Gesundheitsreport: Warum Frauen und Männer anders krank sind

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Gesundheitsreport: Warum Frauen und Männer anders krank sind

Beitrag von WernerSchell » 15.03.2016, 11:53

DAK-Gesundheitsreport: Frauen fehlen häufiger im Job
Depressionen, Krebs, Herzinfarkt – bei diesen Krankheiten gibt es große Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Das wirkt sich auch auf den Krankenstand aus: Im Jahr 2015 fehlten Frauen zum Beispiel 14 Prozent häufiger im Job als ihre männlichen Kollegen. Männer gingen seltener zum Arzt. Nach der Studie erreichte der allgemeine Krankenstand den höchsten Wert seit 16 Jahren. Alle Details zum aktuellen DAK-Gesundheitsreport in der nachfolgenden Pressemeldung:

DAK-Gesundheitsreport: Warum Frauen und Männer anders krank sind
Studie zeigt größte Geschlechterunterschiede bei psychischen Erkrankungen, Krebs und Kreislauferkrankungen

Depressionen, Krebs, Herzinfarkt – bei diesen Krankheiten gibt es große Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Das wirkt sich auch auf den Krankenstand aus: Im Jahr 2015 fehlten Frauen zum Beispiel 14 Prozent häufiger im Job als ihre männlichen Kollegen. Männer gingen seltener zum Arzt. Nach der Studie erreichte der allgemeine Krankenstand den höchsten Wert seit 16 Jahren. Das sind zentrale Ergebnisse des neuen DAK-Gesundheitsreports.
Die aktuelle Studie der DAK-Gesundheit untersucht erstmals umfassend die Geschlechterunterschiede bei krankheitsbedingten Ausfalltagen und ihren Ursachen. Für die Analyse hat die Kasse den Krankenstand von rund 2,7 Millionen erwerbstätigen Versicherten ausgewertet. Außerdem wurden mehr als 5.000 Frauen und Männer im Alter von 18 und 65 Jahren durch das Forsa-Institut repräsentativ befragt und zahlreiche Experten eingebunden.
Der Krankenstand bei den Frauen lag 14 Prozent höher als bei den Männern. Damit waren in 2015 an jedem Tag 44 von 1.000 weiblichen Beschäftigten krankgeschrieben. Bei den Männern waren es 39. Darüber hinaus zeigt der Report, dass eine Krankschreibung bei Frauen im Durchschnitt zwar kürzer ausgefallen ist, dafür aber häufiger vorkam: Mit insgesamt 134,4 Krankheitsfällen je 100 Versicherte lagen Frauen vor ihren männlichen Kollegen mit 115,8 Krankheitsfällen. „Unser Report zeigt, dass der viel zitierte kleine Unterschied zwischen Frauen und Männern viel größer ist als gedacht“, sagt Herbert Rebscher, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. „Die Ergebnisse verdeutlichen sehr genau, wo die Einflussfaktoren beim Krankenstand liegen und wie hoch der jeweilige Anteil bei den Geschlechtern wirklich ist.“
Die Untersuchung der Erkrankungen zeigt, dass Männer in allen Altersgruppen sehr viel öfter wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Job fehlten als Frauen (+ 65 Prozent mehr Fehltage). Zwischen 45 und 64 Jahren erkrankt fast jeder zehnte Mann an einer koronaren Herzerkrankung. Bei Verletzungen hatten Männer fast doppelt so viele Fehltage (+ 48 Prozent). Gründe sind hier zum einen die höhere Risikobereitschaft sowie andere Tätigkeiten im Beruf.
Frauen fehlten hingegen deutlich öfter wegen psychischer Erkrankungen als Männer (+ 67 Prozent mehr Fehltage). Vor allem von Depressionen waren sie weit häufiger betroffen. Sie nahmen auch öfter Psychopharmaka ein: Jede elfte Frau bekam im vergangenen Jahr beispielweise eine Verordnung für Antidepressiva, aber nur jeder zwanzigste Mann.
Der größte Geschlechterunterschied beim Krankenstand zeigt sich laut DAK-Gesundheitsreport bei Krebserkrankungen (+ 74 Prozent mehr Fehltage bei Frauen). Insgesamt ist das Risiko an Krebs zu erkranken bei Frauen und Männern zwar gleich. Krebs trifft Männer jedoch meist im höheren Alter – ab etwa 60 Jahren. Prostatakrebs ist bei ihnen am weitesten verbreitet. Bei Frauen tritt vor allem Brustkrebs auf – der aber meist schon im Erwerbsleben.
Auch der Job hat einen Einfluss darauf, wie oft Frauen und Männer sich krankmelden. In vielen Branchen haben Frauen einen höheren Krankenstand. Dazu gehören die öffentliche Verwaltung und das Gesundheitswesen. Beim Blick auf die Berufe zeigt sich: Nur in seltenen Fällen wie beispielsweise im Gartenbau und bei den Naturwissenschaften gab es in 2015 einen höheren Krankenstand bei Männern (+ zwölf und
+ sechs Prozent).
Schwangerschaftskomplikationen spielten insgesamt eine eher kleine Rolle im Krankheitsgeschehen. Bei genauerer Betrachtung wird aber deutlich: Sie erklären über alle Altersgruppen hinweg zwölf Prozent des Unterschiedes beim Krankenstand von Frauen und Männern. Bei den 20 bis 24-jährigen Frauen sind aber 73 Prozent des Unterschiedes beim Krankenstand auf Schwangerschaftskomplikationen zurückzuführen.
Beim persönlichen Umgang mit Krankheit und Krankschreibung werden die Geschlechterunterschiede besonders deutlich: Berufstätige Männer gingen im Durchschnitt 4,2 Mal im Jahr zum Arzt. Berufstätige Frauen waren sieben Mal in den Praxen. Selbst bei einer Betrachtung ohne Vorsorgeuntersuchungen und schwangerschaftsbedingten Behandlungen wird deutlich, dass Frauen häufiger behandelt wurden.
Die Analyse der DAK-Gesundheit zeigt außerdem, dass Frauen oft in Berufen arbeiten, in denen sie mit offensichtlichen Krankheitssymptomen, wie beispielsweise einer starken Erkältung, nicht zur Arbeit gehen können. Mehr als jede zweite Frau gab dies an (53 Prozent), aber nur 45 Prozent der Männer. Auch tragen Frauen immer noch einen großen Anteil bei der Betreuung kranker Kinder: Mehr als jede vierte Frau (27 Prozent) sagte, dass sie sich bei einer Erkrankung des Kindes selbst krank gemeldet hat, weil sie sich nicht anders zu helfen wusste. Bei den Männern waren es nur 17,5 Prozent.
Darüber hinaus gingen Frauen, wenn sie krank sind, häufig trotzdem zur Arbeit (+ zwölf Prozent) – betrieben also Präsentismus. 67 Prozent der Frauen gaben an, mindestens einmal im Jahr krank zur Arbeit gegangen zu sein. Bei den Männern waren es 60 Prozent. Als Hauptgrund wurde von Frauen genannt, dass sie Kollegen nicht hängen lassen wollten (86 Prozent). Jede zweite Frau sagte, dass Kunden oder Patienten darunter leiden, wenn sie sich krank melden würde.
„Für die geschlechtersensible Gesundheitsforschung sind diese Ergebnisse ein wichtiger Baustein“, sagt Petra Kolip, Professorin für Prävention und Gesundheitsförderung an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld. „Diese sehr konkreten Daten des DAK-Reports sind hilfreich, um möglichst passgenaue Maßnahmen ableiten zu können.“
Herbert Rebscher sieht vor diesem Hintergrund auch bei der Weiterentwicklung des betrieblichen Gesundheitsmanagements große Chancen. „Heute geht es für uns als Krankenkasse nicht mehr um die Notwendigkeit des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Vielmehr geht es um bestmögliche Umsetzungsstrategien“, erläutert der DAK-Chef. „Je genauer wir Erkrankungen mit individuellem Verhalten und Verhältnissen in Beziehung setzten können, umso gezielter können wir präventiv wirken. Hier spielen die verschiedenen Zugänge und Versorgungsbedürfnisse von Frauen und Männern eine große Rolle.“ Darüber hinaus könne so auch eine bessere Effizienz in der Versorgung erreicht werden.
Der Krankenstand im vergangenen Jahr war mit 4,1 Prozent der höchste seit 16 Jahren. In 2015 waren an jedem Tag des Jahres durchschnittlich 41 von 1.000 Erwerbstätigen krankgeschrieben. „Es gibt immer wieder Grippewellen, die den Krankenstand nach oben treiben, wie beispielsweise im vergangenen Jahr“, erläutert Rebscher. „Doch unsere Analysen ergeben, dass steigende Krankschreibungen wegen psychischen Erkrankungen sowie Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems Auslöser des kontinuierlichen Anstiegs sind.“
Auch die Zahl derer, die sich mindestens einmal im Jahr von einem Arzt hat krankschreiben lassen, stieg von 48,2 Prozent in 2014 auf 50,4 Prozent. Die meisten Ausfalltage gingen dabei auf das Konto der sogenannten Muskel-Skelett-Erkrankungen, wie beispielsweise Rückenschmerzen. Psychische Leiden nahmen – auf bereits hohem Niveau – erneut leicht zu. Sie verursachten rund drei Prozent mehr Fehltage als 2014 und rangieren somit auf der Liste der häufigsten Diagnosen auf Platz drei.

Die gesamte Pressemeldung und ein Foto zum Download finden Sie im Internet unter:
http://www.dak.de/dak/bundes-themen/Ges ... 82678.html
Folgen Sie uns auch auf Twitter: http://www.twitter.com/dak_presse

Quelle: Pressemitteilung vom 15.03.2016
DAK-Gesundheit
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Re: Gesundheitsreport: Warum Frauen und Männer anders krank

Beitrag von WernerSchell » 15.03.2016, 11:59

DAK-Gesundheitsreport: große Unterschiede zwischen Frauen und Männern bei psychischen Erkrankungen

Mehr Fehltage aufgrund von psychischen Erkrankungen: Der heute in Berlin vorgestellte DAK-Gesundheitsreport zeigt, dass Depressionen, Angststörungen und andere psychische Leiden eine zentrale Herausforderung für das Gesundheitswesen bleiben. Gleichzeitig weist er auf große Unterschiede zwischen den Geschlechtern hin. Dazu erklärt DGPPN-Präsidentin Dr. Iris Hauth:

„Psychische Erkrankungen stehen bei den rund 2,7 Millionen erwerbstätigen Versicherten der DAK-Gesundheit bei den Ursachen von Fehltagen an dritter Stelle, gleich nach den Muskel-Skelett- und den Atemwegserkrankungen. Diese Zahlen machen nicht nur deutlich, welche Dimensionen Depressionen, Angststörungen und andere psychische Leiden für das Gesundheitswesen, die Arbeitswelt und die Gesellschaft haben. Sie zeigen auch, wie viele Betroffene und damit auch deren Angehörige und Familien in Deutschland Tag für Tag mit den schwerwiegenden Folgen dieser Krankheitsbilder leben müssen.
Der heute vorgestellte Report rückt dabei einen für die Versorgung wichtigen Aspekt in den Vordergrund: die großen Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Frauen fehlen auf der Arbeit deutlich häufiger aufgrund einer psychischen Erkrankung als Männer. Vor allem Depressionen werden bei ihnen öfter diagnostiziert. Die biologischen und psychosozialen Mechanismen, die hinter diesen geschlechtsspezifischen Unterschieden stehen, sind aber noch nicht ausreichend erforscht. In der Praxis stellen wir aber immer wieder fest, dass sich Frauen häufiger in Rollenkonflikten befinden. Die Vereinbarkeit von Beruf und Kindererziehung und – was viel zu häufig vergessen wird – die Pflege von kranken und alten Angehörigen stellen für sie oft eine hohe Belastung dar. Solche Situationen können chronischen Stress erzeugen, der seit langem als Ursache von Depressionen bekannt ist.
Vor diesem Hintergrund muss sich auch die Versorgung – gerade in Bezug auf die psychische Gesundheit – besser auf die spezifisch weiblichen und männlichen Aspekte einstellen. Dabei ist insbesondere das betriebliche Gesundheitsmanagement gefordert. Um die Maßnahmen noch gezielter an den individuellen Bedürfnissen der Beschäftigten ausrichten zu können, gilt es wichtige Fragen in Bezug auf die Rollenidentität, die Gesundheitsfürsorge und die unterschiedlichen Zugangswege zu den Hilfsangeboten zu klären. Die DGPPN hat deshalb ein Fachreferat für geschlechtsspezifische Fragen in der Psychiatrie und Psychotherapie eingerichtet, das sich intensiv mit diesen Themen auseinandersetzt.“

Quelle: Pressemitteilung vom 15.03.2016
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (DGPPN)
Kontakt
DGPPN-Pressestelle
Reinhardtstraße 27 B
10117 Berlin
Tel.: 030.2404 772-11
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Mehr Personal in Gesundheit und Pflege ist unabdingbar

Beitrag von WernerSchell » 15.03.2016, 18:19

0247 / 15. März 2016
Pressemitteilung von Birgit Wöllert


Mehr Personal in Gesundheit und Pflege ist unabdingbar

"Die Bedingungen im Gesundheitswesen sind mitunter lebensgefährlich und nicht mehr zu verantworten. Zur Verbesserung der Versorgung von Pflegebedürftigen muss endlich eine verbindliche und bedarfsdeckende Personalbemessung in Krankenhäusern und im Bereich der stationären und ambulanten Altenpflege garantiert werden", erklärt Birgit Wöllert, Obfrau der Fraktion DIE LINKE im Ausschuss für Gesundheit, mit Blick auf den DAK-Gesundheitsreport 2016. Wöllert weiter:

"Dass dringend mehr Personal benötigt wird, belegt der aktuelle Bericht ohne Wenn und Aber: 'Das hohe Krankenstandsniveau im Gesundheitswesen ist zu einem großen Teil auf stark belastende Arbeitsbedingungen zurückzuführen'. Die Krankenstandswerte sind zudem erneut gestiegen. Dieser Entwicklung muss endlich ein Riegel vorgeschoben werden. DIE LINKE hat ihren Antrag 'Gute Arbeit – Gute Versorgung: Mehr Personal in Gesundheit und Pflege' eingereicht, der am Donnerstag im Plenum des Bundestags auf der Tagesordnung steht. Dann müssen die anderen Fraktionen Farbe bekennen."

F.d.R. Susanne Müller
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Frauen gehen häufiger krank zur Arbeit als Männer

Beitrag von WernerSchell » 17.03.2016, 07:13

Ärzte Zeitung vom 16.03.2016:
DAK-Gesundheitsreport: Frauen gehen häufiger krank zur Arbeit als Männer
Krank zur Arbeit - das ist gar nicht typisch Mann. Mehrheitlich sind es Frauen, die sich mit Beschwerden zum Job quälen, berichtet die DAK.
Ihre Studie zeigt: Frauen sind anders krank als Männer.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=907 ... sen&n=4861
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Wer gesundpflegen soll, muss gesunderhalten werden!

Beitrag von WernerSchell » 29.11.2016, 18:32

Wer gesundpflegen soll, muss gesunderhalten werden!

Mit den heute veröffentlichten Daten des BKK Gesundheitsreport 2016 „Gesundheit und Arbeit“ wird deutlich, wie stark sich die anhaltend belastenden Arbeitsbedingungen in der Pflege für die Beschäftigten auswirken. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat seit Jahren davor gewarnt, offenbar vergeblich. „Alle Jahre wieder alarmierende Zahlen. Alle kennen die Trends, alle wissen um die Probleme, aber niemand packt bisher die Ursachen wirklich an“, sagt DBfK-Sprecherin Johanna Knüppel. „Dass AltenpflegerInnen mit weitem Abstand die meisten Fehltage wegen psychischer Störungen aufweisen – das 37-fache der Berufsgruppe mit den wenigsten Fehltagen dieser Krankheitsart - ist dramatisch. Dicht dahinter folgen die Beschäftigten der Gesundheits- und Krankenpflege in diesem Ranking. Knapp jede/r zehnte Altenpfleger/in erhielt 2015 mindestens einmal ein Antidepressivum verordnet, auch das ist „Spitze“; die Gesundheits- und Krankenpflege liegt nur wenig dahinter. Das liegt aber nicht etwa daran, dass diese Menschen besonders anfällig oder prädestiniert für psychische Störungen wären, ganz im Gegenteil. Pflegefachpersonen sind physisch und psychisch enorm belastbar und halten in der Regel lange aus. Ihr großes Pflichtbewusstsein und ihre Verantwortung pflegebedürftigen Menschen gegenüber lässt sie allzu oft eigene Bedürfnisse zurückstellen, bis es nicht mehr geht. Ihr Beruf und das andauernde Ungleichgewicht zwischen Arbeitsintensität und Personalkapazität machen sie krank – häufig sogar dauerhaft erwerbsunfähig. Wo bleibt da die Fürsorgeverpflichtung der Unternehmen für ihre Beschäftigten? Warum lässt der Staat zu, dass Arbeitsschutz und Arbeitsrecht ausgehebelt und beruflich Pflegende in dieser Weise verschlissen werden? Und wie sollen unter solchen Bedingungen junge Menschen für einen Pflegeberuf gewonnen werden?“, fragt die DBfK-Expertin.

Die auffallend hohen Krankheitsausfälle – wegen psychischer wie auch physischer Erkrankung – in den Pflegeberufen machen seit Jahren Schlagzeilen. Zu den Hauptursachen gehören die verfehlte Personalpolitik und die unzureichende Personalbemessung in Kliniken, Heimen und Pflegediensten. Vor dem Hintergrund des weiter zunehmenden Pflegefachkräftemangels ist es umso unverständlicher, dass noch immer nicht in mehr qualifiziertes Personal und damit gesündere Arbeitsplätze investiert wird. Denn das ist eine Investition, die sich schnell auszahlt: für den Arbeitgeber, für das Gesundheitssystem, für die Kostenträger und letztlich auch für das Rentensystem. Ganz abgesehen von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich eine ausgewogene Balance zwischen Privatleben und Beruf wünschen. Es reicht eben nicht, Pflegefachpersonen für den Umgang mit Stress zu schulen, solange die Arbeitsbedingungen unverändert und hochbelastend bleiben. Zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz gehört zuallererst die Verhältnisprävention!

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke finden Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de. Für Interviewwünsche oder weitere Informationen wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.

Quelle: Pressemitteilung vom 29.11.2016
Johanna Knüppel | Referentin | Redaktion DBfK Aktuell | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
http://www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157-0 | Fax 030-219157-77 | Umsatzsteuer Id.Nr. DE 114235140
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Wie hängen Arbeit und Gesundheit zusammen?

Beitrag von WernerSchell » 30.11.2016, 07:48

Ärzte Zeitung vom 30.11.2016:
BKK Gesundheitsreport: Wie hängen Arbeit und Gesundheit zusammen?
40. Jubiläum des BKK Gesundheitsreports: Der Bericht wird heute in Berlin vorgestellt.
Dieses Jahr liegt der Schwerpunkt auf dem Zusammenhang zwischen Gesundheit und Arbeit.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=924 ... sen&n=5409
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Pflegeberufe: Wenn die Arbeit krank macht

Beitrag von WernerSchell » 15.12.2016, 07:03

Ärzte Zeitung vom 15.12.2016:
Pflegeberufe: Wenn die Arbeit krank macht
Wenig Personal, viel Druck und geringe Bezahlung: Arbeit in der Pflege kann gesundheitsgefährdend sein, zeigt der BKK-Gesundheitsreport.
Das Problem ist nicht nur, Pflegepersonal zu finden - sondern auch, es zu halten.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=926 ... ege&n=5442
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