBox, wurde von Experten aus Wissenschaft, pflegerischer Praxis und Spielentwicklung konzipiert, um den Pflegealltag zu bereichern. „Die Digitalisierung kann die Prävention in der stationären Pflege voranbringen, wenn nicht sogar revolutionieren. Was wir nun brauchen, sind weitere, durchaus auch unkonventionelle Ideen für digitale Präventionsprojekte“, fordert Straub.

Kneipp-Bund fordert Paradigmenwechsel im Pflegebereich
„Das Thema Pflege ist eine der größten Herausforderungen für unsere Gesellschaft“, so der Präsident des Kneipp-Bundes, Klaus Holetschek MdL. Umso wichtiger ist es, auch im Alter sinnvolle Strategien zur Verbesserung der Lebensqualität und der gesundheitlichen Situation pflegebedürftiger Menschen umzusetzen. „Die Arbeitsbedingungen und Bezahlung der Pflegekräfte, die Situation pflegender Angehöriger und auch die bürokratischen Rahmenbedingungen, es herrscht dringender Handlungsbedarf. Wir brauchen einen Paradigmenwechsel im Pflegebereich!“ betonte Holetschek. „Prävention in der Pflege lohnt sich ohne jeden Zweifel. Nicht erst durch unsere Kneipp-Pflegestudie wissen wir, Anwendungen sind immer auch Zuwendungen“, so Holetschek weiter. In diesem Kontext seien die „Vom Kneipp-Bund e.V. anerkannten Senioreneinrichtungen“ ein Erfolgsmodell. Das Konzept „Kneipp in der Pflege“ könne niedrigschwellig in den Alltag implementiert werden, mit einer relativ einfachen Handhabe, aber in einer wirkungsvollen Weise. Es müsse künftig auch darum gehen, die Grundbedürfnisse einer menschenwürdigen Pflege besser zu berücksichtigen. „Wenn Pflegende gern zur Arbeit gehen, wirkt sich das auch positiv auf das zwischenmenschliche Verhältnis zu den Bewohnern aus. Unsere Studie hat unter anderem aufgezeigt, dass sich mit Kneipp das persönliche Wohlbefinden und damit die Lebensqualität verbessern lässt, und zwar für Pflegekräfte und Pflegebedürftige gleichermaßen“, unterstrich Holetschek. Der Kneipp-Bund stellt daher hohe Erwartungen an die künftige Bundesregierung und drängt darauf, bewährte Konzepte für die Prävention und Gesundheitsförderung in der Pflege zukünftig stärker zu fördern und in ihrer Umsetzung zu unterstützen.

Gute Pflege ist Prävention
„Die Bedeutung der professionellen Pflege für die Prävention wird im gesundheitspolitischen Diskurs weitgehend unterschätzt. Gute Pflege beginnt am Lebensanfang und ist schon für den Säugling Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung von Körper, Seele und Geist. Auch das Alter braucht professionelle und vorbeugende Pflege. Stürze, Mangel- oder Fehlernährung, Bewegungsmangel oder fehlende Sozialkontakte sind zentrale Risikofaktoren für Gesundheit und Lebensqualität. Prävention und Pflege helfen, Krankenhauseinweisungen zu vermeiden, Behandlungserfolge zu sichern und Lebensstiländerungen nachhaltig zu unterstützen. Was wir dafür brauchen, sind die Aufhebung der Sektoren-Trennung, Mindeststandards bei der Personalausstattung und mehr Pflegeforschung. Sonst bleibt Pflegebedürftigkeit ein für die Betroffenen leidvolles und für die Gesellschaft teures Gesundheitsrisiko. Dagegen macht sich die Anthroposophische Pflege stark“, kommentiert Rolf Heine, Vorstandsmitglied Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland (DAMiD).
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"Menschen pflegen, nicht Roboter"

Beitrag von WernerSchell » 11.12.2017, 07:17

Ärzte Zeitung online, 11.12.2017

Ärztekammer Nordrhein
"Menschen pflegen, nicht Roboter"
Nordrheins Kammerchef Henke warnt davor, angesichts überhöhter Erwartungen an die Digitalisierung Investitionen in Ärzte und Pflegepersonal zu vernachlässigen.
Von Ilse Schlingensiepen

DÜSSELDORF. Die erhofften Vorteile durch die Digitalisierung dürfen nicht dazu verleiten, auf die dringend notwendigen Investitionen in ärztliches und nicht-ärztliches Personal zu verzichten, betont der Präsident der Ärztekammer Nordrhein (ÄKNo) Rudolf Henke. "Die Menschen im Hier und Heute, unsere Patienten und auch die der nächsten Generationen werden sicher noch nicht von Computern geheilt oder von Robotern gepflegt. Und das wollen sie auch nicht", sagte Henke bei der Kammerversammlung in Düsseldorf.
Die zum Teil positiven Entwicklungen in Telemedizin und Telematik, bei Big Data oder der Genforschung könnten ihre Effekte nicht entfalten, wenn es nicht gelingt, das Gesundheitswesen mit ausreichend motivierten, gut weitergebildeten und gut bezahlten Menschen auszustatten, warnte er. "Es sind die Menschen, die die Dienste zu den Patienten bringen, und nicht Maschinen."
... (weiter lesen unter) .... https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... efpuryykqr
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