Neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff löst allein keine Probleme

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff löst allein keine Probleme

Beitrag von WernerSchell » 02.09.2015, 06:43

Am 24.08.2015 bei Facebook gepostet:

Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff löst noch keine Probleme im Pflegesystem. Dazu ein Zitat: "Ich bin Gegnerin einer immer weiteren Differenzierung. Mehr Schubladen heißt noch nicht mehr Inhalt". - So die Erklärung der Sozialministerin Cornelia Rund (SPD), Niedersachsen, zum PSG II. Fünf Pflegegrade statt drei Pflegestufen werden nicht zwingend eine Verbesserung für die Pflegebedürftigen bedeuten, sondern zunächst nur mehr Bürokratie (Quelle: Zeitschrift "CAREkonkret" vom 21.08.2015). - Demenz und neuer Pflegebegriff sind Thema beim Neusser Pflegetreff am 21.10.2015 - auf dem Podium u.a. der Bundesgesundheitsminister!
viewtopic.php?f=4&t=21044
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Neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff löst allein keine Probleme

Beitrag von WernerSchell » 25.09.2015, 07:25

Am 25.09.2015 bei Facebook gepostet:

Der Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hat auf seiner Facebookseite - https://www.facebook.com/groehe?fref=ts - mitgeteilt, dass angeblich 93 Prozent der Bevölkerung lt. einer f*g die Pflegereform für richtig halten. Dazu wurde von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk bemerkt:
Richtig scheint mir, dass 93% der Bevölkerung die Pflegereform überhaupt nicht kennen! Was wurde gefragt und zu welchem Gesetz - PSG I oder PSG II (in der Beratung) oder ging es um das neue Pflegerecht NRW? Selbst Pflegexexperten haben z.Zt. Probleme, bei der Vielzahl komplizierter Regelungen den Durchblick zu behalten. - Trotz einiger begrüßenswerter Leistungsausweitungen: Die bislang unzureichenden Reformansätze haben mich veranlasst, am 07.09.2015 an alle Bundestagsabgeordneten zu schreiben und die gebotenen Reformkorrekturen einzufordern. Der jetzige Reformstand ist völlig unbefriedigend > viewtopic.php?f=4&t=21252 Es kann niemand sagen, man habe das so nicht gewusst: Mehr Pflegepersonal ist alternativlos! - Der Neusser Pflegetreff am 21.10.2015 wird das Thema aufgreifen. - Werner Schell

Einladung zum Pflegetreff am 21.10.2015 unter
> viewtopic.php?f=7&t=20711
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Pflegebedürftigkeitsbegriff & Begutachtungsverfahren

Beitrag von WernerSchell » 12.10.2015, 06:54

Aus Forum:
viewtopic.php?f=4&t=21307

Bild ... ...am 17.09.2015:
Die Welt der Pflege zu Gast in Neuss
.

Pflegebedürftigkeitsbegriff & Begutachtungsverfahren
Pflegenotstand wird ohne deutlich mehr Personal nicht aufgelöst


Der 7. Niederrheinischen Pfegekongress am 17.09.2015 (Hinweise > viewtopic.php?f=7&t=21092 ) hat zahlreiche wichtige Pflegethemen aufgegriffen und Informationen präsentiert. Der Runde Tisch Demenz Neuss war beim Kongress vertreten und konnte so auf zahlreiche Aktivitäten aufmerksam machen.

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Besonders wichtig waren die Ausführungen von Dr. Peter Pick, MDS, zum geplanten Pflegbedürftigkeitsbegriff und dem damit verbundenen neuen Begutachtungsverfahren. U.a. wurde bemerkt, dass bei der Begutachtung alle Lebensbereiche erfasst und die Zuwendungszeiten (Minuten) keine Rolle mehr spielen würden. Damit kann die Vorstellung verbunden sein, es würde mit diesen Veränderungen der Pflegenotstand behoben und es gäbe entsprechend mehr Zuwendungszeiten für die pflegebedürftigen Menschen. Das ist aber ein großer Irrtum. Die pflegerische und sonstige Zuwendung wird auch in Zukunft davon abhängigen, welche Personalbemessung dem Pflegesystem zugrunde gelegt wird und wieviel Pflegepersonen und andere Dienstkräfte zur Verfügung stehen werden. Daher ist unabhängig von der Neugestaltung des Pflegebedürftigkeitsbegriffes weiterhin die Auflösung des Pflegenotstandes einzufordern - JETZT! Siehe insoweit die zahlreichen Statements und Beiträge, u.a.:

http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... se2014.pdf
viewtopic.php?f=4&t=21252
viewtopic.php?f=3&t=21228
viewtopic.php?f=3&t=21090
viewtopic.php?f=3&t=21165
viewtopic.php?f=5&t=21255

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Die Informationenvon Dr. Peter Pick sind wie folgt aufrufbar:
Das neue Begutachtungsassesment | Dr. Peter Pick, MDS | NPK 2015 (rd. 48 Minuten)
http://bit.ly/NPK2015_NBA_Dr_Pick_MDS
Interview I Dr. Peter Pick I NPK2015 (2,38 Minuten)
https://youtu.be/BXazOFt2glU
Das neue Begutachtungsassesment - Was ändert sich für die Pflege?
http://de.slideshare.net/PflegezentrumK ... sassssment
Quelle: https://www.facebook.com/pflegekongress bzw. https://www.facebook.com/pflegekongress?fref=ts

Weitere Hinweise zum Thema beim Pflegetreff am 21.10.2015 in Neuss-Erfttal. >
viewtopic.php?f=7&t=20711
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Patienten beklagen Zeitmangel in Kliniken

Beitrag von WernerSchell » 17.10.2015, 06:40

Am 16.10.2015 bei Facebook gepostet:

Patienten beklagen Zeitmangel in Kliniken … fehlende Wertschätzung, Barrieren in der Praxis (Quelle: Ärzte Zeitung vom 16.10.2015). Dazu Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk: Solche Erkenntnisse sind nicht neu. Sie haben einfach damit zu tun, dass "Zeit", Zuwendung, nicht finanziert wird. Es gibt in den Krankenhäusern im Wesentlichen die "Fallpauschalen", und die allein bringen Geld in die Kasse. Alles andere ist unwirtschaftlich. In den Arztpraxen mangelt es ebenfalls an Zeit. Auch dort wird die Zuwendung nicht angemessen honoriert. Ich fordere daher seit den 1980er Jahren mehr "sprechende Medizin" mit entsprechender Vergütung. Die jetzigen Regeln, Fallpauschalen usw., sind allein der Ökonomie geschuldet und liegen nicht im Patienteninteresse. Dies muss den politisch Verantwortlichen ständig verdeutlicht werden. Die Bürgerinnen kennen ja die Missstände. - Weitere Hinweise unter: viewtopic.php?f=2&t=19612&p=88551&sid=9 ... 5b9#p88551
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Pflegende müssen mehr Zuwendungszeit haben

Beitrag von WernerSchell » 24.10.2015, 07:05

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"Es müssen mehr Pflegende, mehr Nachtwachen, nicht nur Betreuer eingestellt werden. … Pflegende in Heimen und in der ambulanten Pflege müssen mehr Zeit für die Zuwendung zum Kranken haben. Einige Politiker und Träger von Heimen behaupten, dass mehr Personal nicht mehr bezahlbar sei. Opfer des ökonomischen Kalküls sind alte Pflegebedürftige. …"
Bild - Erich Grond
(86), Facharzt für innere Medizin und Psychotherapie, langjähriger Dozent für Gerontophsychiatrie und Buchautor (Zitat aus CAREkonkret, 23.10.2015).
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Werner Schell - Statements zum Pflegenotstand

Beitrag von WernerSchell » 26.11.2015, 18:14

Am 26.11.2015 bei Facebook gepostet:
Als Vertreter von "Pro Pflege-Selbsthilfenetzwerk" und "Runder Tisch Demenz" war Werner Schell beim Niederrheinischen Pflegekongress am 17.09.2015 präsent. - Dort gab es ein Interview zum Pflegenotstand, anschaubar bei Youtube (3,40 Minuten): > https://youtu.be/VzliA0ss-A8 - Ergänzend dazu die maßgeblichen Statements beim Neusser Pflegetreff am 21.10.2015 (7.30 Minuten) mit Hermann Gröhe, BMG: > https://youtu.be/qbyHRxX9ikk - Die wesentlichen Aussagen beim Treff: Mehr Pflegepersonal - jetzt und nicht später! Mehr Zeit für Zuwendung und Pflege ermöglichen. …
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Geschenkementalität verletzt Generationengerechtigkeit

Beitrag von WernerSchell » 23.12.2015, 07:55

Aus Forum:
Geschenkementalität verletzt Generationengerechtigkeit
viewtopic.php?f=4&t=21435


Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss


Pressemitteilung vom 22.12.2015

Geschenkementalität der GroKo verletzt die Generationengerechtigkeit

Kritiker finden, die Große Koalition (GroKo) habe bei der Krankenhausreform und anderen Verbesserungen allzu sehr die Spendierhosen an. "Gröhe ist vielleicht einer der teuersten Gesundheitsminister, die das Land je hatte", sagt etwa der Gesundheitsökonom Boris Augurzky. Allein Gröhes Gesundheits- und Pflegereformen würden die gesetzlichen Kassen zwischen 2016 und 2019 zusätzlich 18,1 Milliarden Euro kosten. "Seit der vergangenen Legislaturperiode hat es nur Gesetze gegeben, die mehr Geld kosten", beklagt auch der Vorstandschef der Barmer GEK, Christoph Straub. "Wir haben Druck im System." Den Versicherten drohten in Zukunft noch höhere Beitragssprünge, warnen die Vertreter der Kassen. … Quelle: Rheinische Post vom 19.12.2015 > http://www.rp-online.de/wirtschaft/kran ... -1.5642725 / viewtopic.php?f=4&t=21087&p=89991#p89991
Die Bundesbank rechnet in den kommenden Jahren ebenfalls mit steigenden Pflegebeiträgen. Die mit der Pflegereform beschlossene Beitragsanhebung reiche nicht aus, so die Experten in ihrem Monatsbericht Dezember 2015. Quelle: viewtopic.php?f=4&t=21434
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk kann der Kritik an der Geschenkementali-tät der GroKo nur zustimmen. Mit Rücksicht auf die demografische Entwicklung ist die Flut von zum Teil fragwürdigen Leistungsverbesserungen im gesamten Sozialsystem nahezu eine Katastrophe. Zu bedenken ist nämlich, dass sich die Ausgaben in den nächsten Jahren / Jahrzehnten auftürmen werden und die nachrückende Generation die Zeche bezahlen muss. Es wird daher seit Jahren darauf aufmerksam gemacht, dass angesichts der älter werdenden Gesellschaft mit immer weniger jüngeren Menschen Schwerpunkte gesetzt werden müssen und nicht jedem Wunsch auf Leistungsverbesserungen entsprochen werden kann.

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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hält ungeachtet solcher Erwägungen weiterhin mehr Pflegepersonal für die Krankenhäuser und Heime und die Gestaltung von kommunalen Quartierskonzepten für dringend geboten (> viewtopic.php?f=3&t=21363 ). Die Forderungen nach mehr Personal, ambulant und stationär, sind im Übrigen uralt - siehe dazu: DER WEISSE ALPTRAUM - SPIEGEL-Report über den Mangel an Krankenschwestern in der Bundesrepublik. Quelle: DER SPIEGEL 29/1963 - 17.07.1963. Näheres > http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-4 ... referrrer=

Bis zum Ende der Legislaturperiode 2017 bleibt der GroKo noch genügend Zeit für Korrekturen. Daher gilt: Nach der Reform ist vor der Reform! Dabei muss der Gestaltung von kommunalen Quartierskonzepten eine hohe Priorität zukommen. Nur so kann dem Grundsatz "ambulant vor stationär" dauerhaft Rechnung getragen werden. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat insoweit umfangreiche Vorschläge gemacht.

Werner Schell
Dozent für Pflegerecht, Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk https://www.facebook.com/werner.schell.7

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".
ist Unterstützer der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen".
tritt für wirksame Patientenrechte und deren Durchsetzung ein.
unterstützt im Rahmen der Selbsthilfe auch Patienten mit Schlaganfall einschließlich deren Angehörige.ist Mitgründer und Mitglied bei "Runder Tisch Demenz" (Neuss).
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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WernerSchell
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Pflegebericht - Pflegenotstand wird nicht aufgelöst

Beitrag von WernerSchell » 15.12.2016, 07:22

Am 14.12.2016 bei Facebook gepostet:
Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Pflegeversicherung und den Stand der pflegerischen Versorgung wurde am 14.12.2016 beschlossen. Dieser liefert einen umfassenden und aktuellen Überblick über die Situation der Pflegeversicherung in Deutschland im Zeitraum 2011 bis 2015 und damit kurz vor Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und des neuen Begutachtungsinstruments.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat der Berichtsvorstellung eine kritische Stellungnahme angefügt. Wesentlich ist dabei, dass die Pflegereform keine Auflösung des Pflegenotstandes bringen wird und die unzureichenden Pflege-Rahmenbedingungen in den Pflegeeinrichtungen unverändert bleiben.

>>> viewtopic.php?f=4&t=21903
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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