SOZIALES NETZ ZUKUNFTSFEST GESTALTEN - JETZT !

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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SOZIALES NETZ ZUKUNFTSFEST GESTALTEN - JETZT !

Beitrag von WernerSchell » 09.10.2017, 06:27

SOZIALES NETZ ZUKUNFTSFEST GESTALTEN - JETZT !
Klartext informiert > viewtopic.php?f=4&t=22268


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SOZIALES NETZ ZUKUNFTSFEST GESTALTEN - JETZT !

Beitrag von WernerSchell » 13.10.2017, 06:28

Aus Forum:
viewtopic.php?f=3&t=22296&p=100362#p100362

Pflegenotstand auflösen & Quartiershilfen gestalten

In der 41. Woche/2017 gab es gleich vier TV-Sendungen zur Pflege. Angesichts der zurückliegenden Bundestagswahl und der bevorstehenden Landtagswahl in Niedersachsen haben Pflegediskussionen Konjunktur. Leider waren nicht alle Statements in diesen Sendungen wirklich hilfreich, so dass es neue wirkungsvollere Ansätze für eine Weiterentwicklung der Pflege geben muss.

Wie bereits herausgestellt, hat es in den letzten Jahrzehnten hunderte solcher Pflegenotstandsbeiträge im Fernsehen gegeben. Geändert hat sich leider nichts. Daher ist ein Aktionsbündnis aller pflegekritischen Initiativen notwendig. Es muss tunlichst mit einer Stimme gesprochen und es müssen mit Sachargumenten unterlegte Forderungen zu bestimmten pflegereformerischen Maßnahmen abgeliefert werden. Jammern allein hilft nicht. Der Gestaltung von bundesweit Personalbemessungssystemen für die Pflege in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen muss dabei höchste Priorität zukommen. Dabei sollte / muss gelingen, die Zahl der Pflegekräfte um 20 - 30% zu erhöhen.


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Dann muss es mit Blick auf die ambulanten Versorgungsstrukturen dringend um die Gestaltung von Quartiershilfen gehen. So können die pflegenden Angehörigen wirkungsvolle Unterstützung erfahren. Vorschläge für solche Quartiershilfen sind da. In Neuss-Erfttal wurden solche Strukturen mit tatkräftiger Unterstützung von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk bereits musterhaft entwickelt und funktionieren. Allerdings muss es eine deutliche Weiterentwicklung geben.

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Das alles kostet deutlich mehr Geld. Und dies muss die Gesellschaft, wie auch immer, aufbringen.

Nach dem Neusser Pflegetreff am 22.11.2017, der das Thema Prävention und Gesundheitsförderung, auch mit Blick auf die Belastungen der Pflegekräfte aufgreift (siehe > viewtopic.php?f=7&t=22212 ), wird es im April / Mai 2018 einen weiteren großen Pflegetreff geben, der sich mit dem Thema "Pflegenotstand auflösen und kommunale Quartiershilfen gestalten" (Arbeitstitel) befasst. - Pflegekräfte und pflegende Angehörige sind zur Mitwirkung eingeladen!


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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk macht seit vielen Jahren auf den Pflegenotstand aufmerksam.
Zahlreiche Beiträge informieren sachlich über die dringend erforderlichen Reformschritte, u.a.:


Merkel zollt Pflegekräften großen Respekt ... aber
viewtopic.php?f=3&t=21908
Merkel räumt Defizite bei Pflege ein - Notstand erkannt?
> viewtopic.php?f=3&t=22302
Die Altenpflege geht auf dem Zahnfleisch ...
> viewtopic.php?f=3&t=22096
"Nachlegen in der Pflege" - JETZT Pflegenotstand auflösen
> viewtopic.php?f=3&t=22011
Pflegekräfte brauchen Gesundheitsprävention
> viewtopic.php?f=3&t=22246
Gesundheitssystem / soziales Netz - Ausgabenkollaps droht
> viewtopic.php?f=4&t=22315
Jens Spahn erwartet konstruktive Ideen für Politik
> viewtopic.php?f=4&t=22317
Interessenwahrnehmung für die Pflegekräfte ...
> viewtopic.php?f=3&t=21365
Quartierskonzepte gestalten – Kommunen in der Pflicht ...
> viewtopic.php?f=4&t=21213
Statement von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk vom 13.05.2014
> http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... se2014.pdf
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Gute Pflegepolitik in neuer Parteienkonstellation

Beitrag von WernerSchell » 16.10.2017, 09:17

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Chancen für gute Pflegepolitik in neuer Parteienkonstellation nutzen

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) fordert die Vertreter von CDU/CSU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen auf, sich ernsthaft ihrer Verantwortung für das Land und seine Bürger zu stellen. Die in dieser Woche beginnenden Sondierungs- und Koalitionsgespräche müssen konstruktiv, zügig und zielorientiert geführt werden, damit Deutschland wieder eine handlungsfähige Bundesregierung bekommt. Pflege gehört dabei ganz oben auf die Prioritäten- und Themenliste des künftigen Regierungsprogramms! „Sich auf den ‚Lorbeeren‘ gesundheitspolitischer Arbeit der zurückliegenden Legislaturperiode auszuruhen und das Thema Pflege in den Wahlprogrammen und im Wahlkampf nahezu vollständig auszublenden war ein Fehler. Die Quittung kam am Wahlsonntag. Welche Bedeutung Pflege für das Wählervolk hat und wie groß und berechtigt die Sorge der Menschen ist, sich selbst und ihre Angehörigen heute und zukünftig eben nicht verlässlich und gut gepflegt zu sehen, hätte man wissen können. In Bevölkerungsumfragen kam dies immer wieder zum Ausdruck“, sagt DBfK-Präsidentin Prof. Christel Bienstein.

Leider geben die Wahlprogramme der nun sondierenden möglichen Koalitionäre zu ‚Pflege‘ nichts Fundiertes her. Eine große Chance liegt deshalb nun darin, im Ringen um eine gemeinsame Regierungsbildung Pflege den nötigen Stellenwert zu geben. Das Ziel der künftigen Bundesregierung muss werden, in neuer Konstellation neue Wege zur nachhaltigen Stabilisierung von Pflege in Deutschland zu suchen und zu beschreiten. Dass die alten Muster nicht tragen, ist ja hinlänglich erwiesen. Eine quantitativ und qualitativ angemessene Pflegepersonalbemessung, vorrangige Orientierung am Patientenwohl und –nutzen, eine Pflegebildungsreform mit dem Ziel einer Anpassung deutscher Pflegebildung an europäisches Niveau, sichere Finanzierung von Pflege, beherzter Abbau von Überkapazitäten und Fehlanreizen in den Krankenhäusern… - all das sind die Themen, denen sich eine neue Regierung schnellstens widmen muss. Evidenzbasierte Pflegestandards, die gegenseitigen Verpflichtungen aus Behandlungs-, Pflege- und Arbeitsvertrag, Arbeitsrecht und Arbeitsschutzgesetze – das muss in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und –diensten wieder gelten. Noch einmal lassen sich die beruflich Pflegenden nicht hinhalten und mit vagen Versprechungen vertrösten. Wer jetzt nicht umgehend und wirksam handelt, hat es zu verantworten, wenn in vier Jahren überhaupt niemand mehr Interesse an einem Pflegeberuf hat.

Der DBfK und die beruflich Pflegenden in Deutschland erwarten von den Koalitionsverhandlungen konkrete Vereinbarungen für schnelle spürbare Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in der Pflege. Von der Kanzlerin und Parteivorsitzenden fordern wir, die vor der Wahl gemachten Versprechungen nun auch einzulösen. „Wir werden sicherstellen, dass Menschen im Falle von Krankheit, Pflegebedürftigkeit oder bei einem Unfall auch zukünftig eine gute pflegerische Versorgung erhalten.“ Das gelingt nicht, indem man die Fachkraftquote absenkt, das Pflegebildungsniveau herabsetzt und Pflege gewinnorientierten Interessen unterordnet. Die angekündigte „Konzertierte Aktion Pflege“ darf nicht eine Luftnummer werden wie ähnliche politische Initiativen zuvor, die außer Aktionismus nichts in Gang gebracht haben. Die Lage in der Pflege ist für alle Betroffenen so brisant und dringlich, dass sie endlich zur Kanzlerinnensache gemacht werden muss.

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke finden Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de. Für Interviewwünsche oder weitere Informationen wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.


Quelle: Pressemitteilung vom 16.10.2017
Johanna Knüppel | Referentin | Redaktion DBfK Aktuell | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
http://www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157-0 | Fax 030-219157-77 | Umsatzsteuer Id.Nr. DE 114235140
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Notstand in der Pflege beenden

Beitrag von WernerSchell » 18.10.2017, 16:45

0744 / 18. Oktober 2017
Pressemitteilung von Pia Zimmermann


Notstand in der Pflege beenden

„Pflegekräfte und andere Wählerinnen und Wähler haben mutig den Pflegenotstand im Wahlkampf thematisiert. Wer in diesem Land regieren will, darf ihre Forderungen nicht ignorieren“, erklärt Pia Zimmermann, pflegepolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, anlässlich der heute beginnenden Sondierungsgespräche von CDU/CSU, FDP und Grünen. Zimmermann weiter:

„DIE LINKE fordert Sofortmaßnahmen gegen den Personalmangel in allen Pflegebereichen. Mehr Pflegekräfte sind nur durch bessere Arbeitsbedingungen und höhere Bezahlung zu gewinnen. Das wäre auch sofort finanzierbar, wenn der Pflegevorsorgefonds in einen Pflegepersonalfonds umgewidmet wird.
DIE LINKE unterstützt den Appell des neu gewählten Präsidenten des Deutschen Pflegerates, Franz Wagner, an die Teilnehmer der Sondierungsgespräche. Bessere Arbeitsbedingungen können dauerhaft aber kaum durch Sondertöpfe finanziert werden. Wer gute Pflege für jede und jeden sichern will, kommt an der Solidarischen Pflegeversicherung nicht vorbei. Daran wird DIE LINKE gemeinsam mit Pflegekräften, den Menschen mit Pflegebedarf und ihren Familien die Koalitionsgespräche messen.“

F.d.R. Benjamin Wuttke
-----------------------------------------------------------------------------------------
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Pressesprecher: Michael Schlick, Tel. 030/227-50016, Mobil 0172/373 13 55 Stellv. Pressesprecher: Hanno Harnisch, Tel. 030/227-51092, Mobil 0171/643 55 24 Stellv. Pressesprecher: Jan-Philipp Vatthauer Tel. 030/227-52801, Mobil 151/282 02 708 Telefax 030/227-56801, pressesprecher@linksfraktion.de, http://www.linksfraktion.de
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Jamaika-Sondierer einig über Pflege als Top-Thema

Beitrag von WernerSchell » 02.11.2017, 07:51

Ärzte Zeitung online, 01.11.2017
Thema Gesundheitswesen
Jamaika-Sondierer einig über Pflege als Top-Thema


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Die pflegerische und medizinische Versorgung muss verlässlich organisiert bleiben –
auf dem Land wie in der Stadt, sind sich die potenziellen Koalitionäre einig. Und dazu braucht es Fachkräfte.
- © cirquedesprit / fotolia


Konsens gibt es fast nur in den Überschriften: Bei der ersten Runde der Jamaika-Sondierungen überwiegt bei den vier Parteien das Trennende. Eine Ausnahme ist die Pflege.
Von Florian Staeck
CDU/CSU, FDP und Grüne haben sich bei ersten Sondierungen über das Thema Gesundheit am Montag nur auf Überschriften und den weiteren Fahrplan verständigt. Die vier Parteien sind sich einig, "dass sich die Menschen auf eine gute medizinische und pflegerische Versorgung verlassen können müssen, unabhängig von ihrem Einkommen und Wohnort", heißt es in einem gemeinsamen Papier.

PDF zum Download: Das vollständige Sondierungspapier
https://www.aerztezeitung.de/pdf/gp/sondierung_1_11.pdf (Größe: 331 KB)


Als zentral streichen die potenziellen Koalitionspartner die Fachkräftesicherung im Gesundheitswesen heraus, insbesondere in der Pflege.

Quelle und weitere Informationen:
https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... efpuryykqr

Lesen Sie dazu auch den Kommentar:
Konfliktfreie Sondierung?
> https://www.aerztezeitung.de/politik_ge ... erung.html

+++
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk bemerkt zu den Ankündigungen:
Jamaika-Sondierer einig über Pflege als Top-Thema? --- Es ist leider nicht zu erkennen, dass die Sondierer die wirklichen Handlungserfordernisse zur Auflösung des Pflegenotstandes verstanden haben. Die vorliegenden Papiere enthalten weiterhin nur Sprechblasen! Von der Entwicklung kommunaler Quartiershilfen zur Unterstützung des Grundsatzes "ambulant vor stationär" ist überhaupt keine Rede.
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Pflegenotstand auflösen & Quartiershilfen gestalten

Beitrag von WernerSchell » 11.11.2017, 07:36

Am 11.11.2017 bei Facebook gepostet:

"Aufgrund des Personalmangels kann in der Pflege oft nicht einmal mehr der umstrittene Grundsatz der drei "S" - still, satt und sauber - gelten. Dabei sollte das Ziel die drei "Z" sein: Zeit, Zuwendung und Zärtlichkeit. - Pflegekräfte, die ihre ethischen Wertevorstellungen nicht umsetzen können, sind unzufrieden, unglücklich und brennen aus." - Franz J. Stoffer, Ehemaliger Geschäftsführer der Caritas Betriebsführungs- und Trägergesellschaft (CBT) in CAREkonkret vom 10.11.2017
viewtopic.php?f=3&t=22296


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Bis 2030 475.000 zusätzliche Pflegefachkräfte nötig

Beitrag von WernerSchell » 24.11.2017, 17:54

Deutsches Ärzteblatt vom 24.11.2017:
Bis 2030 475.000 zusätzliche Pflegefachkräfte nötig

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Quelle: Deutsches Ärzteblatt

In den Jahren bis 2030 wird die Zahl der Pflegebedürftigen um 34 Prozent auf 4,1 Millionen zunehmen. Es werden bis zu 400.000 zusätzliche vollstationäre Pflegeplätze benötigt, der Bedarf an ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... fte-noetig

Pflegemarkt wird stark wachsen > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... rk-wachsen
Pflegebedürftige: Deutlicher Anstieg prognostiziert > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... nostiziert
Altenpflege: Verdi warnt vor Personalmangel > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... ltenpflege
Pflegeeinrichtungen: Mehr Betreuer > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... richtungen
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Pflegenotstand auflösen & Quartiershilfen gestalten

Beitrag von WernerSchell » 01.01.2018, 09:22

Aus Forum:
viewtopic.php?f=3&t=22296&p=101513#p101513

Am 01.01.2018 bei Facebook gepostet:

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"Pflegenotstand auflösen & Quartiershilfen gestalten" ist die Herausforderung für das neue Jahr 2018! Die Bedürfnisse der Patienten und pflegebedürftige Menschen gehören in den Mittelpunkt aller Erwägungen, und nicht etwa die Ökonomie. Mehr personelle Zuwendung und ganzheitliche Betrachtung der kranken und hilfebedürftigen Menschen erscheinen dabei unabdingbar! - Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird sich in diesem Sinne weiter engagieren.
>>> viewtopic.php?f=3&t=22296&p=101512#p101512

Und was noch wichtig ist:
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten.
Katharina von Siena

Vorsorglich stelle ich vor:

Neujahrsgebet des Pfarrers von St. Lamberti
zu Münster aus dem Jahre 1883:


Herr, setze dem Überfluss Grenzen –
und lasse die Grenzen überflüssig werden.
Lasse die Leute kein falsches Geld machen –
und auch das Geld keine falschen Leute.
Nimm den Ehefrauen das letzte Wort –
und erinnere die Männer an ihr erstes.
Schenke unseren Freunden mehr Wahrheit –
und der Wahrheit mehr Freunde.
Bessere solche Beamte, Geschäfts- und Arbeitsleute,
die wohl tätig – aber nicht wohltätig sind.
Gib den Regierenden gute Deutsche –
und den Deutschen eine gute Regierung.
Herr, sorge dafür, dass wir alle in den Himmel kommen –
aber bitte nicht sofort.


Man könnte dem Text noch aus aktuellem Anlass hinzufügen:

„Gib den Politikern und sonst Verantwortlichen die Einsicht, dass die Pflege - Rahmenbedingungen in Krankenhäusern und Heimen schnellstmöglich verbessert werden müssen und lasse deutlich werden, ... dass es nur mit mehr Pflegepersonal eine bessere Pflege geben kann. Denn nicht ökonomische Erwägungen dürfen dominieren, sondern allein die Interessen der kranken und pflegebedürftigen Menschen.“
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GroKo-Sondierungen wollen offensichtlich den Pflegenotstand nicht auflösen

Beitrag von WernerSchell » 13.01.2018, 07:31

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Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss


Die Vereinbarungen der GroKo-Verhandler zur Pflege enthalten überwiegend unverbindliche Absichtserklärungen. Die vorgesehenen zusätzlichen Stellen für die Pflegeeinrichtungen sind völlig unzureichend, um den Pflegenotstand merkbar zu vermindern.
Quelle: http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... -10-15.pdf

Das Deutsche Institut für Pflegeforschung (dip) hat am 13.11.2017 einen Masterplan vorgelegt, mit dem die Dauerkrise in der Pflege beendet werden könnte. Die Pflegeforscher haben einen dreischrittigen Masterplan Pflege vorgeschlagen. Quelle: viewtopic.php?f=5&t=16644&p=101696#p101696

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Ziel des Masterplans Pflege ist es, u.a. die Vergütungen für Pflegepersonal (insbesondere in der Altenpflege) um bis zu 30 % anzuheben und bis zum Ende der Legislatur bis zu 100.000 zusätzliche Pflegestellen in Krankenhäusern, Altenheimen und ambulanten Diensten zu schaffen.

Eine erste Einschätzung ergibt u.a.: Die Vereinbarungen der GroKo-Sondierer werden diesem Masterplan in keiner Weise gerecht. Es muss daher ernsthaft bezweifelt werden, dass die Sondierer den "Ernst der Lage" begriffen haben.


Werner Schell, Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk

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Pflege-Kommentar - Kollektive Demenz

Beitrag von WernerSchell » 04.02.2018, 08:18

FRANKFURTER ALLGEMEINE

PFLEGE-KOMMENTAR
Kollektive Demenz

• VON HEIKE GÖBEL - AKTUALISIERT AM 01.02.2018

Die Leistungen der Pflegeversicherung werden immer weiter erhöht – und trotzdem reicht das den Deutschen nicht. Sie haben die Pflegeversicherung missverstanden.

Zu den Themen, bei denen Union und SPD erwartungsgemäß schnell zusammengefunden haben, gehört das Pflegekapitel. Obwohl sie die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung in der vergangenen Wahlperiode um mehr als die Hälfte ausgeweitet hatten und dazu zweimal die Beitragssätze erhöht wurden, werden neue Versprechen gemacht. Diesmal soll der Schwerpunkt auf einer Besserstellung der Pflegekräfte liegen, in Aussicht gestellt haben die Koalitionsunterhändler 8000 neue Pflegestellen und höhere Pflegelöhne.
Die Zusagen sind ein Echo auf den Wahlkampf, in dem die Pflegelobby geschickt mobilisiert und einen deutschen Pflegenotstand beschworen hatte. Den gibt es nicht, wohl aber Knappheiten und Härten. Dass diese immer stärker ins öffentliche Blickfeld rücken, ist kein Wunder. Bei nunmehr fast drei Millionen Pflegefällen – und dem prognostizierten starken Anstieg der Zahlen – werden immer mehr Familien mit dem schwierigen Alltag in den Heimen oder der Bürde einer Pflege zu Hause direkt konfrontiert, ebenso mit den oft unerwartet hohen Kosten.
Zu wenige Bürger glauben an die Pflegeversicherung
Die strittige Einführung der gesetzlichen Pflegeversicherung 1995 hat leider das bewirkt, was zu befürchten war: Zu viele Bürger glauben, der eigenen Absicherung für die Pflege (und dem Schutz des Erbes für die Kinder) sei mit dem schmalen Obolus für die Pflegekasse Genüge getan. Dass die Versicherung nur dazu gedacht war, einen Teil der oft enormen Pflegekosten zu ersetzen, fiel einer kollektiven Demenz zum Opfer. Die jeweiligen Gesundheitsminister taten wenig, den Teilkasko-Charakter der Pflegekasse ins Gedächtnis zu rufen, um die Vollkaskoerwartungen zu dämpfen – und zur ergänzenden Vorsorge zu ermuntern.
Die Aufklärung über die Grenzen der Pflegeversicherung wäre aber gerade jetzt dringlich – und ein Gebot der Ehrlichkeit. Denn nach den geltenden Regeln werden sich die Kosten für die nun versprochenen neuen Stellen wie für höhere Entgelte der Pflegekräfte in saftigen Aufschlägen auf die von den Pflegenden privat zu tragende Rechnung niederschlagen. Sollte die nächste Regierung dies ändern wollen, müsste sie offenlegen, bei wem diese Rechnung dann landet. Solange sie über die Kosten schweigt, haben diejenigen leichtes Spiel, die nur lamentieren, die Zusagen gingen nicht weit genug. Doch auch in der Pflege hebelt der Hinweis auf die Menschenwürde nicht die Knappheit der Ressourcen aus. Mit der Knappheit besser umzugehen, gelingt durch den Einsatz von Marktmechanismen. Darüber denkt die Politik bisher zu wenig nach.

Heike Göbel
Verantwortliche Redakteurin für Wirtschaftspolitik, zuständig für „Die Ordnung der Wirtschaft“.
Quelle: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/d ... ml?GEPC=s2

+++
Anmerkung der Moderation:
Die Pflegeversicherung ist als Teilleistungssystem konzipiert und wird es bleiben. Leistungsverbesserungen sind aber im stationären Bereich, also in den Pflegeeinrichtungen, notwendig. Dort sind die schwerstpflegebedürftigen Menschen untergebracht und dürfen eine uneingeschränkt menschenwürdige Pflege mit ausreichender personeller Zuwendung erwarten. Daher muss der Pflegenotstand aufgelöst werden. Siehe u.a. unter:
>>> viewtopic.php?f=4&t=22459&p=102116#p102116
>>> viewtopic.php?f=3&t=22474&p=102124#p102124
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