„Blaue Hand“: Neues Logo kennzeichnet Schulungsmaterial

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„Blaue Hand“: Neues Logo kennzeichnet Schulungsmaterial

Beitrag von WernerSchell » 09.01.2017, 07:45

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„Blaue Hand“: Neues Logo kennzeichnet Schulungsmaterial

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Ein neues Logo kennzeichnet künftig sogenanntes angeordnetes und behördlich genehmigtes Schulungsmaterial. Darüber informieren das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sowie das Paul-Ehrlich-Institut (PEI). Mit solchem Schulungsmaterial werden Arzneimittel versehen, bei denen die Informationen in der Packungsbeilage allein nicht ausreichen, um das Risiko bei der Anwendung zu minimieren. Das neue Logo zeigt eine stilisierte „Blaue Hand“ und ist dem Logo der „Roten Hand“ nachempfunden, mit dem sicherheitsrelevante Informationen zu Arzneimitteln gekennzeichnet werden. Es ist außerdem mit der Aufschrift „behördlich genehmigtes Schulungsmaterial“ versehen und wird auf das Schulungsmaterial selbst aufgedruckt.

Das angeordnete und behördlich genehmigte Schulungsmaterial wird u.a. auf den Internetseiten von BfArM und PEI bereitgestellt:

http://www. bfarm.de/schulungsmaterial
http://www.pei.de/schulungsmaterial

Das neue Logo soll es den Adressaten des Schulungsmaterials, also Ärzten und ggf. Apothekern und Patienten, erleichtern, das Schulungsmaterial zu erkennen. Damit werden diese verlässlicher erreicht, wodurch die Arzneimittelsicherheit weiter verbessert wird. Anlass für die neue Kennzeichnung von angeordnetem, behördlich genehmigtem Schulungsmaterial waren Hinweise der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ), dass beauflagtes Schulungsmaterial beim Empfänger offenbar leicht mit Werbung verwechselt und entsorgt wird. Wichtiges Schulungsmaterial wird dann nicht beachtet und kann seinen Zweck nicht erfüllen. Informationsverluste und -defizite zur sicheren, bestimmungsgemäßen Anwendung der betroffenen Arzneimittel sind so vorprogrammiert.
In einem konkreten Fall wurde medizinisches Fachpersonal durch entsprechendes Schulungsmaterial vorab über die Änderung der Wirkstärke eines Arzneimittels informiert. So sollten Überdosierungen durch Medikationsfehler vermieden werden. Die Empfänger hielten das Schulungsmaterial jedoch für Werbung, die entsorgt wurde. In der Folge kam es zu Nebenwirkungen durch Überdosierung im Zusammenhang mit der neuen Wirkstärke.

BfArM oder PEI beauflagen die pharmazeutischen Unternehmen mit der Erstellung dieser ergänzenden Schulungsmaterialien. Bei den Materialen kann es sich beispielsweise um einen Patientenpass zur Verlaufskontrolle oder eine Patientenbroschüre handeln. Bei den betroffenen Arzneimitteln sind diese Materialien wichtiger Bestandteil für die Sicherheit in der Anwendung. Es ist damit eine Voraussetzung für eine positive Beurteilung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses, ohne die ein Arzneimittel keine Zulassung erhält.

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Quelle: Pressemitteilung 12/16 vom 01.12.2016
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft
Herbert-Lewin-Platz 1 • 10623 Berlin
Telefon: +49 30 400456-500
Telefax: +49 30 400456-555
newsletter@akdae.de
http://www.akdae.de

+++
Ärzte Zeitung vom 02.12.2016:
"Blaue Hand": Neues Logo soll Arzneimittelsicherheit erhöhen
Schulungsmaterial oder Werbung: Ein neues Logo soll zukünftig helfen, Materialien eindeutig zu identifizieren.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=925 ... tik&n=5415
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Pharma-Crime - Kopiert, gepanscht, verfälscht ... Buchtipp

Beitrag von WernerSchell » 06.06.2017, 12:30

Aus Forum:
Pharma-Crime - Kopiert, gepanscht, verfälscht ... Buchtipp
viewtopic.php?f=6&t=22153


Buchtipp!

Daniel Harrich, Danuta Harrich-Zandberg

Pharma-Crime
Kopiert, gepanscht, verfälscht –
Warum unsere Medikamente nicht mehr sicher sind


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Verlag: Heyne - 15.05.2017
Paperback, Klappenbroschur, 272 Seiten, 13,5 x 20,6 cm
ISBN: 978-3-453-20148-4
€ 16,99 [D] | € 17,50 [A] | CHF 22,90* (* empfohlener Verkaufspreis)


Die Pharmaindustrie hat die Kontrolle über ihre Produkte verloren: Bereits jedes hundertste Medikament in unseren Apotheken
und Krankenhäusern ist gefälscht – und das ist nicht zu erkennen, denn äußerlich handelt es sich um Originalprodukte. Jedes Jahr
sterben mindestens eine Million Menschen weltweit an gepanschten Arzneien, weil diese entweder gar keinen oder zu viel Wirkstoff
oder giftige Trägerstoffe enthalten. Vor allem lebenserhaltende und stark nachgefragte Arzneimittel sind betroffen.
Danuta Harrich-Zandberg und Daniel Harrich decken auf, wie es zu den Manipulationen kommt und welche Rolle die Pharmaunternehmen
dabei spielen. Ein spannender und erschütternder Bericht über Profitgier, die selbst vor unserer Gesundheit nicht haltmacht.


Quelle und weitere Informationen:
https://www.randomhouse.de/Paperback/Ph ... 6.rhd#info

Anmerkung der Moderation:
Im Buchabschnitt "Recherchen in Indien" (Seite 173ff) wird u.a. der Arztsohn eines ehemaligen Beamtenkollegen
erwähnt und zitiert. Der Arztsohn ist seit rd. 15 Jahren ständig als Mediziner für die German Doctors (früher
"Ärzte für die Dritte Welt) in Kalkutta in Hilfsprojekte eingebunden. Er kennt sich bestens aus und kann bestätigen,
dass es Probleme mit der Qualität von Medikamenten gibt. Medikamentenfälschungen seien ein allgegenwärtiges
Phänomen (Seite 177). - Beeindruckend, dass auch von dieser Seite die beklagten Missstände Bestätigung erfahren.
- Werner Schell


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Die Zeitschrift "GONG" hat in ihrer Ausgabe 23/2017 das Thema
aufgegriffen und getitelt:
"Vorsicht, Fälschung!
Das Milliarden-Geschäft mit gefälschten Medikamenten"
Dort wird u.a. ausgeführt:
"Allein in Deutschland werden jährlich offiziell rund 1,4 Milliarden Präparatepackungen verkauft, hinzu
kommen der Grau- und der Schwarzmarkt. Insgesamt ist laut Schätzung der Weltgesundheitsorganisation
rund ein Prozent der Medikamente in Deutschland gefälscht. Diese schatzungsweise 14 Millionen
Medikamente sind minderwertig, gepanscht, gestreckt und mitunter sogar gefährlich".

Weiter heißt es:
"50 Prozent der im Internet erhältlichen Medikamente könnten
Experten zufolge gefälscht sein."


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Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) teilt mit:
Arzneimittelfälschungen
Eine Arzneimittelfälschung ist nach Definition der Weltgesundheitsorganisation ein Arzneimittel, das in betrügerischer Absicht falsch gekennzeichnet wurde.
Das bedeutet, dass zur Identität, zu den Inhaltsstoffen und/oder der Herkunft falsche Angaben gemacht werden.... (weiter lesen unter) ...
> http://www.bfarm.de/SharedDocs/Glossare ... ungen.html
> https://www.bka.de/DE/UnsereAufgaben/De ... _node.html
> https://www.dimdi.de/static/de/amg/vers ... /index.htm
> https://www.pfizer.de/fuer-patienten/ar ... aelschung/
> http://www.avb-brb.de/index.php?id=434
> https://www.msd.de/arzneimittel/arzneim ... lschungen/
> https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 4lschungen
> http://www.apotheken-umschau.de/Medikam ... 97705.html
> https://www.deutsche-apotheker-zeitung. ... imittel-ab
> http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=5579

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Achtung: gefälschte Arzneimittel!
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass bis zu 50 Prozent aller in Entwicklungsländern vertriebenen Arzneimittel gefälscht sind.
Doch aufgrund des gestiegenen Handelsvolumens von Arzneimitteln über das Internet steigt auch hierzulande das Risiko, an Fälschungen zu geraten.
... (weiter lesen unter) ....
> https://www.aponet.de/wissen/arzneimitt ... ngen0.html

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Ein Film zum Thema:
Gefährliche Medikamente - gepanscht, gestreckt, gefälscht
17.05.2017 | 29 Min. | UT | Verfügbar bis 15.08.2017 | Quelle: Das Erste
Die investigative Dokumentation verfolgt den Weg der Medikamente von der Herstellung zum Patienten und zeigt, wo von den Herstellern betrogen wird
- und das immer öfter mit tödlichen Folgen.
>>> http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage ... d=42908766

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"Statt Betroffene übermäßig mit Medikamenten vollzupumpen,
sollte Musik als Medikament genutzt werden."

Zitat: Dr. Eckart von Hirschhausen in "CAREkonkret" vom 11.11.2016.
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Im Forum von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird umfänglich über die Arzneimittelversorgung, v.a. bei älteren Menschen, informiert.
Dabei wird u.a. gefolgert: "Weniger ist oft mehr". Jahrlange Bemühungen von Pro Pflege … der Polypharmazie, Ruhigstellung mit Medikamenten etc.
entgegen zu wirken. haben bislang keinen Erfolg gehabt. U.a. befasste sich der Pflegetreff am 27.04.2016 mit dem Thema. Siehe insoweit das für diese
Veranstaltung verfasste Statement: http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... tement.pdf
Pro Pflege … hat das Thema "Arzneimittelversorgung" Ende Mai 2017 erneut aufgegriffen. Dazu wurde u.a. bei Facebook gepostet:
Mangelhafte Arzneimittelversorgung der älteren Menschen, v.a. in den Stationären Pflegeeinrichtungen ... Es müssen nach jahrelangen Diskussionen
endlich Lösungen gefunden werden .... Briefzuschrift an die AOK Rheinland/Hamburg vom 28.05.2017. Angesichts des "Pflege-Reports 2016" wird
angeregt, das Thema Medikation aufzugreifen und ggf. vorweg in einer Gesprächsrunde zu erörtern, wie kurzfristig vorgegangen werden kann.
> viewtopic.php?f=4&t=22146


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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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