Drohender Mangel an Pflegeheimplätzen und Fachpersonal

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Drohender Mangel an Pflegeheimplätzen und Fachpersonal

Beitrag von WernerSchell » 15.12.2015, 17:49

Pflegeheime: Alterung der Gesellschaft wird zu Engpässen führen

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Den meisten deutschen Pflegeheimen geht es momentan zwar wirtschaftlich gut, in den nächsten Jahren drohen aufgrund der zunehmenden Alterung der Gesellschaft jedoch Engpässe bei stationären Pflegeplätzen und Pflegepersonal. Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle „Pflegeheim Rating Report 2015“ von RWI, hcb GmbH und Philips GmbH. Er untersucht die derzeitige und zukünftige Situation des deutschen Pflegemarkts und schlägt Maßnahmen vor, mit denen den drohenden Engpässen begegnet werden könnte. Unter dem Titel „Heimplätze verzweifelt gesucht“ berichtet das „Handelsblatt“ heute über die Studie.

Die meisten deutschen Pflegeheime befinden sich in einer guten wirtschaftlichen Lage. Im Jahr 2013 befanden sich lediglich 7% im „roten Bereich“ mit erhöhter Insolvenzgefahr, während 72% im „grünen Bereich“ mit geringer Insolvenzgefahr lagen. Ihre durchschnittliche Ausfallwahrscheinlichkeit (Zahlungsunfähigkeit) lag mit 0,9% deutlich niedriger als die von Krankenhäusern und Rehakliniken. Dies sind einige der Ergebnisse des aktuellen „Pflegeheim Rating Report 2015“, in dem das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI), die Institute for Health Care Business GmbH (hcb) und die Philips GmbH die derzeitige und zukünftige Situation des deutschen Pflegemarkts untersucht haben. Für die aktuelle Ausgabe des alle zwei Jahre erscheinenden Reports wurden 469 Jahresabschlüsse ausgewertet, die insgesamt 2 252 Pflegeheime umfassen. Zudem berücksichtigt der Report amtliche Daten des Statistischen Bundesamts von allen rund 13 000 Pflegeheimen, 12 700 ambulanten Diensten und 2,6 Millionen Pflegebedürftigen.

Wie die Analyse zeigt, war die wirtschaftliche Situation der Heime in Sachsen-Anhalt/Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg/Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen am besten und in Schleswig-Holstein/Hamburg, Bayern, Rheinland-Pfalz/Saarland und Niedersachsen/Bremen am schlechtesten. Große Heime schnitten etwas besser ab als kleine Heime.

Trend zur Ambulantisierung und Privatisierung hat sich fortgesetzt

Einige bereits im „Pflegeheim Rating Report 2013“ beobachtete Trends haben sich fortgesetzt. So ist die Zahl der Pflegebedürftigen, die ambulant versorgt werden, im Jahr 2013 auf 24,3% gestiegen. Zudem werden immer mehr Pflegebedürftige in privaten Einrichtungen versorgt. In Pflegeheimen betrug ihr Anteil im Jahr 2013 36,4% (1999: 25,4%), bei ambulanten Diensten 49,5% (1999: 35,6%). Zudem haben Regulierungsdichte und Personalknappheit weiter zugenommen.

Der gesamte deutsche Pflegemarkt ist ein Wachstumsmarkt. Zwischen 1997 und 2013 hat sich sein Anteil am gesamten Gesundheitsmarkt von 8,6% auf 12,7% erhöht. Insgesamt gab es im Jahr 2013 2,6 Millionen Pflegebedürftige. Ihre Zahl wird bis zum Jahr 2030 voraussichtlich um ein Drittel auf 3,5 Millionen ansteigen. Damit verbunden ist ein zusätzlicher Bedarf von voraussichtlich zwischen 131 000 und 321 000 stationären Pflegeplätzen. Die dafür erforderlichen Neu- und Re-Investitionen belaufen sich auf 58 bis 80 Milliarden Euro. Darüber hinaus ist auch mehr Personal erforderlich. Bis 2030 ist mit insgesamt 128 000 bis 245 000 zusätzlichen Stellen (Vollkräfte) in der stationären und mit 63 000 bis 124 000 in der ambulanten Pflege zu rechnen.

Drohender Mangel an stationären Pflegeplätzen und Fachpersonal

Inwieweit das Angebot an stationären Pflegeplätzen dem wachsenden Bedarf nachkommt, ist kritisch zu sehen. Zwar erreichte die Zahl der Pflegeheime im Jahr 2013 einen neuen Höchstwert von 13 030 und die Zahl der Plätze erhöhte sich auf 903 000. Dennoch stieg die durchschnittliche Auslastung der Heime an. Eine Analyse der Bautätigkeit zeigt, dass insbesondere in städtischen Regionen neue Pflegeplätze entstehen. Um den Bedarf an Plätzen langfristig zu decken, muss sich der Zuwachs an neuen Angeboten jedoch weiter erhöhen. Hierzu wird insbesondere mehr privates Kapital benötigt. Die Politik sollte Heimgesetze so schlank wie möglich gestalten, um entsprechende Rahmenbedingungen für private Investitionen zu schaffen.

Auch beim Pflegepersonal gibt es Handlungsbedarf. Im Jahr 2013 waren in der ambulanten und stationären Pflege 1 005 000 Personen beschäftigt, was 704 000 Vollkräften entsprach, davon 297 000 Pflegefachkräfte. Zwischen 1999 und 2013 wurden fast 239 000 Arbeitsplätze geschaffen. Gleichzeitig nimmt der Mangel an Pflegefachkräften zu: Im März 2015 lag die Zahl der gemeldeten offenen Stellen bei Heimen mehr als dreimal so hoch wie im März 2007.

Attraktivität des Pflegeberufs erhöhen

Um dem zu erwartenden Mangel an Pflegefachkräften zu begegnen, sollte in erster Linie die Attraktivität des Pflegeberufs erhöht werden. Ziel sollte es sein, die Verweildauer im Pflegeberuf zu verlängern, die Vollzeitquote auszuweiten und neue Auszubildende zu gewinnen. Dazu werden die Löhne für qualifiziertes Personal gegenüber Hilfskräften steigen müssen. Allerdings spielen auch weiche Faktoren eine wesentliche Rolle, z.B. weniger Bürokratie, eine gute Führungskultur, größeres gesellschaftliches Ansehen des Berufs, bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und bessere Karrieremöglichkeiten. Darüber hinaus könnte die Zuwanderung qualifizierter Pflegefachkräfte den Fachkräftemangel lindern. Zudem sollte auch in der Pflege über arbeitssparenden Technikeinsatz verstärkt nachgedacht werden.

Steigen die Löhne im Pflegebereich an, wird das zunächst die wirtschaftliche Lage der Pflegeheime verschlechtern. Der Lohndruck dürfte dann über steigende Preise für Pflegeleistungen aufgefangen werden. Die dadurch bedingte höhere Belastung der Pflegebedürftigen und der Sozialhilfeträger wird allerdings Gegenreaktionen auslösen. Heime, die dem Kostendruck durch effizientere Abläufe entgegenwirken können, werden sich Wettbewerbsvorteile verschaffen. Zudem lässt sich die betriebliche Effizienz über horizontale und vertikale Integration weiter erhöhen. Hinzu kommt, dass der Pflegemarkt in Deutschland nach wie vor sehr kleinteilig ist. Die Bildung großer Verbünde zur Nutzung gemeinsamer Ressourcen ist daher noch in großem Maße möglich.

Ihre Ansprechpartner:
Dr. Dörte Heger (RWI) Tel.: (0201) 8149-285
Dr. Boris Augurzky (RWI) Tel.: (0201) 8149-203
Dr. Sebastian Krolop (Philips) Tel.: (0151) 29 908 758
Sabine Weiler (Pressestelle RWI) Tel.: (0201) 8149-213

Dieser Pressemitteilung liegt die Studie „Pflegeheim Rating Report 2015“ zugrunde. Das Executive Summary ist unter http://www.rwi-essen.de/presse als pdf-Datei erhältlich. Die komplette Studie kann für 260 Euro inkl. 7% MwSt. beim Vincentz-Verlag unter http://www.altenheim.net in der Rubrik „Shop/Bücher und eBooks“ bestellt werden.

Weitere Informationen:
http://www.rwi-essen.de/presse/mitteilung/225/ - hier steht die Pressemitteilung incl. Link zum Executive Summary

Quelle: Pressemitteilung vom 15.12.2015
Sabine Weiler Kommunikation
Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.
https://idw-online.de/de/news643409

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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat sich zum Thema "Planung von Wohn- und Betreuungsangeboten für ältere und behinderte bzw. pflegebedürftige Menschen" mit einer Pressemitteilung vom 21.01.2015 aus aktuellem Anlass geäußert:
viewtopic.php?f=4&t=20866
viewtopic.php?f=4&t=18413
viewtopic.php?f=4&t=19537
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Pflegezukunft liegt in gut und human gestalteter Vielfalt

Beitrag von WernerSchell » 15.12.2015, 18:27

Pflegezukunft liegt in gut und human gestalteter Vielfalt

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) fordert eine differenziert kritische Bewertung der heute mit dem aktuellen Pflegeheim Rating Report veröffentlichten Zahlen. „Ein Investitionsbedarf von 80 Milliarden Euro zum Aufbau von mehr als 300.000 zusätzlichen stationären Pflegeplätzen bis 2030 klingt dramatisch, ist auch kaum finanzierbar. Der Ruf nach immer mehr vollstationärer Unterbringung mag den Renditeerwartungen privater Träger entgegenkommen, kann aber nicht die Lösung sein; pflegebedürftige Menschen wünschen sich andere und bessere Strukturen“, sagt dazu DBfK-Sprecherin Johanna Knüppel. „Der Grundsatz ‚ambulant vor stationär‘ ist zwar seit Jahren gesundheitspolitisch gesetzt, wird bisher aber nur halbherzig mit Leben gefüllt. Hier müssen weitere Schritte zügig gegangen, gute Beispiele und tragfähige Lösungen forciert in die flächendeckende Versorgung eingespeist werden. Regionale Netzwerke, gezielte Anreize für Rehabilitation vor Pflege, wirksame Entlastung pflegender Angehöriger, Einbindung nützlicher Technik, ein attraktiver Pflegeberuf auf hohem Niveau – all dies sind Bausteine einer Pflegepolitik, wie sie ein Land mit einer alternden Bevölkerung braucht. Die Reformen dafür sind endlich auf dem Weg – nun kommt es darauf an, sie sinnvoll, konsequent und zukunftsorientiert auszugestalten“, so die DBfK-Sprecherin heute in Berlin.

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke finden Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de. Für Interviewwünsche oder weitere Informationen wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.

Quelle: Pressemitteilung vom 15.12.2015
Susanne Adjei | Sozialmanagerin | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
adjei@dbfk.de| http://www.dbfk.de |
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Drohender Mangel an Pflegeheimplätzen und Fachpersonal

Beitrag von WernerSchell » 16.12.2015, 07:50

Am 16.12.2015 wurde bei Facebook folgender Text gepostet:

"Drohender Mangel an Pflegeheimplätzen und Fachpersonal." - Näheres zur RWI-Studie unter > viewtopic.php?f=4&t=21422 - Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk erklärt dazu in Kürze: Grundsätzlich werden wir wohl deutlich mehr Pflegeheimplätze benötigen. Ob allerdings die Prognose des RWI zutrifft, kann dahin gestellt bleiben. Wir müssen auf jeden Fall die Alterung der Gesellschaft und die damit verbundene deutliche Zunahme der Zahl der pflegebedürftigen Menschen ernster nehmen als bisher. Dabei dürfen wir die ambulante Versorgung nicht vernachlässigen. Insoweit sind, wie wiederholt ausgeführt wurde, die Kommunen mit der Gestaltung von Quartierskonzepten gefordert. Die Wahrnehmung solcher Aufgaben wird immer wichtiger, aber die Botschaft kommt kaum an. - Dass wir erheblich mehr Pflegekräfte brauchen, wird seit Jahren ausgeführt. Allerdings besteht dieser Bedarf bereits JETZT und erfordert schnellstmöglich eine Ausweitung der Stellenpläne für das Pflegepersonal in Heimen (und Krankenhäusern). Dies wurde Hermann Gröhe, Bundesgesundheitsminister, u.a. beim Pflegetreff am 21.10.2015, vorgetragen. Siehe dazu das Statement bei Youtube > https://youtu.be/qbyHRxX9ikk . Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird am Thema dran bleiben, auch im Neuen Jahr!

Die Medien berichten u.a. wie folgt:
http://www.ak-gewerkschafter.de/2015/12 ... -2015-vor/
http://www.presseanzeiger.de/pa/Drohend ... nal-812748
http://www.openbroadcast.de/article/424 ... sonal.html
...
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Altenpflege: Kommunen stehen vor Kostenlawine

Beitrag von WernerSchell » 17.12.2015, 07:59

Ärzte Zeitung vom 17.12.2015:
Altenpflege: Kommunen stehen vor Kostenlawine
Studie beziffert wirtschaftliche Folgen und den Investitionsbedarf - und wer dies zahlen muss.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=901 ... ege&n=4685

Anmerkung der Moderation:
... und deshalb ist erforderlich, in den Kommunen altengerechte Quartierskonzepte zu gestalten.
Darauf macht Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk seit Jahren immer wieder aufmerksam und hat
auch in Neuss-Erfttal erfolgreich an einem solchen Konzept maßgeblich mit gearbeitet.
Quartierskonzepte werden auch dem Grundsatz "ambulant vor stationär" gerecht!
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Pflege am Limit - weitere Reformschritte notwendig ...

Beitrag von WernerSchell » 19.12.2015, 07:39

Pflege am Limit - weitere Reformschritte notwendig ...
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Pflege wächst rapide, Heimen geht's gut

Beitrag von WernerSchell » 22.12.2015, 07:32

Ärzte Zeitung, 21.12.2015
Gesundheitswirtschaft
Pflege wächst rapide, Heimen geht's gut

Pflege ist nicht nur eine Herausforderung für eine älter werdende Gesellschaft, sondern auch ein milliardenschweres Geschäft.

ESSEN/HAMBURG. 40 Milliarden Euro wurden laut "Pflegeheim-Rating-Report 2015" im Berichtszeitraum 2013 mit ambulanter und stationärer Pflege umgesetzt. Damit, heißt es, sei der Pflegemarkt in der Rückschau bis 1997 von allen Segmenten des Gesundheitsmarktes "am stärksten gewachsen".

Wirtschaftlich gehe es den Pflegeheimen mehrheitlich "relativ gut". Das durchschnittliche Insolvenzrisiko der im Berichtszeitraum begutachteten 2252 Pflegeheime habe lediglich 0,9 Prozent betragen.
... (weiter lesen unter) ... http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=902 ... ege&n=4694
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Arbeiten in der Pflege - Überlastet und kaum anerkannt

Beitrag von WernerSchell » 03.01.2016, 09:22

Am 03.01.2016 bei Facebook gepostet:

"Arbeiten in der Pflege - Überlastet und kaum anerkannt" - Eine gute und informative Sendung des Deutschlandfunks am 11.09.2015! - Fast zweieinhalb Millionen Menschen in Deutschland sind pflegebedürftig. Jetzt schon wird geschätzt, dass sich die Anzahl der Menschen, die auf Pflege angewiesen sind, in absehbarer Zeit verdoppeln wird. Deshalb warnen Fachleute vor dem Pflegenotstand, der sich deutlich verschärfen wird. - Die Sendung des Deutschlandfunks von Judith Grümmer und Daniela Wiesler (Moderation) ist nachhörbar bis 19.03.2016 >>> http://ondemand-mp3.dradio.de/file/drad ... 23dcb9.mp3 Im Übrigen sich die Sendung dauerhaft unter folgender Adresse anhörbar: > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 110915.mp3
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Drohender Mangel an Pflegeheimplätzen und Fachpersonal

Beitrag von WernerSchell » 09.01.2016, 08:31

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss


Pressemitteilung vom 09.01.2016

Drohender Mangel an Pflegeheimplätzen und Fachpersonal - so der Tenor einer aktuellen RWI-Studie

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk erklärt dazu in Kürze:

Grundsätzlich werden wir wohl deutlich mehr Pflegeheimplätze benötigen. Ob allerdings die Prognose des RWI zutrifft, kann dahin gestellt bleiben. Wir müssen auf jeden Fall die Alterung der Gesellschaft und die damit verbundene deutliche Zunahme der Zahl der pflegebedürftigen Menschen ernster nehmen als bisher. Dabei dürfen wir die ambulante Versorgung nicht vernachlässigen. Insoweit sind, wie wiederholt ausgeführt wurde, die Kommunen mit der Gestaltung von Quartierskonzepten gefordert. Die Wahrnehmung solcher Aufgaben wird immer wichtiger, aber die Botschaft kommt kaum an.
Dass wir erheblich mehr Pflegekräfte brauchen, wird seit Jahren ausgeführt. Allerdings besteht dieser Bedarf bereits JETZT und erfordert schnellstmöglich eine Ausweitung der Stellenpläne für das Pflegepersonal in Heimen (und Krankenhäusern). Dies wurde Hermann Gröhe, Bundesgesundheitsminister, u.a. beim Neusser Pflegetreff am 21.10.2015, vorgetragen. Siehe dazu das Statement bei Youtube > https://youtu.be/qbyHRxX9ikk Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird am Thema dran bleiben, auch 2016! > viewtopic.php?f=4&t=21422
Es ist nun ein Pflegestärkungsgesetz III - von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk gefordert - in Vorbereitung, dass endlich kommunale Unterstützungsstrukturen gestalten helfen soll, sozusagen als Ergänzung zu den Leistungen der Pflegeversicherung. > viewtopic.php?f=4&t=21444
Unabhängig davon wurden altengerechte Quartiershilfen - generationenübergreifend gestaltet - in Neuss-Erfttal – u.a. mit Lotsenpunkt- und Notinsel-Projekt - bereits in Eigeninitiative begonnen. Näheres unter > viewtopic.php?f=4&t=20971

Werner Schell
Dozent für Pflegerecht, Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk https://www.facebook.com/werner.schell.7

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".
ist Unterstützer der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen".
tritt für wirksame Patientenrechte und deren Durchsetzung ein.
unterstützt im Rahmen der Selbsthilfe auch Patienten mit Schlaganfall einschließlich deren Angehörige.
ist Mitgründer und Mitglied bei "Runder Tisch Demenz" (Neuss).


+++
Die Medien berichten u.a. wie folgt:
http://www.openbroadcast.de/article/426 ... tudie.html
http://www.ak-gewerkschafter.de/2016/01/09/11463/
http://www.openpr.de/news/885845.html
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Gute Pflege nur mit genügend Pflegekräften möglich ...

Beitrag von WernerSchell » 13.01.2016, 07:29

Am 13.01.2016 bei Facebook gepostet:
"Gute Pflege setzt voraus, dass genügend Pflegekräfte eingesetzt werden, die für ihre anspruchsvolle Arbeit auch ausreichend Zeit haben." - Ein neues Berufsgesetz (PflBG) oder ein Herumbasteln an der Fachkraftquote werden den Pflegenotstand nicht auflösen: viewtopic.php?f=3&t=21461 / viewtopic.php?f=3&t=21387 - Wie vielfach beschrieben: Wir brauchen dringend Personalbemessungssysteme für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, die den wirklichen Pflegekräftebedarf deutlich machen. Undercover-Untersuchungen oder sonstige Skandalberichte sind unnötig. Es gibt keine Erkenntnis-, sondern allein Umsetzungsprobleme! - Näheres mit kritischen Anmerkungen > viewtopic.php?f=4&t=21463
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Zu viele Pflegeplätze, zu wenig Ärzte?

Beitrag von WernerSchell » 12.03.2016, 08:49

Am 12.03.2016 bei Facebook gepostet:
"Zu viele Pflegeplätze, zu wenig Ärzte?" (NGZ-Bericht vom 12.03.2016) > http://www.rp-online.de/nrw/staedte/gre ... -1.5830640 - Dazu ergibt sich: Pflegeheimplätze müssen an den Bedürfnissen der pflegebedürftigen Menschen ausgerichtet werden (vgl.: Presseinfo vom 21.01.2015). > viewtopic.php?f=4&t=20866 - Über die Verbesserung der hausärztlichen Versorgung (auf dem Land) wird seit Jahren diskutiert. Veränderungen werden immer im "Kleinschrittformat" angekündigt. Da wir grundsätzlich keinen Ärztemangel haben, liegt das Problem in der "Verteilung" der Ärzte. Daher müssen die Vorgaben für die Zulassung entsprechend geändert und konsequent durchgesetzt werden. Das auch von der Politik unterstützte Drängen von Fachärzten in städtische Zentren muss beendet werden. Ergänzend erscheint eine Stärkung der "sprechenden Medizin" zwingend. Rd. 90% der Diagnosen können im Gespräch erkundet bzw. abgeklärt werden. Daher sind viele Einsätze der sog. Apparatemedizin entbehrlich und belasten das Gesundheitssystem unnötig. Siehe u.a. unter > viewtopic.php?f=4&t=18219
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Pflegeversorgung der Zukunft: Vergesst die Heime nicht

Beitrag von WernerSchell » 21.03.2016, 07:23

Ärzte Zeitung vom 21.03.2016:
Pflegeversorgung der Zukunft: Vergesst die Heime nicht!
Ambulant hat Vorfahrt. So lautet eine goldene Regel in der Pflege. Doch auch stationäre Einrichtungen würden weiterhin gebraucht,
betonten Experten beim Deutschen Pflegetag. Die AOK ist Gründungspartner des Kongresses.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=907 ... log&n=4870
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Merkel: Altenpfleger haben härteren Job als ich ...

Beitrag von WernerSchell » 15.08.2016, 06:53

Am 15.08.2016 bei Facebook gepostet:
Kanzlerin Merkel erklärte 2013: Altenpfleger haben härteren Job als ich ...
Meine Kommentierung zu dem Bekenntnis der Kanzlerin: Pflegekräfte werden seit Jahren mit Erklärungen umworben, z.B. mit Bekundungen wie etwa: Sie verdienen "Wertschätzung und Anerkennung". Ihre Arbeitsbedingungen bleiben aber anhaltend mehr als belastend und die Vergütungen für die schwere Arbeit am Menschen sind auch bislang nicht verbessert worden. Ich habe die Bundeskanzlerin am 20.02.1012 angeschrieben und auf die entsprechenden Reformnotwendigkeiten aufmerksam gemacht. Der Brief ist nachlesbar unter folgender Adresse: http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 122011.pdf - Eine Antwort habe ich nicht erhalten. Dazu ein Statement bei Youtube > https://www.youtube.com/watch?v=XYqs_-kZtgE Und was aus der Sicht des Jahres 2016 schlimmer ist … die Pflege-Rahmenbedingungen in den Heimen sind trotz einiger Reformgesetze nicht verbessert werden! Die viel gepriesenen Pflegestärkungsgesetze geben keine Antworten, wie die unzureichenden Pflegebedingungen aktuell aufgelöst werden können! - Werner Schell viewtopic.php?f=3&t=21471
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Mehr Pflegekräfte und bessere Vergütungen ...

Beitrag von WernerSchell » 20.08.2016, 07:08

Am 19.08.2016 bei Facebook gepostet:
"Wir dürfen die Heime nicht schlechtreden. Es ist doch nichts Negatives,
die letzte Zeit vor dem Tod an einem würdigen Ort zu verbringen.
Die Perspektive muss sein, dass das Heim ein lebenswerter Ort ist"
.
Zitat von Mathias Hartmann, Rektor der Diakonie Neuendettelsau,
in Zeitschrift "CAREkonkret", Ausgabe 19.08.2016
Korrekterweise muss aber klargestellt werden, dass die bundesdeutschen Heime trotz Pflegestärkungsgesetz I und II
weiterhin unter unzureichenden Pflege-Rahmenbedingungen Dienstleiter für die pflegebedürftigen Menschen sind.
Der seit vielen Jahren beklagte Pflegenotstand muss daher schnellstmöglich aufgelöst werden:
Erforderlich sind deutlich mehr Pflegekräfte und bessere Vergütungen für das Personal!
viewtopic.php?f=4&t=21661&p=93770#p93770
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Zwischenruf zur Pflegereform der GroKo ...

Beitrag von WernerSchell » 04.12.2016, 07:59

Aus Forum:
Zwischenruf zur Pflegereform der GroKo ...
viewtopic.php?f=4&t=21889

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Ein Zwischenruf:
Zahlreiche für 2017 geplante Debatten um die Zukunft des Pflegeversicherungssystems kommen reichlich spät.
Die Pflegereform der GroKo ist für diese Wahlperiode mehr oder weniger gelaufen. Auch das PSG III wurde verabschiedet
- siehe insoweit > viewtopic.php?f=4&t=21695&start=15 ). Danach wird lange nichts passieren können, weil alle im
Pflegesystem mit den grundlegenden Veränderungen (neuer Pflegebegriff, Leistungsveränderungen usw.) beschäftigt sein werden.
Die Parlamente werden nach den Wahlen 2017/18 zunächst einmal andere Aufgaben abzuarbeiten haben. Ich frage mich, warum
es in den zurückliegenden Jahren nicht mehr - vor allem gemeinsame - Aktivitäten zur Verbesserung der Pflege - Rahmenbedingungen
gegeben hat. Bei den Neusser Pflegetreffs, u.a. mit dem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (mehrfach vor Ort), dem
Pflegebeauftragten Karl-Josef Laumann und der Pflegeministerin NRW, Frau Barbara Steffens waren hochkarätige Podiumsgäste verfügbar.
Zu den Treffs wurde immer umfassend eingeladen. Diejenigen aber, die jetzt die Zukunft der Pflege diskutieren wollen, haben sich bei den
hier geführten Diskussionen nicht oder nur bescheiden eingebracht. Gleichwohl: Pro Pflege … wird sich weiterhin als Interessenvertretung für
hilfe- und pflegebedürftige Menschen kümmern und sich gezielt um die Verbesserung der Versorgungs- und Pflegestrukturen bemühen.
Unterstützer sind stets willkommen! > viewtopic.php?f=6&t=21660


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Siehe auch unter > viewtopic.php?f=6&t=21660

+++
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Die Statements von Werner Schell, Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk, beim Neusser Pflegetreff
am 21.10.2015 sind in einem gesonderten Filmbeitrag (7.30 Minuten) anschaubar unter
:
> https://youtu.be/qbyHRxX9ikk
Die wesentlichen Aussagen:
- Mehr Pflegepersonal - jetzt und nicht später!
- Mehr Zeit für Zuwendung und Pflege ermöglichen.
- Der im PSG II vorgesehene § 113c SGB XI, der ein Personalbemessungssystem anspricht, reicht nicht!
- Mängel müssen abgestellt werden, auch im Hinblick auf den Einsatz der Betreuungskräfte nach § 87b SGB XI
.

Hinweise zu weiteren Filmdokumentationen u.a. unter
> viewtopic.php?f=6&t=21070
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

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Pflegebedürftige - Bis 2060 eine Million in NRW erwartet

Beitrag von WernerSchell » 06.12.2016, 18:14

Statistiker erwarten bis 2060 bis zu einer Million Pflegebedürftige in NRW. Der Anstieg der Zahl der pflegebedürftigen Menschen - und nicht nur in NRW - ist nicht überraschend. Entsprechende Einschätzungen sind seit Jahren bekannt. Dies stellt die Pflegepolitik vor enorme Herausforderungen. Die von der GroKo getroffenen pflegepolitischen Reformentscheidungen sind nicht ausreichend, um den demografischen Anforderungen gerecht zu werden. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat zahlreiche Vorschläge gemacht, wo und wie Prioritäten gesetzt werden müssen. Aktuell wurde es mit dem Pflegestärkungsgesetz III versäumt, klare Verpflichtungen zur Schaffung von altengerechten Quartiershilfen mit angemessener Finanzierung zu gestalten. Wir wissen seit längerer Zeit was zu tun ist. Leider wird mit Kommissionen, Modellversuchen, Projekten und ähnlichen Vorhaben unnütz Zeit zur nachhaltigen Sicherstellung guter Pflege - Rahmenbedingungen versäumt. - Werner Schell
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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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