Pflegeheime am Pranger - Buchtipp

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Pflegeheime am Pranger - Buchtipp

Beitrag von WernerSchell » 06.09.2015, 06:41

Buchtipp!

Michael Graber-Dünow

Pflegeheime am Pranger
Wie schaffen wir eine bessere Altenhilfe?

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2015
Einbandart: Kartoniert /Broschiert
172 Seiten
Bestellnr.: 202179
ISBN: 9783863211790
16,95 EUR

Inhaltsbeschreibung:
Beschreiben Medienberichte über alarmierende Zustände im Alten- und Pflegeheim nur bedauerliche Einzelfälle? Oder handelt es sich hier um die Spitze des Eisbergs? Was ist dran an den Skandalmeldungen? Und was muss sich wirklich ändern?
Dieses Buch analysiert die Fakten hinter den Skandalen. Es beleuchtet die organisatorische Struktur des Heims, die Schwierigkeiten bei der Personalbemessung, Bürokratisierung in der Pflege und den allgemeinen Trend zur Überregulierung. Manche Neuerung der letzten Jahre hat die Probleme verschärft oder geschaffen, die sie eigentlich bekämpfen sollte. Manches Problem kann in den Heimen nicht gelöst werden, sondern fordert die ganze Gesellschaft heraus.
Das Buch richtet sich an alle, die in Alten- und Pflegeheimen tätig sind, an Auszubildende, Ehrenamtliche sowie an die politisch Verantwortlichen. Es spricht Menschen an, die sich mit dem Gedanken beschäftigen, einmal selbst in ein Heim zu ziehen oder einen Angehörigen der Obhut eines Heims anzuvertrauen.
Ein Muss für alle, welche die sozialpolitische Dimension der Heime verstehen wollen. Zugleich ein leidenschaftliches Plädoyer für eine bessere Altenhilfe.
Eine Qualitätsdiskussion, die vor allem von der Kontroverse um die "Pflegenoten" geprägt ist, lässt befürchten, dass emanzipatorische Ansätze in der stationären Altenhilfe nicht mehr dem Zeitgeist entsprechen. Die Bürokraten haben die Oberhand gewonnen. Heute ist es beispielsweise nicht mehr ausreichend, mit einem Bewohner "nur" zu lachen, denn in der Logik der Bürokraten kann er gar nicht gelacht haben, wenn sein Lachen nicht schriftlich festgehalten wurde. Natürlich muss dabei außerdem der situative Kontext des Lachens nachvollziehbar beschrieben sein.
In dem immer weiter ausufernden Dokumentations- und Kontrollwahn merken wir nicht, dass wir vor lauter Schreiben gar keine Zeit mehr finden, überhaupt noch mit einem Bewohner fröhlich zu sein. Wir wollen scheinbar nicht verstehen, dass wir den pflegebedürftigen Menschen nicht nur die notwendige zwischenmenschliche Zuwendung vorenthalten, sondern zugleich gläserne BewohnerInnen schaffen, die ihrer Privatheit und Intimität beraubt werden. Es wird Zeit, sich wieder auf die Menschen zu besinnen.
(Michael Graber-Dünow)

Quelle und weitere Informationen:
http://www.mabuse-verlag.de/Mabuse-Verl ... /id/239016

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Foto: Werner Schell beim Pflegetreff am 13.05.2014

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat die Anforderungen an die von der Großen Koalition (GroKO) in Aussicht gestellte Pflegereform in einem umfangreichen Statement näher ausgeführt;
abrufbar unter folgender Adresse: http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... se2014.pdf In diesem über 80 Seiten umfassenden Papier, das am 13.05.2014 beim Neusser Pflegetreff
dem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe übergeben wurde, ist dargestellt, dass es vorrangig in den Heimen um die Auflösung des Pflegenotstandes gehen muss.

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Dazu gehört vornehmlich die Schaffung eines bundeseinheitlich geltenden Personalbemessungssystems. So könnte gewährleistet werden, endlich mehr Pflegekräfte in den Einrichtungen anzustellen. Dies erscheint dringend geboten.

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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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