Pflege-Report 2017 ... Buchtipp

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Pflege-Report 2017 ... Buchtipp

Beitrag von WernerSchell » 05.04.2017, 10:22

Buchtipp!

Jacobs / Kuhlmey / Greß / Klauber / Schwinger:

Pflege-Report 2017
Schwerpunkt: Die Versorgung der Pflegebedürftigen

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Schattauer Verlag, April 2017
348 Seiten, 60 Abb., 24 Tab., kart.
ISBN:
978-3-7945-3244-5 (Print)
978-3-7945-9076-6 (eBook PDF)
D: € 54,99 incl. MwST excl. Versand

Hochaktuelle Thematik als gesellschaftliche Herausforderung
Der Pflege-Report 2017 stellt Pflegebedürftige und ihre Versorgung in den Mittelpunkt. Leitfragen dieses Reports sind:
Wer sind die Pflegebedürftigen und was ist ihr zentraler Versorgungsbedarf?
Wie ist die pflegerische und gesundheitliche Versorgung von Pflegebedürftigen heute ausgestaltet?
Werden die heutigen Versorgungsstrukturen den Bedürfnissen Pflegebedürftiger gerecht?
Wie kann die Versorgung der Pflegebedürftigen gezielt verbessert werden?

Der jährlich erscheinende Pflege-Report ist eine fundierte Wissens- und Diskussionsgrundlage, um zu tragfähigen Entscheidungen
zu gelangen und so eine qualitativ hochwertige Pflegeversorgung zu sichern – eine der gesellschaftspolitisch wichtigsten Aufgaben
in den nächsten Jahrzehnten

Quelle und weitere Informationen:
http://www.schattauer.de/book/detail/pr ... -2017.html

Die Webredaktion AOK-Bundesverband hat zur Veröffentlichung mitgeteilt:
Wie oft und in welcher Dosierung kommen in Pflegeheimen Psychopharmaka zur Behandlung von auffälligem Verhalten bei Demenz
zum Einsatz? Gibt es Alternativen und was meinen Pflegekräfte dazu? Diesen beiden Schlüsselfragen sind die Autoren des Pflege-Reports 2017
nachgegangen.

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Der Pflege-Report ist eine neue jährlich erscheinende Publikationsreihe des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO).
Er will dazu beitragen, die wesentlichen Herausforderungen im Bereich der Pflege zu analysieren und Lösungswege aufzeigen.
Die Versorgung von Pflegebedürftigen zählt zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Schon heute sind
große Teile der Bevölkerung unmittelbar betroffen – sei es als Pflegebedürftige oder weil sie informell oder professionell mit Pflege
befasst sind. Die Zahl der Pflegebedürftigen wird in den kommenden Jahren weiter deutlich wachsen. Damit wird die gesellschaftspolitische
Bedeutung der Pflege weiter zunehmen und vielfältige Fragen aufwerfen. Der Pflege-Report will Impulse geben und Brücken bauen zwischen
Wissenschaft, Praxis und Politik.
Neben der Behandlung eines Schwerpunktthemas durch Experten aus Forschung und Praxis wird in einem umfangreichen Statistikteil die
Entwicklung der Pflegebedürftigkeit in Deutschland und die gesundheitliche Versorgung von Pflegebedürftigen analysiert: die Inanspruchnahme
von ärztlichen, stationären und Heilmittelleistungen sowie die Arzneimittelversorgung. Die Analysen basieren auf der Pflegestatistik des
Statistischen Bundesamtes sowie auf AOK-Daten.
Quelle: http://www.wido.de/pflege-report.html

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Pressemitteilung vom 5. April 2017

Pflege-Report 2017: Pflegeheimbewohner erhalten zu viele Psychopharmaka

Berlin. Ein Teil der rund 800.000 Pflegeheimbewohner in Deutschland erhält zu viele Psychopharmaka. Besonders betroffen sind die rund 500.000 Demenzkranken. Das zeigt eine vom Bundesgesundheitsministerium geförderte Untersuchung der Klinischen Pharmakologin Professor Petra Thürmann, deren Ergebnisse im Pflege-Report 2017 enthalten sind. Demnach erhielten gut 30 Prozent der Bewohner ein Antidepressivum, wobei es kaum Unterschiede zwischen Pflegebedürftigen mit oder ohne Demenz gibt. Dagegen bekommen 40 Prozent der Bewohner mit Demenz dauerhaft mindestens ein Neuroleptikum, aber nur knapp 20 Prozent der Heimbewohner ohne Demenz.

Mit Blick auf unerwünschte Nebenwirkungen wie Stürze, Schlaganfälle oder Thrombosen warnt Professor Thürmann: „Neuroleptika werden als Medikamente zur Behandlung von krankhaften Wahnvorstellungen, sogenannten Psychosen, entwickelt. Nur ganz wenige Wirkstoffe sind zur Behandlung von Wahnvorstellungen bei Demenz zugelassen, und dann auch nur für eine kurze Therapiedauer von sechs Wochen. Der breite und dauerhafte Neuroleptika-Einsatz bei Pflegeheimbewohnern mit Demenz verstößt gegen die Leitlinien.“ Dabei verweist die Expertin aufs Ausland. Während 54 Prozent der spanischen und 47 Prozent der deutschen demenzkranken Heimbewohner Neuroleptika erhalten, sind es nur zwölf Prozent in Schweden und 30 Prozent in Finnland. „Es scheint also Spielraum und Alternativen zu geben“, so das Mitglied des Sachverständigenrates des Bundesgesundheitsministeriums.

Die Pflegekräfte bestätigen das hohe Ausmaß an Psychopharmaka-Verordnungen in Pflegeheimen. Das belegt die im neuen Pflege-Report veröffentlichte schriftliche Befragung von 2.500 Pflegekräften durch das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO): Die Befragten geben an, dass im Durchschnitt bei mehr als der Hälfte der Bewohner ihres Pflegeheims Psychopharmaka eingesetzt werden. Zwei Drittel der Betroffenen (64 Prozent) erhielten demnach die Verordnungen auch länger als ein Jahr. Interessanterweise halten 82 Prozent der Pflegekräfte diesen Verordnungsumfang für angemessen. Dr. Antje Schwinger vom WIdO: „Das Problembewusstsein der Pflegekräfte muss hier offensichtlich geschärft werden. Um den Psychopharmaka-Einsatz in Pflegeheimen zu reduzieren, sollte sichergestellt werden, dass nicht-medikamentöse Ansätze im Arbeitsalltag stärker etabliert werden.“

Laut Umfrage werden diese alternativen Ansätze auch häufig umgesetzt. So geben 67 Prozent der Pflegekräfte an, dass in ihrem Heim spezielle Pflegekonzepte zum Einsatz kommen, rund die Hälfte der Befragten (52 Prozent) verwendet Assessment-Instrumente. Auch Fallbesprechungen, kognitive und sensorische Verfahren kommen zum Einsatz. Doch geben gleichzeitig 56 Prozent der Befragten an, dass Zeitdruck die Umsetzung nicht-medikamentöser Verfahren teilweise beeinträchtige oder verhindere.

Die Pflegekräfte können für die Tendenz zur Übermedikation von Pflegeheimbewohnern mit Demenz am wenigsten. Das stellt der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch, klar. Der bewusste und kritische Umgang mit Psychopharmaka sei eine Teamaufgabe von Ärzten, Pflegeheimbetreibern, Pflegekräften und Apothekern, die Pflegeheime betreuen. Vor allem die behandelnden Ärzte, aber auch Pflegeheimbetreiber seien hier in der Verantwortung für eine leitliniengerechte Medizin. „Ärzte stehen in der Pflicht, diese Medikamente nur dann einzusetzen, wenn es nicht anders geht und auch nur so kurz wie möglich. Und Pflegeheimbetreiber müssen ergänzend den Einsatz nicht-medikamentöser Versorgungsansätze fördern.“ Um die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pflegeheimen zu verbessern, fordert Litsch ein Nachschärfen der Kooperationsvereinbarungen zwischen Pflegeheimen und Vertragsärzten auf Bundesebene. Außerdem müsse die Geriatrie in der ärztlichen Ausbildung ein stärkeres Gewicht erhalten. Schließlich sei ein Expertenstandard für die pflegerische Betreuung und Versorgung von demenziell Erkrankten nötig. Gute Pflege brauche zwar angemessene Ressourcen. Doch zeigten der internationale Vergleich und einige deutsche Leuchtturmprojekte auch, dass Versorgungsdefizite in der pflegerischen Versorgung von Demenzkranken nicht zwangsläufig immer nur mit mehr Geld oder Personal abgestellt werden. „Das ist auch eine Frage der pflegerischen Konzeption und Kultur“, so Litsch.

Alle Informationen zur Pressekonferenz und weitere Materialien finden Sie online auf http://www.aok-presse.de

Ihr Ansprechpartner in der Pressestelle
Dr. Kai Behrens
Tel. 030- 34646-2309
presse@bv.aok.de

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0277 / 5. April 2017
Pressemitteilung von Pia Zimmermann

Mehr Personal statt mehr Medikamente
„Mehr als 50 Prozent der an Demenz erkrankten Bewohner in Pflegeheimen erhalten dauerhaft Neuroleptika, ein Drittel Antidepressiva. Hier hat sich eine 'Versorgungsnormalität' entwickelt, die gesundheitsgefährdend ist und gegen anerkannte Richtlinien verstößt. Eine ehrliche öffentliche Debatte über die Ursachen dieser Entwicklung ist überfällig“, erklärt die pflegepolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Pia Zimmermann, mit Blick auf den aktuellen Pflegebericht 2017 des Wissenschaftlichen Institutes der AOK. Zimmermann weiter:
„Die Gerontopsychiatrische Gesellschaft beurteilt viele Psychopharmaka und Neuroleptika für alte Menschen als ungeeignet. Nichtmedikamentöse Alternativen werden jedoch viel zu wenig eingesetzt. Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass 56 Prozent der zum Thema befragten Pflegekräfte einschätzen, dass die hohe Arbeitsverdichtung nichtmedikamentöse Alternativen verhindere. Damit unterstreicht der Bericht, wie dringlich Sofortmaßnahmen zur Verbesserung der Personalsituation in den Pflegeheimen sind. Auch die ärztliche Versorgung in den Pflegeeinrichtungen muss dringend auf den Prüfstand.“
F.d.R. Susanne Müller

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Ärzte Zeitung vom 05.04.2017:
Pflegereport 2017
Erhalten Heimbewohner zu viele Psychopharmaka?

Eine Untersuchung im Auftrag des BMG zeigt: Fast jeder Dritte Heimbewohner in Deutschland wird mit Antidepressiva behandelt.
Pflegekräfte halten die Verordnungen überwiegend für angemessen.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=933 ... fpuryyqrde

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Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 5. April 2017:
Pflegebericht - In Münchner Heimen wird jeder Zweite ruhiggestellt
Quelle: viewtopic.php?f=4&t=22072

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Der Neusser Pflegetreff hat sich am 27.04.2016 mit der Arzneimittelversorgung, v.a. der älteren Menschen befasst.
Die Handlungserfordernisse ergeben sich aus einem von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk vorgelegten Statement:

>>> http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... tement.pdf
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Psychopharmaka im Heim oft Dauermedikation

Beitrag von WernerSchell » 06.04.2017, 06:45

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Deutsches Ärzteblatt vom 05.04.2017:
Demenzkranke Heimbewohner erhalten zu viele Neuroleptika
Demenzkranke Heimbewohner erhalten zu viele Neuroleptika. Das geht aus einer Studie hervor, die im Pflegereport 2017 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK enthalten ist. Der Report wurde heute ... https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... uroleptika

Pflegereformen: Geld kommt nicht in den Heimen an > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... -Heimen-an
Alzheimer-Patienten erhalten zu viele psychotrope Substanzen > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... Substanzen
Parkinson: Forscher empfehlen zurückhaltenden Einsatz von Antipsychotika > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... -Parkinson

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Ärzte Zeitung vom 06.04.2017:
AOK-Report: Psychopharmaka im Heim oft Dauermedikation
Heimbewohnern werden zu viele Psychopharmaka verordnet, stellt der AOK-Pflegereport fest. Nichtmedikamentöse Betreuung und mehr Arztkontakt
könnten Gegenstrategien sein. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=933 ... ege&n=5678

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Rheinische Post vom 6. April 2017:
Berlin
Studie: Pflegebedürftige erhalten zu viele Medikamente
Berlin. Fast ein Drittel aller Pflegeheimbewohner bekommt demnach Antidepressiva - zum Teil in deutlich überhöhten Mengen.
Ein Teil der rund 800.000 Pflegeheimbewohner in Deutschland erhält offenbar deutlich zu viele und für diesen Zweck nicht zugelassene Psychopharmaka. Besonders betroffen seien die rund 500.000 Demenzkranken, berichtet die Krankenkasse AOK. Sie beruft sich auf eine vom Bundesgesundheitsministerium geförderte Studie der Universität Witten/Herdecke. Demnach bekommen 40 Prozent der Bewohner mit Demenz dauerhaft Mittel zur Ruhigstellung (Neuroleptikum), bei den Heimbewohnern ohne Demenz sind rund 20 Prozent betroffen. Kaum Unterschiede zwischen Pflegebedürftigen mit oder ohne Demenz gibt es bei Bewohnern, die ein Antidepressivum erhalten, hier sind 30 Prozent der Bewohner betroffen.
... (weiter lesen unter) ... http://www.rp-online.de/wirtschaft/stud ... -1.6738492

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AOK-Pflege-Report: In deutschen Pflegeheimen werden zu viele Psychopharmaka verabreicht
Nach Angaben des aktuellen AOK-Pflege-Reports erhalten sechs von zehn Pflegebedürftigen täglich mehr als vier unterschiedliche pharmazeutische Wirkstoffe. Eine solche Verordnungspraxis erhöhe das Risiko unerwünschter Neben- und Wechselwirkungen deutlich.
Quelle: Berliner Zeitung
http://www.berliner-zeitung.de/wirtscha ... t-26668328
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Pflegeheime: Zu viele Psychopharmaka

Beitrag von WernerSchell » 06.04.2017, 06:47

Am 06.04.2017 bei Facebook gepostet:
Ein Teil der rund 800.000 Pflegeheimbewohner in Deutschland erhält zu viele Psychopharmaka.
Besonders betroffen sind die rund 500.000 Demenzkranken. Siehe insoweit den am 05.04.2017 vorgestellten Pflege-Report 2017.
Alles seit Jahren bekannt! - Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat daher u.a. beim Pflegetreff am 27.04.2016 in einem umfangreichen
Statement die insoweit gebotenen Handlungserfordernisse aufgezeigt. >>> http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... tement.pdf
Wann endlich werden die überfälligen Konsequenzen gezogen? >>> viewtopic.php?f=4&t=22062


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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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MmD brauchen Pflegepotenzial statt potenter Psychopharmaka

Beitrag von WernerSchell » 06.04.2017, 14:45

Menschen mit Demenz brauchen Pflegepotenzial statt potenter Psychopharmaka

Für den Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) sind die gestern veröffentlichten Ergebnisse des Pflege-Reports 2017 über den Einsatz von Psychopharmaka in Pflegeheimen keine Überraschung. „Der Report zeigt trotz eines Rückgangs der Verordnung von Psychopharmaka, wie dringend weiterer Handlungsbedarf besteht. Für die Betreuung von Menschen mit Demenz und den Umgang mit ihren Krankheitssymptomen gibt es wissenschaftlich evaluierte bewährte Pflegekonzepte. Sie im Alltag umzusetzen erfordert allerdings hohe fachliche Kompetenz und die nötigen Zeitressourcen. An beidem wird seit langem gespart, Personalnot und stetig zunehmender Zeitdruck führen zu einer Überlastung der Pflegefachpersonen im Umgang mit schwer demenziell erkrankten Pflegeheimbewohnern. Das Ruhigstellen durch den ‚chemischen thingy‘ kann und darf aber keine Lösung sein“, sagt DBfK-Sprecherin Johanna Knüppel.

Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff definiert kognitive Einschränkungen und auffällige psychische Verhaltensweisen als einen Teil dieser Erkrankung und hebt die Bedeutung der pflegerischen Betreuung im Leistungsumfang hervor. Diese Zeit muss den beruflich Pflegenden auch zur Verfügung gestellt werden. Bisher lässt man sie mit den Problemen allerdings weitgehend allein.

Der DBfK sieht den Handlungsbedarf mit den neuen Personalschlüsseln seit der Überleitung der Pflegestufen in die Pflegegrade noch nicht beendet. Zwar zielt die Entwicklung eines Personalbemessungsinstruments in die richtige Richtung, ausreichend ist dies aus Sicht des DBfK jedoch nicht. Die Politik muss langfristig nicht nur den Personalbedarf erkennen, sondern auch gesetzlich verankern. Und die Unternehmen müssen erkennen, dass sie sich heute mit schlechten und krankmachenden Arbeitsbedingungen die eigene unternehmerische Grundlage für morgen entziehen. Wer heute seine Mitarbeiter verschleißt, wird morgen keine mehr haben.

Aus- und Fortbildung in den Pflegeberufen müssen viel stärker als bisher für die Versorgung der Menschen mit Demenz qualifizieren, ein besonderes Augenmerk ist dabei auch auf nicht-medikamentöse Behandlungsformen zu richten. Letztlich zeigen die Ergebnisse des Pflege-Reports 2017 aber auch erneut, wie dringend Deutschland eine Pflegeausbildung braucht, die eine breite Basis an Fachkompetenz vermittelt und den Menschen nicht nach Altersstufen betrachtet.

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke finden Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de. Für Interviewwünsche oder weitere Informationen wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.
Mit freundlichen Grüßen

Quelle: Pressemitteilung vom 06.04.2016
Johanna Knüppel | Referentin | Redaktion DBfK Aktuell | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
http://www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157-0 | Fax 030-219157-77 | Umsatzsteuer Id.Nr. DE 114235140
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Pflegeheime: Eine Frage der Umsetzung, nicht des Wissens

Beitrag von WernerSchell » 07.04.2017, 06:27

Ärzte Zeitung vom 07.04.2017:
Pflegeheime: Eine Frage der Umsetzung, nicht des Wissens
Über 40 Prozent der Pflegeheimbewohner mit Demenz haben in ihrer Dauermedikation mindestens ein Neuroleptikum.
Zu viel, kritisiert die Klinische Pharmakologin Professor Petra Thürmann. Im Interview erläutert sie, wie Pflegepersonal und Ärzte gemeinsam
an einer Gegenstrategie arbeiten könnten. Dabei sei vor allem Empathie gefragt.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=933 ... enz&n=5681
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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AOK Report – Psycho-Pillen statt Pflege

Beitrag von WernerSchell » 08.04.2017, 16:39

AOK Report – Psycho-Pillen statt Pflege

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LESERBRIEF

Wieviele Berichte und Bücher müssen über die Massenstraftaten an dementen Menschen in Heimen noch erscheinen, bis Staatsanwälte endlich einmal Ermittlungen aufnehmen und Politiker Maßnahmen ergreifen, damit sich die Zustände in den Heimen ändern müssen?
Neuroleptika werden ca. 50 % der Dementen in Heimen, somit ca. 250.000 Menschen in Deutschland verabreicht. Diese Medikamente sind nicht nur eine chemische Fixierung und damit Maßnahmen einer Freiheitsberaubung, sondern erhöhen unstreitig auch das Mortalitätsrisiko der Betroffenen. Damit tut man alles, aktiv (die Verantwortlichen in den Heimen) oder durch Unterlassen (die zuständigen Politiker), damit diese Menschen schneller "das Zeitliche segnen" und dadurch weniger Kosten und Mühe verursachen. Juristisch bedeutet dies weniger poetisch formuliert: Körperverletzungen mit Todesfolge oder Totschlag mit bedingtem Vorsatz. 250.000 Mal täglich. In unserem Rechtsstaat.
Aufgrund des Offizialprinzips in unserem Strafrecht müssen Staatsanwälte ermitteln, wenn sie von Straftaten erfahren – und sei es aus der Zeitung. " Die Strafverfolgungsbehörden sind berechtigt, aber auch verpflichtet, von sich aus den Sachverhalt zu erforschen und alle unaufschiebbaren Ermittlungshandlungen vorzunehmen, um die Verdunkelung der Sache zu verhüten (§ 163 StPO)." hier: http://justiz.hamburg.de/ablauf-des-erm ... erfahrens/
Bei Steuerverkürzungssachverhalten, d. h. wenn der Staat durch die Ermittlungen auf Einnahmen hoffen kann, werden Staatsanwälte auch tatsächlich tätig. Berichte über die Massenstraftaten in Alten- und Pflegeheimen haben noch nie auch nur einen einzigen Staatsanwalt in Gang gesetzt.
Was das bedeutet, erkennt man, wenn man sich vorstellt, dass über Kinderheime aus Berichten und Untersuchungen bekannt würde, dass in allen Kinderheimen die Hälfte der Kinder von den Aufsichtspersonen sexuell missbraucht würden. Der Aufschrei wäre – zu recht – sehr groß und alle Justizminister würden ihre Staatsanwälte anweisen, Ermittlungen in den Kinderheimen aufzunehmen. Die heute Dementen waren auch einmal Kinder, nicht nur das, sie sind durch ihre Krankheit Kindern sogar wieder ähnlich geworden. Vor allem in ihrer Hilflosigkeit. Jedoch: Niemand kommt ihnen zu Hilfe.
Dass das Martyrium der Dementen seit Jahren tagtäglich ungehindert weiter gehen kann, zeigt, wie ernst Deutschland sein Grundgesetz nimmt. Von den christlichen Werten, der hiesigen Leitkultur, die zur Zeit angeblich nur vom Islam bedroht wird, ganz zu schweigen.

Es handelt sich bei den Dementen übrigens um die Generation, die Deutschland, das ihre Eltern in den Untergang rauschen liessen, nach 1945 wieder aufgebaut und erfolgreich hat.

Der Bericht über den aktuellen AOK-Pflegereport über Demenzkranke wird auf der mdr.de-Seite von "Barbara" abschließend mit folgenden Worten kommentiert:
".....der nichtsbringende Gröhe soll ruhig sein, sofort. Alt werden in diesem Deutschl. ist eine starke katastrophe." ( http://tinyurl.com/jwr3qu6 )
Im Vergleich mit der Fürsorge, die wir unseren Dementen zuteil werden lassen, ist das Deutsch von "Barabara" geradezu makellos.
--
Mit freundlichen Grüßen,
Dagmar Schön
Rechtsanwältin
Sebastiansplatz 3
80331 München
Fon: +49. 89.288 066 88
mob: +49.176.242 11 285
info@kanzlei-schoen.de
http://www.kanzlei-schoen.de

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Aus Forum:
viewtopic.php?f=2&t=21899

Medikation - Aufklärung und Dokumentation zwingend

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Der Behandelnde ist nach § 630e BGB grundsätzlich verpflichtet, wichtige Vorgänge aufzuzeichnen, also schriftlich zu dokumentieren.
Dazu gehört die Aufklärung, natürlich auch bezüglich einer Medikation
.
"… (2) Der Behandelnde ist verpflichtet, in der Patientenakte sämtliche aus fachlicher Sicht für die derzeitige und künftige Behandlung wesentlichen Maßnahmen und deren Ergebnisse aufzuzeichnen,
insbesondere die Anamnese, Diagnosen, Untersuchungen, Untersuchungsergebnisse, Befunde, Therapien und ihre Wirkungen, Eingriffe und ihre Wirkungen, Einwilligungen und Aufklärungen.
Arztbriefe sind in die Patientenakte aufzunehmen. …" - Quelle: https://dejure.org/gesetze/BGB/630f.html
Mangelt es an einer solchen Dokumentation, tritt die Umkehr der Beweislast ein (§ 630 h BGB):
"… (2) Der Behandelnde hat zu beweisen, dass er eine Einwilligung gemäß § 630d eingeholt und entsprechend den Anforderungen des § 630e aufgeklärt hat. Genügt die Aufklärung nicht den Anforderungen des § 630e,
kann der Behandelnde sich darauf berufen, dass der Patient auch im Fall einer ordnungsgemäßen Aufklärung in die Maßnahme eingewilligt hätte. …" - Quelle: https://dejure.org/gesetze/BGB/630h.html

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Weitere Informationen:

Arzthaftung - Die ärztlichen Aufklärungspflichten bei der Arzneimitteltherapie
von Prof. Dr. Dr. R. Dettmeyer, Institut für Rechtsmedizin, Gießen E-Mail: Reinhard.Dettmeyer@forens.med.uni-giessen.de
Der ärztliche Heileingriff wird tatbestandlich als Körperverletzungsdelikt angesehen, der eines Rechtfertigungsgrundes bedarf – im Regelfall der rechtfertigenden Einwilligung des Patienten nach vorheriger ordnungsgemäßer Aufklärung.
Dies gilt auch für die Abgabe eines Arzneimittels bzw. einer medikamentösen Therapie, das die häufigste Form einer Therapie darstellt. Zugleich ist die Aufklärung vertragliche Pflicht. Doch welche Aufklärungspflichten treffen den
Chefarzt und sein Team bei der Arzneimitteltherapie? Der nachfolgende Beitrag nennt die wichtigsten Punkte.
Über was muss aufgeklärt werden?
… (weiter lesen unter) … http://www.iww.de/index.cfm?pid=1314&pk ... id=1290&am

Juristische Risiken der Pharmakotherapie oder Im Zweifel haftet der Arzt
Relevanz der ärztlichen Aufklärung aus rechtlicher Sicht insbesondere bei der Pharmakotherapie

Rechtsanwalt Dr. A. Wienke
Wienke & Becker - Köln

Pharmakotherapeutische Aufklärung
„Handbuch des Arztrechts“
:
„Die Medikation verpflichtet den Arzt dazu, den Kranken über Dosis, Unverträglichkeit und Nebenfolgen ins Bild zu setzen. Die Instruktionspflicht reicht umso weiter, je gefährlicher das Präparat ist.
Verschreibt der Arzt seinem Patienten ein in der Anwendung nicht ungefährliches Arzneimittel, so hat er ihn darüber aufzuklären und durch geeignete Maßnahmen, ggf. Überwachung, die schonende Applikation sicherzustellen.“
„Flüchtige Hinweise auf Begleitdrucksachen entlasten den Arzt nicht. Auf den Beipackzettel darf der Arzt sich nicht verlassen. Vielfach genügt das Lesen des Beipackzettels durch den Patienten nicht, so dass er im Interesse seines
Selbstbestimmungsrechts – nämlich auch etwas Unvernünftiges zu tun – auf ergänzende mündliche Informationen des behandelnden Arztes angewiesen bleibt.“
… (weiter lesen unter ) … https://www.mh-hannover.de/fileadmin/or ... Wienke.pdf

Ärztekammer Berlin informiert - Stand Juni 2015:
Die ärztliche Aufklärungspflicht

Der Wille von Patientinnen und Patienten ist für Ärztinnen und Ärzte grundsätzlich bindend. Nach dem Behandlungsvertrag sollen Ärztinnen und Ärzte Patientinnen und Patienten als selbstverantwortliche Partnerinnen und Partner
in Respekt vor deren persönlichen Rechten annehmen, um ihnen Rat und Hilfe zu geben. Eine Patientin oder ein Patient kann jedoch das Recht auf Selbstbestimmung nur dann wahr-nehmen, wenn sie oder er von der Ärztin oder dem Arzt
vor der Behandlung umfassend über Diagnose, Therapiemöglichkeiten und mögliche Komplikationen aufgeklärt worden ist.
… (weiter lesen unter) … https://www.aerztekammer-berlin.de/10ar ... flicht.pdf

Aufklärungspflicht des Arztes über Nebenwirkungen von Medikamenten
Urteil des Bundesgerichtshofes vom 15. März 2005 - VI ZR 289/03 -

… Die Beklagte sei verpflichtet gewesen, die Klägerin über die mit der Einnahme des Medikaments verbundenen Nebenwirkungen und Risiken zu informieren. Unter den hier gegebenen Umständen reiche der Warnhinweis in der Packungsbeilage
des Pharmaherstellers nicht aus. In Anbetracht der möglichen schweren Folgen, die sich für die Lebensführung der Klägerin bei Einnahme des Medikaments ergeben konnten und auch später verwirklicht haben, habe auch die Beklagte als das
Medikament verordnende Ärztin darüber aufklären müssen, dass das Medikament in Verbindung mit dem Rauchen das erhebliche Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls in sich barg. Nur dann hätte die Klägerin ihr Selbstbestimmungsrecht ausüben
und sich entweder dafür entscheiden können, das Medikament einzunehmen und das Rauchen einzustellen, oder wenn sie sich als Raucherin nicht in der Lage sah, das Rauchen aufzugeben, auf die Einnahme des Medikaments wegen des bestehenden
Risikos zu verzichten.
… (weiter lesen unter) … http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-b ... &linked=pm und https://openjur.de/u/188968.html und viewtopic.php?f=2&t=6407&hilit=289%2F03

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Über die Rechte der Patienten wird regelmäßig in Vorträgen informiert. Die nächste Vortragsveranstaltung
findet am 15.05.2017, 17.30 Uhr, in der Volkshochschule Neuss statt. Der Eintritt ist, wie immer frei.

Siehe die weiteren Hinweise in diesem Forum unter folgender Adresse: viewtopic.php?f=7&t=21918

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Ärzte Zeitung vom 01.02.2017:
BAH-Umfrage: Mehr Beratung zu Arzneimitteln erwünscht
Ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland wünscht sich mehr fachliche Ratschläge für die richtige Einnahme von Medikamenten.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=928 ... tik&n=5536
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Arzneimittelsucht: Abhängigkeit auf Rezept?

Beitrag von WernerSchell » 12.04.2017, 06:53

Aus Forum:
viewtopic.php?f=6&t=22078

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DHS Jahrbuch Sucht 2017 erschienen

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Zur Vorstellung des aktuellen DHS Jahrbuch Sucht 2017 veröffentlicht die DHS folgende Pressemeldungen:
DHS Jahrbuch Sucht 2017 - Daten und Fakten
>>> http://www.dhs.de/fileadmin/user_upload ... ten_oS.pdf
Intransparenz als Strategie? Arzneimittelabhängigkeit in Deutschland: ein oft übersehenes Problem
>>> http://www.dhs.de/fileadmin/user_upload ... ske_oS.pdf
Tabakkonsum weiter rückläufig, E-Zigaretten auf dem Vormarsch
>>> http://www.dhs.de/fileadmin/user_upload ... ger_oS.pdf
Quelle und weitere Informationen:
http://www.dhs.de/start/startmeldung-si ... pie-1.html

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Deutsches Ärzteblatt, 11.04.2017:
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Millionen Menschen sind medikamentenabhängig
In Deutschland sind bis zu 1,9 Millionen Menschen von Medikamenten abhängig und damit vermutlich mehr als von Alkohol.
Als alkoholabhängig gelten rund 1,77 Millionen Menschen, wie aus ...
> https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... nabhaengig
Abhängigkeit von verschreibungspflichtigen Opioiden > https://www.aerzteblatt.de/archiv/17557 ... n-Opioiden
Drogenprävention für Jugendliche: Neue Smartphone-App > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... ugendliche
Schmerzmittel: Amerikas stille Sucht > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... ille-Sucht

Ärzte Zeitung vom 11.04.2017:
Jahrbuch Sucht
Medikamentenabhängigkeit ist zweithäufigste Sucht
In Deutschland gibt es mehr Arzneisüchtige als Alkoholiker, so das Jahrbuch Sucht.
Eine Gruppe ist besonders gefährdet.


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Jede Menge Pillen: Medikamentensucht ist mittlerweile die zweithäufigste Abhängigkeit in Deutschland. @ Gina Sanders / Fotolia

BERLIN. Bis zu 1,9 Millionen Menschen in Deutschland sind abhängig von Medikamenten:
Nach Tabak ist Arzneimittelsucht damit die zweithäufigste Abhängigkeit in Deutschland, noch vor Alkohol.
Das geht aus der aktuellen Ausgabe des Jahrbuch Sucht der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen hervor.
Vor allem Ältere, zwei Drittel davon Frauen, seien betroffen.
... mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=933 ... fpuryyqrde

Ärzte Zeitung vom 12.04.2017:
Jahrbuch Sucht: 1,9 Millionen sind medikamentenabhängig
Weniger Nikotin, mehr Schlafmittel, Alkohol bleibt stabil: Das Jahrbuch Sucht zeichnet ein detailliertes Bild der Abhängigkeiten in Deutschland.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=933 ... ten&n=5690

Ärzte Zeitung vom 12.04.2017:
Arzneimittelsucht: Abhängigkeit auf Rezept?
Die Zahlen sind alarmierend. 1,2 bis zwei Millionen Menschen sollen abhängig von Arzneimitteln sein,
schreibt die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen. Die Schätzungen zeigen, wie intransparent der Markt ist.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=933 ... ten&n=5690

+++
Anmerkung der Moderation:
Im DHS Jahrbuch Sucht 2017 wird ausgeführt, dass die Medikamentenabhängigkeit die zweithäufigste Sucht ist.
V.a. sind Frauen betroffen. Es liegt nahe, insoweit vorrangig eine ärztliche Verantwortung zu sehen.
Der Pflege-Report 2017 beschreibt ebenfalls die Medikationsproblematik: Zu viele Psychopharmaka!
>>> viewtopic.php?f=4&t=22062
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Beipackzettel für Medikamente sind zu kompliziert

Beitrag von WernerSchell » 12.04.2017, 07:15

Am 12.04.2017 bei Facebook gepostet:
Beipackzettel für Medikamente sind zu kompliziert.
Auch Ärzte und Apotheker verstehen Beipackzettel falsch. -
Alle Verantwortlichen sind zur größten Sorgfalt im Umgang
mit den Pillen aufgefordert: "Weniger ist oft mehr".
viewtopic.php?f=6&t=19645&p=97481#p97481
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Fast jeder 3. Heimbewohner erhält Antidepressiva

Beitrag von WernerSchell » 13.04.2017, 06:14

Ärzte Zeitung vom 13.04.2017:
Eine Untersuchung im Auftrag des BMG zeigt: Fast jeder Dritte Heimbewohner in Deutschland wird mit Antidepressiva behandelt.
Bewohner von Pflegeheimen in Deutschland erhalten vergleichsweise viele Psychopharmaka verordnet. Eine Untersuchung im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums kommt zu dem Ergebnis, dass 30 Prozent aller Bewohner in Heimen in Deutschland mit Antidepressiva behandelt werden. Knapp die Hälfte der Bewohner mit einer Demenz (47 Prozent) erhalten Neuroleptika. Die Studienergebnisse sind im Pflege-Report 2017 des AOK-Bundesverbandes enthalten. "Der breite und dauerhafte Neuroleptika-Einsatz bei Pflegeheimb ....
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=932 ... ids&n=5693
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Pflege zu Hause liegt bei Demenz voll im Trend

Beitrag von WernerSchell » 19.04.2017, 06:22

Ärzte Zeitung online, 19.04.2017
AOK-Studie
Pflege zu Hause liegt bei Demenz voll im Trend

Der Pflegereport des Gesundheitswissenschaftlichen Instituts Nordost bestätigt: Mehr Demenzpatienten, mehr Pflege zu Hause.
POTSDAM. Immer mehr Menschen, die an Demenz erkranken, werden zu Hause gepflegt. Der Anteil der Demenzerkrankten schwankt regional extrem stark. Dies zeigen Daten aus dem aktuellen Pflegereport des Gesundheitswissenschaftlichen Instituts Nordost (GeWINO) der AOK Nordost. Danach sind 14,6 Prozent der über 60-jährigen Versicherten in Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern an Demenz erkrankt. In den vergangenen fünf Jahren ist ihr Anteil um 1,8 Prozent gestiegen.
... (weiter lesen unter) ... http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=933 ... ege&n=5699
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Antidementiva und Lipidsenker bis zum letzten Atemzug

Beitrag von WernerSchell » 20.04.2017, 07:03

Aus Forum:
viewtopic.php?f=4&t=22092

Ärzte Zeitung online, 20.04.2017
Geriatrie
Antidementiva und Lipidsenker bis zum letzten Atemzug


Bild
Palliative Therapie: Der Nutzen der Medikamente ist regelmäßig kritisch zu überdenken.
Dazu sind auch die Fachkollegen hinzuzuziehen. © CHW / fotolia.com


Obwohl ihr Tod schon absehbar ist, werden Pflegeheimpatienten mit fortgeschrittener Demenz oft noch mit Medikamenten wie Antidementiva oder Lipidsenkern behandelt. Viele Betroffene bekommen die Präparate sogar noch in der letzten Woche vor dem Tod, so eine Studie.
Von Christine Starostzik
TORONTO. Jeder vierte Patient mit fortgeschrittener Demenz stirbt binnen sechs Monaten. Damit haben die Betroffenen noch eine ähnlich lange Lebenserwartung wie Frauen mit metastasiertem Brustkrebs oder Patienten mit Herzinsuffizienz im Stadium IV. In der terminalen Lebensphase sollten Ärzte aber vor allem die Lebensqualität verbessern helfen; aggressive Eingriffe und belastende Behandlungen sind einzuschränken (J Am Geritatr Soc 2008; 56; 1306). Doch dies wird offenbar immer wieder missachtet.
Medikamente mit fraglichem Nutzen
Wie steht es bei alten Menschen in Pflegeheimen um die Verschreibung von Medikamenten mit fraglichem Nutzen (Medications of questionable benefit, MQBs)? Das haben Jeremy Matlow von der University of Toronto und Kollegen in einer populationsbasierten Querschnittstudie untersucht (J Am Geriatr Soc 2017, online 29. März).
.... (weiter lesen unter) ... http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=933 ... enz&n=5703

+++
Bild Bild

Siehe auch unter
Pflege-Report 2017 ... Buchtipp > viewtopic.php?f=4&t=22062
In Münchner Heimen wird jeder Zweite ruhiggestellt > viewtopic.php?f=4&t=22072
Statement zur ärztlichen Verantwortung bei der Arzneimittelversorgung > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... tement.pdf
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Pflege am Limit - zwischen Hingabe und Pflichtgefühl

Beitrag von WernerSchell » 20.04.2017, 17:47

Am 20.04.2017 bei Facebook gepostet:
"Pflege am Limit - zwischen Hingabe und Pflichtgefühl". TV-Tipp für den 21.04.2017, 22.00 Uhr, SWR, Nachtcafé.
Eine weitere Diskussionsrunde zu den allseits bekannten unzureichenden Pflege-Rahmenbedingungen. Es ist alles gesagt! - Klartext von Pro Pflege …
>>> viewtopic.php?f=7&t=22089
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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