Pflegebedürftige - Bis 2060 eine Million in NRW erwartet

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Pflegebedürftige - Bis 2060 eine Million in NRW erwartet

Beitrag von WernerSchell » 07.12.2016, 07:23

Statistiker erwarten bis 2060 bis zu einer Million Pflegebedürftige in NRW

Düsseldorf (IT.NRW). In Nordrhein-Westfalen werden zukünftig mehr Pflegebedürftige zu versorgen sein als zurzeit. Wie Information und Technik als amtliche Statistikstelle des Landes auf Basis einer aktuellen Modellrechnung mitteilt, werden im Jahr 2060 je nach Berechnungsvariante zwischen 31 und 58 Prozent mehr Menschen auf Pflegeleistungen angewiesen sein als 2013. Dabei wird der Anstieg in den Kreisen des Landes höher sein als in den kreisfreien Städten.
Leistungsentwicklung der Pflegeversicherung

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Grafik als Datentabelle > https://www.it.nrw.de/presse/pressemitt ... 18_16.html

Hans-Josef Fischer, Präsident von IT.NRW, führte heute im Rahmen einer Pressekonferenz in Düsseldorf aus, dass die Statistiker in ihrer Modellrechnung mit zwei Varianten gearbeitet haben: Bei der konstanten Variante wird unterstellt, dass die durchschnittlichen Pflegequoten aus den Jahren 2011 und 2013 in Zukunft unverändert bleiben. Die Trendvariante geht davon aus, dass mit einer steigenden Lebenserwartung auch eine bessere Gesundheit verbunden sein wird, sodass die pflegefreie Lebenszeit ansteigt. Nach der konstanten Variante wird die Zahl der Personen, die Pflegeleistungen erhalten, von 581 500 Personen im Jahr 2013 bis 2055 kontinuierlich auf 947 000 Personen ansteigen (+63 Prozent). Danach wird es bis 2060 einen moderaten Rückgang auf 920 500 Personen geben. Dabei werden Frauen mit 63 Prozent im Jahr 2060 weiterhin einen höheren Anteil an allen Pflegebedürftigen haben als Männer. Die Zahl der männlichen Pflegebedürftigen steigt bis 2060 stärker an (+65 Prozent) als die der Frauen (+54 Prozent).

Die Trendvariante zeigt bis 2055 zwar ebenfalls diesen generellen Verlauf, sie liefert aber mit 787 000 Pflegepersonen (+35 Prozent) ein niedrigeres Ergebnis. Der bis 2060 folgende Rückgang auf 763 400 Personen liegt in ähnlicher prozentualer Größenordnung wie bei der konstanten Variante. (IT.NRW)

Pressemitteilung (318 / 16) vom 06. Dezember 2016
Landesbetrieb
Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW)
Mauerstraße 51
40476 Düsseldorf
Telefon: 0211 9449-01
Telefax: 0211 9449-8000

◾ Statement von IT.NRW-Präsident Hans-Josef Fischer zum Statistischen Jahrbuch und zum Schwerpunktthema „Demografischer Wandel: Wie viele Pflegebedürftige werden 2040/2060 in Nordrhein-Westfalen zu versorgen sein?” > https://www.it.nrw.de/presse/pressemitt ... 18a_16.pdf
◾ Foto von IT.NRW-Präsident Hans-Josef Fischer > https://www.it.nrw.de/presse/pressemitt ... 18b_16.jpg
◾ Ergebnisse für kreisfreie Städte und Kreise > https://www.it.nrw.de/presse/pressemitt ... 18c_16.pdf
◾ Regionalergebnisse der Pflegestatistik für das Jahr 2013 > https://www.it.nrw.de/presse/pressemitt ... 28a_15.pdf
◾ Regionalergebnisse der Pflegestatistik für die Jahre 2009, 2011 und 2013 > https://www.it.nrw.de/presse/pressemitt ... 28b_15.pdf
◾ Download der Pressemitteilung als PDF-Datei > https://www.it.nrw.de/presse/pressemitt ... 318_16.pdf

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Altenpflege-Auszubildende in NRW: Plus 85 % – Entwicklung altengerechter Quartiere: Über 80 % der Kreise und kreisfreien Städte machen mit
Zur aktuellen Prognose von IT.NRW zur Entwicklung der Zahl der Pflegebedürftigen in Nordrhein-Westfalen erklärt NRW-Gesundheits- und Pflegeministerin Barbara Steffens
:

„In NRW haben wir bereits früh die Weichen gestellt, um diese gesellschaftliche Herausforderung zu bewältigen. Seit 2011 gehen wir von etwa einer Verdoppelung der Zahl pflegebedürftiger Menschen bis 2050 aus. Wir haben die Zahl der Auszubildenden in der Altenpflege von 2012 bis heute um rund 85 Prozent gesteigert (von 10.000 auf rund 18.500) – durch Einführung einer Ausbildungsumlage, die alle in der Pflege tätigen Einrichtungen zur Beteiligung an den Ausbildungskosten verpflichtet. Das Ergebnis ist ein riesiger Erfolg zur Sicherung von ausreichend Fachkräften in der Altenpflege.

Wir stärken konsequent die Kommunen bei der Entwicklung von altengerechten Quartieren. Denn die meisten Menschen möchten auch bei Pflegebedürftigkeit so lange wie möglich im vertrauten Wohnumfeld bleiben. Und die passenden Quartiere müssen jeweils individuell vor Ort entwickelt und gestaltet werden. Über 80 Prozent der Kreise und kreisfreien Städte beschäftigten inzwischen mit Landesförderung Quartiersentwicklerinnen und –entwickler, die Motor der Entwicklung vor Ort sind.
Im Rahmen des Masterplans altengerechte Quartiersentwicklung bietet das Landesbüro altengerechte Quartiere.NRW kommunalen Akteurinnen und Akteuren individuelle Beratung, Module zur Analyse und Umsetzung der Quartiersentwicklung und eine Datenbank mit Projektbeispielen an (> http://www.aq-nrw.de ). Außerdem organisiert das Landesbüro Infoveranstaltungen, Exkursionen und Workshops für haupt- oder ehrenamtlich in der Quartiersentwicklung Tätige.

Immer mehr Kommunen machen sich mit Quartiersprojekten auf den Weg, um die Rahmenbedingungen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter – auch bei Unterstützungs- und Pflegebedarf – zu schaffen. Es ist beeindruckend, wie in vielen Städten und Gemeinden neue Netzwerke entstehen, Verwaltung, örtliche Gruppen und Vereine sowie Bürgerinnen und Bürger gemeinsam neue Wege gehen, um ihr Quartier nach den Wünschen, Bedarfen und Möglichkeiten vor Ort zu entwickeln.“

Quelle: Pressemitteilung vom 06.12.2016
Christoph Meinerz
Leiter des Referates "Presse, Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation"
Pressesprecher
Ministerium für Gesundheit, Emanzipation,
Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen
Horionplatz 1, 40213 Düsseldorf
Telefon: +49 (0)211 8618 4246
Telefax: +49 (0)211 8618 4566
E-Mail: christoph.meinerz@mgepa.nrw.de
Internet: http://www.mgepa.nrw.de

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Rhein-Kreis Neuss
Bedarf an Alten-und Krankenpflege steigt weiter an

Der Bedarf an Alten-und Krankenpflege steigt im Rhein-Kreis Neuss weiter an. Davon gehen die Landesstatistiker aus. Sie haben ausgerechnet, dass im Jahr 2040 etwa 20.400 Menschen in unserem Kreis gepflegt werden müssen. Aktuell sind es noch etwa 6.700 weniger. Gesundheitsministerin Steffens sieht sich für diese Entwicklung gut vorbereitet. Sie setzt vor allem auf bessere Bedingungen in der Ausbildung von Altenpflegern. Das Land unterstützt die Kommunen außerdem dabei altersgerechte Wohnquartiere zu entwickeln.
Quelle: Lokale Nachrichten News89.4
http://news894.de/aktuell/lokale-news/n ... _3400.html

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Anmerkung von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk:

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Statistiker erwarten bis 2060 bis zu einer Million Pflegebedürftige in NRW. Der Anstieg der Zahl der pflegebedürftigen Menschen - und nicht nur in NRW - ist nicht überraschend. Entsprechende Einschätzungen sind seit Jahren bekannt. Dies stellt die Pflegepolitik vor enorme Herausforderungen. Die von der GroKo getroffenen pflegepolitischen Reformentscheidungen sind nicht ausreichend, um den demografischen Anforderungen gerecht zu werden. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat zahlreiche Vorschläge gemacht, wo und wie Prioritäten gesetzt werden müssen. Aktuell wurde es mit dem Pflegestärkungsgesetz III versäumt, klare Verpflichtungen zur Schaffung von altengerechten Quartiershilfen mit angemessener Finanzierung zu gestalten. Wir wissen seit längerer Zeit was zu tun ist. Leider wird mit Kommissionen, Modellversuchen, Projekten und ähnlichen Vorhaben unnütz Zeit zur nachhaltigen Sicherstellung guter Pflege - Rahmenbedingungen versäumt. - Werner Schell

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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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NRW in Sachen Pflege schlecht aufgestellt

Beitrag von WernerSchell » 07.12.2016, 16:14

NRW in Sachen Pflege schlecht aufgestellt

Zum erwarteten Anstieg der Pflegebedürftigkeit in Nordrhein-Westfalen sagt Sascha H. Wagner, Landesgeschäftsführer der NRW-Linken:

"Wir brauchen sofort mehr Personal in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Schon jetzt fehlen über 20.000 Pflegekräfte. Allein in NRW sind aktuell 581.000 Menschen pflegebedürftig. Bis zum Jahr 2060 rechnet das Statistische Landesamt mit einem Anstieg der Betroffenen auf etwa 1 Millionen Personen. Wenn die 'rot-grüne' Landesregierung nicht endlich handelt, ist NRW den Aufgaben, die sich aus dem erwarteten Anstieg der Pflegebedürftigkeit ergeben, nicht gewachsen.
In der ambulanten und stationären Altenpflege herrscht schon jetzt ein eklatanter Personalmangel, der zu Arbeitsverdichtung, Stress und unplanbaren Arbeitszeiten bis hin zu gefährlichen Pflegesituationen führt. Das ist völlig inakzeptabel. Die Politik muss endlich umsteuern. Pflegekräfte müssen finanziell deutlich besser gestellt werden und der Beruf attraktiver werden.
Die Linke macht sich außerdem für eine Stärkung der gewerkschaftlichen und betrieblichen Interessensvertretung von Pflegekräften stark. Vor allem in kirchlichen Einrichtungen besteht diesbezüglich enormer Handlungsbedarf.“

Quelle: Pressemitteilung vom 07.12.2016
Jasper Prigge
Pressesprecher DIE LINKE. NRW
DIE LINKE. Nordrhein-Westfalen
Alt Pempelfort 15
40211 Düsseldorf
Mobil: 0152-53881513
E-Mail: jasper.prigge@dielinke-nrw.de
http://www.dielinke-nrw.de

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Anmerkung von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk:
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Es sind bundesweit geltende Personalbemessungssysteme für die Pflege erforderlich.
Solche Systeme würden die bisherigen unzureichenden Stellenschlüssel ablösen.
Zuständig ist insoweit aber grundsätzlich der Bund (> § 113c SGB XI).
Auf diese Rechtslage hat das Land NRW immer wieder aufmerksam gemacht.
Es verbleiben insoweit nur Rest-Kompetenzen für Übergangslösungen!

Siehe insoweit:
> viewtopic.php?f=4&t=21511
> viewtopic.php?f=3&t=20410
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Pflegebericht - Pflegenotstand wird nicht aufgelöst

Beitrag von WernerSchell » 15.12.2016, 07:14

Am 14.12.2016 bei Facebook gepostet:
Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Pflegeversicherung und den Stand der pflegerischen Versorgung wurde am 14.12.2016 beschlossen. Dieser liefert einen umfassenden und aktuellen Überblick über die Situation der Pflegeversicherung in Deutschland im Zeitraum 2011 bis 2015 und damit kurz vor Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und des neuen Begutachtungsinstruments.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat der Berichtsvorstellung eine kritische Stellungnahme angefügt. Wesentlich ist dabei, dass die Pflegereform keine Auflösung des Pflegenotstandes bringen wird und die unzureichenden Pflege-Rahmenbedingungen in den Pflegeeinrichtungen unverändert bleiben.

>>> viewtopic.php?f=4&t=21903
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Merkel zollt Pflegekräften großen Respekt ... aber

Beitrag von WernerSchell » 21.12.2016, 07:45

Merkel zollt Pflegekräften großen Respekt - 17.12.2016: Menschen, die sich für den Pflegeberuf entschieden,
verdienten Anerkennung, so die Kanzlerin. Sie erklärt, besonders für Demenzkranke brächten der neue Pflegebegriff
und die Einführung der neuen Pflegegrade Verbesserungen.


Der Filmbeitrag (= 5,30 Minuten) ist wie folgt abrufbar:
https://www.bundeskanzlerin.de/Webs/BKi ... _node.html
bzw. https://www.youtube.com/watch?v=OeuiAYyAUd8

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Anmerkungen der Moderation - Kommentierung zu den Erklärungen der Kanzlerin :
Kanzlerin Merkel erklärte bereits 2013: Altenpfleger haben härteren Job als ich ... Pflegekräfte werden seit Jahren mit Erklärungen umworben, z.B. mit Bekundungen wie etwa: Sie verdienen "Wertschätzung und Anerkennung". Ihre Arbeitsbedingungen bleiben aber anhaltend mehr als belastend und die Vergütungen für die schwere Arbeit am Menschen sind auch bislang nicht verbessert worden. Ich habe die Bundeskanzlerin am 20.02.1012 angeschrieben und auf die entsprechenden Reformnotwendigkeiten aufmerksam gemacht. Der Brief ist nachlesbar unter folgender Adresse: http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 122011.pdf - Eine Antwort habe ich nicht erhalten. Dazu ein Statement bei Youtube > https://www.youtube.com/watch?v=XYqs_-kZtgE Und was aus der Sicht des Jahres 2016 schlimmer ist … die Pflege-Rahmenbedingungen in den Heimen sind trotz einiger Reformgesetze nicht verbessert worden! Die viel gepriesenen Pflegestärkungsgesetze geben keine Antworten, wie die unzureichenden Pflegebedingungen aktuell aufgelöst werden können! > viewtopic.php?f=3&t=21471

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat in jüngster Zeit mehrfach zur Pflegereform Stellung genommen und u.a. in Kürze folgende Hinweise gegeben:
Die von der GroKo verabschiedeten drei Pflegestärkungsgesetze haben eine Reihe von Leistungsverbesserungen gebracht. Manches ist gut gelungen, anderes unzureichend geblieben. Der am 01.01.2017 in Kraft tretende neue Pflegebedürftigkeitsbegriff wird die Menschen mit Demenz in den Kreis der Leistungsempfänger aufnehmen. Die neuen Regelungen für die Erlangung der Pflegegrade sind aber kompliziert und verschlechtern die Einstufungskriterien für die Menschen mit ausschließlich körperlichen Defiziten. Auch wenn zunächst niemand schlechter gestellt wird, sind zukünftige Veränderungen zu bedenken. Das neue Begutachtungsverfahren stellt nicht mehr auf minutenweise zu prüfende Defizite ab. Dafür gibt es andere Einschätzungen, die ebenfalls anhand von subjektiven Bewertungen vorzunehmen sind. Wenn behauptet wird, die "Minutenpflege" würde abgeschafft, muss dem heftig widersprochen werden. Denn die unzureichenden Stellenschlüssel für die Pflegeeinrichtungen bleiben im Wesentlichen unverändert. Daher wird die Zuwendungszeit durch das Pflegepersonal nicht ausgeweitet.
Zwingend notwendig erscheint die Schaffung eines bundeseinheitlichen Personalbemessungssystems, das die pflegerischen Zuwendungszeiten deutlich ausweiten hilft. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Pflege in den Heimen nach pflegewissenschaftlichen Standards zu erfolgen hat (§ 11 SGB XI). Dies lassen die derzeitigen Pflege-Rahmenbedingungen trotz Reformgesetze nicht zu. Daher wird es bei der vielfach beklagten mangelhaften Zuwendungszeit durch das Pflegepersonal verbleiben. Der § 113c SGB XI, der für das Jahr 2020 oder später Lösungsmöglichkeiten andeutet, ist höchst umstritten und bietet für JETZT und die nächsten Jahre zunächst einmal keine Auflösung des Pflegenotstandes.
Um dem Grundsatz "ambulant vor stationär" endlich mehr Geltung zu verschaffen, sind altengerechte Quartiershilfen in den Kommunen dringend geboten. Diese Quartiershilfen würden bestens dazu beitragen können, die pflegenden Angehörigen in jeder Hinsicht zu unterstützen. Diesbezüglich ist bekannt, was zu tun wäre. Modellvorhaben und Projekte sind völlig unnötig und reine Ablenkungsmanöver.

Quelle: viewtopic.php?f=4&t=21892

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Auszubildende in Pflegeberufen leiden unter Zeitdruck - dpa Bildfunk

Pflegereform - "Trotz aller Verbesserungen muss man sich aber im Klaren darüber sein,
dass die Pflege durch die Einführung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs nicht automatisch besser wird.
Auch der Pflegefachkräftemangel - gerade in vollstationären Pflegeeinrichtungen - wird dadurch noch nicht behoben."

Zitat Dr. Renate Richter, Leiterin der Abteilung Sozialmedizin bei MEDICPROOF, dem medzinischen Dienst der PKV, in Magazin "PKVbublik", September 2016.
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Flüchtlinge sollen Pfleger werden - Interview mit H. Gröhe

Beitrag von WernerSchell » 08.01.2017, 07:37

"Flüchtlinge sollen Pfleger werden" … Zeitungsinterview mit Hermann Gröhe, BMG. - Der Vorschlag erscheint wenig hilfreich. Bisher wurden als "Lückenbüser" u.a. Langzeitarbeitslose und Schleckerfrauen genannt. Jetzt sollen es Zuwanderer sein. Der Pflegenotstand kann nur durch deutlich verbesserte Stellenschlüssel für die bundesdeutschen Pflegekräfte und angemessene Vergütungen aufgelöst werden. Wenn auch die Pflegereformgesetze einige Verbesserungen bringen, wird uns trotz gegenteiliger Behauptungen die sog. Minutenpflege erhalten bleiben. Dazu gibt es weitere lesenswerte Hinweise und Filmdokumentationen. >>> viewtopic.php?f=4&t=21917
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Der Pflegenotstand bleibt uns erhalten!

Beitrag von WernerSchell » 09.01.2017, 08:35

Am 09.01.2017 bei Facebook gepostet:

Mit "Minutenpflege" wurden bislang Verrichtungen beim Einstufungsverfahren bei Pflegebedürftigkeit, an Zeitwerten ausgerichtet, benannt. Nun wird behauptet, mit dem PSG II wäre die Minutenpflege abgeschafft. Tatsächlich werden bei der Vergabe von Pflegegraden nicht mehr Minuten gezählt, dafür gibt es andere Einschätzungserwägungen, die ähnlich dem Minutenzählen andere subjektive Beurteilungen zum Inhalt haben. Der Streit wird wohl nicht geringer. Entscheidend ist aber, dass mit allen Reformgesetzen keine Verbesserung der Stellenschlüssel eintreten wird, eventuell geringfügig. Daher ist die Zeit der Pflegekräfte, die sich den pflegebedürftigen Menschen zuzuwenden haben, weiterhin zu knapp bemessen. Es fehlen Zeiten - und die kann man auch in Minuten berechnen. Und genau diese Minutenpflege wird, entgegen den Beteuerungen der Politiker, nicht aufgelöst. Oder anders: Der Pflegenotstand bleibt uns erhalten! viewtopic.php?f=3&t=21908

Zahlreiche Beiträge im Forum informieren, z.B.:
> viewtopic.php?f=3&t=21908
> viewtopic.php?f=4&t=21917
> viewtopic.php?f=4&t=21892
> viewtopic.php?f=3&t=21471
Ein Leserbrief, abgedruckt in der Rheinischen Post vom 07.01.2017, bringt es ebenfalls auf den Punkt:
Zu ´Flüchtlinge sollen Pfleger werden`(RP vom 27. Dezember): So sehr ich dafür bin, den Arbeitsmarkt für Flüchtlinge zu öffnen, so ist das doch wieder nur ein Vor-sich-her-schieben des Problems. ´Wie werden ältere Menschen in naher Zukunft menschenwürdig betreut?` Dieses Problem wird hiermit auf Dauer nicht gelöst, genauso wenig wie mit Pflegekräften aus Osteuropa, der massiven Bevorzugung der ambulanten Pflege, dem Einsatz billiger zusätzlicher Betreuungskräfte und den diversen `Pflegereförmchen`. Wann wird endlich ein Politiker oder eine Partei den Mut haben, erfolgversprechendere Maßnahmen wie einen festen Pflegeschlüssel und attraktive Löhne für alle im Bereich Pflege Arbeitenden einzuführen? Dass das nicht für lau zu haben ist, sollte jedem klar sein, aber Aussitzen ist auch keine Lösung! Lennard Hartmann - Köln"
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Pro Pflege ... Pflegenotstand auflösen!

Beitrag von WernerSchell » 18.01.2017, 08:42

Am 17.01.2017 bei Facebook gepostet:
Knapp 2,9 Millionen Pflegebedürftige im Dezember 2015. - Pro Pflege … hat die Infos des Statistischen Bundesamtes dazu vorgestellt
und kritisch Stellung genommen: Die weiter deutlich ansteigende Zahl pflegebedürftiger Menschen und die Nichtauflösung des
Pflegenotstandes werden trotz Pflegereformgesetze noch größere Probleme bereiten.

>>> viewtopic.php?f=4&t=21946
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Hermann Gröhe ist fleißig gewesen, keine Frage

Beitrag von WernerSchell » 02.06.2017, 06:13

Ärzte Zeitung vom 02.06.2017:
Interview
"Hermann Gröhe ist fleißig gewesen, keine Frage"

Ein eher kritisches Urteil fällen die Aufsichtsratsvorsitzenden des AOK-Bundesverbandes über die bisherige Amtszeit von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe.
"Der große Zukunftsschlag fehlt", moniert Versichertenvertreter Fritz Schösser im Interview mit dem AOK-Forum "Gesundheit und Gesellschaft" (G+G).
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=936 ... fpuryyqrde
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Pflegeversicherung - Zahl der Bedürftigen steigt um 350.000

Beitrag von WernerSchell » 24.10.2017, 06:20

Ärzte Zeitung vom 24.10.2017:
Pflegeversicherung
Zahl der Bedürftigen steigt um 350.000

Die Drei-Millionen-Marke ist gerissen. Mit der Pflegereform der Großen Koalition steigt die Zahl der Bezieher von Leistungen
aus der Pflegeversicherung sprunghaft an.
mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... efpuryykqr

Kommentar
Die 115 - stiller Pflegeservice

Hunderttausende mehr Menschen als bisher erhalten Pflegeleistungen, und über 1,1 Millionen Menschen sind nach dem neuen Verfahren begutachtet worden.
Eine stolze Bilanz, die der Medizinische Dienst der Krankenkassen zehn Monate nach Inkrafttreten der Pflegestärkungsgesetze präsentiert.
mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... efpuryykqr
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Altenpflege: Eignungs- und Qualifizierungsanforderungen stärken statt absenken

Beitrag von WernerSchell » 23.07.2018, 06:38

In der Altenpflege geht es um die Versorgung von pflegebedürftige Menschen, die meistens mit verschiedenen Krankheitsbildern schwerstens beeinträchtigt sind (= Multimorbididät). Dafür braucht man nicht nur Eignung, sondern auch ausreichende Qualifikation (§ 11 SGB XI). Für niedrigschwellige Unterstützungsleistungen gibt es u.a. schon Betreuungsassistenten. Der Pflegenotstand erfordert daher die umfassende Ausbildung von Pflegefachkräften. Das sind wir unseren alten und pflegebedürftigen Menschen schuldig! Die Altenpflege versteht sich nicht als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für solche Personen, denen dafür zunächst einmal bestimmte Voraussetzungen fehlen. Politiker sollten sich von der Vorstellung verabschieden, dass eigentlich jeder pflegen kann und solche Verrichtungen daher zur Entlastung der Arbeitslosenstatistik gut geeignet sind.
>>> viewtopic.php?f=3&t=22690
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