Altersdaten „Pflege und Unterstützung durch Angehörige“

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Altersdaten „Pflege und Unterstützung durch Angehörige“

Beitrag von WernerSchell » 12.07.2016, 06:31

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Zitat:
"Das Altern ist die Herausforderung für jeden und für die Gesellschaft."
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ursula Lehr (84), Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO), u.a. Bundestagsabgeordnete a.D.
und Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit (1988-1991) in einem Beitrag "Die Menschenforscherin", Rheinische Post vom 28.10.2014

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Report Altersdaten „Pflege und Unterstützung durch Angehörige“

Langzeitpflege bedeutet in Deutschland vor allem Pflege innerhalb der Familie. Die Leistungen der Angehörigen ermöglichen es gesundheitlich eingeschränkten Menschen, in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben, auch wenn sie den Alltag nicht mehr allein bewältigen können.

Mit Daten der amtlichen Statistik, des Deutschen Alterssurveys (DEAS) sowie Befunden aus anderen Studien beleuchtet dieser Report Altersdaten die beiden Bereiche informelle Pflege im engeren Sinne und Unterstützung im Alltagsleben. Nach einem Überblick über die Entwicklung der häuslich versorgten Pflegebedürftigen widmet sich der Report den pflegenden Angehörigen und ihren Lebensumständen. Einige ausgewählte Befunde des Reports Altersdaten im Überblick:

• Jede sechste Person zwischen 40 und 85 Jahren unterstützt und pflegt Angehörige. Jüngere unterstützen dabei meist ein Elternteil, Ältere häufig den Partner oder die Partnerin.
• Pflege verteilt sich oft auf mehrere Schultern. Dabei tragen meist weibliche Familienmitglieder die Hauptlast.
• Über 70-Jährige unterstützen Angehörige etwas seltener als Jüngere, aber wenn sie andere unterstützen und pflegen, leisten sie dabei den höchsten zeitlichen Umfang.
• Jede dritte Person, die unterstützt und pflegt, fühlt sich dadurch stark belastet.
• Zwei Drittel der Personen unter 65 Jahren, die Pflege leisten, sind erwerbstätig. Die Pflege von Angehörigen führt oft zur Einschränkung des Erwerbsumfangs.
• Erwerbstätige sehen große Vereinbarkeitsprobleme zwischen Beruf und Pflege. Sie wünschen sich mehr Flexibilität in der Arbeitsgestaltung. Nur ein Fünftel der Unternehmen hält betriebsinterne Angebote für pflegende Angehörige bereit.
• Die Zahl der Pflegebedürftigen wird steigen, das familiäre Pflegepotenzial jedoch abnehmen.


Der aktuelle Report Altersdaten steht zum kostenlosen Download bereit unter:
https://www.dza.de/informationsdienste/ ... daten.html

Quelle: Pressemitteilung vom 11.07.2017
Kontakt: Sylvia Nagel (Pressestelle)
E-Mail: presse@dza.de
Tel.: 030 260 740 73
http://www.dza.de

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Zitat:
"Wir brauchen künftig vermehrt kleinräumige, regionale Initiativen, ´sorgende` soziale Gemeinschaften und Ansätze,
die auf Beteiligung und Mitverantwortung von betroffenen und solidarischen Bürgerinnen und Bürgern setzen".

Prof. Dr. Winfried Hardinghaus, Vorsitzender des Deutschen Hospiz- und Paliativverbandes (DHPV) in CAREkonkret, Die Wochenzeitschrift für Entscheider in der Pflege (19.06.2015).

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Ein lokales Musterprojekt für solche Gemeinschaften und Ansätze
sind die altengerechten Quartiershilfen in Neuss-Erfttal!


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Siehe dazu auch unter > posting.php?mode=edit&f=4&p=85468

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk setzt sich seit Jahren für die Gestaltung von altengerechten Quartiershilfen ein und hat ein entsprechendes Projekt in Neuss-Erfttal maßgeblich mit gestalten können.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist in diesem Projekt in vielfältiger Weise eingebunden und steht auch als Ansprechpartner zur Verfügung
.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Re: Altersdaten „Pflege und Unterstützung durch Angehörige“

Beitrag von WernerSchell » 13.10.2016, 16:19

Am 05.10.2016 fand in Berlin die Veranstaltung "Vielfalt und Wandel des Alters - Zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS)" statt,
die gemeinsam vom Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA) und der BAGSO organisiert wurde. Über 220 Teilnehmende aus Politik,
Praxis, Wissenschaft und Medien diskutierten zentrale Ergebnisse zu den Themenbereichen Wohnen, Erwerbsarbeit/Übergang in den
Ruhestand, Gesundheit, Sorgetätigkeiten/ehrenamtliches Engagement und die Bedeutung sozialer Beziehungen.


Die Präsentationen der Vorträge finden Sie jetzt unter:
http://www.dza.de/forschung/deas/tagung-2016.html
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Quelle: Mitteilung vom 13.10.2016
Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO)
Thomas-Mann-Str. 2-4
53111 Bonn
Tel.: 02 28 - 24 99 93 28
Fax: 02 28 - 24 99 93 20
http://www.bagso.de
http://www.facebook.com/bagso.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Hohe Wohnzufriedenheit, aber wenig Barrierefreiheit

Beitrag von WernerSchell » 27.09.2017, 17:23

Hohe Wohnzufriedenheit, aber wenig Barrierefreiheit

Der Internationale Tag des älteren Menschen am 1. Oktober bietet Anlass, einen Blick auf die Wohnsituation Älterer zu werfen. Ergebnisse des Deutschen Alterssurveys zeigen: Die meisten 40- bis 85-Jährigen sind mit ihrer Wohnsituation zufrieden, obwohl sie nicht immer barrierefrei wohnen.
Die meisten Menschen möchten auch im Alter zu Hause leben. Die Zufriedenheit mit dem Zuhause ist hoch: Fast 90 Prozent der Menschen in der zweiten Lebenshälfte schätzen ihre Wohnsituation als gut ein. Dieses Ergebnis sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Wohnungen der 40- bis 85-Jährigen oft Barrieren aufweisen, die den Alltag beschwerlich machen, vor allem für Menschen, die eine Gehhilfe, einen Rollator oder einen Rollstuhl nutzen.
Tatsächlich geben nur 3 Prozent der 40- bis 85-Jährigen an, dass ihre Wohnung oder ihr Haus barrierereduziert ist, sie also einen barrierefreien Zugang zur Wohnung haben und sich außerdem auch innerhalb der Wohnung ohne Barrieren bewegen können.
Treppen oder Stufen vor der Eingangstür sind Barrieren, die beim Zugang zur Wohnung leicht zum Hindernis werden. Nur etwa ein Fünftel der Befragten berichten von einem stufenfreien Zugang. Auch von den Personen, die Mobilitätshilfsmittel nutzen, gelangen nur etwa 24 Prozent in die Wohnung, ohne Stufen überwinden zu müssen.
Ähnlich wie mit dem Zugang zur Wohnung verhält es sich mit der Bewegungsfreiheit innerhalb der Wohnung. Stufen und höhere Schwellen sind potenzielle Sturzauslöser und sie erschweren die Beweglichkeit mit dem Rollator oder Rollstuhl innerhalb der Wohnung. Nur gut 40 Prozent aller Befragten können alle Zimmer stufenfrei erreichen. Von den auf Mobilitätshilfsmittel Angewiesenen sind dies immerhin 62 Prozent. Weniger problematisch ist die Situation bei den Barrieren durch Türschwellen: Fast drei Viertel aller Befragten geben an, keine oder nur niedrige Türschwellen innerhalb der Wohnung zu haben.

Datengrundlage
Die Ergebnisse beruhen auf dem Deutschen Alterssurvey (DEAS) aus dem Jahr 2014, einer bundesweit repräsentativen Studie der 40- bis 85-jährigen Wohnbevölkerung. Der DEAS wird seit 1996 in regelmäßigen Abständen unter wissenschaftlicher Leitung des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA) durchgeführt. Gefördert wird die Studie durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).
Weiterreichende Befunde zur Barrierefreiheit finden Sie in der Buchpublikation „Altern im Wandel. Zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS)“, herausgegeben von Katharina Mahne, Julia K. Wolff, Julia Simonson und Clemens Tesch-Römer, unter https://link.springer.com/chapter/10.10 ... 12502-8_19 sowie im aktuellen DZA-Fact Sheet Barrierefreiheit in den Wohnungen der 40- bis 85-Jährigen.

Quelle: Pressemitteilung vom 27.09.2017
Deutsches Zentrum für Altersfragen
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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