Mehr Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Mehr Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen

Beitrag von Presse » 29.01.2013, 07:37

Presseinformation vom 28.01.2013

Mehr Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen
Auswertung von 2 Millionen Datensätzen ermöglicht realitätsnahe Prognosen bis 2030
- Gesamtbedarf an stationärer medizinischer Versorgung steigt in Mecklenburg-Vorpommern um bis zu 47.000 Fälle pro Jahr
- Deutlicher Anstieg in Fachabteilungen mit älterer Patientenklientel erwartet, rückläufige Fallzahlen in Bereichen mit jüngerer Patientenstruktur
- Häufung von Gewebeneubildungen/Krebs und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems durch höheres Durchschnittsalter


Rostock, 28. Januar 2013. Die Einwohnerzahl sinkt, das Durchschnittsalter steigt. Welche Folgen hat das für die Gesundheitswirtschaft? Den objektiven Einfluss des demografischen Wandels auf die stationäre medizinische Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern untersucht eine Dissertation an der Universitätsmedizin Rostock, die in Kürze veröffentlicht wird. Die Einwohnerzahl wird in unserem Bundesland von 1,7 Mio. im Jahr 2009 nach verschiedenen Vorhersagen auf 1,45 bis 1,52 sinken. Größte Bevölkerungsgruppe werden dann die 60- bis 80-Jährigen sein, heute sind es noch die 40- bis 60-Jährigen. Welche Folgen hat das für die verschiedenen medizinischen Fachrichtungen? Wo steigt der Bedarf, wo sinkt er? Und steigt oder sinkt der Versorgungsbedarf insgesamt?
Der Humanmediziner Dr. Sebastian Fenger analysierte in seiner Arbeit "Untersuchungen zur Veränderung des Morbiditätsspektrums einer alternden Bevölkerung am Beispiel des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern" die Gesamtzahl an stationären Fällen des nordöstlichen Bundeslandes der Jahre 2005 bis 2009 (ca. 2 Mio. Fälle), um auf dieser Basis Prognosen bis zum Jahr 2030 zu erstellen, aber auch um das zu erwartende Morbiditätsspektrum abzubilden. Die anonymisierten Patientendaten stellte das Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales zur Verfügung. Die Prognosen beruhen also nicht nur auf repräsentativen Erhebungen, jeder stationäre Aufenthalt wurde unter die Lupe genommen. Das ist neu. "Die Doktorarbeit baut auf ein Versorgungsforschungsprojekt auf, das im Jahr 2005 in Zusammenarbeit mit der Bundesärztekammer begonnen wurde. Sie soll einen Beitrag leisten, um das Gesundheitswesen auf die bevorstehenden Aufgaben vorzubereiten", sagt Dr. Fenger. "Untersuchungsgegenstand war ausschließlich der Einfluss des demografischen Wandels. Damit wurden Prognosen geschaffen, die nicht durch subjektive Eindrücke oder Vermutungen von Fachgesellschaften beeinflusst wurden", ergänzt er. Von 2005 bis 2009 wurden Fallzahlen, Belegungstage und Verweildauer im Krankenhaus in allen Altersgruppen für alle Fachabteilungen analysiert. Daraus wurden Prognosen bis 2030 entwickelt. Im Beobachtungszeitraum zeigten sich bereits deutliche Zuwächse einzelner Erkrankungen wie z. B. der Herzinsuffizienz (häufigste stationäre Diagnose im Land) von 7.000 Fällen im Jahr 2005 auf über 10.000 im Jahr 2009. Bis 2030 ist ohne Intervention davon auszugehen, dass sich die Zahl noch einmal fast verdoppeln wird. Andere Erkrankungen wie z. B. Herzinfarkte und hypertensive Herzkrankheiten waren erfreulicherweise rückläufig.
Wichtiges Ergebnis der Arbeit: Der demografische Wandel lässt insgesamt einen weiteren Anstieg der Fallzahlen, der Belegungstage und der mittleren Verweildauer erwarten. "Wir haben festgestellt, dass sich die Zunahme der über 60-Jährigen mit ihrem höheren Bedarf an medizinischer Versorgung nicht durch die rückläufige Zahl der unter 60-Jährigen kompensieren lässt", fasst Dr. Fenger zusammen.
In der Inneren Medizin werden zum Beispiel 25 Prozent mehr Fälle, in der Allgemeinchirurgie und der Neurologie 10 Prozent mehr Fälle erwartet. Auch in Orthopädie und Augenheilkunde wurden steigende Zahlen ermittelt. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gewebeneubildungen, Knochenbrüche, künstliche Gelenke, Schlaganfälle - das sind die häufigsten Behandlungsfälle bei Älteren. In der Kinderheilkunde, Gynäkologie und Geburtshilfe sowie HNO-Heilkunde werden die absoluten Zahlen laut Prognosen deutlich sinken.
"Die Arbeit ist eine wichtige Grundlage für unsere Bettenplanung an der Universitätsmedizin Rostock sowie für die Investitionsplanung im Land - und letztlich sogar bundesweit", fasst Professor Dr. med. Peter Schuff-Werner, Ärztlicher Vorstand und Betreuer der Promotion, zusammen. "Empfehlungen, die in der Arbeit getroffen wurden, wie die Bildung von Behandlungszentren für die Nutzung von Synergieeffekten, der Ausbau von ambulanter und tagesklinischer Versorgung sowie von Spezialsprechstunden werden in Rostock bereits zunehmend in die Tat umgesetzt", ergänzt er. "Ein sehr wichtiges Promotionsthema für die Volksgesundheit", hebt Dekan Professor Dr. med. Emil C. Reisinger hervor, "wir wünschen uns sehr, dass Dr. Fenger dieses Thema weiter verfolgt. Es hat über Mecklenburg-Vorpommern hinaus Bedeutung."
Dr. Sebastian Fenger, geboren 1984 in Neubrandenburg, studierte von 2005 bis 2011 an der Universität Rostock Humanmedizin und wird 2013 seine Facharztweiterbildung aufnehmen. Die Ergebnisse seiner Doktorarbeit führten ihn bereits zu Vorträgen an Kliniken in Mecklenburg-Vorpommern und darüber hinaus. Sein wissenschaftliches Thema will er weiterverfolgen.

Professor Dr. med. Peter Schuff-Werner, Ärztlicher Vorstand und Vorstandsvorsitzender, Universitätsmedizin Rostock, Ernst-Heydemann-Straße 8, 18057 Rostock, Tel. 0381 494-5011
Professor Dr. med. Emil C. Reisinger, Dekan und Wissenschaftlicher Vorstand, Universitätsmedizin Rostock, Ernst-Heydemann-Straße 8, 18057 Rostock, Tel. 0381 494-5001
Dr. med. Sebastian Fenger, Assistent des Ärztlichen Vorstands, Tel. 0381 494-5011, sebastian.fenger@med.uni-rostock.de
Pressekontakt:
Pressestelle der Universitätsmedizin Rostock c/o FLASKAMP UMMEN AG,
Anke Stötzner, Tel. 030 46006-181, med_uni_rostock@flaskamp-ummen.de

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Jeder zweite Deutsche hat Angst vor Demenz

Beitrag von WernerSchell » 27.11.2015, 07:44

Aus Forum:
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Jeder zweite Deutsche fürchtet sich am meisten vor Demenz oder Alzheimer. Bei älteren Menschen ist die Sorge vor dieser Erkrankung fast so groß wie vor Krebs. Das zeigt eine aktuelle Studie der DAK-Gesundheit. Lesen Sie mehr in unserer Pressemeldung.
Freundliche Grüße
Ihr Presseteam der DAK-Gesundheit

Jeder zweite Deutsche hat Angst vor Demenz
Studie der DAK-Gesundheit: Sorge bei älteren Menschen fast so groß wie vor Krebs


Jeder zweite Deutsche fürchtet sich am meisten vor Demenz oder Alzheimer. Bei älteren Menschen ist die Sorge vor dieser Erkrankung besonders ausgeprägt und fast so groß wie vor Krebs. Das zeigt eine aktuelle und repräsentative Studie der DAK-Gesundheit. Insgesamt schätzen 86 Prozent der Befragten ihren gegenwärtigen Gesundheitszustand als gut oder sehr gut ein.
Seit 2010 untersucht das Forsa-Institut für die Krankenkasse DAK-Gesundheit jeweils im November die Angst der Deutschen vor Krankheiten. Aktuell wurden bundesweit rund 3.500 Männer und Frauen befragt. 68 Prozent der Befragten hat am meisten Furcht vor einem bösartigen Tumor - im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Rückgang. Direkt nach Krebs kommt mit 50 Prozent die Angst vor Alzheimer und Demenz - ein Anstieg um einen Prozentpunkt. Die Furcht vor einem schweren Unfall oder vor einem Schlaganfall ist mit jeweils 48 Prozent etwas geringer. Einen Herzinfarkt fürchten 41 Prozent der Befragten.
Die Angst vor einer Tumorerkrankung ist bei den 14- bis 44-Jährigen mit 73 Prozent am größten und geht bei den älteren Menschen über 60 Jahre auf 60 Prozent zurück. Bei Demenz und Alzheimer ist das Ergebnis umgekehrt. Hier wächst die Sorge von 45 Prozent bei den jüngeren auf 55 Prozent bei den älteren Befragten deutlich an. Frauen fürchten sich mit 53 Prozent etwas mehr als Männer (46 Prozent).
Aktuell leiden in Deutschland rund 1,5 Millionen Menschen unter einer Demenz. Experten gehen davon aus, dass sich die Zahl der Betroffenen bis zum Jahr 2050 verdoppeln wird. „Diese Entwicklung macht offensichtlich vielen Menschen Angst“, sagt Eva Walzik von der DAK-Gesundheit. „Es ist eine große Herausforderung von Politik und Gesellschaft, darauf zu reagieren. Die neue Pflegereform ist ein richtiger Ansatz, die Bedingungen für Demenzkranke und ihre Angehörigen zu verbessern. Insgesamt muss auch die Zusammenarbeit der Professionen – vor allem zwischen Haus- und Fachärzten sowie zwischen ambulanter und stationärer Pflege – optimiert werden.“
Laut aktueller DAK-Studie macht Demenz den Befragten am meisten Angst, weil die Erkrankung jeden Menschen treffen kann und weil die Betroffenen dann auf die Pflege anderer angewiesen sind. Diese Gründe nannten 71 bzw. 70 Prozent der Befragten. 48 Prozent fürchten sich am meisten vor Alzheimer oder Demenz, weil die Krankheitsfälle so stark anstiegen. 34 Prozent nannten Berichte in den Medien als Grund.
Insgesamt schätzen 86 Prozent der Deutschen ihren aktuellen Gesundheitszustand als gut bzw. sehr gut ein. Im Vergleich der Bundesländer und Regionen bewerten die Menschen in Bayern und Baden-Württemberg mit 90 bzw. 89 Prozent ihren Gesundheitszustand als besonders gut. Im Osten erklären dies nur 81 Prozent der Befragten.
Vor diesen Krankheiten haben die Deutschen am meisten Angst:
1. Krebs (68 Prozent)
2. Alzheimer / Demenz (50 Prozent)
3. Unfall mit Verletzungen (48 Prozent)
4. Schlaganfall (48 Prozent)
5. Herzinfarkt (41 Prozent)
6. Schwere Augenerkrankung, z.B. Erblindung (37 Prozent)
7. Psychische Erkrankung, wie Depression (30 Prozent)
8. Schwere Lungenerkrankung (24 Prozent)
9. Diabetes (18 Prozent)
10. Geschlechtskrankheit, wie z.B. Aids (14 Prozent)
*Das Forsa-Institut führte für die DAK-Gesundheit vom 19. Oktober bis 10. November 2015 eine bundesweite und repräsentative Befragung von 3.500 Männern und Frauen durch.
Die gesamte Pressemeldung und ein Foto zum Download finden Sie im Internet unter:
http://www.dak.de/dak/bundes-themen/Ang ... 28610.html
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http://cache.pressmailing.net/content/6 ... K_2015.pdf
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Quelle: Pressemitteilung vom 26.11.2015
DAK-Gesundheit
Pressestelle
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Krebszahlen in Deutschland stagnieren

Beitrag von WernerSchell » 23.12.2015, 07:33

Ärzte Zeitung vom 21.12.2015:
Robert Koch-Institut: Krebszahlen in Deutschland stagnieren
Etwa eine halbe Millionen Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr an Krebs. Bei einigen Tumorarten wie Darmkrebs gibt es positive Entwicklungen,
so der neue erschienene Bericht "Krebs in Deutschland".
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=902 ... ebs&n=4697
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