Krankenhausbehandlungs-Richtlinie: Neufassung

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Krankenhausbehandlungs-Richtlinie: Neufassung

Beitrag von WernerSchell » 19.02.2015, 07:34

Krankenhausbehandlungs-Richtlinien
https://www.g-ba.de/downloads/62-492-2/ ... -03-24.pdf
Krankenhausbehandlungs-Richtlinie: Neufassung (in Vorbereitung)
https://www.g-ba.de/downloads/39-261-21 ... assung.pdf

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Neuregelung bei Krankenhauseinweisungen
G-BA spricht Hausärzten medizinischen Sachverstand ab


Berlin, 18. Februar 2015 – „Die Neufassung der Krankenhauseinweisungs-Richtlinie zeugt von einer weiteren Bevormundung und großem Misstrauen gegenüber den niedergelassenen Ärzten. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) scheint insbesondere den Hausärzten nicht zuzutrauen, verantwortungsvoll mit den Ressourcen im Gesundheitswesen umzugehen“, kritisiert Dr. Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des NAV-Virchow-Bundes, einen Beschluss des Gremiums. Danach müssen sich Kassenärzte vor einer Krankenhauseinweisung über sämtliche ambulante Behandlungsmöglichkeiten informieren und prüfen, ob diese als Alternative zur stationären Behandlung in Frage kommen.

„In Zeiten, in denen Ärztemangel und überlange Wartezeiten beklagt werden, sollen niedergelassene Haus- und Fachärzte also noch mehr Arbeit auffangen. Das ist absurd“, so Dr. Heinrich. Statt des direkten Wegs vom Hausarzt ins Krankenhaus müssten viele Patienten künftig den Umweg vom Hausarzt über den Facharzt ins Krankenhaus nehmen. „Das kostet die Kassen viel Geld und den Patienten wertvolle Zeit“, bemängelt der Bundesvorsitzende.

Mit der Richtlinie spreche der Gemeinsame Bundesausschuss den Hausärzten nicht nur ihren medizinischen Sachverstand ab, sondern verschärfe zudem die Regressgefahr. „Jeder Arzt wird – auch im Sinne des Patienten – bemüht sein, Krankenhauseinweisungen zu vermeiden. Wie aber kann er sichergehen, dass er wirklich alle ambulanten Versorgungsangebote kennt? Der Recherche-Aufwand wäre enorm und würde die ohnehin schon knappe Zeit für die Patientenversorgung schmälern“, ist sich Dr. Heinrich sicher. „Der Verzicht auf Krankenhauseinweisungen aus Angst vor Regressen wird kaum das Ziel des G-BA gewesen sein“, mutmaßt der Bundesvorsitzende.

Hier zeige sich erneut die ungezügelte Regelungswut von Krankenkassen und Politik. Mit Macht versuche man offensichtlich, das Hausarztdasein unattraktiv zu machen, beschwere sich aber gleichzeitig, dass immer weniger Ärzte diesen Beruf vor Ort ausüben möchten. „Das passt nicht zusammen“, kritisiert Dr. Heinrich.

Der NAV-Virchow-Bund ist der einzige freie ärztliche Verband, der ausschließlich die Interessen aller niederlassungswilligen, niedergelassenen und ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte aller Fachgebiete vertritt.

Quelle: Pressemitteilung vom 18.02.2015
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Ärzte Zeitung vom 18.02.2015:
Niedergelassene Ärzte gegen neue Regelungen zur Krankenhauseinweisung
Berlin – Neue Auflagen für niedergelassene Ärzte für die Einweisung von Patienten in ein Krankenhaus hat der NAV-Virchowbund kritisiert. „Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) scheint insbesondere den Hausärzten nicht zuzutrauen, verantwortungsvoll mit den Ressourcen im Gesundheitswesen umzugehen“, sagte Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des NAV-Virchow-Bundes. Er bezog sich damit auf die Neufassung der Krankenhauseinweisungs-Richtlinie. Sie sieht vor, dass sich Kassenärzte vor einer Krankenhauseinweisung über sämtliche ambulante Behandlungsmöglichkeiten informieren und prüfen müssen, ob diese als Alternative zur stationären Behandlung in Frage kommen.
… (weiter lesen unter) … http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... einweisung
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