Seite 1 von 1

Digitalisierung im Gesundheitswesen

Verfasst: 14.06.2017, 06:21
von WernerSchell
Mit digitaler Gesundheit an die Spitze
Bundesforschungsministerin Wanka und Bundesgesundheitsminister Gröhe treiben Digitalisierung im Gesundheitswesen weiter kraftvoll voran

Bild
Intelligente Verknüpfung von Daten: Immer mehr Menschen nutzen Smartphones und Wearables, um Blutdruck, Puls
und Blutzuckerspiegel kontinuierlich zu messen. © Andrey Popov


Anlässlich des Digital-Gipfels der Bundesregierung legen die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka, und der Bundesminister für Gesundheit, Hermann Gröhe, weitere konkrete Maßnahmen für die Digitalisierung des Gesundheitswesens vor. Damit setzen sie den mit dem E-Health-Gesetz und der Medizininformatik-Initiative eingeschlagenen Weg fort.

Bundesforschungsministerin Johanna Wanka: "Mit Hilfe der Digitalisierung kann die personalisierte Medizin Realität werden. Dafür müssen wir jetzt die Weichen stellen. Digitale Produkte und Anwendungen in der Gesundheitsversorgung, aber auch die Gesundheitsforschung schaffen mit wachsender Geschwindigkeit immer mehr Daten. Diese Datenmengen müssen zusammengebracht und ausgewertet werden – dann können sie uns helfen, Krankheiten besser zu verstehen und zu behandeln. Unser Ziel ist ein lernendes, digital vernetztes Gesundheitssystem, in dem stets die richtige Person die richtige Information zur richtigen Zeit hat. Mit dem Start der Medizininformatik-Initiative haben wir einen großen Schritt in diese Richtung getan."

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: "Nach mehr als 10 Jahren ist mit dem E-Health-Gesetz endlich Schwung in die Digitalisierung des Gesundheitswesens gekommen. Die Videosprechstunde, die telemedizinische Befundbeurteilung bei Röntgenaufnahmen, der elektronische Arztbrief oder der Medikationsplan bringen greifbare Vorteile für die Patientinnen und Patienten. Dieser Weg muss konsequent fortgesetzt werden. Als nächste Schritte stehen die Notfalldaten auf der elektronischen Gesundheitskarte, die elektronische Patientenakte, das Patientenfach und die Einbindung mobiler Anwendungen an. Mit dem Start eines sicheren Datennetzes im Gesundheitswesen haben wir einen Meilenstein geschafft. Jetzt muss es darum gehen, große Datenmengen zum Wohle der Patienten zu nutzen, um Krankheiten wie Alzheimer und Krebs in Zukunft besser verstehen und gezielt bekämpfen zu können. Die bereits im E-Health-Gesetz angelegte Öffnung der Telematik-Infrastruktur für die Forschung wird uns dabei unterstützen."

Um die Digitalisierung weiter voranzutreiben werden Bundesforschungsministerin Johanna Wanka und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe
1.eine Dialog-Plattform Digitale Gesundheit gründen, um gemeinsam mit allen Verantwortlichen aus Gesundheitsversorgung, Wissenschaft und Wirtschaft die Nutzung von Technologien zur Bereitstellung und Auswertung großer Datenmengen (Big-Data) für die Patientenversorgung voranzutreiben,
2.die Einführung von elektronischen Patientenakten vorantreiben, die helfen die Forschung und Versorgung im Interesse der Patientinnen und Patienten weiter zu verbessern,
3.verstärkt Projekte fördern, die die Möglichkeiten des digitalen Fortschritts im Gesundheitswesen aufzeigen und helfen, z.B. bei der Behandlung von Krebserkrankungen weitere Durchbrüche zu erzielen.

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist auch Thema des diesjährigen Digital-Gipfels der Bundesregierung, der unter dem Motto "Vernetzt besser Leben" am 12. und 13. Juni 2017 in der Metropolregion Rhein-Neckar stattfindet.

Die gemeinsame Erklärung finden Sie in der Anlage: > https://www.bmbf.de/files/Anlage_Gemein ... BF_BMG.pdf

Weitere Informationen
http://www.bmbf.de/de/digitalisierung-i ... -2897.html
http://www.bundesgesundheitsministerium.de

Quelle: Pressemitteilung vom 12.06.2017
https://www.bmbf.de/de/mit-digitaler-ge ... -4300.html

+++
Am 13.06.2017 bei Facebook gepostet:
Digitalisierung im Gesundheitswesen zur Verbesserung der Patientenversorgung.
Der Patient muss aber als Person im Mittelpunkt aller Neuerungen stehen!

> viewtopic.php?f=4&t=22166

Streit um Videosprechstunde

Verfasst: 14.11.2017, 07:54
von WernerSchell
Deutsches Ärzteblatt:

Streit um Videosprechstunde

Bild
Quelle: Deutsches Ärzteblatt

Über die Videosprechstunde für Patienten, die dem Arzt bereits bekannt sind, hat sich ein Streit entzündet.
Die Verbraucherzentrale ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... rechstunde

Videosprechstunde: Medizin ist Kommunikation > https://www.aerzteblatt.de/archiv/18569 ... munikation
Langsames Internet bremst Telemedizin aus > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... edizin-aus
Videosprechstunde: Patientus zertifiziert > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... rechstunde

Gestaltung von Big Data im Gesundheitsbereich

Verfasst: 30.11.2017, 14:23
von WernerSchell
Ethikrat fordert eine an Datensouveränität orientierte Gestaltung von Big Data im Gesundheitsbereich

Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutscher Ethikrat, Ulrike Florian, 30.11.2017


In seiner heute veröffentlichten Stellungnahme „Big Data und Gesundheit – Datensouveränität als informationelle Freiheitsgestaltung“ legt der Deutsche Ethikrat Empfehlungen vor, die eine den Chancen und Risiken von Big Data angemessene verantwortliche informationelle Freiheitsgestaltung im Umgang mit gesundheitsrelevanten Daten ermöglichen sollen.

Big Data beschreibt als ein Schlüsselbegriff der gegenwärtigen Debatte über die technologisch induzierte gesellschaftliche Veränderung einen Umgang mit großen Datenmengen, der darauf abzielt, Muster zu erkennen und daraus neue Einsichten zu gewinnen. Im Gesundheitsbereich nutzen immer mehr Forscher, Firmen und Ärzte aus Big Data gewonnene Informationen. Zudem nimmt die individuelle Erfassung gesundheitsrelevanter Daten zu, zum Beispiel über die Apps von Mobiltelefonen und am Körper getragene Sensoren. Mit diesen Entwicklungen hat sich der Deutsche Ethikrat in einem zweieinhalbjährigen Prozess befasst und sich dabei intensiv mit Sachverständigen und interessierten Bürgern ausgetauscht.

Die für Big Data charakteristische umfassende Dekontextualisierung und Rekontextualisierung von Daten, die zu unterschiedlichen Zwecken erfasst, analysiert und neu verknüpft werden, führt zu einer Entgrenzung des gesundheitsrelevanten Bereichs. Wenn solche vielfältigen Daten verwertet werden, ermöglicht dies tiefe Einblicke in den aktuellen Gesundheitszustand, die Persönlichkeit sowie den Lebenswandel und erlaubt teilweise sogar Vorhersagen, etwa zur Krankheitsentwicklung.

Die rapide wachsende Datenbasis, die damit verbundene Entwicklung innovativer digitaler Instrumente und die Vernetzung der beteiligten Akteure eröffnen damit einerseits Chancen für deutlich verbesserte Diagnostik, Therapie und Prävention, Effizienz- und Effektivitätssteigerungen sowie die Unterstützung gesundheitsförderlichen Verhaltens. Andererseits bringen schwankende Datenqualität, Intransparenz von Datenflüssen, Kontrollverluste sowie unsichere Koordinations-, Regulierungs- und Qualifikationsanforderungen aber auch Risiken mit sich. Diese reichen von Entsolidarisierung und Verantwortungsdiffusion über Monopolisierung und Verluste informationeller Selbstbestimmung bis hin zu Datenmissbrauch und Manipulationshandlungen.

In seiner Stellungnahme untersucht der Deutsche Ethikrat solche Chancen und Risiken für fünf gesundheitsrelevante Anwendungsbereiche von Big Data und analysiert die relevanten rechtlichen Vorgaben und ethischen Aspekte. Er kommt zu dem Ergebnis, dass den Herausforderungen mit den Handlungsformen und Schutzmechanismen des traditionellen Datenschutzrechts nur unzureichend begegnet werden kann.

Um auch unter Big-Data-Bedingungen den Schutz und die Achtung von Werten wie Freiheit, Privatheit, Souveränität, Wohltätigkeit, Gerechtigkeit, Solidarität und Verantwortung zu gewährleisten, empfiehlt der Deutsche Ethikrat ein an Datensouveränität orientiertes Gestaltungs- und Regulierungskonzept. Die mit dem Begriff der Datensouveränität umschriebene verantwortliche informationelle Freiheitsgestaltung versteht er in Weiterentwicklung der informationellen Selbstbestimmung als interaktive Persönlichkeitsentfaltung unter Wahrung von Privatheit in einer vernetzten Welt.

Ein solches Gestaltungs- und Regulierungsmodell hat stärker als bislang die kontextabhängig wandelbare Sensibilität von Daten zu berücksichtigen. Dabei nimmt der Deutsche Ethikrat den individuellen Datengeber als den entscheidend zu schützenden und zu achtenden Zweck in den Blick. Er sieht eine Vielfalt institutioneller und staatlicher Akteure in der Pflicht, mit einer umfassenden gesamtgesellschaftlichen Anstrengung rechtliche, außerrechtliche und technische Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass Menschen ihre Datensouveränität wahrnehmen und entfalten können.

Das vorgeschlagene Konzept enthält konkrete Handlungsempfehlungen zu vier Themenbereichen. Sie zielen darauf ab, erstens die Potenziale von Big Data zu erschließen, zweitens individuelle Freiheit und Privatheit zu wahren, drittens Gerechtigkeit und Solidarität zu sichern und viertens Verantwortung und Vertrauen zu fördern. Die empfohlenen Maßnahmen sollten zeitnah verwirklicht und finanziert werden.

In einem Sondervotum fordert ein Mitglied des Deutschen Ethikrates den Verzicht auf die Nutzung von Big Data zu Forschungszwecken oder anderen Anwendungen, sofern ein umfassender Datenschutz, die Umsetzung effektiver Anonymisierungs- und Pseudoanonymisierungsstandards und das Recht auf Vergessen nicht gewährleistet werden können.

Der vollständige Text der Stellungnahme ist unter http://www.ethikrat.org/dateien/pdf/ste ... ndheit.pdf abrufbar. Weitere Materialien des Deutschen Ethikrates zum Thema Big Data sind unter http://www.ethikrat.org/themen/forschun ... k/big-data verfügbar.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.ethikrat.org/dateien/pdf/ste ... ndheit.pdf
http://www.ethikrat.org/themen/forschun ... k/big-data

Die gesamte Pressemitteilung können Sie im WWW abrufen unter:
http://idw-online.de/de/news685589
http://www.ethikrat.org/presse/pressemi ... ng-08-2017

Ethikrat fordert besseren Schutz von Gesundheitsdaten

Verfasst: 30.11.2017, 16:36
von WernerSchell
Ärzte Zeitung vom 30.11.2017:
Stellungnahme
Ethikrat fordert besseren Schutz von Gesundheitsdaten
Das herkömmliche Datenschutzrecht reicht für Big Data im Gesundheitswesen nicht aus. Zu diesem Ergebnis kommt der Deutsche Ethikrat in einer aktuellen Stellungnahme. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... efpuryykqr

Big Data im Gesundheitswesen braucht klare Regeln

Verfasst: 01.12.2017, 16:35
von WernerSchell
0873 / 1. Dezember 2017
Pressemitteilung von Kathrin Vogler


Big Data im Gesundheitswesen braucht klare Regeln zum Datenschutz

„Big Data bietet große Chancen für eine Verbesserung der Versorgungsforschung im Gesundheitswesen sowie für zielgerichtete Prävention und Gesundheitsförderung. Gleichzeitig bedarf es aber unbedingt klarer Bestimmungen, die den individuellen und kollektiven Datenschutz regeln und damit das Recht auf informationelle Selbstbestimmung wirksam umsetzen“, erklärt Kathrin Vogler, Gesundheitsexpertin der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf die aktuelle Stellungnahme des Ethikrats zu Big Data im Gesundheitswesen. Kathrin Vogler weiter:

„DIE LINKE setzt sich daher für gesetzliche Regelungen ein zum Schutz von Patientendaten, zur Verwendung anonymisierter und pseudonymisierter Daten, zu Maßnahmen, die das Zusammenführen vorhandener Datensätze ermöglichen und damit zur transparenten Verwendung von Daten zu Forschungszwecken im öffentlichen Interesse.

DIE LINKE wird weiter dafür streiten, dass personenbezogene Patientendaten in der Hand der Patienten bleiben und sie jederzeit selbst bestimmen können, welche persönlichen Daten zu welchen Zwecken freigegeben werden. Eine Privatisierung von Gesundheitsdaten in der Hand weniger Großkonzerne muss auf jeden Fall verhindert werden.“

F.d.R. Susanne Müller
-----------------------------------------------------------------------------------------
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Pressesprecher: Michael Schlick, Tel. 030/227-50016, Mobil 0172/373 13 55 Stellv. Pressesprecher: Hanno Harnisch, Tel. 030/227-51092, Mobil 0171/643 55 24 Stellv. Pressesprecher: Jan-Philipp Vatthauer Tel. 030/227-52801, Mobil 151/282 02 708 Telefax 030/227-56801, pressesprecher@linksfraktion.de, www.linksfraktion.de

Fahrplan zum neuen Datenschutz-Recht

Verfasst: 09.04.2018, 06:31
von WernerSchell
Ärzte Zeitung vom 09.04.2018:

EU-Verordnung
Fahrplan zum neuen Datenschutz-Recht

Die Datenschutzgrundverordnung der EU ist eine ideale Lektüre für lange Winterabende. Ärzten, denen die Zeit fehlt, bietet die KBV eine Kurzversion mit Handlungsanleitung. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=96 ... efpuryykqr