Zwischenruf zur Pflegereform der GroKo ...

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Zwischenruf zur Pflegereform der GroKo ...

Beitrag von WernerSchell » 03.12.2016, 17:30

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Ein Zwischenruf:
Zahlreiche für 2017 geplante Debatten um die Zukunft des Pflegeversicherungssystems kommen reichlich spät.
Die Pflegereform der GroKo ist für diese Wahlperiode mehr oder weniger gelaufen. Auch das PSG III wurde verabschiedet
- siehe insoweit > viewtopic.php?f=4&t=21695&start=15 ). Danach wird lange nichts passieren können, weil alle im
Pflegesystem mit den grundlegenden Veränderungen (neuer Pflegebegriff, Leistungsveränderungen usw.) beschäftigt sein werden.
Die Parlamente werden nach den Wahlen 2017/18 zunächst einmal andere Aufgaben abzuarbeiten haben. Ich frage mich, warum
es in den zurückliegenden Jahren nicht mehr - vor allem gemeinsame - Aktivitäten zur Verbesserung der Pflege - Rahmenbedingungen
gegeben hat. Bei den Neusser Pflegetreffs, u.a. mit dem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (mehrfach vor Ort), dem
Pflegebeauftragten Karl-Josef Laumann und der Pflegeministerin NRW, Frau Barbara Steffens waren hochkarätige Podiumsgäste verfügbar.
Zu den Treffs wurde immer umfassend eingeladen. Diejenigen aber, die jetzt die Zukunft der Pflege diskutieren wollen, haben sich bei den
hier geführten Diskussionen nicht oder nur bescheiden eingebracht. Gleichwohl: Pro Pflege … wird sich weiterhin als Interessenvertretung für
hilfe- und pflegebedürftige Menschen kümmern und sich gezielt um die Verbesserung der Versorgungs- und Pflegestrukturen bemühen.
Unterstützer sind stets willkommen! > viewtopic.php?f=6&t=21660


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Siehe auch unter > viewtopic.php?f=6&t=21660

+++
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Die Statements von Werner Schell, Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk, beim Neusser Pflegetreff
am 21.10.2015 sind in einem gesonderten Filmbeitrag (7.30 Minuten) anschaubar unter
:
> https://youtu.be/qbyHRxX9ikk
Die wesentlichen Aussagen:
- Mehr Pflegepersonal - jetzt und nicht später!
- Mehr Zeit für Zuwendung und Pflege ermöglichen.
- Der im PSG II vorgesehene § 113c SGB XI, der ein Personalbemessungssystem anspricht, reicht nicht!
- Mängel müssen abgestellt werden, auch im Hinblick auf den Einsatz der Betreuungskräfte nach § 87b SGB XI
.

Hinweise zu weiteren Filmdokumentationen u.a. unter
> viewtopic.php?f=6&t=21070
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Der Pflegenotstand bleibt uns erhalten!

Beitrag von WernerSchell » 09.01.2017, 08:36

Am 09.01.2017 bei Facebook gepostet:

Mit "Minutenpflege" wurden bislang Verrichtungen beim Einstufungsverfahren bei Pflegebedürftigkeit, an Zeitwerten ausgerichtet, benannt. Nun wird behauptet, mit dem PSG II wäre die Minutenpflege abgeschafft. Tatsächlich werden bei der Vergabe von Pflegegraden nicht mehr Minuten gezählt, dafür gibt es andere Einschätzungserwägungen, die ähnlich dem Minutenzählen andere subjektive Beurteilungen zum Inhalt haben. Der Streit wird wohl nicht geringer. Entscheidend ist aber, dass mit allen Reformgesetzen keine Verbesserung der Stellenschlüssel eintreten wird, eventuell geringfügig. Daher ist die Zeit der Pflegekräfte, die sich den pflegebedürftigen Menschen zuzuwenden haben, weiterhin zu knapp bemessen. Es fehlen Zeiten - und die kann man auch in Minuten berechnen. Und genau diese Minutenpflege wird, entgegen den Beteuerungen der Politiker, nicht aufgelöst. Oder anders: Der Pflegenotstand bleibt uns erhalten! viewtopic.php?f=3&t=21908

Zahlreiche Beiträge im Forum informieren, z.B.:
> viewtopic.php?f=3&t=21908
> viewtopic.php?f=4&t=21917
> viewtopic.php?f=4&t=21892
> viewtopic.php?f=3&t=21471
Ein Leserbrief, abgedruckt in der Rheinischen Post vom 07.01.2017, bringt es ebenfalls auf den Punkt:
Zu ´Flüchtlinge sollen Pfleger werden`(RP vom 27. Dezember): So sehr ich dafür bin, den Arbeitsmarkt für Flüchtlinge zu öffnen, so ist das doch wieder nur ein Vor-sich-her-schieben des Problems. ´Wie werden ältere Menschen in naher Zukunft menschenwürdig betreut?` Dieses Problem wird hiermit auf Dauer nicht gelöst, genauso wenig wie mit Pflegekräften aus Osteuropa, der massiven Bevorzugung der ambulanten Pflege, dem Einsatz billiger zusätzlicher Betreuungskräfte und den diversen `Pflegereförmchen`. Wann wird endlich ein Politiker oder eine Partei den Mut haben, erfolgversprechendere Maßnahmen wie einen festen Pflegeschlüssel und attraktive Löhne für alle im Bereich Pflege Arbeitenden einzuführen? Dass das nicht für lau zu haben ist, sollte jedem klar sein, aber Aussitzen ist auch keine Lösung! Lennard Hartmann - Köln"
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Pflegeversicherung - Zahl der Bedürftigen steigt um 350.000

Beitrag von WernerSchell » 24.10.2017, 06:18

Ärzte Zeitung vom 24.10.2017:
Pflegeversicherung
Zahl der Bedürftigen steigt um 350.000

Die Drei-Millionen-Marke ist gerissen. Mit der Pflegereform der Großen Koalition steigt die Zahl der Bezieher von Leistungen
aus der Pflegeversicherung sprunghaft an.
mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... efpuryykqr

Kommentar
Die 115 - stiller Pflegeservice

Hunderttausende mehr Menschen als bisher erhalten Pflegeleistungen, und über 1,1 Millionen Menschen sind nach dem neuen Verfahren begutachtet worden.
Eine stolze Bilanz, die der Medizinische Dienst der Krankenkassen zehn Monate nach Inkrafttreten der Pflegestärkungsgesetze präsentiert.
mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... efpuryykqr
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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